Um eine weichere Rückkopplungsregelung zu bekommen, könnte man was mit der Gittervorspannung der 1. Stufe anpassen. Weiterhin ist die Windungszahl der extra Spule vielleicht noch nicht optimal. Eventuell einen Parallelwiderstand (Poti ?) anlöten usw. Probieren geht über Studieren, sag' ich mal...
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WoHo: Ja, es ist bekannt, dass das Audion (Gittergleichrichtung) nur bei bestimmten HF-Eingangspegeln verzerrungsarm arbeitet. Daher ist eine gute Dosierung der HF erforderlich. Diese Grafik stammt noch aus einer Zeit, wo die Rundfunksender zu 60% in der Spitzen(!) modulierten!
Hallo Wolfgang, hallo zusammen,
wahrscheinlich stammt diese Grafik aus dem "Lehrbuch der Funkempfangstechnik" aus dem Jahre 1959?
Nach meiner Recherche betrug der Modulationsgrad in den Anfangsjahren des Rundfunks noch deutlich weniger. Im Heft 37 des Funkbastlers aus dem Jahr 1929 schreibt Manfred von Ardenne im Artikel "Neue Widerstandsverstärker" etwas von 20 Prozent! Damit wird wahrscheinlich der mittlere Modulationsgrad gemeint sein. In der damaligen Zeit hat man nicht nur Röhrensender moduliert. Die Gittergleichstrom-Modulation mit Transformatoren der damaligen Zeit und Frequenzgängen von vielleicht 2 kHz muss grausam geklungen haben, auch wenn Telefunken 1928 als weltweit einzigste Firma die Probleme des Gitterstromes bei Senderöhren im Griff zu haben glaubte (sekundäre und thermische Gitteremission). Viele Zeitgenossen der 20'er Jahre waren damals der Meinung, Radio hätte keine Zukunft, weil es keinen dem Grammophon vergleichbaren Klang bot. Der Wellenbereich, der dem Rundfunk ("Rundspruch") vorbehalten war, lag laut Kappelmayer zwischen 600 und 300m (meine Liste reicht bis 230m herunter) und war oftmals von Schiffssendern gestört, die mit ihren Wellenmessern versucht haben, auf die richtige Wellenlänge zu kommen. Diese und andere spannenden Geschichten kann man in der damaligen Radioliteratur nachlesen, beispielsweise:
Otto Kappelmayer, Der Ferne Klang, Empfangsprobleme der drahtlosen Telephonie, August Scherl Verlag, 1924 Otto Kappelmayer, Radio im Heim, August Scherl Verlag, 1924 Otto Kappelmayer, Der Niederfrequenz Verstärker
Interessant ist auch der damalige Kenntnisstand über die Wellenausbreitung, Heaviside Schicht, Polarlichter und Erdmagnetismus. Man machte für die Störungen durch die Dämpfung in der Stadt u.a. die Staubverschmutzung ("Rauch- und Staubschicht") in der Atmospäre verantwortlich und sprach von "Wellenschatten". Warum die Aussendungen zweier Forschungsschiffe aus der Arktis in Europa gut, aber in Alaska niemals gehört wurden, war völlig rätselhaft. Das Superhet Prinzip entstand übrigens damals alleine aus dem Verstärkungsverlust der damaligen Trioden auf Wellenlängen 400 ... 200m.
mein OE333 Nachbau hat inzwischen eine ausgelutschte, aber grundsätzlich funktionierende 3NF mit zugehöriger Fassung erhalten. Da die Tage nun wieder länger werden und die Tagesdämpfung ansteigt, verbleibt als einziger Bodenwellensender in meiner Region mit adequater Feldstärke Wawre auf 621 kHz. Es ist fraglich, ob dieser Sender für Tests bzw. Demos im Herbst 2018 überhaupt noch zur Verfügung stehen wird.
Ich habe den Empfänger daher auf Lang- bzw. Längstwelle umgerüstet. Eine gute Abdeckung des gesamten Langwellenbandes mit Teilen des Flugfunkbandes (NDB Baken) brachte die im Foto gezeigte Kombination aus 175µH Koppelspule und 1,5mH Schwingkreisspule. Die gezeigte Kopplung ist ideal für den englischen Sender Droitwich auf 198 kHz. Die bei mir sehr lauten Sender Felsberg und Beidweiler sind so noch nicht zu laut im Kopfhörer. Verwende ich als Koppelspule ebenfalls 1 bis 1,5 mH, dann fällt mir der Kopfhörer vom Kopf - die Lautstärke ist unerträglich hoch. Erst wenn ich die Koppelspule 10 bis 15 cm neben den OE333 lege, ergeben sich vernünftige Lautstärkeverhältnisse. Rechnerisch ergibt dann die Dachkapazität der Antenne 409 pF mit der Koppelspule 1,5mH einen resonanten Serienkreis auf 203 kHz.
Im nächsten Schritt habe ich die Längstwelle ausgetestet: Koppelspule 4mH und Schwingkreisspule 155mH. Da ein Überlagerungsoszillator bzw. eine Rückkopplung fehlt, konnte durch Programmvergleich nur das sehr markante Datensignal der Marinefunkstelle Rhauderfehn auf 23,4 kHz mit guter Lautstärke festgestellt werden. Übrigens neigt hier der Empfänger am oberen Frequenzende 60 ... 75 kHz zur Selbsterregung.
