Re: Nutzung des Schirmgitters beim Pentoden-Audion (Teil 2)
Nochmal: Nutzung des Schirmgitters beim Pentoden-Audion, hier beim Torn. Empf. Berta realisiert
Hallo zusammen,
so, nun hat die Frequenzanzeige auch ein eigenes Gehäuse bekommen. Es umfasst das Zählermodul, 5 Stück parallele 9-V-NiMh-Akkus, Ladebuchse, Ein-Aus-Schalter sowie den HF-Eingang mit einer isoliert eingebauten BNC-Buchse. Das HF-Signal geht im Inneren potenzialfrei über einen 1:1-Trafo (50 Ohm) auf den Zählereingang. Dadurch ist der Zähler im angeschlossenen Empfänger absolut unhörbar geworden. Der Zähler kann im Betrieb unter anderem zwischen zwei und drei Nachkommastellen umgeschaltet werden.
Auch im Bild zu sehen: links ein Kenwood-Lautsprechergehäuse, darin der Anpasstrafo zum Kopfhörer-Ausgang des Berta, der Akku für die Heizstromversorgung sowie 12 Stück 9-V-Alkali-Mangan-Blöcke für die Anodenspannung. Rechts: unbeteiligte Geräte vom LF-/MF-Arbeitsplatz.
Die Erweiterung leistet hervorragende Dienste; ich will sie nicht mehr missen. Die minimalen Eingriffe im Berta ließen sich bei Bedarf spurlos zurückbauen – das werde ich aber nicht machen 😉
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Re: Nutzung des Schirmgitters beim Pentoden-Audion (Teil 2)
Hallo Tom, Frage: Wie stellt sich die Situation dar, wenn man im 80m-Band anstelle der Schirmgitter-Einkopplung im Gerät das Signal lose auf den Antennen-Eingang koppelt, um SSB mit optimal abgestimmtem Audionkreis zu hören ?
In einer anderen Umbau-Anleitung bin ich übrigens auf eine weitere Möglichkeit gestoßen, welche ich wählen würde: Einen der beiden Kopfhörer-Ausgänge zweckentfremden, dann kann die Befestigungsschraube bleiben. Ist ja wenig Raum, die irgendwo im Gerät sicher zu verstauen.
Re: Nutzung des Schirmgitters beim Pentoden-Audion (Teil 2)
Hallo Jens,
basteljero:Wie stellt sich die Situation dar, wenn man im 80m-Band anstelle der Schirmgitter-Einkopplung im Gerät das Signal lose auf den Antennen-Eingang koppelt, um SSB mit optimal abgestimmtem Audionkreis zu hören ?
Klar, das wird auch funktionieren. Vermutlich ist aber die optimale Dosierung des lokalen Signals kritischer und für eine Frequenzanzeige müsste man sich auf die des Lokal-Oszillators verlassen. Außerdem ist dessen Abstrahlungsgefahr größer; bei den klassischen additiven UKW-Mischern hat man deswegen deutlichen Zusatzaufwand getrieben. Das sollte einen aber hier nicht groß stören - dann hat das SSB-Signal für andere halt eine etwas schlechtere Trägerunterdrückung ;-)
basteljero:In einer anderen Umbau-Anleitung bin ich übrigens auf eine weitere Möglichkeit gestoßen, welche ich wählen würde: Einen der beiden Kopfhörer-Ausgänge zweckentfremden, dann kann die Befestigungsschraube bleiben. Ist ja wenig Raum, die irgendwo im Gerät sicher zu verstauen.
Daran hatte ich auch erst gedacht. Bei Kopfhörer-Betrieb steckt bei mir aber der "Gehörschutz-Gleichrichter" im zweiten Buchsenpaar: geht also nicht. Bei den Befestigungsschrauben bin ich schmerzlos: im Urzustand hatte mein Berta über ein paar Jahrzehnte gar keine; irgendwann fand ich dann aber eine Quelle am Bodensee, die mir 3 Stück angefertigt hat - war eigentlich ein Luxusproblem ;-)
Re: Nutzung des Schirmgitters beim Pentoden-Audion (Teil 2)
Hallo Jens, nochmal zu diesem Punkt:
basteljero:Wie stellt sich die Situation dar, wenn man im 80m-Band anstelle der Schirmgitter-Einkopplung im Gerät das Signal lose auf den Antennen-Eingang koppelt, um SSB mit optimal abgestimmtem Audionkreis zu hören ?
Wie schon gesagt: bei SSB wird das funktionieren, da das zugesetzte Signal ja auf der unterdrückten Trägerfrequenz liegt und somit zum "Nutzkanal" gehört, also mit in der Durchlasskurve liegt. Bei CW gibt es aber Konstellationen, wo das nicht so ist. Beispiel: direkt oberhalb des gewünschten Empfangssignals liegen störende andere Signale, die mit "nach unten" verschobenem Passband ausgeblendet werden. Will man nun das Empfangssignal "von oben" mit dem externen Oszillator überlagern, liegt dieser außerhalb der Durchlasskurve, so dass die Mischung an der Audionstufe nicht oder nur noch schlecht erfolgt (die Vorstufen sollen ja eigentlich linear arbeiten und damit nicht mischen).
