Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Funkenfreunde,
ich habe nun die Schreibscheibe aus den Messingfragmenten abgelötet (Frevel) und auch die hintere Bandumlenkrolle mit den alten Messing- Teilen modifiziert. (Begrenzungen) Ich wollte die komplette Transportrolle mit dem gesamten oberen Aufbau austauschen..... aber es passt leider nicht. Es gibt bei vielen Teilen wohl doch kleine Unterschiede. Auf den ersten Blick nicht unbedingt zu erkennen.
Ich habe nun aus dünnem Cu- Blech ein Wännchen gebastelt und dieses an eine dickere Cu- Halterung gelötet und mit dem vorhandenen Befestigungsknebel angeschraubt. (Anhang)
Morgen schließe ich die Taste wieder an. Das wird schon...... Relais laufen gut mit 42V und nun wird das Farbbad mit Rolle ausprobiert. Das wird jetzt endlich klappen! Es wird aussehen wie in dem Link! So die Hoffnung...
Ich mache ein Video zum Beschreiben und vom erzeugtem Schriftbild. So der Stand ..
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Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Joerg,
ich drücke Dir die Daumen, daß alles funktioniert.
Eine Idee zur Farbübertragung: Damit das Druckrad nicht direkt in die Tusche taucht, würde ich so was ähnliches wie ein Stempelkissen verwenden, um nur die Druckflähe benetzt wird, oder aber eine zusätzlich Gummirolle unter dem Druckrad, welche die Tusche aus dem Behälter holt und auch nur auf die Druckfläche des Druckrades überträgt.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Funkenfreunde, hallo Bernd,
ich habe versucht die originale Schreibermechanik nachzuvollziehen und es ist gelungen. Das Tuschrad hängt frei in der Wanne..ungefähr 1mm über dem Wannenboden... befüllt mit etwas Stempelfarbe für den Versuch. Beim Anziehen der Relais berührt das Rad das Band nur ganz leicht und streift die benetzte Oberfläche am Band ab. Über die beiden vorderen Stellschrauben am Relaisanker kann der Hub genau justiert werden. Geniales Teil!
Hier das perfekte Resultat...ich bin sehr zufrieden. Der "Lautsprecher" des Fritterempfängers ist nun einsatzfähig.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Joerg!
Zur Herstellung des "Telegrafenpapiers" könnte man Kassenrollen; kein Thermopapier und ein Rollmesser nehmen. Eine Vorrichtung zum Abrollen und eine zum Aufrollen und in der Mitte ein Rollmesser, so Prinzipiell gedacht.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Funkenfreunde, erst mal eine kurze Vorstellung in diesem Forum, bevor ich mich in Eure genialen Versuche "einmische". Mein Opa war in den 30ern begeisterter Radiobastler und ich habe dann halt ET studiert. Leider habe ich, als ich so 10 war, und das ist fast 50 Jahre her, seinen alten Kohärer zerbastelt. Erst dieses Jahr kam ich wieder auf die Idee einen Kohärerempfänger zu bauen. Ich war mir aber im Klaren, dass ich gar nicht erst anfange selbst Nickelespäne zu feilen und habe mir in den Staaten über die Bucht gleich einen neuen Kohärer gekauft. Die sind eigentlich immer im Angebot. Nur der Zoll brauchte eine Weile um die richtige Kategorie zu finden.
So soll mein Empfänger natürlich nicht aussehen.
Lange Rede kurzer Sinn, der Kohärer funktioniert tadellos. Ich will nun eine Sende- Empfangsstrecke bauen um damit meine Breitbandleitung mit 50 MBit/s zu ersetzen und meine Nachbarn auf MW etwas zu ärgern. Senderseitig bin ich bestens ausgestattet von großen Funkeninduktoren (8 cm Funkenlänge) bis zu Teslatrafos mit 50 cm Funkenlänge bei 370 MHz Resonanzfrequenz habe ich schon alles fertig. Auf der Empfängerseite will ich mich an die alten Marconi Empfänger halten.
Bei meinen Recherchen im Internet habe ich gefunden, dass am Kohärer (Batterie B1) nicht mehr als 1,2V anliegen sollen. Der Hersteller meines Kohärers betreibt ihn mit 3V. Aus diesem Grund will ich ein Relais R in den Kohärerkreis schalten und dann im Sekundärkreis die Klingel S als Dekohärer schalten. Im Sekundärkreis kommt dann auch mein alter Morseschreiber hinein.
Nun meine Anliegen:
Welche Induktivität müssen die HF Drosseln haben, die ja verhindern sollen, dass die Abrissfunken der Klingel (Dekohärer) den Kohärer auf Durchgang schaltet. Ich vermute, dass es ein paar mH sind??
Wenn man sich Bilder alter Fritterempfänger ansieht, wird der Kohärer immer so eingebaut, dass er mechanisch verstellbar ist. Hier mit Langloch und rechts unten die beiden Einstellschrauben sind wohl zur Justierung des Abstandes zum Klöppel der Klingel des Dekohärers.
