inspiriert durch HB9´s großartigem Batterieröhrenprojekt entstand diese Batterieröhren-Kofferradio im Retrostil, wenn man mal von der Frequenzanzeige absieht… Eine Analogskale zusammen zu frickeln hatte ich keine Lust. Da bieten sich die 10 € Teile vom Chinamann bestens an. Das Magische Auge (in diesem Fall ein Magischer Strich) wird durch eine DM160 realisiert und funktioniert tadellos. Empfangsbereich 520 bis 1750kHz. In der HF-Vorstufe mit Rückkopplung werkelt eine 6418. Die gleiche Röhre wird in den beiden ZF-Stufen und der NF-Vorstufe eingesetzt. Der Mischer arbeitet mit einer 2G21. Eine Triode-Hexode in dem winzigen Glaskolben, fantastisch! Und das funktioniert mit 25 Volt Anodenspannung. Die Lautsprecherstufe arbeitet mit einer 5672. Diese kann immerhin 65mW abliefern und man wundert sich, was damit möglich ist… Allerdings ist der Abgleich eines ZF-Teiles mit 6 Kreisen ohne Wobbelmessplatz ein Geduldspiel und eine echte Herausforderung. Die Bandfilter des sehr schwingfreudigen ZF-Verstärkers mussten zunächst mit Widerständen bedämpft werden. Immerhin beträgt die 6dB-Bandbreite jetzt +/- 1,8kHz und ist einigermaßen symmetrisch, gut für DX. Ich habe keine automatische Regelung vorgesehen. So ist es möglich, alles an Empfindlichkeit herauszuholen. Ich mag es, an vielen Knöpfen zu drehen. Rückkopplung in der Vorstufe, ZF-Verstärkung und NF-Lautstärke, alles von Hand einstellbar. Die Regelspannungsgewinnung dient nur der Ansteuerung für die DM160 als Abstimmhilfe. Es werden bis über -4Volt erreicht, die locker ausreichen den Magischen Strich dunkel zu steuern. Beim Einstöpseln des Kopfhörers schaltet der LS ab. Das Radio konsumiert ca. 4mA Anodenstrom und läuft mit einem Batteriesatz mind. 50 Std. Der Heizakku bringt ebenfalls 50 Std. Frequenzdisplay und DM160 sind abschaltbar. Mir ist es nicht gelungen, die „Betriebsgeräusche“ des Displays zu eliminieren. Vielleicht hat da jemand einen Tipp? Weiter gibt es auf der Oberseite eine Buchse für eine kurze Stabantenne für die Seitenbestimmung bei der Peilung. Und der Empfang? Braucht sich nicht vor einem PL880 zu verstecken! Mit Kopfhörer absolut DX-tauglich. Wenn gewünscht, werde ich noch ein Schaltbild nachliefern.
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sieht gut aus, und mit HF-Vorstufe und 2 ZF-Stufen wird es sehr empfindlich und trennscharf. Dem Drehko nach zu schliessen hast du nur einen HF-Vorkreis, also keinen Schwingkreis zwischen HF-Vorstufe und Mischer. Bei MW ist das ja kein Problem. 65mW NF-Leistung ist völlig ausreichend, eine DL96 in Sparschaltung bringt auch nicht mehr. Die DM160 dürfte sehr ähnlich zur DM71 sein.
Wegen den Störungen durch die Frequenzanzeige: neben elektrischen Störungen, die sich leicht durch Abschirmbleche beseitigen lassen, gibt es auch magnetische Störungen durch die Ströme in den Leiterbahnen, insbesondere zu den LEDs der Anzeige. Diese werden liebend gern von der Ferritantenne empfangen, um nicht zu sagen, angezogen. Diese sind schwer abzuschirmen, man braucht ein geschlossenes Gehäuse aus einem magnetischen Material, z.B. Weicheisen ausreichender Dicke. Das mit 'geschlossen' ist dabei so eine Sache, man will die Frequenz ja ablesen können... Erfolgsversprechender ist da, wenn man die Richtwirkung der Ferritantenne ausnutzt und sie so ausrichtet, dass die Störungen minimal sind. Da die Störquelle nicht punktförmig ist, wird auch das nicht ganz gelingen.Etwas mehr Abstand hilft enorm, so dass es eine Überlegung wert ist, diese z.B. als Teil des Tragegriffs einzubauen oder so wie früher bei den ausklappbaren Rahmenantennen in der Rückwand montieren und diese ausklappbar zu machen. Die letzte Möglichkeit ist das gezielte Einkoppeln eines gegenphasigen Störsignals, z.B. mit einer kleinen in Serie zur Schwingkreisspule geschalteten Spule. Mit dieser wird der 'richtige' Ort gesucht, wo die Störung maximal gedämpft wird. Bei meinem Gerät bin ich auch dabei, eine Ferritantenne so zu platzieren, dass sie vom Gleichspannungswandler nichts mehr empfängt.
