die alternativen Batteriefassungen sind eingetroffen und im Gehäuse eingebaut. Weiter habe ich den Störpfad noch gesucht und auch gefunden und beseitigt. Das Problem war die Anodenspannung der HF-Vorstufe. Da war wohl ein Abblockkondensator verbaut, aber der Vorwiderstand fehlte, so dass die Störungen vom Gleichspannungswandler einen direkten Pfad auf das Steuergitter des Mischers hatten. Der Pegel ist mit etwa 500uV zwar nicht gerade gross, aber die Empfindlichkeit am Mischereingang ist doch recht hoch. Der Vorwiderstand hat das Problem dann gelöst.
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nach einer kleinen Firmware-Erweiterung des Software-Defined-Radios konnte ich die ZF-Durchlasskurve des Batterieröhren-Supers messen. Hier die Ergebnisse.
AM: 5kHz/Div und 10dB/Div
Die 'Höcker' bei etwa 445kHz und 475kHz sind ein Messproblem und nicht wirklich vorhanden. Die Flankensteilheit ist hervorragend, so wie sich das für 6 ZF-Kreise auch gehört, dadurch ist das 9kHz-Pfeifen nicht vorhanden und auch die Nachbarsender werden gut unterdrückt, wenn sie nicht allzu breitbeinig daherkommen.
Hier noch für FM über den gesamten ZF-Pfad von der Anode der UKW-Mischröhre bis zur Anode der letzten ZF-Stufe. Skalierung ist 100kHz/Div und 10dB/Div.
Die Peaks bei 8.1MHz und 9MHz sind ebenfalls ein Messproblem und nicht vorhanden. Die Kurve kann sich ebenfalls sehen lassen, die Bandbreite von 200kHz ist ausreichend, wenn man sauber abstimmt, und es gibt keine 'Delle'. Die Trennschärfe ist auch hier ausgezeichnet, was bei 4 ZF-Filtern (ohne Ratiodetektor) auch zu erwarten ist. Die Messung ist von der Dynamik nicht optimal, da das Eigenrauschen des FM-Pfades bereits ein recht starkes Signal am Ende des ZF-Pfades generiert, so dass nur wenig Anregung eingespeist werden konnte, da sonst die Mess-Sonde übersteuert. Daher 'nur' 55dB Dynamik der Filterkurve,
Nun warte ich noch auf den Lautsprecher, der sollte am Montag kommen. Bei Tests habe ich noch festgestellt, dass das relativ starke Magnetfeld der Lautsprecher den AM-Oszillator verstimmt, vermutlich wegen der Magnetisierung der Ferritkerne. Mit einem Eisenblech kann das aber gut abgeschirmt werden, so dass der Effekt klein bleibt, bei 10MHz beträgt die Verstimmung nur etwa 20kHz, und da das Ganze konstant ist, kann der Gleichlauf bei eingebautem Lautsprecher optimal abgeglichen werden.
Weiter habe ich die nicht mehr ganz über alle Zweifel erhabenen Occasions-DL96 durch 'neue' getauscht. So gibt es bei hoher Lautstärke weniger Verzerrungen. Da auch die Verstärkung etwas höher ist, hat die Klangregelung noch etwas mehr Wirkung.
das Radio hat den Lautsprecher und den Tragegriff bekommen und ist fertig. Hier ein Bild in Aktion:
Hier noch in etwas besserem Licht (die Sonne hat sich leider versteckt), als 'Unterlage' dient mein UKW-Referenzgerät:
Der Klang ist für die Gehäusegrösse hervorragend, und da die Lautsprechermembran hart aufgehängt ist, spielt der Dämpfungsfaktor des Verstärkers keine grosse Rolle, denn der ist bei Pentoden ohne Gegenkopplung so gut wie nicht vorhanden, die einzige Dämpfung kommt vom Gehäuse.
Eventuell spendiere ich dem Radio noch ein Netzteil, Platz hätte es noch. Ebenfalls auf der Warteliste ist noch eine taugliche AM-Antenne, da mache ich noch Versuche.
