Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Funkenfreunde,
eine Löschfunkenstrecke ist auch für 10Hz aus dem Induktor reizvoll, da diese die Möglichkeit bietet, die gesamte Energie in kürzerer Zeit im Primärkreis zu plazieren und Rückwirkungen aus dem Antennenkreis auf den Primärkreis zu stoppen. (Stoßerregung / Quentschen). Damit wird das Oszillatorsignal schmalbandiger und die Gesamtleistung höher. Hier nun mein erster Prototyp.
Die Isolierscheiben sind noch zu dick, hier ist die Überschlagsspannung von 7-8KV noch zu heftig...4x 0.25mm Isolierscheiben wären im Nahbereich ok. Da muss ich einige Versuche machen und will im Endeffekt messtechnisch die Stoßerregung nachweisen. Wahrscheinlich werden es 6 Segmente mit 5x0,25mm Abstand werden. Die Hochspannung wird dann so zwischen 1,5-2KV liegen.
Desweiteren habe ich mir erste Gedanken um einen festen Empfängeraufbau gemacht und das Bild zeigt ....
einen möglichen Entwurf als Rahmenempfänger in reiner Primärschaltung. Ein zusätzlicher Spulensatz für das 35m Band könnte aber integriert und über einen Langdraht eingespeist werden. Im Holzkasten würden die Spannungsversorgungen 6V 12V und 42V für den Schreiber unterkommen. Das 35m Band ist noch nicht aus dem Kopf...aber mit meiner Rahmenspule dann leider nicht mehr zu empfangen. Der große Feindrehko (rechts) mit Getriebe und Skalenscheibe hat eine Kapazität von von 20pF- 1000pF.
!!!
Fotos, Grafiken nur über die
Upload-Option des Forums, KEINE FREMD-LINKS auf externe Fotos.
 Â
!!! Keine
Komplett-Schaltbilder, keine Fotos, keine Grafiken, auf denen
Urheberrechte Anderer (auch WEB-Seiten oder Foren) liegen! Solche Uploads werden wegen der Rechtslage kommentarlos gelöscht!
Keine Fotos, auf denen Personen erkennbar sind, ohne deren schriftliche Zustimmung.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Funkenfreunde, hallo Nobby,
einige Antworten sind ja noch offen...deswegen erst mal diese abarbeiten.
Zum Schreiber:
Ja das Originalband funktioniert perfekt. Wichtig ist das das Papier nicht zu dick ist. Dein Vorschlag zu den Kassenrollen wird funktionieren. Ich werde mir mal eine von meiner netten Kassiererin im Supermarkt besorgen und diese mit Paketklebeband umwickeln...und dann auf Maß,.. mit einer feinen Säge teilen. Die zweite Möglichkeit, passend zur Jahreszeit, sind Luftschlangen in gelb und weiß zu Silvester. Diese sind ein bisschen schmaler, aber für Versuche von 1-2min. bestimmt auch geeignet. Nein ,..kein Quatsch!
Zum Oszillator:
Heute bin ich an die aktuelle Versuchsreihe gegangen und mit einem Hochspannungstastteiler 1:1000 an die Löschfunkenstrecke (Prototyp) gegangen.
Testec TT-HVP-15HVP 50MHz
Zwei Versuche waren für mich wichtig. Erstens die wirkliche Taktfrequenz meines Relaiszerhackers zu bestimmen.... und welche Überraschung.. Es sind nicht die geschätzten 10Hz...sondern 30Hz!! Hier der Testaufbau:
Die Takfrequenz am Oszi liegt im Mittel bei 30Hz / 800-1000V:
...und zweitens war dann interessant, mit angeschlossenem Schwingkreis, die sogenannte Stoßerregung..das Quentschen nachzuweisen. Hier das Oszillogramm. Es entspricht fast den viel weiter oben gezeigten Diagrammen und Bildern zum Quentschen. Ein ganz wertvoller Hinweis für mich. Deshalb habe ich auch jetzt diese Versuchsreihe etwas zeitverzögert durchgeführt.
