mein neues Projekt führt mich gerade in eine Sackgasse Ich experimentiere mit einem Audion in Verbindung mit einem abstimmbaren Oszillator als Fremdüberlagerer. Dieser Oszillator ist komplett in ein Weißblechgehäuse integriert. Bis auf einen geklemmten Deckel ist alles zugelötet. Alle Versorgungsleitungen mit Durchführungs-C abgeblockt. Die Röhre sitz außen und ist komplett in Metall gehüllt. Die drei Spulen der Bereichsumschaltung werden durch Relais geschaltet. Aus dem Gehäuse heraus ragen eine Poti- und eine Drehkoachse. HF-Ausgang über SMB und Koaxleitung. Zusätzlich sind beide Baugruppen durch das Chassisblech getrennt. Besonderes Augenmerk erhielt die Masseführung.
Aber der Oszillator strahlt wie eine Wunderkerze. So stark, dass sogar das Audion über mehrere 10Khz mitgezogen wird. Der Effekt ist bei 10MHz deutlich grösser als bei 2 MHz. Eine Abschirmwirkung scheint nicht vorhanden zu sein... Ich habe alles mir bekannte probiert, ohne die geringste Verbesserung und hoffe jetzt auf den Rat der Experten...
!!!
Fotos, Grafiken nur über die
Upload-Option des Forums, KEINE FREMD-LINKS auf externe Fotos.
!!! Keine
Komplett-Schaltbilder, keine Fotos, keine Grafiken, auf denen
Urheberrechte Anderer (auch WEB-Seiten oder Foren) liegen! Solche Uploads werden wegen der Rechtslage kommentarlos gelöscht!
Keine Fotos, auf denen Personen erkennbar sind, ohne deren schriftliche Zustimmung.
1) Ist das Strahlen auch so stark, wenn kein Koaxkabel angeschlossen ist?
2) Wie ist die Röhre geschirmt? Mit einer Steckhülse? Komplett-Kappe? Das ist oft kritisch,h ier kommt gern HF raus.
3) Oft reichen Durchführungskondensatoren nicht allein aus. Ich habe in hartnäckigen Fällen innen kleine Übergabe-Schirmkammern eingelötet Für jede Leitung eine eigene. und in diesen Kammern jeweils vorn einen Du-Ko, dann eine Drossel, dann zur Aussenseiten einen zweiten Duko. Wie hast Du das gemacht? Man kann auch aussen noch an den Zuführungsleitungen Drosseln einfügen. Notfalls muß das Poti auch in eine interne Schirmkammer. Ich gehe davon aus, dass die Drehkoachse gut mit Masse Kontakt hat?
4) Wie wird das Gehäuse geschlossen? Geklemmt? Hier gibt es oft Probleme, weil die Klemmung für HF (je höher die Frequenz, desto schlechter der Schirmwert) relativ hochohmig sein kann. Vielleicht noch für Verschraubungen sorgen.
5) Extrem-Rat, wenn alles nicht hilft: Doppeltes Gehäuse. Das machten Messenderbauer so.
hallo Jürgen, ohne Plan ist das stocheln im dunklen..
mal kurz die Checkliste.
Versorgung: über hohen Vorwiderstand, 10k oder so, gefolgt von 10µF Elko gegen Masse. Steuereingänge Relais.. probier mal 100µH Drosseln Ausgang: dämpfen! zB mit Serienwiderstand, nur soviel wie wirklich nötig soll da rauskommen. Heizleitungen: Verdrosseln, gefolgt von C gegen Masse.
Als Leitungsdrosseln sollten diese kondensatorähnlichen Hantelc*(A)*ne gehen, 100µH oder höher
@Rainer, ja er strahlt auch ohne Koax und auf der Röhre steckt ein Kupferrohr, allerdings noch ohne Kappe. Es sind einfache Duko, bei der Anodenspannung ist noch eine Drossel eingefügt. Der Deckel ist geklemmt und zusätzlich an allen 4 Ecken geschraubt. Dazu habe ich innen Gewindehülsen eingelötet. Frequenz geht bis 20Mhz. Leider ist in der Box nicht mehr viel Platz...
@ Martin, einiges werde ich noch ausprobieren müssen. In der Zwischenzeit habe ich die Spannungsversorgung des Oszillators mal abgeklemmt und extern zugeführt. Keine Verbesserung eingetreten. Möglicherweise entfleucht die HF über die Relaisansteuerung. Auf jeden Fall ist die "böse" Abstrahlung bei 2 Mhz deutlich geringer als bei 10Mhz. Bei der niedrigsten Frequenz erfolgt noch kein Mitziehen des Audions, hier funktioniert die Anordnung fast wie gewünscht. Ich werde berichten.
die Schirmhülse auf der Röhre (oben offen) läßt viel HF raus. Die würde ich mal testweise komplett verschließen.
