Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Joerg,
ich denke diese Einstellung ist ohne Trick zu diffizil. Eine Möglichkeit wäre, die Hilfswicklung im Moment des Ausschaltens kurzzeitig umzupolen , damit es schneller und weiter öffnet. Der Klapperatismus wird dadurch aber immer komplizierter. Ich will ja versuchen Klopfer und Morserelais mit 4V = 2Zellen Bleiakku zu betreiben. Eventuell den Klopfer erst mit dem Morserelais ansteuern. So daß das Fritterrelais nur wenig Spannung und Strom Schalten muß. Das wäre dann eine Relaisverstärkerschaltung.
Laß Dich jetzt aber mal nicht von meinem Geschreibsel ablenken und teste erstmal Deine jetzige Idee.
Ach übrigen sind das keine Drosseln, sondern Würgespulen.
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Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Bernd,
ja diese Supereinstellung ist in der Praxis wohl nicht verwendbar. Macht aber nichts, da es zeigt was möglich ist. Ein guter Fritterübergangswiderstand wäre < = 10k. Da ist also ordentlich Reserve bei meiner Schaltung an der Vormagnetisierung. Ich nehme die 3V bzw. 2,4V aus einem Akku. Die 12V für den Klopfer und dem Morserelais (Punkt-Strich) hole ich aus den 40V Betriebsspannung des Telegraphenschreibers heraus.
So der grobe Plan. Aber erst mal wieder basteln und testen an 177kHz. Ich messe dann auch die niedrigste Amplitude mit dem Oszi. (Rand der Resonanzkurve)
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo zusammen,
hier mal das Bild von meinem Fritter , gebaut aus einem Stück Glasrohr von einer Laserdruckerheizröhre, etwas Bronze, paar Fahradteile und einer Rändelmutter. Der Feststehende abgeschrgte Kontakt soll noch versilbert werden , der Verstellbare war ein versiberter Kontakt von dem lieben Bertold (foxgolf) aus der ......kiste .
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Bernd,
sehr schön hast Du das gebaut. Das Glas ist ja doch relativ starkwandig. Hätte ich nicht erwartet. Das Glas meiner Maxi- Feinsicherung ist dagegen sehr dünn und damit auch sehr zerbrechlich.Bin mal gespannt auf die erste Füllung und ob sehr feine Späne in den Elekrtodenbereich eindringen können und sich am Glas vorbeischieben. Bei meiner Konstruktion kann ich ja die abgeschrägte Elektrode leicht drehen was einen guten Effekt hat. Wenn Du den gesamten Fritter drehbar anordnest, hast Du die gleiche Möglichkeit. Ich arbeite sehr viel mit dieser Stellvariante. Großartige Arbeit....das sieht sehr proffessionell aus und hat auch den gewollten, historischen Charakter. Bin begeistert!
Heute habe ich mal die letztgezeigte Schaltung mit 3k Vormagnetisierung und 2x1k Gesamtwicklungswiderstand an die 177kHz geschaltet. Das hat nicht das Gleichstromergebnis gebracht, denn die Empfindlichkeit nahm nicht zu, eher das Gegenteil war mein Eindruck. Der neue Relaisgesamtwiderstand von 2k, inklusiver hoher Induktivität, wirkt sich anscheinend negativ auf den HF- Durchfluss aus. Der 10nF hinter dem Fritter zur Masse bringt dabei wenig bis nichts. Die 1k Wicklung (Fritterkreis) und 1k Vormagnetisierung mit etwa 3-4k Vorwiderstand bei 3V passen doch viel besser. Ich habe es geschafft mit viel Einstellerei dann im Bereich von 2-5V- HF noch eine Beklopfung hinzubekommen. Hier müsste ich noch mit der Spänemenge experimentieren, denn ist die Befüllung zu hoch, werden die Späne gestaucht. Also das Maximum bei minimalem Elekrodenabstand befüllen!
Ein positives Ergebnis gab es noch. Ich habe die Beschaltungsdiode ausgebaut und die jetzt wieder frei gewordene 3k- Wicklung kurzgeschlossen. Tatsächlich funktioniert das....nur tritt eine Art Bedämpfung auf und die Taktfrequenz wird langsamer und irgendwie unregelmäßiger. Das will ich noch mal an der gedämpften Welle ausprobieren. Das kann die Lösung sein! Hier wäre es auch wieder sinnvoll, die zweite 1k Wicklung auszuprobieren und dann die 3k wieder als Vormagnetisierung zu nutzen. Also welche Kurzschlusswicklung ist sinnvoller..1k oder 3K.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Jörg, ich habe ja lange nichts mehr beigetragen. Aber erst einmal herzlichen Glückwunsch zu Deinen Ergebnissen der letzten Wochen. Das ist wirklich beeendruckend. Bei ebay gibt es gerade einen Radio Telegraph Detektor. Interessant könnten vielleicht ein paar der abgebildeten Fotos für Dich sein. Das Gerät ist von 1916.
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Ich kenne den Verkäufer aus Wien, der hat immer mal solche Raritäten.
Wenn man ihn bittet, macht er bestimmt auch noch mehr Fotos oder eine Kopie der Beschreibung. Viele Grüße Klaus
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Joerg,
eigentlich sollte durch das Relais überhaupt keine HF fließen, aber da Du die Gleichpannung noch nicht verdrosselt hast, fließt auch da etwas unkontrolliert ab. Ich würde zwei Drosseln einbauen, um die HF im Schwingkreis und Fritter zu belassen. Der 10nF sollte den HF-Kreis schließen, also baue dahinter mal paar Drosseln ein.