Das Oszillogramm ist schon ziemlich überzeugend. Mit angeschlossenem Schwingkreis gibt es auch eine ziemlich heftige Resonanzüberhöhung...deswegen ist die Spannung im Kreis auch höher als ohne Primärschwingkreis.(>2KV) Das entspricht sogar der Spice- Simulation.
Dann dachte ich mir,.. ist es bestimmt interessant mal den Funkenflug an den 6 Segmenten / 0,25mm der Löschfunkenstrecke zu sehen. Das war schwierig...etwas aufzuzeichnen. Hier der Versuch:
Ich bin sehr zufrieden mit meinen neuen Erkenntnissen. Was meint ihr? Die Theorie stimmt und ist heutztage mit modernen Messmitteln auch nachzuweisen. Die Funkenpioniere hatten da nicht die Möglichkeiten...und trotzdem sind die Erkenntnisse identisch. Ist doch Wahnsinn...oder?
Gruß
Joerg
P.S. Übrigens habe ich über einen motorgetriebenen Unterbrecherkontakt schon nachgedacht. Beim P gibt es schnell drehende Motoren für den Modelbau!
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Joerg!
Dieser motorbetriebene Unterbrecher "Rotierender Unterbrecher" wurde so um 1905 - 1910 verwendet. Dazu noch zwei Zeichnungen. Einmal die Anordnung der Kontakte auf der rotierenden Kontaktscheibe vom obigen Apparat. Dann eine Löschfunkenstrecke mit Glimmerscheiben als Isolatoren und den kugelförmigen Abkühlzonen.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Nobby,
Einspruch Euer Ehren. Die Ausspaarungen sind keine Abkühlzonen, sondern eine Funkenüberschlagsbegrenzung. Auch ist die Glimmerisolation nicht ganz richtig eingezeichnet - die muß ungefähr soweit in die Ausspaarung hineinreichen, wie sie außen übersteht. Es muß nämlich gewährleistet sein, daß nie ein Funke direkt am Isolator überspringt, da sonst an ihm eine Kurzschlußspur aufgedampft würde. Die Funkenstrecke würde nach kurzer Zeit nicht mehr funktionieren. Diese Erfahrung mußte ich selbst schon machen.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Nobby,
danke für den Scan - wieder was gelernt. Daß die Segmente aus Kupfer, wegen der Wärmeabführung sein sollen, wußte ich ja, aber daß die aktive Funkenfläche gut blank sein muß noch nicht. Deshalb wird hier wohl angegeben, daß diese aktive Fläche oft aus einer aufgelöteten Silberscheibe besteht - Silber hat den Vorteil, daß auch sein Oxid gut leitet. Und für die Abkühlung sind die großen, sowohl massemäßig, als auch flächenmäßig Segmente verantwortlich. Sehr wichtig ist auch der gleichmäßige Abstand der Funkenflächen zu einander. Sonst springt der Funke immer an der gleichen Stelle über, was vermieden werden muß. Meine Funkenstrecke ist auch nicht so präzise, da innen nich mit Präzisionsisolatoren isoliert. Jetzt weiß ich auch, warum die Isolation besser außenherum gemacht wird und warum die Segmente auch nach außen als Kühlfläche vergößert sind. Denn bei dieser Bauweise, kann durch den geschlossenen Aufbau die Luft nicht zirkulieren.
Allerdings habe ich von Blasmagneten zum Funkenlöschen noch nichts gehört, wohl aber vom Ausblasen der Funken mittels Edelgas.
