bekanntlich gibts verschiede Methoden ein Bastelprojekt zu realisieren. Ich hab einen Audioverstärker komplett neu geplant, im Lötleisten-Design. Das Verfahren lehnt sich an an die gute alte Zeit.
Zuerst die Vorgaben die ich gesetzt habe.
Bauart: Lötleistendesign, mit Kabelbaum und Knötchen. optimierte Leitungsführung, sowenig und so kurz wie möglich, strenge räumliche Trennung von Signalkabeln und Wechselspannungen empfindliche Teile sollen abgeschirmt sein Anordnung von Transformatoren so daß möglichst geringe / keine magnetische Kopplung untereinander erfolgt Alle Bauteile in Reih und Glied ! Getrennter Aufbau der beiden Kanäle und der Versorgung Selbstgemachte Lötleisten aus Epoxy, genietet. Trägerrahmen innen (wenig Schrauben im Chassis) zeitgemäße Anschlußbuchsen. neues Chassis anfertigen. Designvorgabe: ein richtiger Imperator ist schwarz !
hier ist der Plan
Die eingezeichneten Kabelbäume sind schwarze = signal, grüne = Anschluß der GZ34, Heizungen sind ausgeblendet. Überstehende graue Linien sind 90° Kantungen im Chassis, ihr seht hier die flache Abwicklung
Dieser Plan arbeitet maßhaltig, d.h. er zeigt die Lötseite des Gerätes maßstabsgerecht, ebenso die Teilchen. Der Nachbau ist somit bis zum letzten Drähtchen genau festgelegt.
- dieser Plan ist unvollständig und dient der Diskussion -
Das abgebildete Gerät ist die Kernsanierung eines Radio RIM Imperator. Von der oberen Bauteilreihe gehen später kurze Verbindungen zu den vielen Potis die er hat.
Einzelner Kanal.
obere Gruppe: Mikrofonvorstufe mit einer EF86 mittlere Gruppe: Vorstufe, Phasenwender, Klangregler, 2x ECC83 untere Gruppe: Gegentakt ultralinear mit 2x EL84 an AÜ M85
Der Aufbau ist zweimal anzufertigen.
Mitte, Netzteil und Aussteuerungsanzeige mit kleinem Thyratron, einmal anzufertigen. Siebdrossel M85 mit 12H, Trafo M102, ca 170W. 2x 300V 0,3A, 5V für GZ34, 2x 6,3V 2,5A Heizerei, 50V 30mA für -Ug1 und Thyratronanzeige. Enthält eine GZ34
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ja das sieht wirklich gut aus. Es gibt auch so ganz billige Lötösenreihen,.. die wirken immer etwas schäbig obwohl diese auch ihren Zweck erfüllen. Bei Deinem Bauprojekt hast Du eine andere Sorte verwendet. Echt schön, ...überhaupt das flache dunkle Gehäuse dazu. Das Netzteil muss dem entsprechend niedrig ausfallen....scheint ja zupassen. Die entstandene Ordnung überzeugt. Ich bin mal auf die Kabelbäumchen gespannt.
Diese Lötösenreihen sind auch zum Improviesieren, Testen usw...halt für temporäre Bastelarbeiten interessant. Ich hatte mir mal ein Bastelbrett so gebaut. Brett ist gut,....eine Holzkiste. Vorn waren ein paar häufig verwendete Bedienelemente wie Schalter Potis usw. fest verschraubt. Ähnlich wie bei Deinem Verstärker, sogar ein Drehko war dabei. Innen vier parallele lange Lötösenreihen mit je zwei Anschlussfähnchen pro Kontakt. Ja dann ging es los....halt zum Improvisieren. Man kann da sehr lange mit dem Lötkolben herumbraten....die halten und halten. Irgendwann werden die völlig vergniddelten Teile dann ausgetauscht und weiter geht es.
Schönes Projekt! Hoffentlich gibt es keine Probleme mit Restbrumm. Richtest Du die Heizspannung gleich? Oder AC 6,3V ?
Der Schaltplan des Imperator wurde fast unverändert beibehalten. Die Heizung ist AC, 6,3V für alle Röhren.