Aber was soll´s - der Zugriff auf das Schirmgitter ist leicht zu bewerkstelligen und ermöglicht den vorgestellten Betrieb eines Frequenzzählers. Das war die ursprüngliche Motivation; die anderen Anwendungen ergaben sich dann als nützliche Beigabe ;-)
Re: Nutzung des Schirmgitters beim Pentoden-Audion (Teil 2)
Nachtrag zum ursprünglichen post - nicht erprobt, sollte aber funktionieren:
Nach dem beschriebenen Verfahren (HF-Aus- und Einkopplung im Massezweig von Blockkondensatoren) könnte man auch Rück- oder Gegenkopplungen in ein- oder mehrstufigen Schmalbandverstärkern (Vorstufen von Geradeaus-Empfängern, ZF-Stufen) realisieren. Zum Erreichen der jeweils erforderlichen Phasenlage zwischen Ein- und Ausgang muss dabei ggf. zumindest ein Trafo verwendet werden. Einstellung der Wirkung über einen variablen Shunt-Widerstand parallel zur Koppelleitung (Null: voll entkoppelt; Maximum: voll gekoppelt). Denkbar sind etwa Q-Multiplier oder BFO-Ersatz durch schwingende ZF-Stufe. Einfach mal probieren!
Re: Nutzung des Schirmgitters beim Pentoden-Audion (Teil 2)
Hallo Tom, Meiner Meinung nach muß man trennen: Einmal die Audion-Rückkopplung und auch der "scheinbare Güte-Vervielfacher" Q-Multipiler, wo dem Verlustwiderstand des Kreises ein negativer Widerstand entgegengesetzt wird. h t t p s://www.mikrocontroller.net/attachment/526545/Q-Multiplier_Electronics-1951-05.pdf
Im Gegensatz dazu die einfache Einspeisung eines HF-Signales auf den betreffenden Kreis wie z.B. bei dem BFO. Eine Verschmälerung der Bandbreite, verbunden mit einem Signalanstieg kann ich bei meinen Empfängern nicht feststellen. Es gibt aber einen Punkt, der im praktischen SSB-Empfang von Vorteil ist: (Einseitenband mit unterdrücktem Träger)
Der BFO liegt nicht auf der Mittenfrequenz der Bandfilterkurve, sondern etwas versetzt, entweder nach oben oder unten. (OSB oder USB). Damit besteht die Möglichkeit, bei problematischem Empfang eine schmale Durchlaßkurve (+-300Hz) genau in den Sprachbereich zu legen.
Es ist dies beim Audion (wie dem Torn.eb) anscheinend nicht möglich, weil die Sprache verzerrt klingt, wenn es nicht auf die fehlende Trägerfrequenz abgestimmt ist. Macht in diesem Fall nicht viel, weil der nur die unteren Amateurbänder empfängt und sowieso nicht gerade schmalbandig ist.
Entdämpfung der Vorstufe ist im WGF schon gemacht worden, verstärkt aber natürlich das ohnehin nicht ganz einfache Problem der Schwingneigung. Hat schon seinen Grund, dass die HF-Stufen in den kommerziellen Empfängern massiv geschirmt und sehr sorgfältig aufgebaut sind.
Re: Nutzung des Schirmgitters beim Pentoden-Audion (Teil 2)
Hallo Jens,
danke für den Link zum Artikel von Harris - eine sehr schöne Darstellung der Thematik Q-Multiplier; kannte ich bisher nicht.
Zu den anderen Punkten:
1. Wenn man bei einer selektiven Verstärkerstufe einen Teil des Ausgangssignals in passender Phasenlage und Intensität auf den Eingang zurückführt, kann man die Stufe auf dem Maximum der Durchlasskurve zum Schwingen bringen. Diese Schwingung addiert sich zu den externen Signalen am Eingang; nach Demodulation ergibt sich die Wirkung eines BFO mit fester Frequenz. So gemacht in frühen Jugendtagen bei einem KW-Superhet mit einer AF3 in der ZF: ein Koppeldraht zwischen Anoden- und Gitteranschluss ließ die Stufe schwingen und erlaubte (nach Totlegen der ALC) prima CW-Empfang. Gegenüber dieser archaischen Methode bietet das Vorgehen nach dem aktuellen Thread eine niederohmige, mittels Abschwächer gut einstellbare Lösung; man muss nur je nach Schaltung die passenden Aus- und Einkoppelpunkte finden.
2. Wenn man das beschriebene Verfahren bei ein- oder mehrstufigen selektiven Verstärkerstufen mit passender Phasenlage und Intensität unterhalb des Schwingeinsatzes anwendet, erhält man eine Q-Multiplier-Wirkung. Je nach Stufenzahl und Lage der Koppelpunkte ist dabei eventuell eine Phasenumkehr via Trafo erforderlich. Auch hier ist die Niederohmigkeit und gute Einstellbarkeit von Vorteil. Es wäre interessant, alternativ durch Umdrehen der Phasenlage statt einer Rückkopplung eine Gegenkopplung zu erzeugen. Neben einer geringeren Verstärkung sollte sich die Übertragungsbandbreite erhöhen - HiFi bei AM ;-) Simulations-Freaks können das ja mal analysieren ...