Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Bernd,
MB-RADIO:ich weiß nicht, aber vielleicht ist es besser die Späne in der Atmosphäre reifen zu lassen, um ein langzeitstabiles Verhalten zu erreichen - eventuell im Betrieb reifen lassen.
Ich konnte keinen Unterschied feststellen. Das mit dem Dampfbad funktioniert übrigens nur bei Zinn. Habe ich im www. gelesen.
MB-RADIO:Seit das Thema hier läuft, ist mir erst Mal bewußt geworden, wieviele verschiedene Fritter gebaut wurden. Womöglich hat es nie einen richtig gut Funktionierenden gegeben.
Den wollte ich doch noch erfinden !
Ich habe doch tatsächlich in meinem Fundus einen alten Treppenhausschalter mit Quecksilberkontakt gefunden. Du kannst Dir bestimmt vorstellen...was ich damit für einen Blödsinn veranstalten will. Hier das urheberechtsfreie Bildchen des von Marconi im Transatlantikversuch benutzten Quecksilberkohärers. (Boseelement) Statt des Ölfilms wird wohl die fettige Kohle genommen. Ich vermute es....da von einem Ölfilm im Schema nicht die Rede ist. Die Empfindlichkeit 10x höher. Ein Klopfer wird nicht benötigt. Selbstlöschend.
MB-RADIO:Also ich würde sagen, wenn Du einen Küchen - Wohnzimmerfunk einigermaßen stabil erreichst, kannst Du mehr als zufrieden sein.
Da hast Du wahrscheinlich recht. Den Fritter- Klopfer habe ich nun auf manschaftsdienliche 4V HF- Amplitude justiert. Die Elektrodenstrecke ist etwas kleiner als im Video und das Unterbrechen funktioniert so sehr stabil. So bleibt es für die Morseversuche erstmal. Aber es juckt doch ziemlich die Empfindlichkeit auf das Maximum zu bringen. Dann müssen aber andere Späne probiert werden. Mit andere...meine ich Nickel. Am Besten eine Mischung aus Nickel und Silber und Silberelektroden...Goldelektroden??? ...vergoldet!
Ich brauche nun ein Relais, das während der Totzeit des Klopfers nicht abfällt. ca.150ms sind notwendig. Dann kann ich über die schon gezeigte Morsetaste und einer Lampe, Kurz / Lang übertragen. Der historische Morseschreiber muss noch abgeholt und überarbeitet werden. Das dauert noch etwas. Wie kann ich die Hysterese eines Relais vergrößern? Mit Kapazitäten zur Pufferung wollte ich hier eigentlich nicht arbeiten.
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Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Joerg,
Den wirst Du auch erfinden, wo Dir doch heute modernste Meßmittel und seltene Erden zur Verfügung stehen
Aus reinem Nickel bestehen oft alte Arztinstrumente - ich habe einen Spatellöffel, da ist eingeprägt "Nickel". Vielleicht wirst Du da fündig. Heutzutage ist Nickel da vom Edelstahl abgelöst worden.
Aber , wer weiß, vielleicht ist Edelstahl gerade das , was Du brauchst.
Die Silberelektroden sollen bestimmt bestmöglichen Kontakt gewährleisten, da Silberoxid auch gut leitet. Gold wäre da auch möglich. Die Beimischung von Silberspänen dienen wohl zur mechanischen Verlängerung der Fritterstrecke und somit der feinfühligeren Einstellung Derer. Diese Erkenntnisse erlangt man erst Durch Deine Versuchsergebnisse - so Schritt für Schritt dämmert's langsam
Eine Abfallverzögerung sollte man erhalten, wenn das Relais zwei Wicklungen hat und eine davon direkt oder per Widerstand kurzgeschlossen wird. Damit kannst Du gleichzeitig diese technisch fehl am Platz Diode einsparen (auweia , was für deitsch).
Aaaach Marconi und Urheberrecht, der hat doch damals auch viel geklaut und zu Eigen gemacht, wenn ich nicht irre.