Hübsches Kofferradio geworden. Nur die Kippschalter passen nicht so recht zu einem Portable.
Als es noch nicht üblich war, für LW/MW-Empfang Ferritstab-Antennen zu verwenden, hatte einige Portables Rahmenantennen dafür innen an der (abnehmbaren) Rückwand. Hab da noch einen Schaub-Lorenz mit Batterieröhren der 91er Serie, bei dem das so gemacht wurde.
das ist eine wirkliche Meisterleistung. Vor allem durchgezogen bis zum Ende und eine hervorragende Entwicklungsbeschreibung.
Und sogar eine mit Sendernamen beschriftete und geeichte Skale.
Es ist eine klasse Bauanleitung. Was mich gewundert hat, daß Du die Röhrenzahl schon am Anfang durch das Chassis festgelegt hast und dennoch zum Ziel gekommen bist. Wenn ich das so mache, muß ich dann immer ein zweites Chassis bauen. Seit dem mache ich immer erst stufenweise Versuchsaufbauten.
Was hast Du für Kippschalter verwendet - mit Goldkontakten? Mit den normalen Kippschaltern habe ich an stellen , wo wenig Strom bei geringer Spannung fließt , nach einiger Zeit arge Kontaktprobleme bekommen.
Viele Grüße Bernd
Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. (Albert Einstein)
es sind 'normale' Kippschalter, aber nicht chinesische Billigware. Die Kontakte sind eher unkritisch, geschaltet wird mit dem Hauptschalter die Akku-Zuleitung und mit den anderen die Heizung der betroffenen Röhren, also keine Signalleitungen. Die Signale werden ausnahmslos mit kleinen Signalrelais geschaltet, und die haben entsprechend beschichtete Kontakte und sind für diesen Zweck auch spezifizert (sogar eine Dämpfungskurve bis mehrere 100MHz). Wegen dem Stromverbrauch sind es bistabile Relais.
Eine Skala mit Sendernamen ist für diese Geräte Pflicht. Es sind alles (noch) existierende und bei mir empfangbare Sender.
Wegen der Röhrenzahl: Ich habe sehr wohl Vorversuche gemacht, insbesondere mit der DF96 wegen der notwendigen ZF-Verstärkung für UKW, daneben habe ich natürlich auch Schaltpläne von Industriegeräten angesehen. Aber auch ich bin am einen oder anderen Ort reingefallen, so z.B. bei der Verwendung der DK96 als Geradeausverstärker, weil ich beim Vorversuch einen kleinen, entscheidenden Fehler machte und zudem das Schaltbild vom Telefunken Bajazzo 56 falsch interpretierte, denn dort war die DK96 eben nicht als ZF-Stufe, sondern als 2. Mischer für UKW geschaltet. Aber das konnte man ja nachträglich gut ändern. Der Ratiodetektor war die zweite Herausforderung, da stellte sich heraus, dass einer für Netz-Röhren zu wenig NF-Ausbeute gibt. Daher musste ich selber einen auslegen und das bestehende Filter entsprechend umbauen, da der Platz beschränkt ist.
Für das Design des Chassis habe ich mir viel Zeit genommen, denn eine grössere Korrektur ist fast unmöglich, wenn schon die Hälfte aufgebaut ist. Dazu gehören neben der Bauteilplatzierung auch so Kleinigkeiten wie Befestigungslöcher und Abschirmbleche, die man nachträglich je nach Grösse und Ort unter Umständen nicht mehr bohren kann und auch die Metallsplitter können viel Ärger bereiten, wenn sie unentdeckt einen Kurzschluss bauen. Auch für den Lautsprecher, insbesondere den Magneten, sollte man schon am Anfang Platz vorsehen, wenn das Gehäuse nicht grösser als notwendig sein soll. Beim Gehäuse hat sich dann auch noch ein Überlegungsfehler eingeschlichen, so dass sich das Radio wegen der nicht beachteten Wellenstummel der Potis und der Abstimmung nicht einbauen liess. So musste ich die Rückwand nachträglich wieder raussägen, ohne übermässige Spuren zu hinterlassen. Aber bei Prototypen ist das halt so, beim 2. Mal macht man es dann besser... die Industriegeräte sahen auch nicht schon beim ersten Wurf so aus wie das, was man dann kaufen konnte.