Das mit der Kurzschlußwicklung hat folgenden Effekt. Der Kurzschluß bedämpft im Moment des Einschalktens den Aufbau des Magnetfeldes - es entsteht ein flacherer Anstieg des Magnetfeldes mit der Folge , eines langsameren Anzuges. Beim Abschalten andersherum. Zusätzlicher Effekt beim Abschalten, die Induktionsspizte wird kurzgeschlossen. Die Wirkungsstärke der Kurzschlußwicklung ist auch von deren Widerstand abhängig - eventuell mit einem Widerstand kurzschließen. Welche Wicklung kurzzuschließen ist wage ich nicht zu sagen. Der beste Kurzschluß ist wohl eine Windung Kupferfolie zum Kurzschluß verlötet. Was sich durch die kurzgeschlossene Wicklung noch für zusätzliche Effekte ergeben könnten , weiß ich auch noch nicht. Leider ist die Relaistechnik genauso in Vergessenheit geraten, wie der Fritter, oder sogar noch mehr.
Das mit der Füllmenge des Fritters, hatte ich mir auch so gedacht. Die Späne müssen 2 x gesiebt werden. Einmal, daß die ganz großen und nocheinmal, das die ganz Kleinen herausfallen. Die Großen habe ich schon ausgesiebt, für die Kleinen habe ich noch kein passendes Sieb gefunden.
Schön, daß Dir der Fritter auch gefällt. Ich baue viel nach alten Bildern und Beschreibungen mit den mir gerade zur Verfügung stehenden Mitteln und Materialien. Also kein 100% Originalnachbau, sondern meine Variante in möglichst der Optik der damaligen Zeit. Ich bin jetzt auch noch mal mit der Holzfarbe umgeschwenkt auf so einen gelbbräunlichen oder braunen Ton. Mal sehen , ob ich passenden Lack finde - sieht nicht so finster aus und kein buntes Bild wr bisher in schwarz.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Funkenfreunde,
ja die HF- im nur im Fritterkreis belassen, dass hatte ich ja auch gedacht. Die Schaltung mit dem Kondensator ist aus einem alten Plan. Ich kann den auch weglassen. Vielleicht hängt das auch mit den 177kHz zusammen. Beim Test mit dem Rahmen und gedämpften, selbsterzeugten Wellen auf 1200kHz, war hier eindeutig eine Verbesserung vorhanden. Leider komme ich die Tage nicht zu weiteren Tests und muss mich gedulden. Die Funktion mit der Beschaltung als Kurzschlusswicklung war mir schon klar...verwunderlich fand ich den Einfluss auf die Taktung, welche ja bei der stehenden Welle nur durch die Geschwindigkeit des / der Relais bestimmt wird. Langsamer ja...aber nicht unregelmäßiger. Die Wirksamkeit einer Cu- Folie kann ich ja beim nächsten Versuch mal probieren, da ich ja noch mit dem Originalzustand bastle....also vorher nachher sehe. Auf jeden Fall ein vielversprechender Weg...auch die Idee mit dem Widerstand finde ich einleuchtend. Für Drosseln will ich vor einer eventuellen Selbstbewicklung auf Weicheisen, mal meinen Fundus erforschen.
@Klaus, Danke für die Info. Ich schau mal nach dem Radio Telegraph Detektor. Anregungen sind immer gut, obwohl es mir ja hauptsächlich um das Wiederentdecken und Verstehen dieser alten Technik geht. Von daher ist eine detaillierte Funktionsbeschreibung interessant.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Joerg,
Schaltkapazitäten und Wickelkapazitäten im Relais sind auch vorhanden , aber besser über den 10nF den Kreis schließen und den Rest mit Drosseln von der HF trennen, das bringt stabilere Verhältnisse. Das mit dem unregelmäßigen kann ich mir jetzt auch nicht erklären - eventuell eine Eigenresonanz der Kurzschlußwicklung auf grund der vielen Windungen - wird vielleicht mit Widerstand besser.
Ein zeitgemäßer Kern für die Drosseln wäre ausgegühter Blumenbindedraht. Dann zwei...drei Lagen braune Pappe eines alten Schnellhefters drum und mit einer Lage schwarzem 0,1mm CuL bewickeln. Auf Bildern habe ich noch eine andere Drossel gesehen. Und zwar als Scheibenwicklung.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Joerg,
ich weiß es nicht genau, aber die Drossel hat eventuell nicht nur die Aufgabe die HF zu sperren. Es könnte sein, daß der Kern eine hohe NF-Güte haben soll um auch die Induktionsspitzen der Relais nicht zum HF-Kreis gelangen zu lassen - da würde ich schon möglichst dünnen Eisendraht vorziehen. Solche Eisendrahtkerne wurden auch bei Induktoren und NF-Übertragern eingesetzt. Auf dem letzten Flohmarkt habe ich einen solchen Induktor mit getrennter Teslaspule erstanden - soll mal mein Funkensender werden.
Ergänzung: soeben habe ich noch eine Würgespulendimensionierung entdeckt. http://dingler.culture.hu-berlin.de/article/pj317/ar317103 Zitat: "Um die einlangenden elektrischen Wellen in ihrer Gänze von der Auffangplatte dem Kohärer zuzuführen und dieselben zu verhindern, ihren Weg über die Verbindung zur Lokalbatterie zu nehmen, werden zwischen dieser und dem Kohärer kleine Selbstinduktions- oder Würgespulen r geschaltet, welche 5 bis 6 cm lang, aus gut isoliertem Drahte hergestellt und mit einem Eisenkern versehen sind."