Hier erfolgt wohl bei den beiden vertikalen Klemmen die Abstandseinstellung zum Klöppel, aber auch hier ist links am Kohärer eine Einstellschraube am Kohärer sichtbar.
Wozu dienen die Einstellschrauben? Dass der Kohärer fester oder lockerer hängt und damit die Empfindlichkeit geregelt wird?
Habt ihr eine Idee, wo man ein Relais mit einer Steuerspannung von rund 1V herbekommt, ohne erst selbst wickeln zu müssen?
Und die letzte Frage: Kennt ihr jemanden, der noch so alte Messinganschlussklemmen hat, oder diese dreht?
Ich hoffe, dass ich Euch als Neuling nicht nerve, denn Euer Anliegen ist ja wohl eher der Eigenbau eines Kohärers. Ich würde mich aber über eine Antwort freuen und hoffe eine Forenregeln verletzt zu haben.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Klaus!
Nun, da reite ich mal einmal auf meinem Steckenpferd herum und würde altes zeitgenössisches Fachschrifttum zu Rate ziehen. Speziell die drahtlose Telegraphentechnik bis 1920, ich selber hab nur was ab diesem Zeitpunkt etwa und da war die Technik schon eine andere. Mit Deinem Fachwissen dürfte auch das Verstehen von akademischer Fachliteratur möglich sein.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo,
willkommen, Klaus, neuer Funke.
Ich denke die Drosseln mußt Du so bemessen, daß die Induktionsspannung von R gerade so die Auslösespannung des Fritters nicht erreicht.
Die mechanische Justierung des Fritters beeinflußt nicht dessen Empfindlichkeit, sondern das Löschen und der Wiederholfrequenz. Der Weg des Klöppels muß so kurz wie möglich sein um eine möglichst hohe Wiederholfrequenz zu erreichen, darf aber auch nicht zu kurz sein, um den Fritter richtig zu löschen.
Ein 1V-Relais kannst Du leicht selber wickeln - sind ja nicht so viele Windungen - legst Du keinen Wert auf Altertum, kannst Du einen Reedkontakt bewickeln und gegebenenfalls mittels Dauermagnet empfindlicher machen - eben gerade soviel, daß es auch noch sicher abfällt.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Klaus,
fein das auch Dich dieses Thema gepackt hat und Du zu den Anfängen der drahtlosen Telegraphie ein Projekt starten willst. Dein Beitrag hat mich gleich aufhorchen lassen, da Du recherchieren konntest, dass am Kohärer (Batterie B1) nicht mehr als 1,2V anliegen sollen. Ich hatte bei meinen Recherchen dazu keinen Hinweis gefunden und Schaltungen mit nur einer Quelle gesehen, an der auch noch der Morseschreiber hing. Im Endeffekt führte dies dazu, dass ich mit 12V im Kohärerkreis arbeite. Obwohl mein Aufbau auf 1.2V HF- Amplitude reagiert, kann ich den Fritter dann nicht mehr unterbrechen. Dies könnte noch an der zu hohen Betriebsspannung liegen. Mit 3V- HF Amplitude funktioniert das System aber sehr gut. Ich gleiche das Problem halt über die Einstellung der Elektrodenabstände aus und benutze nur sehr wenig Späne.
Die besten Kohärer hatten in der Frühzeit dieser Technologie 500mV HF- Empfindlichkeit. Mehr ist nicht drin.
Übrigens ist Deine Kohärerreplik am Anfang dieses Beitrags schon mal gezeigt worden. Ich wollte mir damals auch einen bestellen (nicht billig...aber ok für den Funkenfreund ). Ich habe es dann nicht gemacht, da ich der Meinung war (gelesen?), dass diese Repliken mit FE- Spänen befüllt sind.
Deine Fragen:
Drosseln...ja auf die habe ich verzichtet, da ich mich für eine Diodenbeschaltung der Relais entschieden habe. Die Drosseln könntest Du empirisch ermitteln..oder mit Spice simulieren um einen Anhaltspunkt für die Dimensionierung zu finden. Entscheidend wird die Höhe der Induktivität Deines Kohärer- Relais sein und auch die Taktfrequenz des Induktors spielt hier noch mit rein. Ich denke auch, dass Du ein paar mH brauchst. Die Selbst-Induktionsspannung könntest Du mit einem Oszi messen. Da Du keinen abstimmbaren Resonanzkreis hast, werden die Drosseln unter Umständen auch Auswirkungen auf die Resonanz des Kreises haben. Nur die Antenneninduktivität / Kapazität bewirkt bei der Marconi- Schaltung ein sehr breitbandiges Resonanzverhalten......Der Schwingkreis ist sozusagen..die kapazitive und induktive Wirkung der Antenne. Später hat das Marconi geändert. Das gleiche Problem bestand bei seinem Sender.