Das Netzteil hab ich modifiziert: Im Original werden 20W pro Kanal erreicht, dafür werden die EL84 mit 350V betrieben, B, 35mA. Das ist eindeutig oberhalb ihrer Spezifikation, also hab ich den abgelastet auf etwa 17W, dazu wurde eine schwere M85 Siebdrossel gekauft, sie hat 12H bei 200mA und einen DC R von 135 Ohm. Im Originalgerät ist keine, ebenso ist da hinter der GZ34 100µF verbaut, schauen wir der mal in ihre Papiere... ich hab nun hinter der GZ34 einen 68µF, gefolgt von der 12H, gefolgt von einem weiteren 68µF. Das sollte allerbestes Futter geben für die Röhrenfamilie, ich schätze 310 bis 320V.
Die eckigen Kistchen sind schöne russische Glimmerkondensatoren 48nF (aus der Ukraine besorgt), als Einkoppelkondensatoren für die Endröhren. So ist für die Voodoogemeinde auch was dabei Ebenso hab ich diese lustige kleine Seleendiode übernommen, sie werkelt als Gradeausgleichrichtung für die -50V Hilfsspannung für -Ug1
Die Buchsen sind aus der Bucht, die Lautsprecherbuchsen aus China importiert. Chassis, Blechtteile, Lötleisten etc. alles selbstgemacht, entsprechend groß ist der Bastelspaß. Die Planung vom Aufbau war eine Herausforderung, 12 Röhren bei einer Bautiefe von 20cm bis zur Trennwand, das ist schon etwas eng.
Das Originalchassis übrigends derart Kraut-Rüben ! es war unzumutbar den zu restaurieren, daher diese Kernsanierung. Das originale Gehäuse mit allen Bedienelementen behält der natürlich. Die beiden EF86 sind übrigends in Gummi abgehängt wegen Mikrofonie.
Der aufbau ist gut dokumentierbar. Wenn man jeder Lötleiste einen Buchstabe zuordnet und von links nach rechts nummeriert ist jeder Lötpunkt verwechselungsfrei benennbar. Dazu läßt sich dann eine Prüftabelle mit Sollwerten erstellen und so allerlei mehr. Diese Art zu bauen ist trotz des komplexen Gerätes auch für weniger erfahrene Bastler geeignet. Es kostet nur "viel Zeit", und einiges an Zutaten.
ich hatte noch mal nachgelesen. Ja was ist das denn! Du hast die Lötösen ja selber gemacht. Das ist ja extrem aufwendig. Mache mal bitte eine kleine Nahaufnahme zum Staunen.
@ Martin: "Die beiden EF86 sind übrigends in Gummi abgehängt wegen Mikrofonie."
Die EF86 habe ich ja für die beiden Vorstufen meines Detektorverstärkers verwendet. Das mit der Mikrofonie ist bei mir auch kritisch und ist ja abhängig von der Entfernung zum Lautsprecher. Ohne Signal bringe ich die Teile zur Rückopplung. Ich bin mir aber nicht so sicher ob die Gummieinfassung reicht. Ich hatte den Eindruck, dass das Glas bzw. die komplette Röhre unabhängig vom Sockel in Schwingung versetzt wird. ( Kleines Glas rübergestülpt = besser). Eine Gummilagerung ist auf jeden Fall richtig für einen Hifi- Verstärker. Vibrationen auf das Gehäuse sind doch enorm.
Kleinteile: Halter für russische Glimmerkistchen + Trägerplatte für 5 Trimmpoti
Der Halterahmen wird mit nur zwei Schrauben M3 am Chassis befestigt. Aus optischen Gründen sind diese in einer Reihe mit denen der Röhrenfassungen von den ECC83. Trimmpotis: je2 pro Kanal für -Ug1, das in der Mitte ist für die Empfindlichkeit von dem kleinen Thyratron (VU-Birnchen). Alle 5 einstellbar von unten da ja auch Messpunkte geklemmt werden müssen dafür. Die beiden Heizentbrummtrimmer sind von der Trafoseite justierbar, ohne Kopfstand des Gerätes.
hallo alle, ich hoffe das hat euch so gefallen, Lötleistentechnik ist eine sehr schöne Alternative zu anderen Methoden ein Gerät zu bauen. Damit beende ich das hier. Das Gerät wird später mal vorgestellt wenn ich damit fertig bin da gehen noch ein par Stündchen rum vorher