Auf UKW hat der "Celerina" die Nase klar vorne, er braucht etwa 20dB weniger Antennensignal. Weiter hat der "Celerina" unabhängig von der genauen Abstimmung eine perfekte AM-Unterdrückung, während mein Batterieröhren-Super nur bei exakter Abstimmung eine gute AM-Unterdrückung hat. Das kommt teilweise von der eher geringen UKW-Bandbreite, andererseits ist der Vergleich auch nicht ganz fair, der UKW-Teil vom "Celerina" ist kompromisslos. Mit dem Nordmende (Standardbestückung ECC85, ECH81, EF89) kann der Batteriesuper aber mithalten, lediglich die Lautstärke ist etwas abhängiger vom Signalpegel, da die Regelung auf das Bremsgitter der (letzten) ZF-Röhre bei der DF96 nicht möglich ist.
Auf KW sieht es für mein Gerät gut aus. Die Empfindlichkeit vom Albis ist etwa gleich, aber bei Erhöhung des Antennenpegels sinkt das Rauschen beim Albis deutlich weniger schnell als bei meinem Gerät. Vermutlich wird beim Albis die HF-Stufe zu schnell zurückgeregelt oder dann macht sich das Rauschen der Kohleschicht-Widerstände bemerkbar, oder die HF-Vorstufenröhre ist nicht mehr über alle Zweifel erhaben.
bekanntlich ist nichts perfekt, daher habe ich den verschneiten Sonntagmorgen für kleine Verbesserungen des Radios genutzt. Das aktualisierte Schema vom Mischer und ZF-Pfad habe ich angehängt.
Für UKW konnte ich durch eine positive Gittervorspannung an der DK96 die Mischverstärkung ganz ordentlich erhöhen, so dass die Begrenzung viel früher einsetzt und auch sehr schwache Stationen noch laut empfangen werden können. Dazu wird bei UKW über R32 und R17 die Batteriespannung von 10V an das Gitter 3 der DK96 gelegt, für AM liegt es wie üblich über R17 auf Masse. Da ein kleiner Gitterstrom fliesst, liegen am Gitter effektiv etwa 5V an. Die Ströme sind immer noch weit unter den zulässigen Limiten, insbesondere der für den Verschleiss relevante Kathodenstrom wird kaum höher, da durch den erhöhten Anodenstrom weniger Strom über g2 (Oszillatoranode) abfliesst.
Für AM gab es ebenfalls noch eine Verbesserung. Bei starken Eingangssignalen (KW mit der Hochantenne) wurde die Modulation verzerrt, weil die letzte ZF-Röhre übersteuerte. Durch Reduktion der Regelspannung an der letzten ZF-Röhre steigt die Regelspannung insgesamt an, so dass die erste ZF-Stufe und die HF-Stufe weiter zugeregelt werden und damit das ZF-Signal am Gitter der letzten ZF-Stufe kleiner wird und die Röhre nicht mehr übersteuert. Als Nebeneffekt vergrössert sich der nutzbare Anzeigebereich der DM71, da die Regelspannung schneller ansteigt und bei starken Signalen deutlich grösser wird, bei extremen Signalen wird die DM71 jetzt dunkel, ohne dass es verzerrt. Theoretisch verschlechtert sich damit der Rauschabstand bei eher schwachen Signalen etwas, weil die HF-Stufe mehr zugeregelt wird und damit das Rauschen des Mischers stärker in Erscheinung tritt. Da in diesem Fall aber somwieso die empfangenen Störungen dominieren, stört das nicht. Realisiert ist das durch den simplen Spannungsteiler mit R30 und R31.