Ich hoffe, die Funkenstreckenbauer können meiner Ausführung folgen und vermeiden Anfängerfehler - ich hatte damals einige Rückschläge bei meinem Teslagenerator mit der Funkenstrecke.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Bernd, hallo Nobby,
die gezeigte improvisierte Funkenstrecke wird bei der aktuellen Leistung für den Nahbereich eigentlich nicht wirklich warm. Die Isolierung (Abstandsplättchen) pro Scheibe bestehen aus jeweils vier, mit einem Locher, gelochten PVC- Plättchen, die mit Sekundenkleber fixiert sind. Wer hat schon Glimmer im Haus.. Hier habe ich allerdings nach der Demontage schon gesehen, dass sich am Rand der Plättchen Schmauchablagerungen festsetzen, die dann dazu führen, dass der Funke immer an dieser Stelle überschlägt. Also der Prototyp muss eine andere Isolierung bekommen...die wird nicht lange halten. Ich will versuchen diese ganz außen anzubringen.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Joerg!
Du hast eine PN. Blasmagnet, kannte ich auch noch nicht, hab aber den Wiki gefunden. Ein Ringmagnet aus einer alten Mikrowelle könnte so was werden, allerdings ist das Innenloch ziemlich klein.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Funkenfreunde, hallo Nobby,
die Löschung mit dem Blasmagnet ist mir von Gleichstromleistungsschaltern- und Schützen bekannt. Danke für Deine PN. Tja,.. es gibt viele Möglichkeiten und man könnte hier tatsächlich eine ganz verrückte Konstruktion verwirklichen. Bei meinen weiteren "im Geheimen" durchgeführten Versuche, während der Feiertage, bin ich auf neue Erkenntnisse gestoßen. Weiter oben habe ich ein Oszillogramm zum Quentschen gezeigt und als Stoßerregung gedeutet. Dies ist falsch...der Zeitbereich stimmte nicht und mir ist das nicht weiter aufgefallen. Es zeigt in Wirklichkeit das Nachschwingen der Hochspannungswicklung im Zeitbereich von 1-2ms!
Ich hatte mich gewundert, da am Empfänger mehrere gedämpfte Wellenzüge in diesem Zeitbereich auftraten und erkundete deren Ursache.
Erst dachte ich, dass der Unterbrecherkontakt prellt. Aber das war trotz hoher Auflösung nicht nachzuweisen. Es zeigt auch, dass auch ohne Überschlag weitere Wellenzüge erzeugt werden. Entscheident ist das für die Übertragung, Klopfer usw...nicht, da die Zerhackerfrequenz bei 30Hz liegt und nach 1-2ms die nachschwingenden Wellenzüge abgeklungen sind.
Hintergrund ist die immer noch nicht richtig funktionierende Stoßerregung. Die Löschfunkenstrecke habe ich nochmals mit neuen Scheiben aufgebaut, da die Schmauchspuren sich nicht so einfach entfernen ließen. Als Isolierung setzte ich hitzebeständige 0,3mm KV- Folie ein. Beim Start des Oszillators gab es einen quirligen Funkenflug zwischen den Scheiben.....aber nach 5 Minuten waren die Überschlagsorte wieder festgefressen.
Hier würde ich gern mal Bernd fragen, wie das bei seiner Strecke aussieht. Die Stoßerregung kann natürlich nur mit einem vernünftigen Antennenkreis und Erde nachgewiesen werden...also eine wirkliche induktive Belastung des Primärkreises....da hilft nur die Langdrahtantenne...ansonsten wäre vielleicht eine spannungsfeste Kapazität zur Belastungssimulation des Sekundärkreises erfolgreich.
Hier noch ein erfolgreicher Versuch zum Telegraphen. Ich habe mir extra Luftschlangen besorgt.. Nein,... nicht zu Silvester...!! Nur für die anstehenden Versuche. Eine einzige Schlange frisst der Schreiber in 1:45 min auf. Also optimal für einen kleinen Versuch...will ich mehr, dann kann ich auch zwei zusammenkleben. Läuft total prima...direkt vom Bandteller.
Statt 10mm ist die Schlange nur 7,5mm breit. Dies ist aber kein Problem, da sich das linke Bandführungsrädchen auf die verwendete Streifenbreite einstellen läßt.
Ihr seht...ganz konnte ich die Versuche, trotz der vielen Feiertage, nicht lassen. Ich hoffe ihr habt alles gut überstanden und startet gesund und optimistisch in 2014.