ich hatte mich länger nicht mehr hier gemeldet, weil ich im Dezember umgezogen bin und danach stark eingebunden war durch sonstige Aktivitäten. Am letzten Samstag war ich jedenfalls in Loughborough, England, auf dem Jahrestreffen der NBTVA, den Leuten, die mechanische Fernseher bauen. Am Rande wurde ein sehr interessantes Projekt vorgeführt: Steve Ostler (alias "Panrock" in diversen englischen Foren) von der "British Heritage Television", hatte ein neues System vorgestellt, um 405 Zeilen Fernsehen drahtlos zu übertragen, und zwar über Licht. Alles schon mal dagewesen, auch hier im Forum. Aber nicht so:
Auf die LEDs (es wurden rote LEDs genommen, da der Sender so leichter anzupeilen ist, außerdem kommt "rot" besser durch Nebel und Regen) wurde das Fernsehsignal von 46 MHz (das entspricht dem britischen Kanal 1) in voller Breite aufmoduliert. Moderne LEDs haben damit kein Problem. Auf Empfängerseite reichte es das Signal von der Fotozelle vorzuverstärken und dann auf ein normales Antennenkabel zu geben, den Rest erledigt der Fernsehapparat. Steve konnte in dem Raum vorführen, wie mit simplen 20 mA über LEDs ein störungsfreies Fernsehbild mit Ton übertragen werden konnte, und vom Fernseher mit minimalem Aufwand empfangen werden kann. Nach Berechnungen sollten LEDs rundum mit 500 Watt abgestrahlt ausreichen, um London zu versorgen. (Freie Sicht zum Sender vorausgesetzt.) Die Fotozelle kommt dann in den Brennpunkt einer verchromten SAT-Schüssel.
Wenn dies mit einem kompletten Fernsehkanal für das 405 Zeilen System (immerhin 1 MHz Bandbreite) geht, funktioniert das ja erst Recht auch mit den niedrigeren Frequenzen, wie sie im AM-Bereich verwendet werden. Mit dieser Methode können nicht nur mehrere Programme gleichzeitig übertragen werden, man kann sie auch richtig, wie es sich gehört, über den Antenneneingang einspeisen, und sogar über mehrere Kilometer übertragen.
Es gibt in verschiedenen englischen Foren Threads zu diesem Thema, beispielsweise hier: http://www.taswegian.com/NBTV/forum/view...04&start=45 Die praktische Vorführung war sehr überzeugend, Bild und Ton waren gestochen scharf. Solange niemand sich im Bereich des Lichtstrahls aufhielt, natürlich.
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wenn man bedenkt, wie viele Daten und mit welcher Geschwindigkeit durch das Glasfasernetz transportiert werden, erstaunt mich die hier beschriebene Technik nicht sehr.
In beiden Fällen handelt es sich um eine optische Übertragungstechnik, die wohl immer weiter ausgebaut wird.
Schon in den 60er Jahren gab es von "Schuco" Geräte auf optischer Basis für Kinder, mit denen man eine gewisse Entfernung überbrücken konnte, quasi in Anlehnung an Funkgeräte.
kann mich gut erinnern, als Schuljunge eine LED basierte Gegensprechanlage gebaut zu haben. Die Reichweite war natürlich bescheiden, aber es funktionierte sehr gut. An den Titel des Buches kann ich mich leider nicht erinnern, aber daran, dass es sogar eine Schaltung für normale Glühbirnen gab. Selbst der träge Glühfaden lässt sich modulieren. So konnte man mit einer Taschenlampe über eine bestimmte Distanz Sprache übertragen. Eine Strecke von 50m war locker zu schaffen.
genau das habe ich damals auch gebastelt, das ist sogar noch da.
Das war "Das Große Elektronikbastelbuch" von Hagen Jakubaschk. Allerdings habe ich nur Strecken im Zimmer überbrückt, da nur ein kleiner Reflektor einer Taschenlampe und ein "selbstgebauter" Fototransistor zur Verfügung standen. Das Problem ist das stabile und genaue Treffen des Fototransistors.
Steve Ostler hat eine private, werbefreie Homepage gebastelt, auf der er alle Informationen zu seinem Projekt zusammen getragen hat: http://www.radiocraft.co.uk/opto.htm
man könnte es ja auch mal mit diesem Männerspielzeug versuchen der grellrote Punkt war in Entfernung von mehreren hundert Metern auch am Tage deutlich erkennbar. Das ist ein Rofin-Sinar
ich hatte ebenfalls vor etwa 10 Jahren mal so was gebaut. Als Lichtquelle diente ein handelsüblicher (legaler) roter Laserpointer, bei dem ich parallel zur Laserdiode noch einen Transistor zwecks Modulation geschaltet habe. Moduliert wurde der Laser mit einem ca. 60kHz-Rechtecksignal, welches frequenzmoduliert ein Audiosignal übertragen konnte. Auf der Empfangsseite gab es eine Fotodiode mit Pufferverstärker, danach der TBA120 (FM-ZF-Verstärker mit Demodulator). Vor der Fotodiode war eine handelsübliche Lupe zur Fokussierung auf den Laserstrahl, senderseitig wurden optisch keine Zusatzmassnahmen getroffen. Auf diese Art wurden bei Sonnenschein Distanzen von 2km in Hifi-Qualität überbrückt, 10km gingen gerade noch, wobei nicht die Signalstärke an sich das Problem war, sondern durch die bewegte Luft wurde der Strahl so stark abgelenkt, dass er am Empfängerstandort flackerte, was entsprechendes Flatterfading gab. Die Ausrichtung des Senders war nicht ganz ohne, auf 2km Distanz hatte der Empfangsbereich gerade mal einen Durchmesser von 10m
Man kann problemlos auch mehrere Hilfsträger verwenden und so mehrere Kanäle gleichzeitig übertragen oder auch für den Laser eine korrekte, linear modulierbare Stromquelle bauen, so dass auch eine *(N)*e Amplitudenmodulation möglich ist. Eine Bandbreite von mehreren MHz ist da kein Problem, und für kürzere Distanzen kann man auch die heutigen, superhellen LEDs verwenden, wobei man dann das Licht mit einer Linse fokussieren sollte. Wegen dem Nachleuchteffekt der Leuchtschicht eignen sich hier weisse LEDs nicht, und da Fotodioden nicht überall gleich empfindlich sind, sollte die für die Diode passende Farbe gewählt werden.