Nach diversen Empfangsergebnissen aus England, Spanien, Tschechei, Ungarn, Italien und Tunesien auf Mittelwelle und den heute gemachten Erfahrungen auf Lang- und Längstwelle neige ich dazu, den OE333 in FE333 umzutaufen: Fernempfänger 333.
nach Fertigstellung eines 3NF-Prüfadapters für den Funke W19 kamen drei Röhren mit Emissionen zwischen 1,5 und 10mA zum Einsatz. Diese erzeugten im Empfänger mit 2000 Ohm Kopfhörer praktisch die gleiche Lautstärke. Es fiel lediglich eine unterschiedliche Schwingneigung auf, die mit einem 220 Mikrofarad Elko parallel zur Anodenbatterie unterdrückt werden konnte.
Gruss Walter
Nachtrag:
Es fiel weiterhin auf, dass sich die höchste erzielbare Audionlautstärke im Kopfhörer zu immer tieferen Anodenspannungen verlagerte, je geringer die Emission der Endtriode war. Das verwunderte, weil immer davon ausgegangen wird, dass die ersten beiden Stufen vom Emissionsverlust nicht betroffen sein sollen.
Die beschriebene Schwingneigung hat auch mit dem steigenden Innenwiderstand einer alternden Anodenbatterie zu tun.
Da ich mich schon in der Vergangenheit mit Prüfung von Loewe Mehrfachröhren beschäftigt habe, wäre es sicherlich interessant zu erfahren, wie Du die Sache in Bezug auf den W19 gemacht hast?
Bitte um Schaltbild, kann auch handgeschrieben sein....
ich habe 2 Fotos gemacht, die meiner Meinung nach alles erklären. Um ggf. eine zugängliche Anode der ersten Triode prüfen zu können, habe ich durch die Fassung und das Holzbrett ein Loch gebohrt, um einen Draht bei Bedarf durchzustecken.
Es gibt übrigens die Prüfkarte Nr. 1838, die sich nicht in meiner Sammlung befindet. Demnach gab Funke für die 40%-Marke 8 mA, für die 60%-Marke 12 mA an. Die Emission einer alten 3NF ist nur ein Aspekt. Die Alterung der passiven Bauelemente ein anderer. So hat meine 1,5mA-3NF einen Widerstandswert von 10 Megohm statt 3 Megohm in der ersten Stufe. Nach Einlöten eines parallelen 4,7 Megohm Widerstandes im Sockel zwischen A1-2 und Anode machte die Lautstärke einen Sprung und ist fast gleichwertig mit den "guten" Röhren, zumindestens im Kopfhörer.
Ich selber bezitze den Funke W16. Hier sind noch Karten (144 & 145 = 3NF) vorhanden welche die Mehrfachröhren prüfen können. Hierzu ist ein getrenntes Funke-Modul zu verwenden, wo die verschiedenen Fassungen eingebaut sind. Sowas habe ich mir nachgebaut und ist recht hilfreich. Deine Lösung ist aber -elektrisch gesehen- gleichwertig. Macht bei Wechselstromheizung nichts aus, aber +H und -H sind vertauscht.
Ausgehend von der original Ia/Ug Kennlinie des 3. Systems der 3NF ist bei Ua = 150V und Ug = 0V, der Ia 17,5mA (Messbereich = 25mA). Da jedoch deine Röhren gebraucht sind, fallen die Werte verständlicherweise viel geringer aus.
Was mich stört ist die Tatsache, dass mit beihnahe maximalem Anodenstrom geprüft wird, also Ende Fahnenstange. Besser wäre es gewesen, die Anodenprüfspannung auf 100V zu reduzieren, um einen Ia von etwa 10mA zu messen. Das wäre den normalen Betriebsbedingungen angenähert.
danke für den Hinweis. Ich habe die Vorzeichen der Heizungsanschlüsse umgedreht. Für den Fall einer anderen, experimentellen Nutzung in der Zukunft.
Gruss Walter
Nachtrag vom 11.02.21:
... und da ist schon was in der "Pipeline"! Eine Sektglas-Replique mit russischen Bleistiftröhren, das Glas ist zunächst nur mit Klebeband fixiert. Eine Corona-Idee zur Weiberfastnacht. Hier soll eine adequate Lautstärke des Ortssenders/Heimmodulator am Trichterlautsprecher erreicht werden UND dennoch eine vergleichbare Selektivität bei Anodengleichrichtung erzeugt werden. Typen 2x 1SH24B und 1P24B-V (2W-Röhre).
Zitieren:Es gibt übrigens die Prüfkarte Nr. 1838, die sich nicht in meiner Sammlung befindet. Demnach gab Funke für die 40%-Marke 8 mA, für die 60%-Marke 12 mA an.
Die Einzelheiten der genannten Prüfkarte 1838 kann man einsehen: Man hat die alten Werte übernommen.
Komisch sind die technischen Daten. Aus der Luft gegriffen ??
K.F.Müller hat in seinen Prüfkarten für das Prüfgerät W19 diese 10mA ebenfalls angegeben. Das entspräche bei 200 Volt Anodenspannung einer Verlustleistung von 2W. Ich interpretiere das als Betriebsdaten im praktischen Betrieb. Im Jahre 1926 gab der Funkbastler im Heft 44 sogar lediglich 3 bis 5 mA an:
Gruss Walter
Nachtrag:
Meine 3NF mit 40-50% Emissionswert (nach Funke) zieht über einen 2x2000 Ohm Kopfhörer tatsächlich zwischen 3 und 5 Milliampere bei 90 ... 150 Volt Anodenspannung und dabei steigender Lautstärke. Die andere, ausgelutschte 3NF (1,5 mA im Funke W19) zeigt dagegen ein ausgeprägtes Lautstärkemaximum bei 67 Volt und 0,7 mA Anodenstrom.