Ja, und wie willst Du nun die Quecksilberspäne herstellen
Der Quecksilberfritter soll aber recht erschütterungsempfindlich sein und hatte sich deshalb auch nicht durchgesetzt. Ich denke zu empfindlich könnte Probleme mit den Funken der Empfängerrelais geben. Na , wir werden sehen.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
MB-RADIO:Ja, und wie willst Du nun die Quecksilberspäne herstellen
DAS ist leicht: Mit einer Feile abfeilen. Nachteil dabei: Diese und alle folgenden Arbeiten müssen in der Tiefkühltruhe durchgeführt werden. Und Lötungen verbieten sich ab dann von selbst ;)
Edit@MB-Radio: Ich wollte gerade und musste feststellen, daß ich zu groß bin für unsere Tiefkühltruhe Dann ist der "einfache" Weg wohl doch mittels flüssigem Stickstoff beim Feilen, später reicht vielleicht Kältespray? Ok, genug Quatsch zu einem eigentlich interessanten Thema :)
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo zusammen,
ja das mit dem Qecksilber- Kohärer ist eigentlich schnell gemacht. Auch außerhalb der Kühltruhe
Das Problem ist die fettige Kohleelektrode. Wo könnte ich so etwas herbekommen? Am Besten rund und 6mm im Durchmesser. Batterie? oder aus dem Zeichenbedarf?...das wäre dann aber Holzkohle Den Rest habe ich in der Bastelkiste....
Ich habe wieder recherchiert und zum Thema Relais, Remanenz / Verzögerungswicklung sehr gute Infos gefunden. Hier wäre der richtige Weg die Totzeit des Klopfers zu überbrücken.
Zitat aus Wikipedia:
"Die Verzögerung- oder Dämpfungswicklung ist eine direkt auf dem Eisenkern angebrachte Wicklung aus Blankdraht. Die Enden dieser Wicklung wurden direkt miteinander verlötet, also nicht auf die Anschlussstifte herausgeführt. Eine solche Wicklung hat eine Abfallverzögerung und auch eine Anzugsverzögerung des Relais zur Folge. Beim Abschalten des Stromes in der Erregerwicklung verursacht das zusammenfallende Magnetfeld in der Kurzschlusswicklung einen Strom, dessen Magnetfeld nach der Lenzschen Regel die gleiche Richtung hat, wie das zusammenfallende Feld. Dadurch wird das Abfallen des Ankers um 250 ms und mehr verzögert; gleichzeitig wird die Anzugszeit gering bis etwa 60 ms erhöht."
Desweiteren hier ein grandioser Link zu einer historischen Fernmelde- Seite. Schmökert mal. Technik, Schaltzeichen, Bilder, Videos. Hier direkt werbefrei zum Thema. h..p://www.bayern-online.com/v2261/artikel.cfm/203/Relais-mit-Abfallverzoegerung-durch-Kupferdaemmung.html
Da ich in meinem Fundus diese Fernmelderelais (die ja schon für den Klopfer eingesetzt wurden) habe, dachte ich ....
hier könnte es sich um solch eine Verzögerungswicklung (34) handeln. Aber Pustekuchen.... Kurzschließen brachte keinen Effekt. Die Wicklung ist viel zu hochohmig (Windungszahl) und ist für eine höhere Spannung ausgelegt. Die Wicklung liegt außen. Was meint ihr...sollte ich mir mal den Spaß machen und ordenlich abwickeln? Aus meiner Sicht wäre es ein Versuch wert. Man kann diese Verzögerungswicklung übrigens über einen Schließerkontakt zuschalten...dann entfällt die Anzugsverzögerung. Auch eine Einstellung über ein Poti wäre möglich.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Joerg,
nimm eine Kohle einer Batterie und tränke sie in heißem Öl.
Ehe Du das Relais abwickelst , dann probiere doch meinen Vorschlg aus vorherigen Beiträgen. Obenauf Kurzschlußwicklung aus Draht oder Cu-Folie.
Das mit dem Schließer wird wohl nur theoretisch funktionieren, denn Der muß einen sehr hohen Strom bei sehr kleiner Spannung Schalten - beides Gift für Relaiskontakte, es sei denn es ist ein Quecksilberkontakt.
Ja aber das Probieren überlasse ich wieder Dir - schlaue Reden schwingen ist einfach
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Bernd,
MB-RADIO:Ehe Du das Relais abwickelst , dann probiere doch meinen Vorschlg aus vorherigen Beiträgen. Obenauf Kurzschlußwicklung aus Draht oder Cu-Folie.
Stimmt, das hast Du schon mal geschrieben. Das hatte ich völlig vergessen. Ja...diesen Versuch mach ich als erstes. Ich wickle eine Lage 1,5mm² Cu Lackdraht rüber. Cu- Folie könnte ich auch probieren. Wenn das nicht klappt wird die Relaisspule komplett abgewickelt und die Verzögerungswicklung direkt auf den Eisenkern positioniert. Anschließend die Relaispule rüber. Da muss ich aber versuchen den Draht wieder zuverwenden, da ich solch dünnes Zeug nicht habe.