ich hatte hier vor einiger Zeit auch einen kleinen Lichtsender laufen. Er arbeitete alledings nur im MW-Bereich (1MHz). Das Problem war allerdings, dass man ihn nur in einem Raum und nicht im ganzen Haus betreiben konnte. Ich hatte hier ein zweidimensionales Array, bestehend aus IR-LED's mit einem sehr kleinen Abstrahlwinkel, verwendet. Ich muss Dir Recht geben, für den Aussenbereich sind rote LED's schon besser geeignet. Man hat hier aber noch ein zweites Problem, die Sonne. Für Signalübertragungen im niederfrequenten Bereich, kann man die LED's noch takten (z.b. Puls-Pause=1:1000), aber bei 46MHz geht das natürlich nicht mehr. Hier kann man allerdings aber noch etwas verbessern, indem man mit einer Optik die aufgenommene Fläche sehr klein hält und vor dem Sender und dem Empfänger Polarisationsfilter anbringt. Man kann auch sehr schmalbandige Spektralfilter verwenden, aber die sind nix für den kleinen Geldbeutel.
Übrigens, wurde bei der 46MHz Übertragung wirklich eine Photozelle (Phototube) als Empfänger verwendet, oder war es eine Photodiode? Photozellen mögen es garnicht, wenn man sie Überbelichtet. PIN-Dioden sind im roten Bereich bei diesen Frequenzen die bessere Wahl. Im UV-Bereich gibt es sogenannte Solar-Blind-Sensoren(PMT oder auch SEV genannt, sowie Phototubes). Hier spielt die Sonne keine Rolle, aber leider gibt es in dem Spektralbereich ausser einem Laser keinen anderen (geeigneten) Sender.
@Martin Welcher Laserklasse unterliegt Dein Laser eigentlich? Ist das noch 2M, oder schon >=3B. Sei bloss vorsichtig. Schaue mal hier --> h.t.t.p.s://www.vbg.de/apl/uvv/93/2.htm Dienstlich arbeite ich gerade mit einem 60mW OBIS-Laser im 488nm Bereich (Cyan). Auch wenn ich eine Schutzbrille trage, ist es nicht ausgeschlossen, dass ich mal eine (ungewollte) Reflexion abbekommen kann. Die Schutzbrillen sind eben auch nicht ganz dicht.
Hallo Norbert, die Störungen bei der Tagesmittelwelle sind doch eine realistische Simulation :-) für den Empfänger nimmt er eine S5973 Photodiode, zum Senden aktuell auch eine SFH4550 Infrarot-Diode, diese harmoniert nach derzeitigen Tests noch besser mit der Photodiode als die roten LEDs.
hallo Norbert, er hat leider keine diesbezügliche Beschilderung mehr, ich geh aber davon aus es hält sich noch in Grenzen. System = Helium-Neon-Laser. Der hat vorne einen Diffusor, wenn man den abdreht kommt er genau auf den Punkt. Ich vermute das ist die ältere Bauart für Waffenzielsysteme, also eher harmlos. Der Hersteller ist bekannt für gute Systeme
Hier gibts noch einen etwas größeren, mit separater Versorgung und Kühlsystem (Spectra Physics), der schickt einen hellblauen Beam in den Himmel und ist so hell daß man den Strahl sieht, nichtnur den Treffer. Den hab ich wegen gewisser Bedenken aus dem Bastelbereich entfernt, frisst auch zuviel Strom. Er ist vom System her ein Argon-Ionen-Laser.
Generell gilt: beim Basteln mit solchen Dingen sollte man sich erst einen gewissen Sachverstand aneignen da die Gesundheitsschäden die von diesen Sachen verursacht werden fast immer nicht reparierbar sind. Schutzbrillen und gewissenhaftes vorprüfen daß keine unerwünschten Reflexe kommen ist Grundlage.
Das Basteln und rumspielen mit Lasern die sichtbar sind auf jeden Fall eine Hilfe um besser zu verstehen wie man damit umgeht. Auf der Arbeit haben wir Schneidanlagen mit 4 bzw. 6kW Mischgaslasern, und davon sieht ma garnichts, es ist nur das komische Gefühl da dass da einer läuft. An der Pressmaschine an der ich rbeite hab ich die Hände ständig innerhalb von 2 roten Laserschranken, da ist das klassische Beispiel dafür daß es auch nützlich/harmlose sorten gibt.