durch Bedämpfen den Kopplungsfaktor zu reduzieren, damit die Filter leicht unterkritisch sind, ist einfach, aber sicher nicht optimal. Wenn schon, mache ich dreikreisige Filter, so ähnlich wie in den Fernseh-ZF-Stufen, so kann man die Bandbreite ohne Signalverlust vergrössern. Bei einer tiefen ZF (Doppelsuper) ist das sogar zwingend, wenn man die weite ZF so tief legt, dass es auch etwas bringt (so 3..4MHz).
Zum Stereodekoder: wenn man Halbleiterdioden zulässt, geht es auch mit weniger Röhren. Üblich war eine Doppeltriode, eine für die Verstärkung des Multiplex-Signals und Abtrennung des 19kHz-Pilottons, und die zweite zusammen mit zwei Dioden für die Frequenzverdoppelung und Verstärkung des 38kHz-Signals, um damit zwei Dioden-Mischer für die Demodulation der beiden Audiokanäle zu füttern. Man kann auch ein Stereodekoder-IC in eine der defekten DF96 einbauen, dann geht es hervorragend mit nur einer Röhre Man muss dann einfach beim Röhrenwechsel etwas aufpassen...
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ich kann deiner Bewertung folgen, aber ich kann da mangels Erfahrungen nichts weiter zu sagen. Ich habe ausser einem Heinz Richter MW Zweikreiser um 1982 rum nie mehr wieder Radios gebaut. Den dortigen UKW-Röhrensupern mit Novalröhren und bekannter Ratiodetektorschaltung , sowie das frühe Prinzip mit dem EQ80 Flankendiskriminator wollte ich mal bauen, aber dabei ist es leider geblieben.... Ich fand die Thomas Moppert Schaltungen aber immer eine Augenweide vom Aufbau her, wo bei Erbauer ja Arzt ist in seinem eigentlichen Beruf.
ich habe etwas weiter experimentiert. Ziemlich sicher gibt es für UKW ein Doppelsuper, da die DK96 als Mischer praktisch gleiche Verstärkung hat wie als Geradeausverstärker bei 10.7MHz. Die beiden nachfolgenden ZF-Stufen haben bei tieferer Frequenz aber wesentlich mehr Verstärkung, und auch beim Demodulator bekommt man mehr NF-Signal. Die 2. ZF dürfte um 3MHz liegen, da ich noch 7.5MHz-Quarze rumliegen habe, welche für den 2. Mischer geeignet sind. Um die Verzerrungen bei FM tief zu halten, kann man noch so ähnlich wie beim TDA7000 mit dem NF-Signal eine Kapazitätsdiode ansteuern, welche den Frequenzhub auf ZF-Ebene reduziert. So können auch die Filter etwas schmalbandiger sein, was ebenfalls zu höherer Verstärkung beiträgt und auch die Trennschärfe verbessert, wobei diese bei 5 ZF-Filtern eigentlich kein Thema sein sollte.
Somit sieht die Schaltung dann etwa so aus:
FM: ev. HF-Stufe mit DC96, Mischer (DC96), 1. ZF-Stufe 10.7MHz (DF96), 2. Mischer (DK96), 2. und 3. ZF-Stufe (2*DF96), Ratiodetektor
Für die AM-ZF mache ich vermutlich zwei vierkreisige Bandfilter und ein zweikreisiges für den Demodulator, das ergibt steilere Flanken. Die HF-Stufe ist ein- und ausgangsseitig abgestimmt.
Als Nächstes kommt der Gleichspannungswandler, der neben der 'Hochspannung' auch die negative Gittervorspannung für den NF-Teil und die stabilisierte Heizspannung liefert. So braucht man keine separate Heizbatterie und schont die Röhren.
das kann man so machen, aber wenn es einen Gleichspannungswandler gibt, bekommt man die negative Vorspannung gratis. Das hat auch den Vorteil, dass keine Batterie ausläuft oder die Endröhren verheizt werden, wenn die Batterie doch keine Spannung mehr liefert.
@Bernd: Die DL96 verlangen bei B-Betrieb etwa -8.5V, das ist ziemlich viel. Im Gegensatz zu den netzbetriebenen Röhren (ECHxx) liefert der Oszillator der DK96 viel weniger Leistung, da kann man vor allem bei KW nichts abzweigen. Einen Gleichspannungswandler kann man problemlos so bauen, dass er im Empfänger nicht wahrnehmbar ist. Neben dem richtigen Konzept (Gegentakt-Flusswandler) ist ein HF-tauglicher Aufbau und eine Eisenblech-Abschirmung Pflicht. Zudem muss der auch nur etwa 3W liefern.
