Hallo zusammen, [Überarbeitung 2024-04-13] Wieder einmal ist ein Audion in Arbeit, es soll getestet werden, ob die Entdämpfung eines Ferritstabes mittels Audion einen akzeptablen Fernempfang bietet. Erste Vorversuche wurden schon gemacht: Wieder mal Standard-Schaltung, Katoden-Rückkopplung, da hat man weniger Brumm-Einstreuungen über die Spule wie bei der Anoden-Rückkopplung. Es sind auch weniger Windungen notwendig als bei der Anoden-Rückkopplung. Die Rückkopplungsspule besteht aus 2 bifilaren Wicklungen, damit keine HF-Spule notwendig ist.
Außerdem soll der Stromverbrauch gering gehalten werden, es kommt daher ein Gehörhilfe-Subminiaturröhre 6418 zum Einsatz, die entspricht weitgehend der DL651, es ist aber ein geringerer maximaler Katodenstrom angegeben. Die DL651 wird in der Funkschau 1954/08 vorgestellt.
Die Anordnung der Bauteile ist schon mal festgelegt, ein kleines Holzgehäuse wurde besorgt und umgearbeitet:
In der Vorplanung wurde versucht folgende Aspekte zu berücksichtigen: - Metallteile wirken dämpfend und verringern so die hohe Spulengüte, die ein Ferritstab hat -> Anordnung des Stabes in einem seperaten oberen Teil. Metallteile (Drehko, Batterien) im unteren Teil. Transistor-Schaltung (sehr wenig Dämpfung) dazwischen.
-Heizfaden der Kleinstgeräte-Endröhre DL 651 (~6418) stark gespannt, unangenehme Resonanzfrequenz bei 3500 Hz, wg. Hochvakuum lange nachklingend. -> Stoßgedämpfter Einbau in Gehäuseteil des Drehkos. Röhrenkolben mit Gewicht beschweren.
Ein Plattenpaket hatte geringe Abstände und war aufgeblüht und hatte Platteschluß, aber das mit den größeren Abständen (Oszillator) konnte mit 150Volt und 100µF-Blitzgeräte-Elko freigebrannt werden. Klemme bei sowas direkt an Rotor-Achse, nicht an die Anschlüsse !
- Hoher Innenwiderstand der Röhre, Tiefen fehlen bei Benutzung des ansonsten immer gut gehenden 230/9V-Printtrafos. -> Benutzung eines selbstgewickelten Zwschenübertragers mit 7200 Windungen primär. (Frequenzabfall bei 3000 Hz hier sogar noch von Vorteil)
In den 1950ern waren 4,5V-Flachbatterien günstig, Heutzutage sind es die AA-10er-Packs. 2 Stück für die Heizung parallel und 8 Stück in Serie ergeben dann die Versorgungsspannung von 13,5 Volt für Anode und Transistoren.
Der Maximale Katodenstrom für die CK6418 beträgt 500µA, es ist daher ein Vorwiderstand beim Rückkopplungs-Poti für die Schirmgitterspannung eingeschaltet. Bei einer G2-Spannung um die 6,5 Volt ergaben sich 100µA Stromaufnahme.
!!!
Fotos, Grafiken nur über die
Upload-Option des Forums, KEINE FREMD-LINKS auf externe Fotos.
!!! Keine
Komplett-Schaltbilder, keine Fotos, keine Grafiken, auf denen
Urheberrechte Anderer (auch WEB-Seiten oder Foren) liegen! Solche Uploads werden wegen der Rechtslage kommentarlos gelöscht!
Keine Fotos, auf denen Personen erkennbar sind, ohne deren schriftliche Zustimmung.
Hallo bastejero, wie würdest du deine Oszillator Schaltung benennen? Für mich ist ein ein Meissner Oszillator in Anoden(-Basis) Schaltung. Zusätzlich wir die NF an der Anode abgegriffen, dass ist wie bei der ECO Schaltung. Interessanterweise habe ich für das Radiomann AC122 (Nestel-)Audion Version 0.2 die gleiche Oszillator Schaltung genommen. Die Vorteile sind hoher Eingangswiderstand durch Kollektor Schaltung. Und für die NF-Verstärkung arbeitet der Transistor in Emitterschaltung.
Falls ich deine DL651 Schaltung nachbaue nehme ich die russische 1Ж18Б, 1Sh18b, 1J18b Röhre. Die hat keine Mikrofonie, weil anstelle von Gitterdrähten Gitterstäbe benutzt werden. Mikrofonie über den Heizfaden habe ich in "normalen" Meissner RK-Audion Schaltungen bei der 1Sh18b auch nicht festgestellt. Und ich habe etliche 1Sh18b in meiner Bastelkiste. Heizung ist 1,2V und 60mA. Die 1Sh24b hat 1,2V und 13mA Heizung, arbeitet aber sehr schlecht bei niedriger Anodenspannung. Die 1Sh18b ist mit 18V Anodenspannung zufrieden.