Zum Relais selbst...hat ja Bernd schon Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt. Kleine Spannung ok...aber bedenke auch den Strom der durch den Kohärer fließt. Es ist also die Leistung die für ein Löschen entscheidend ist. Das war bei meinen Versuchen mit der Fahrradglühlampe gut zu beobachten. Der Übergangswiderstand der Kohärerstrecke ist auch zu beachten, da es beim Ansprechen Übergangswiderstände bis zu 100Ohm geben kann. Bei meinem Selbstbau funktioniert dann noch das Beklopfen, sodass es gelang mit einem Drehko, die komplette Resonanzkurve des Empfangskreises zu durchfahren. Das sieht kurios aus.
Die von Dir gezeigten Justierschrauben für die Halterungen sind aus meiner Sicht nötig, wenn die Erschütterungen des Klopfers indirekt übertragen werden. Damit lässt sich bei unterschiedlichen Signalstärken das Löschverhalten beeinflussen. Die Einbaulage sollte immer horizontal erfolgen. Falls Du wie ich einen Klopfer baust, der direkt auf das Röhrchen einprügelt, sollte wie Bernd schon schrieb, der Weg so kurz wie möglich sein. Auch hier lohnt sich eine Justiermöglichkeit der Schlagweite und damit Einfluss auf die Schnelligkeit des Klopfers. Bei der indirekten Beklopfung gilt das natürlich auch.
Die Messingkontakte und Halterungen usw....musst Du wohl selbst herstellen. Eine Abdrehmöglichkeit (Minidrehbank), Standbohrmaschinchen, Gewindebohrer- und Schneider wären die Voraussetzung. Alte Teile zu besorgen wird schwierig und einen Hersteller von Repliken habe ich auch noch nicht gefunden.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Nobby, Bernd und Jörg, Danke für die schnellen Antworten.
Ja, ein Reed Relais wäre denkbar, aber eben nicht so richtig alt genug. Ich werde wohl mein altes Telegrafenrelais nehmen, das zieht bei 5V an.
Parrallel zum Forum hatte ich den Lieferanten des Coherers in den USA angeschrieben. Vielleicht interessiert Euch die Antwort von heute:
Hello Klaus, Very good to hear from you in Germany. The Coherer Detector cannot handle more than a few mA of current. If you attempt to exceed the current limit, the very, very small filings (Ni and Ag) will over heat and become "dull"; G. Marconi employed small boys with small hands to create the filings for his Coherers...; Small irregular filings are best, but the current is limited to a few mA. This is why a Pony Relay is required...; Of course, an NPN transistor functions just as well.
So the answer to your question: A Pony Relay is required to power the electro-mechanical bell. 6 Volts DC is a good voltage for the Coherer Rx. This can be slightly higher or lower depending on the individual Coherer.
The spring loaded contact points in the electro-mechanical bell create sparks very close to the Coherer. Marconi added the two coils to attenuate the local RF energy and improve the capture RF from the “wire in the air.”
As I recall, the RF Chokes are around 1mH...
Yes, the black control knob adjusts the "V" = gap of the Detector for + or - sensitivity. With the "V" at 90 degrees with respect to the horizon, the Coherer is at the greatest sensitivity...
Damit weiß ich nun endlich worum bei den alten Koherer Empfängern der Koherer oft drehbar angebracht waren.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Klaus,
danke für die Infos aus den USA. Hier wird also doch eine etwas höhere Spannung verwendet. Das beruhigt mich ein bisschen, denn ich lote gerade die unterste Spannungsgrenze meines Aufbaus aus. Mit 6V kommt mein Steuerelais noch klar..nur der Klopfer wird dann zu träge. Ein Siemens Telefonrelais. Das braucht die 12V bei 47mA.
Das horizontale, axiale Drehen des Kohärers ist bei mir nicht not notwendig, da ich die abgeschrägte Elektrode selbst drehen kann. Die Einstellungsmöglichkeit nutze ich aber nicht und ändere lieber den Elektrodenabstand...dies ist bei Deinem Kohärer ja nicht möglich. Deswegen gute Idee.
Dein Telegraphenrelais zieht wirklich bei 5V noch an? Das wundert mich etwas...es muss sich dabei um ein Verstärkerrelais handeln....oder? Das sieht natürlich sehr schön aus und passt ausgezeichnet zu der Technik. Unterschätze aber nicht die Geschwindigkeit Deines Induktors..das Relais muss die Taktfrequenz packen und z.B. 10x /sec anziehen und auch schalten. (Masse der Wippe und des Ankers)
Ohne Beschaltung entstehen dabei hohe Induktionsspannungen, die zu nicht gewollten Durchschaltungen des Kohärers führen können. Überhaupt ein Wagnerscher Hammer (Klingel) hat ordentliche Abreißfunken, so war es zumindestens bei meiner aus einem Selbstbaubastelkasten. Wo gibt es eigentlich noch 6V Klingeln zu kaufen?
Die Drosseln haben also bei der Marconi- Schaltung nicht nur die Beschaltungsfunktion, sondern sollen zusätzliche Induktivität in den Kreis bringen. Das habe ich mir schon gedacht...überhaupt wenn wenig Antenneninduktivität vorhanden ist.
Berichte von Deinen Versuchen...bin schon gespannt wie es weiter geht.