Meine Hinweise auf Einflußmöglichkeiten sind zwar allgemein gehalten, beruhen aber auf Jahrzehnte lange Erfahrungen mit HF-Technik, sodaß ich auch Tipps geben konnte, ohne die konkrete Schaltung Deines Oszillators zu kennen und "stocherte dabei auch nicht im Dunklen herum" . Die Tipps haben schon "Hand und Fuß".
Es ist aber so, daß es diverse Ursachen für erhöhtes Abstrahlen gibt, es gibt da die verrücktesten Möglichkeiten.
p.s. Die Drosseln haben manchmal unterschiedliche Wirkungen, wenn sie innen und / oder draussen montiert werden. Die Relais-Leitungen sollten auf geblockt und gedrosselt sein.
p.s. 2: Ich habe mal einen Kollegen über zwei Jahre bei seinem Meisterstück "Messender" begleitet. Der hatte erst dann HF-Ruhe, als er ein zweites Um-Gehäuse verwendete. Das innere Gehäuse "schwebte" elektrisch bis auf einen Masse-Punkt.
versuch als erstes mal dem Oszillator Leistung wegzunehmen. Also Widerstand in Serie mit der Versorgung, am besten einen Trimmer, und dann runterdrehen bis es geradeso noch sicher schwingt in allen Bereichen. Oszillatoren erzeugen meist ein viel zu kräftiges Signal, genau da kann man schon ansetzen.
ich habe die Anodenspannung auf ein Viertel der ursprünglichen gesenkt. Der Oszillator schwingt gerade noch sicher auf allen Bereichen. Durch die Reduzierung der Leistung hat sich eine signifikante Verbesserung im unteren Frequenzbereich ergeben. Allerdings sind die HF-Leckagen im oberen Bereich immer noch so stark, dass die Schaltung so noch nicht brauchbar ist. Nun werde ich die vorab empfohlenen Einzelmaßnahmen der Reihe nach durchführen. Die Schaltung selbst besteht aus der Oszillatorstufe mit nachfolgender Anodenbasisstufe (ECC70) in deren Ausgang ein niederohmiges Poti zur Einstellung der Ausgangsspannung liegt. Das Signal wird auf das Bremsgitter des Audions gegeben. Das funktioniert soweit einwandfrei. Bei der Dimensionierung der breitbandigen Verdrosselung bin ich unsicher. Mit welchen Werten soll ich arbeiten? Möchte langes herumprobieren vermeiden. Abschirmmaßnahmen am Audion haben bislang auch nichts verbessert.
man kann solche Drosseln auch selbst bauen. Man nehme einen Hochohm-Widerstand und wickele wild feinen Cu-Draht darauf. Problem dabei: Es sollte eine 1/4-Länge der zu unterdrückenden Frequenz sein.
Trost: Es gibt aber auch fertige Drosseln auf Spezialkernen. Für den KW-Bereich könnten L-Werte von GROB 1 - 100 mH (eher so zwischen 10 - 50 mH) ins Auge gefasst werden. Es gibt hier allerdings über den richtigen L-Wert durchaus unterschiedliche Ansichten! Ich neige immer eher zu recht hohen L-Werten.
Weiteres Problem: Der Stromfluß. So kann z.B. die Neosin E1 mit 10 mH 20 mA, die TDK 100 mH ebenfalls.
nur mit Durchführungskondensatoren gibt es Probleme, das ist auch meine Erfahrung. Eine simple Rechnung zeigt, dass ein 1nF-Kondensator bei 10MHz eine Impedanz von 16 Ohm hat, und das ist recht viel. Daher unbedingt auf der Innenseite unmittelbar vor dem Kondensator eine Drossel vorsehen, zudem hilft auch ein parallelgeschalteter 100nF-Keramikkondensator. Für die Drossel am besten eine Serieschaltung von z.B. 22uH und 1mH verwenden, das wirkt viel breitbandiger als nur eine Drossel. Bei der Heizung kann man eine Common-Mode-Drossel verwenden, damit der relativ grosse Heizstrom den Kern nicht sättigt, geht aber nur bei indirekt geheizten Röhren.
Die von Rainer vorgeschlagene doppelte Durchführung bringt einiges, braucht aber Platz. Ein doppeltes Gehäuse wäre ideal, es sollte aber auch ohne gehen. Wichtig ist auch im Oszillator eine möglichst sternförmige Masseführung, damit keine HF durch das Gehäuse fliesst, sonst wirkt dieses als magnetische Antenne, und dann hilft alles Abblocken nichts. Daher ist es auch von Vorteil, alle Durchführungen am selben Ort zu machen.