Zitieren:Auch ohne den Basis-Widerstand von 220 kOhm funktioniert die Schaltung, die Amplitude ist aber kleiner.
Die Erkenntnis passt zu dem Puppenstuben-Empfänger. Da habe ich bemängelt: kein Basiswiderstand, kein Basisstrom. Die Ge Transistoren sind so schlecht, dass vom Kollektor Transistor intern ein kleiner Basisstrom fließt. Für AC122 steht im Datenblatt: Kollectorreststrom Icb0=4.5uA .. 8uA. Für Si Transistor BC549C Icb0 < 15nA.
Zitieren:Basteljero: war mit dem HF-Germanen ASY 57 hervorragend zum Schwingen zu bringen, nur leider nicht im gewünschten Bereich.
Das ist aktuell auch meine Erfahrung. In einer späten Rückkopplung Transistor Schaltung habe ich die Einschränkung gelesen: keine ZF Transistoren (OC811), aber auch keine UKW Transistoren (AF139). Ich experimentiere mit Si pnp 2N3906 bevor ich einen kostbaren GF105 einsetze. Die Kosmos R+E1 Schaltung ist gutmütig. Die Funkamateur Reflex Schaltungen aus Heft 1 und Heft 2 1963 schwingen teilweise im KW Bereich, teilweise im MW Bereich, abhängig von Drehko-Einstellung.
Basteljero beschreibt meiner Meinung nach gut die zwei Möglichkeiten beim Nachbau von Transistor-Rückkopplung Empfänger Schaltungen aus Zeitschriften, Bücher, Internet. Einmal Aufbau:
Zitieren:Der ASY57 funktionierte im "wilden" Aufbau mit seperater Rückkopplungsspule nicht, weil sich hier unüberschaubare Induktivitäten und Kapazitäten ergeben.
Andererseits Qualität der Vorlage:
Zitieren:es war in dieser Schaltung mit diesem Aufbau und den gewählten Windungsverhältnissen nicht möglich, einen Arbeitspunkt einzustellen, in dem er als Audion-Transistor hätte arbeiten können.
Heutzutage können wir die Schaltungen mit Spice simulieren. Meine Regel: wenn die Schaltung nach etwas Probieren nicht in der Simulation funktioniert, dann beginne ich keinen Nachbau. Natürlich ist Simulation kein Allheilmittel. Je nach Qualität der Simulation kann die Schaltung in der Simulation zu gut oder zu schlecht arbeiten. Nach vielen Jahren Nachbau und Selbstbau von Empfänger Schaltungen weigere ich mich heute alle meine Nachbau-Probleme auf Probleme von schlechten Aufbau zu schieben. Meine Meinung: es gibt teilweise richtig fehlerhafte Schaltungen die niemals funktionieren können. Und es gibt schlechte Schaltungen die Nachbau nicht lohnen. Als Anfänger vor vielen Jahren hatte ich nicht das Wissen gute Schaltungen von schlechten zu unterscheiden. Heute gelingt das schon besser. An alle heutigen Anfänger: nicht zu sehr enttäuschen lassen, der eine oder andere Fehlgriff ist Teil der Lernkurve.
Zitieren:basteljero: Jeder, der auch nur ein einziges, auch nur halbwegs funktionierendes Audion aufgebaut hat, merkt sofort, dass hier etwas sehr im Argen liegt und die Schaltung völlig unbrauchbar ist.
Das ist eine Sichtweise zum 16m Band Audion. Meine Sichtweise ist diese: ich bin heute noch stolz auf den Erfolg mit nur einem FET und einer schlechten Antenne Empfang auf 17490kHz und anderen Frequenzen gehabt zu haben. Ich habe es probiert, obwohl ich nur kleine Erfolgschancen gesehen habe. Was nutzen die ganzen Vorwürfe in meine Richtung? Bei mir nutzen sie wenig. Ich habe schon viel erlebt, habe schon oft in der Minderheit gestanden und durfte auch schon erleben wie aus der Minderheit eine Mehrheit wurde. Ich bleibe bei meiner Meinung und jeder andere darf bei seiner Meinung bleiben. Natürlich ändert sich auch meine Meinung. Aber nur unter bestimmten Bedingungen. Vielleicht hilft die kleine Geschichte von der Wette zwischen Sonne und Wind: Sonne und Wind wetten darum einem Wanderer den Mantel auszuziehen. Zuerst ist der Wind dran. Er tobt und wütet in Orkanstärke, aber der Wanderer hält seinen Mantel nur fester zu. Dann kommt die Sonne. Sie scheint. Der Wanderer zieht seinen Mantel aus und legt sich ins Gras. Was hat mehr geholfen?