Heute habe ich mal mit der DC96 experimentiert. Die Röhre ist recht potent und schwingt sehr gerne auf UKW, auch schon bei Spannungen von 40V. Die Mischverstärkung beim Bastel-Aufbau betrug fast 10dB, das ist nicht viel weniger als nach der Beschreibung von Valvo möglich ist. Weiter habe ich noch Versuche mit HF-Verstärkerschaltungen gemacht. Die Röhre verstärkt dabei ordentlich, allerdings gibt es Probleme mit wilden Schwingungen, hier braucht es einen sauberen Aufbau, so dass die Röhre sauber neutralisiert werden kann. Eventuell lohnt sich auch eine Gitterbasis-Schaltung. Variometerabstimmung mit den bei mir vorhandenen Ferritkernen scheint zu funktionieren.
die DM71 ist jetzt auch angeflogen und leuchtet wunderbar:
Hier sieht man auch, warum der Aufdruck auf den Röhren wasserlöslich ist, die '1' der Typenbezeichnung liegt im sichtbaren Bereich und muss daher weggeputzt werden. Hier war beim Beschriften wohl das Hirn abgeschaltet, trotz Subminiaturröhre hätte es genug Platz gehabt... Die Herstellervielfalt wird damit auch noch vergrössert, diese stammt von der englischen Firma Zaerix, den Namen hatte ich vorher noch nie gehört.
Hier noch das Bild einer DF96 von Tesla, von denen ich drei habe:
Es handelt sich dabei um die Industrieversion mit versilberten Kontaktstiften, vergleichbar mit der 'Special Quality' von Philips.
Zusammen mit einer DL96 von Valvo hat Telefunken aber immer noch das absolute Mehr.
HB9: die '1' der Typenbezeichnung liegt im sichtbaren Bereich Die Herstellervielfalt wird damit auch noch vergrössert, diese stammt von der englischen Firma Zaerix, den Namen hatte ich vorher noch nie gehört.
Gruss HB9
Hallo HB9,
das ist gemäß dem Sprichwort: "Schief ist englisch, und englisch ist modern."
Die DMxx würde ich nicht so hell leuchten lassen. Jedenfalls sind das die Röhren, die neben den DKxx in den Kofferradios als erstes verbraucht sind.
Übrigens sin die Teslaröhren von damals allesamt von sehr guter Qualität.
Wenn Du noch etwas Heizstrom sparen möchtest, kannst Du auch die Typen mit Dem T hinter der Bezeichnung nehmen wie z.B. die 1R5T.
Viele Grüße Bernd
Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. (Albert Einstein)
im Foto sieht sie heller aus, als sie ist. Die Anodenspannung war nur 60V. Im übrigen hat mein Biennophone Gandria auch diese Röhre verbaut, und die ist noch wie neu trotz sehr vielen Betriebsstunden.
jetzt habe ich die UKW-HF-Stufe doch noch in den Griff bekommen trotz Bastelaufbau:
Die Verstärkung beträgt etwa 10dB, ein ganz ordentlicher Wert für eine Steilheit von nur etwa 1mA/V und recht hohe Kapazitäten. Mit etwas "Überneutralisation" kann man die Schwingkreise wie beim Audion entdämpfen, dann steigt die Verstärkung an, allerdings wird dann schnell auch die Bandbreite zu gering, was bei FM zu Verzerrungen führt. Für die Stabilität dürfte das auch nicht förderlich sein... Da die Röhre schon bei 60V sehr gut verstärkt, werde ich sie wohl nicht mit 90V betreiben, da so der Stromverbrauch wesentlich geringer ist, dasselbe gilt auch für die Mischstufe.
Damit ich an den Schwingkreisen messen konnte, habe ich mit einem BF245 noch einen Tastkopf zusammengebastelt:
Die Eingangskapazität beträgt nur etwa 0.5pF. Die Signaldämpfung ist trotz aktiver Schaltung etwa 30dB, da einerseits am Eingang ein kapazittiver Spannungsteiler vorhanden ist, andererseits ein Sourcefolger keine Spannungsverstärkung hat, wegen der geringen Steilheit des BF245 sogar eine recht hohe Abschwächung. Die obere Grenzfrequenz liegt immerhin bei über 300MHz und die maximale Eingangsspannung bei etwa 2V.
Wenn dann die bestellten Teile da sind, kann ich den UKW-Tuner samt Variometer aufbauen.