Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Joerg,
Du kannst nicht einfach eine plane Metallscheibe mit einem Isolator auf Abstand bringen. Dann passiert es halt so wie bei Dir jetzt und bei mir am Anfang auch, daß mal ein Funke am Isolator überspringt und dabei eine Brandspur oder eine Metallaufdampfspur macht und dann einen Kurzschluß erzeugt.
Du mußt dafür sorgen , daß der Plattenabstand am Isolator größer als der Abstand , wo die Funken überschlagen ist. Ich habe dazu auf den Patten eine Weitere mit großem Innenloch aufgelötet und wegen der Temperatur innen alles mit Keramik isoliert. Dadurch kann der Funke nur noch vom aufgelöteten Ring überschlagen.
War es das , was Du wissen wolltest - oder habe ich das mißverstanden ?
Hmmmm, auf den Papierschlangenrollen war früher aber auch mal mehr drauf
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Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Bernd,
MB-RADIO:War es das , was Du wissen wolltest - oder habe ich das mißverstanden ?
ich wollte wissen, ob sich bei Deiner Funkenstrecke auch feste Überschlagspunkte ausgebildet haben. Kannst Du in den Luftspalt hineinsehen? Dann kann man das im Betrieb erkennen. Die festgesetzten Überschlagspunkte waren bei mir auch an zwei Punkten außerhalb der Isolationsplättchen aufgetreten. Mit "quirligem Funkenflug" meinte ich ein Überschlagen nach dem Zufallsprinzip...immer von einer anderen Stelle. Ich wollte das unbedingt nochmal mit der KV- Folie probieren, da der Scheibenabstand ja nur 0,3mm beträgt und die Überschlagsspannung somit in diesem Aufbau nicht sehr groß ist. (1,5-2KV) Aber ich muss wohl auch die Isolation tiefer legen um das Problem zu beheben. Falls es überhaupt ein Problem ist...oder wird, da die Isolationsfähigkeit ja bis jetzt erhalten blieb.
MB-RADIO:Hmmmm, auf den Papierschlangenrollen war früher aber auch mal mehr drauf
Tja...das kann schon sein..aber für kleine Versuche schon ausreichend. Drei Schlangen miteinander verklebt bringen ja immerhin 5min Laufzeit. Ich kann ja versuchen über eine weitere Abfallverzögerung den Schreiber automatisch zu starten....kommt dann kein Signal mehr an..stoppt der Schreiber nach 5sec. Alles möglich....
Es gab übrigens Fernsteuerungen für Schiffe,..Schiffsmodelle, kl. Luftschiffe, Flugzeuge..die mit Funkensender und Fritter realisiert wurden. Es gibt eine Veröffentlichung in der Funkgeschichte Nr. 211 /2013 S.160-166 von B.Bosch. Großvaters "Radio Control" Wenn Du willst, scanne ich Dir den Beitrag.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Funkenfreunde,
ich habe gestern den ganzen Nachmittag gefunkt und nun auch den Schreiber am Morserelais gehabt. Das Projekt funktioniert nun im Nahbereich...aber einen festen Aufbau werde ich noch nicht umsetzen, da es noch einige elementare Probleme gibt. Hier mein Resume zu den bisherigen Experimenten.
1. Der Zerhacker:
Insgesamt habe ich drei Leistungsrelais und ein Steuerrelais in den letzten drei Monaten verballert. Also nach einer gewissen Laufzeit gibt es Aussetzer und diese werden im Laufe der Zeit immer schlimmer. Pro Sekunde gibt es 30 Schaltvorgänge...das macht in der Stunde 108000.....eigentlich kein Wunder das Relais dies nicht ewig aushalten. Da ich schon zusätzliche Kondensatoren und auch Dioden zur Beschaltung verwende, besorge ich mir jetzt die Teile für den hier gezeigten Luxusaufbau. Elektronik hin oder her !!
h..p://www.infogr.ch/roehren/zuendspule/
Die Variabilität und kontaktlose Steuerung ist die Lösung des Problems und es lassen sich dann auch hochtaktige Wellenzüge herstellen....die dann im Detektor oder AM- Radio als Morsesignale auszumachen sind. Damit sind auch zukünftige Experimente umzusetzen.
