!!!
Fotos, Grafiken nur über die
Upload-Option des Forums, KEINE FREMD-LINKS auf externe Fotos.
!!! Keine
Komplett-Schaltbilder, keine Fotos, keine Grafiken, auf denen
Urheberrechte Anderer (auch WEB-Seiten oder Foren) liegen! Solche Uploads werden wegen der Rechtslage kommentarlos gelöscht!
Keine Fotos, auf denen Personen erkennbar sind, ohne deren schriftliche Zustimmung.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Mark, hallo Bernd,
auf der 1944er Version steht natürlich nicht mehr Siemens i Galske. Leider kann man nichts weiter erkennen als 1944 /44, da der Rest des Schildes nicht geprägt ist und die Zeit die Bedruckung aufgefressen hat. Wenn die Relais wieder funktionieren und eine Idee für die fehlende Farbrolle gefunden ist, mache ich wieder eine Vorführung.
Die Messingfragmente einzubauen reizt mich auch sehr, da aber die vernickelte Variante ja in sich historisch stimmig ist, sollte ich das lieber nicht umsetzen. Allerdings als Ersatzteil kommen diese schon in Betracht. Messing ist für diese alten Apparate wunderschön....überhaupt in Kombination mit dunklem Holz. Ein Blick hier h..p://crystalreceiver.co.uk/radios.htm sagt alles ! Feinste Arbeiten....unglaublich !!
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo zusammen,
Wunder gibt es immer wieder.... ich habe zu früh auf die russ. Klabottkas geschimpft. Alle Relais, auch die von Siemens und Galske von 1915, sind noch in Ordnung!
Die angeblich abgeschnittenen Drähte in der Klemmbrettdurchführung entpuppten sich nicht als Frevel, sondern als Verbindungsdrähte einer Reihenschaltung. Falls mal ein Relais durchbrannte, brauchte man den Zugriff um schnell ein Teil auszutauschen. Der Draht ist kein Lackdraht, sondern umsponnender Cu- Draht. Zum Glück!
Merkwürdig aber die Unterschiede zwischen Messingfragmenten und vernickelter Variante von 1944. Die 44er Relais haben je 150Ohm und die Siemensrelais je 300Ohm. Das mA- Meter mit 80mA Maximalstrom gibt dazu Rätsel auf. Bei 60V an 300Ohm ergibt das keinen Sinn. Bei der 1915er Version ergibt das bei 600 Ohm = 100mA. O.K. Dann konnte der Telegraphenmeister erkennen, ob der Spannungsabfall auf der Strecke einfach zu groß war. Was haben sich die Russen 1944 dabei gedacht! Bei 80mA ziehen die Teile doch nicht an !! Ulkig oder??
Mit 12V ist zwar schon ordentlich Magnetismus vorhanden, reichte aber doch nicht um die schwere Mechanik in Gang zu setzen. Auch eine Parallelschaltung brachte noch keinen Erfolg. Mit 42V und knappen 140mA klapperte der Apparat wieder. Das nicht eingeschliffene mA- Meter zeigte dabei sogar einen kleinen Ausschlag!! Das magnetische Feld der Spulen beeinflusst das Messwerk.
So,.. nun bastle ich mir die Filzrolle. Eine hölzerne Achse mit 3mm Loch zum Aufstecken auf den Schreiber, einen Filzbelag und Stempelfarbe drauf ...fertig!
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Joerg!
In Deutschland betrugen die Spannungen aus der "Amtsbatterie" 12, 24, 60 Volt. Könnte mir vorstellen das der ohmsche Widerstand der Telegrafenleitung die ganze Sache auf max. 80 mA begrenzt. Aus alter und neuer Quelle.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Nobby,
ja Deine Vermutung ist wahrscheinlich richtig. Der Gesamtwiderstand der Streckenführung ist hier natürlich zu betrachten. Falls die Erde als Rückleiter verwendet wird, da bin ich mir noch nicht sicher, kann man auch nicht vom reinen Leitungswiderstand ausgehen. (Einleitersystem) Telegraphenleitungen waren häufig aus verzinktem 4mm Eisendraht mit ca. 10,5Ohm/km. Auch ist der Widerstand nicht rein ohmisch zu betrachten, da es sich um einen pulsierenden Gleichstrom handelt... also auch ein Wellenwiderstand vorhanden ist. Die minimale Anzugsleistung liegt bei ca. 3W. Ich vermute das die verwendete Spannungsquelle zwischen 30V-60V haben musste. Amtliche 60V, ja das macht Sinn.