Falls es noch eine Option sein sollte: Ich habe dieses Modul ohne Probleme in einem MW-Fet-Audion in Betrieb. Trotzdem die Betriebspannung ohne weitere Maßnahmen direkt mit der Versorgung des Audions verbunden ist, waren bisher keinerlei Störungen auf MW feststellbar.
Da hilft nur Ausprobieren. Ein LCD-Display ist gegenüber gemultiplexten LEDs schon mal viel besser, eine geringe Stromaufnahme ist auch von Vorteil. Übrigens können Störungen auch über den Messeingang auf den Oszillator einkoppeln, diese wären dann weg, wenn man die Leitung wieder abhängt. Die Messleitung am besten aus Koaxkabel und ein paar Mal durch einen Ferrit-Ringkern ziehen, das hilft gegen Masseschleifen.
tatsächlich habe ich mehrere dieser Displays auch in anderen Schaltungen verbaut. In zweien werden keine Störungen erzeugt, in anderen nur sehr geringe. Möglicherweise gibt es unterschiedliche Ausführungen. Ich habe sie in vier verschiedenen Farben, aber das dürfte egal sein. In diesem Fall liegt der Ferritstab nur 2cm vom Display entfernt, das erklärt sicher einiges... Im Grunde wird es nur für den Abstimmvorgang eingeschaltet und wegen des relativ hohen Stromverbrauchs ist ausschalten auch keine schlechte Option. @ HB9 gut beobachtet, die Kopplung auf den Mischer geschieht tatsächlich aperiodisch. Abstimmung von HF und Oszillator im Gleichlauf habe ich erst gar nicht versucht. Wegen der Abstimmschärfe des rückgekoppelten HF-Eingangs hätte ich ohnehin einen Drehko zum Nachstimmen gebraucht. Hier wird die HF separat abgestimmt.
Vielleicht ein Tipp; Es lohnt sich, wegen des sehr gedrängten Aufbaues vor einlöten jedes Bauteil durchzumessen. Tatsächlich sind mir dabei zwei defekte Bauteile begegnet. Hätte eine nervige Fehlersuche zur Folge gehabt...
braucht es die Rückkopplung überhaupt bezüglich Verstärkung. Mit 2 ZF-Stufen sollte man eigentlich das Gras wachsen hören, jedenfalls wird bei meinem Gerät die Empfindlichkeit durch das Rauschen der HF-Vorstufenröhre und nicht durch die Verstärkung begrenzt. Je nach Steilheit der Röhre sinkt bei aperiodischer Kopplung die Verstärkung am oberen Ende des MW-Bereichs ab, wenn sich die Kapazitäten bemerkbar machen, wobei eine Verstärkung von 10 eigentlich noch reicht.
Gegen Spiegelfrequenz oder ZF-Durchschläge nützt die Rückkopplung natürlich, da habe ich den 2. Vorkreis. Die Gleichlaufgeschichte ist übrigens nicht so schwierig, wenn man die Güte vom Eingangskreis in Grenzen hält (was auch gut für die Höhenwiedergabe ist). Getrennte Abstimmung ist empfangstechnisch natürlich optimal, aber bedienungstechnisch eher weniger...
die Rückkopplung dient eher dem Zweck in Grenzfällen noch das Letzte an Empfindlichkeit heraus zukitzeln. Deshalb gibt es auch sonst keine Automatiken. Verstärkung ist trotz eines 10kOhm R im Anodenkreis ausreichend vorhanden. In einigen alten Grundig Großsupern mit additiver Mischung ist an dieser Stelle sogar nur ein 800Ohm Widerstand an Stelle eines Zwischenkreises verbaut. Und das Radio geht bis in die Kurzwelle. Dass beim Anziehen der Rückkopplung die Höhen flöhten gehen ist sogar erwünscht. Mittelwellen-Musikhörer bin ich schon seit 50 Jahren nicht mehr Wie weiter oben schon erwähnt, mag ich es an vielen Knöpfen zu drehen, die Station zu "erarbeiten"
ich habe mir mal das Datenblatt der 6418 angesehen. Dass die für HF so gut geht, erstaunt mich, die Steilheit ist wesentlich kleiner als die der DF96, die ich eingesetzt habe. Deine Mischröhre wäre für mein Gerät auch eine gute Option gewesen, aber die DK96 macht ihren Job auch ganz gut. Der Stromverbrauch deines Gerätes dürfte einiges kleiner sein als von meinem, die 6418 ist ja ausgesprochen sparsam.
Für maximale Empfindlichkeit kann man als HF-Vorstufe eine russische Stabelektroden-Röhre verwenden, die rauschen vom Prinzip her viel weniger als die konventionellen Röhren mit gewickelten Gittern. Spanngitter-Röhren für Batteriebetrieb habe ich noch keine gesehen, aber das wäre auch eine Verbesserung, aber vermutlich wurde das nie hergestellt.