2. Die Funkenstrecke und das Nachschwingen der Zündspule:
Ach ja.....mein ganzes Geschreibsel ist für die Katz! Ich habe festgestellt, dass dieser Effekt besonders stark mit meiner kleinen improvisierten Löschfunkenstrecke zusammenhängt. Beim Messen stellte ich fest, dass ich die Sendefrequenz, über die Anzapfungen der Schwingkreisspule oder mit dem 10KV- Vakuumdrehko, nicht mehr richtig beeinflussen kann. Nach dem Einsetzen der einfachen Funkenstrecke und zwei Stunden später, war das Problem behoben und auch das Nachschwingen war viel geringer. Die Wellenzüge waren im Bereich 1-2ms fast sauber. Selten ein kleiner Nachschlag. Tja.....da habe ich mir wohl mit den 6 Segmenten eine zusätzliche Kapazität in den Hochspannungskreis gelegt. Zwischen den Platten waren 30-50pF zu messen...und die Gesamtstrecke wies 12pF auf. Der Plattenabstand beträgt ja auch nur 0,3mm und die Fläche ist doch relativ groß. Die Isolation muss auch tiefer gelegt werden, da sonst eine Verschmauchung an der aufgeklebten Isolation auftritt und sich dort der Überschlag festbrennt. Da werde ich eine neue Lösung finden. Für meinen Telegraphenaufbau ist der klassische Überschlag auch völlig ausreichend. Für tönende Löschfunkensender muss dann richtig was Fettes her. Hier muss ich eure Vorschläge beherzigen.
3. Die Fritter- Klopfer Kombination:
Ich kann ganz kleine HF- Signale (1-4V) nicht mehr sicher Löschen. Der Selbstbaufritter spricht an...aber der Klopfer bleibt hängen. Ursache ist die zu hohe Spannung des kleinen Steuerrelais (12V). Diese Spannung liegt ja am Fritter über der Relaisspule an und führt dann sofort zum erneuten Durchsteuern der Strecke. Da ich die Strecke verändern kann, bekomme ich das Problem in den Griff...aber nicht bei ganz kleinen HF- Signalen. Mit 6V zog es zwar noch an, aber die Kraft und die Geschwindigkeit war nicht mehr gegeben.
(Weite Strecke = hohe anliegende Steuerspannung = hohe anliegende HF- Spannung = geringe Empfindlichkeit) (Kleine Strecke = kleine anliegende Steuerspannung = kleine anliegende HF- Spannung = hohe Empfindlichkeit)
Das ist auch der Grund für die geringe Befüllung und dennoch weitem Elektrodenabstand im Video!
Ich suche nun auch ein neues Steuerrelais mit möglichst kleiner Spannung. (1-5V) Dies wird dann das 12V-Siemensrelais des Klopfers ansteuern. Auch werde ich mir zum Vergleich die Fritterreplik aus den USA bestellen. Diese ist nämlich doch nicht mit Fe- gefüllt, sondern mit der optimalen Mischung aus Silber und Nickel und hat ein Vakuum im Glasröhrchen. Den Spaß gönne ich mir.
Ja Funkenfreunde, soweit meine Analyse zum jetzigem Stand. Ich bin aber nicht unzufrieden, da das Prinzip ja funktioniert. Von der Taste bis zum Telegraphen konnte ich diese spannende Technik nachvollziehen und praktisch umsetzen.....nun geht es an die Feinheiten.
Vielen Dank für eure konstruktiven Beiträge und Anregungen.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Joerg,
die Funken tanzen auf meinen Platten alle mehr oder wenigerauf den Platten herum . Nur 2...3 Platten sind dabei, wo der Funke im Bereich von etwa 1cm nur hin-und hertanzt - das liegt an der nicht genauen Parallelität der Platten. Der Funke sucht sich halt immer den kürzesten Abstand.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Bernd,
das sieht ja sehr gut aus. Danke für die Info. Dieses Tanzen konnte ich bei meiner Strecke ja auch sehr gut beobachten. Genau so muss es sein. Bloß mit meiner nur aufgeklebten Isolation, war dann nach 5min die Überschlagsstelle eingebrannt. Ich schaue immer nebenbei ob ich die passenden Materialien für eine neue Strecke finde. Wie groß schätzt Du eigentlich die Überschlagsfläche eines Scheibensegments... also abzüglich Isolation und Bohrung? Welchen Abstand haben die Segmente? (Überschlagsstrecke)
Den Schwerpunkt lege ich z.Zt. auf das Teile besorgen, um die oben beschriebenen Unzulänglichkeiten noch zu beseitigen und eine neue Reihe von Experimenten zu starten. Ich habe nach langen Recherchen ein neues Steuerrelais mit zwei Schließern gefunden....muss ich aber noch bestellen...unglaubliche 1,5V /35mW. Damit wird dann das 12V- Klopferrelais gesteuert. Die Kontaktbelastbarkeit ist völlig ausreichend. Reedrelais konnte ich nur bis 3V finden...bestell' mir aber ein paar mit.