MB-RADIO:Das mit dem Schließer wird wohl nur theoretisch funktionieren, denn Der muß einen sehr hohen Strom bei sehr kleiner Spannung Schalten - beides Gift für Relaiskontakte, es sei denn es ist ein Quecksilberkontakt.
Das seh ich anders und wurde doch auch in der Fernmeldetechnik realisiert. Die Verzögerungswicklung wird ja erst über den Relaiskontakt kurzgeschlossen, wenn alle magnetischen Vorgänge des Anzugs abgeschlossen sind. Es wird dann keine Spannung mehr induziert. Beim Ausschalten ist es ähnlich, da die Energie für das Halten benötigt wird (Induktionsspannung beim Abschalten der Hauptrelaiswicklung) . Also ich bin da optimistisch. Starker Funkenabriss müsste es ja dann auch anzeigen. Hier der Link zu dieser Variante. (oben)
P.S. Zur Kohleelktrode hier der richtige Weg h..p://www.jb-electronics.de/html/elektronik/nixies/eigenbau/graphitwerkzeuge.htm?lang=en Auch wieder mit Leerzeichen...
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Joerg,
ich habe mich etwas verdrückt ausgekeheht.
Ich meine nicht die Funktion des Kontaktes an sich, sondern, daß der Kontaktwiderstand Dir bei den Millivolt und vielen Amperen womöglich einen Strich durch die Rechnung machen. Eine Lage Draht wird darum wohl zu wenig sein.
Jedes Kontaktmaterial der Relais braucht eine Mindestspannung , um Kontakt zu geben - wie beim Fritter. Für kleinste Spannungen bei Meßgeräten nimmt man deshalb Goldkontakte , aber Die können wieder keine hohen Ströme. Und Die die hohe Ströme können, können wieder keine kleinen Spannungen. Es gibt einen Kontakt einer Mischung von Silber und glaube Palladium , die hier einen Kompromiß bilden, also rel. hohe Ströme und kleine Spannungen.
Haben wir keinen Kontaktmaterialfachelektroniker hier
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Funkenfreunde,
alle Maßnahmen auf dem Relais brachten keinen Erfolg. Kupferfolie nicht und auch die 4,5m 1,5mm² Cu Lackdraht nicht. Ich muss wohl an den Eisenkern ran, oder mir ein originales Siemens & Halske Flachrelais mit Dämpfungswicklung besorgen.
Nun geht es an das Abwickeln der 4kOhm Wicklung. Diese werde ich auch auf 300 Ohm bringen und dann die 12V- Wicklung als Dämpfungswicklung versuchen, da diese direkt auf dem Kern liegt. Die Totzeitüberbrückung durch eine Verzögerungswicklung hätte ich mir etwas einfacher vorgestellt.
Es gibt noch eine Möglichkeit mit C ohne Kontaktabbrand zu verzögern. Siehe Skizze. Das weiter oben gezeigte Relais hat mehrere Wechslerkontakte.
Gruß
Joerg
Allerdings steigt dann je nach Entladung des C's die Belastung des Klopfersteuerkontakts. Also wahrscheinlich gehuppft wie gesprungen...
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Funkenfreunde,
nun ist das Morserelais mit Totzeitüberbrückung fertig. Der Kontaktbrand hält sich sehr gut im Rahmen und ich habe ein zweites Relais eingefügt, um den empfindlichen Steuerkontakt des Klopfers zu schonen.
Vorderansicht
Rückseite mit Kontakten und Anschluss für den Morseschreiber
Plan
Das Gehäuse ist aus einer alten 10x10cm hölzernen Süßigkeitenbox, die ich eingefärbt habe. Der labbrige Sperrholzdeckel ist mit dem Rest einer schwarzen Isolierplatte beklebt und erreicht somit die nötige Festigkeit und auch ein ansehnliches Design. Die einzelnen Module, die jetzt nach und nach entstehen, werden dann später im finalen Aufbau auf eine Grundplatte geschraubt und miteinander verbunden.
Als nächstes kommt der Test mit der Morsetaste am Oszillator. Dann wird sich zeigen wie flink das System ist. Die Abfallverzögerung liegt jetzt etwa bei 150-200ms. Falls nötig,.. setze ich die Verzögerung mit einem Parallelwiderstand an Spule K2 weiter runter. (1k Poti)