Deine nächste Herausforderung ist dann die Aufrüstung auf UKW Mit einer DC96 (oder einer passenden Subminiaturröhre) als selbstschwingenden Mischer und einer tiefen ZF (<100kHz, so wie im TDA7000 gemacht) sollte das funktionieren. Die dafür nötige Kapazitätsdiode zur Reduktion des Frequenzhubs kann man hier akzeptieren, da Germaniumdioden ja schon weit verbreitet waren und auch diese eine spannungsabhängige Kapazität haben. Abgestimmt wird natürlich stilecht mit einem Drehko oder Variometer (bei dir natürlich separat für HF und Oszillator).
auch eine DL64 konnte ich mit Erfolg an dieser Stelle einsetzen und die hat noch deutlich weniger Steilheit. UKW wäre für mich tatsächlich eine besondere Herausforderung. Zu mehr als einem Pendelempfänger hat es noch nicht gereicht. Bei Subminiatorröhre fällt mir jetzt spontan die DC70 ein. Mit einen Heizstrom von 200mA ist das allerdings auch eine Herausforderung für den Heizakku... Vielleicht kann mir einer der Mitlesenden eine Empfehlung geben für eine geeignete Röhre, gerne auch eine russische. Eine gute Pentode in Triodenschaltung sollte auch gehen. Wurde bei der DF97 auch gemacht.
die DC70 sieht eher nach einer Kleinleistungs-HF-Endröhre aus (ähnlich der DCC90) und dürfte das Energie-Budget etwas durcheinanderbringen.
Die russischen Stabelektrodenröhren kenne ich nur vom Hörensagen, aber eine mit einer Steilheit von 1..2mA/V sollte für UKW eigentlich funktionieren. Idealerweise eine Triode, eine Pentode mit herausgeführtem "Bremsgitter" in Triodenschaltung geht auch. Mehr Steilheit ist natürlich besser, aber das bedeutet auch mehr Heiz- und Anodenstrom, und das ist eher unerwünscht. Als Schaltung drängt sich die übliche selbstschwingende Mischerschaltung mit Brücken-Oszillator an, allenfalls mit HF-Vorstufe, die entkoppelt den Oszillator zusätzlich von der Antenne, was zur Frequenzstabilität beiträgt und die Abstrahlung reduziert. Als HF-Vorstufe ist eine Pentode wesentlich pflegeleichter, rauscht aber auch mehr, wobei das nur dann relevant ist, wenn man maximale Empfindlichkeit will. Für 'normalen' UKW-Empfang kann man mit Antennensignalen von 50..500uV rechnen (Stabantenne 75cm in normalen Innenräumen), da spielt das Rauschen keine Rolle mehr. Bei einer niedrigen ZF (Prinzip TDA7000) ist eine HF-Stufe Pflicht, da der HF-Kreis das Oszillatorsignal kaum dämpft und eventuell sogar die Oszillator-Energie absaugt und so das Schwingen verhindert.
Eine Pendelempfänger-Schaltung ist für den Anfang durchaus ein passender Einstieg. Die Rückkopplung wird so weit reduziert, dass statt einer Pendelschwingung eine konstante Schwingung erzeugt. Das HF-Signal wird unverändert der Pendelstufe zugeführt (mit HF-Vorstufe, wenn man die Gegend nicht HF-mässig verseuchen will). Im Anodenkreis der Pendelstufe gibt es dann statt dem Widerstand einen Schwingkreis, um das ZF-Signal auszukoppeln. Solche Mischer sind sicher nicht ideal, aber ein funktionierender Pendler ist schnell umgebaut und damit für erste Experimente bereit. Als ZF-Verstärker mit Demodulator kann man für Versuche ein beliebiges (älteres) analoges UKW-Radio verwenden, wo man die ZF einspeist. Ob Röhre oder Transistor ist da ziemlich egal, man muss nur den passenden Anschluss (ZF-Eingang) finden, was bei kompakten Transistorgeräten eventuell etwas mühsam ist.
Ein fremdgesteuerter Mischer ist für den Anfang auch eine Überlegung wert, dann ist der Oszillator vom Eingang besser entkoppelt und man muss auch keine Kompromisse bei der Oszillatorschaltung eingehen, so dass er zuverlässiger und stabiler schwingt. Als Mischröhre ist dann eine Pentode eine gute Wahl, das Oszillatorsignal kann am Schirm- oder Bremsgitter eingespeist werden (ausprobieren), und mit der negativen Vorspannung am Steuergitter kann der optimale Misch-Arbeitspunkt eingestellt werden. Besser ist allerdings die klassische additive Mischung, wo das HF- und Oszillatorsignal am Steuergitter eingespeist wird, am besten in Brückenschaltung, damit das Oszillatorsignal nicht über den HF-Pfad abfliessen kann. Eine Pentode liefert in diesem Fall gegenüber einer Triode eine höhere Mischverstärkung und muss nicht neutralisiert werden.