Hier ein zweiter Link zu der Seite die Bernd schon mal weiter oben angeführt hat. Hier sind doch tatsächlich alle technischen Details zu meinem Telegraphen aufgeführt. Auf der Zeichnung könnt ihr auch den Behälter für die Farbe sehen. Der fehlt bei meinem Gerät.... aber die Stelle wo er mal montiert war, ist noch gut zu sehen. Interessant die beiden Schaltungsvarianten des Telegraphen, Arbeitsstromleitung & Ruhestromleitung.
h..p://www.zeno.org/Meyers-1905/B/Telegraph
Was ich als simplen Anschluss interpretiert habe (Bilder weiter oben), ist doch tatsächlich ein Plattenblitzableiter. Die Taste mit Öffner und Schließer fehlt bei meinem Gerät. Für den Funkenaufbau spielt das natürlich keine Rolle, aber historisch will man ja den Aufbau schon verstehen. Wahnsinn, dass man doch so detaillierte Infos im www. findet. Jetzt ist schon einiges klarer...was ich da eigentlich vor mir habe! Warum das Galvanometer allerdings 52Ohm Innenwiderstand hat...wirft neue Fragen auf. Ein übler Spannungsabfall der es verhindert hat, dass die 2x150Ohm Relais schon bei 24V anziehen.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Joerg!
Das Milliamperemeter scheint irgendwie nicht so recht zu passen. Jedenfalls nicht für das Deutsche Netz. Hier aus der Zeit der Reichspost die Daten eines damals verwendeten beweglichen Messgerätes. Es wurden auch Spannungsmessungen mit Nebenwiderstand an Trockenelementen gemacht, eine einfache Batterieprüfung. Auch die Skalierung +- 80mA passt nicht zu Deutschland.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Nobby,
danke für die Info.
nobbyrad58:Auch die Skalierung +- 80mA passt nicht zu Deutschland.
Schau mal hier in diesen werbefreien Link, da ist ein Telegraphen- Messinstrument von 1918 abgebildet. http://www.dl0bn.de/dc7xj/d.htm Hier mit +-40mA. Es ist exakt meine Bauform. Ich vermute, dass solch ein Instrument für die 2x300Ohm Relais Variante (meine Siemens Messingteile 1915) verwendet wurde. Die russische Variante arbeitet ja mit 2x150Ohm. Das könnte das Geheimnis sein.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Joerg!
Ich hatte mich an den tragbaren Messinstrumenten der Reichspost orientiert. Hier sind die Messbereiche so wie in der obigen Tabelle eingeteilt. Die Abbildung eines solchen Gerätes G3 von vor 1907.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Nobby,
es ist doch verrückt, dass man zu vielen Geräten aus der Frühzeit der Elektrotechnik noch so viele detaillierte Infos findet. Sicherlich...es dauert Stunde um Stunde ....aber es lohnt sich doch den Aufwand zu betreiben. Bei Deinem Beispiel find ich es beeindruckend, auch noch einen Schaltplan zu finden. Das ist dann schon eher selten. Übrigens die 600Ohm sind der Wellenwiderstand oder Z von Standarttelefon- und wahrscheinlich auch Telegraphenleitungen der Reichspost.
Heute werde ich den Schreiber an die Taste anschließen und euch mal zeigen wie das Morseschriftbild aussieht. Die Filzrolle ist schon aufgesteckt,..nur noch Farbe drauf und klappern. Das alte Papier aus der Schubladenrolle werde ich natürlich nicht verwenden und mir ein Endlosband selber schneiden.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Funkenfreunde,
joeberesf:Heute werde ich den Schreiber an die Taste anschließen und euch mal zeigen wie das Morseschriftbild aussieht. Die Filzrolle ist schon aufgesteckt,..nur noch Farbe drauf und klappern.
Völlig gescheitert.... Miserables Schriftbild, Papier klemmt durch die Gegenlaufrichtung der Rolle... Das improvisierte Gebastel macht hier keinen Sinn. Die Lösung...bzw. den wirklichen Ablauf fand ich in diesem kleinen 15min Video über Samuel Morse auf BR Alpha. Zwischen 0:52 -0:59 könnt ihr sehen wie das mal bei meinem Schreiber funktioniert hat.
Also ich komme wohl nicht umher ein Farbbad und auch die dünne metallene Farbrolle an den Schreiber zu montieren. Einige Teile ersetze ich jetzt doch und schlachte die Messingfragmente.