Die Teile für einen ersten elektronischen Funkeninduktor habe ich nun auch fast beisammen. Der NE555 ist schon ein unglaublicher Zauberkäfer welcher mir die nötigen Frequenzen von 10- 1000Hz generiert. Dann macht auch eine perfekte Löschfunkenstrecke richtig Sinn und ich kann zusätzlich auf Kopfhörerempfang gehen. Ich will versuchen die Platine am Wochenende zu löten. Der BN242 und der Leistungstransistor 2SC4532 sind aber nicht zu bekommen und ich versuche mit ähnlichen Bauteilen (Datenblatt) die Zündspule zu schalten.
Werde wieder berichten wenn der regelbare Induktor sprazzelt.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Joerg,
meine Funkenstrecke für ca.15kV hat einen Plattenabstand von etwa 0,8...1mm - je nach Isolatordicke - so genau sind die nicht. Die Isolatoren stammen, wenn ich mich recht erinnere von den Bimetallreglern aus Bügeleisen und oder Heißgerätesteckern - ist ja schon so lange her.
Der Scheibendurchmesser ist 50mm, auf dem ein Ring von etwa 46mm Außen- und 30...40mm Innendurchmesser aufgelötet ist. Leider nur aus Stahl und anschließend wegen der Optik verkupfert. Bei meiner geringen Leistung und Funkenfrequenz reicht das aber aus.
Überschlagsfläche und Kühlfläche der Scheiben hängen von der Leistung ab. Je kälter die Scheiben bleiben, um so schneller verlöscht der Funke. Bei mir knatterts nur, aber Du möchtest ja in den "tönenden" Bereich. Da wirst Du wohl mit Stahl nicht glücklich werden - wegen der Wärmeleitung ist da doch Kupfer besser oder Du machst die Stahlscheiben noch größer.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Nobby, hallo Bernd,
danke für die Infos. Die alte Aufnahme von der Löschfunkenstrecke kannte ich schon....aber schön das ihr eure Bilder hier im Beitrag abgelegt habt. Es ist jetzt ein richtig langer Thread geworden...und zu allen Themen des Knallfunks ist etwas zu finden. Da hier viele thematische Stichwörter verwendet werden, marschieren unter "Meistgelesen" die Klicks auf die 9000 zu. Über die Suchmaschinen wird der Beitrag halt häufig aus dem www. heraus gefunden....ob immer gelesen wird...bleibt natürlich offen.
Alle Teile zum elektronischen Funkeninduktor sind beisammen und heute schmeiß' ich den Lötkolben an. Hoffentlich klappt es....... Anhand der Länge der möglichen Überschlagsstrecke (Spannungshöhe / Leistung) wird dann auch erst entschieden wie groß die neue Löschfunkenstrecke werden muss. Für die Segmente werde ich vielleicht alte Kugellager nehmen.
Werde berichten...
Gruß
Joerg
P.S. Urs seinen Beitrag " Historisches zur Funkentelegraphie habe ich auf Seite 1 verlinkt. http://www.wumpus-gollum-forum.de/forum/...r-58_144_1.html Ganz groß..was sich da alles an Audio, Video- und andere Links angesammelt hat. Den Beitrag sollten wir weiter füttern und z.B. auch das Praktikum verlinken.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Funkenfreunde.
ja es hat fast auf Anhieb geklappt.....leider war ein Kondensator defekt und damit die Taktfrequenz so hoch, dass die Endstufe immer durchgeschaltet war. Aber ich konnte dies dank meines LCD- Oszis schnell feststellen und damit das defekte Teil finden.
Hier mal ein Bild des elektronischen Funkeninduktors,.. den Rest könnt ihr im Viedeo bewundern. Ich bin total zufrieden mit dem Ergebnis...überhaupt war ich mir nicht ganz sicher, ob die verwendeten Ersatztypen ihren Dienst tun. Das Problem ist die Spannungsfestigkeit des Leistungstransistors. Ist diese zu gering wird die C/E Strecke zerschossen. Bei meinem mechanischen Zerhacker konnte ich bis zu 600V messen. Der Schaltplan ist im Video sehr gut zu erkennen.