In der Zeitschrift Funkgeschichte erschien 2007 ein Bericht über einen ungewöhnlichen Empfänger, der in einem Lager für Kriegsgefangene entstand und eine Brücke zur Heimat schlug. Die Stromversorgung übernahm ein Akku (12 Volt), der sowohl zur Heizung der Röhre RV12P200, als auch zur Bereitstellung der Anodenspannung diente. Die Spulen wurden aus Kupferdraht ausgedienter Blinker gewickelt, zwei Blechdosen übernahmen die Funktion des Abstimmkondensators. Anbei ein Bild des Nachbaus dieses Empfängers, gefertigt von einem Sammlerfreund.
Es konnten nur Teile verwendet werden, die sich unter den Bedingungen des Lagerlebens beschaffen ließen. Es ist ein Zeugnis der Improvisationsfähigkeit in schweren Zeiten.
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Hallo Wolfgang, dieser Empfänger ist schon mehrmals nachgebaut worden. Meiner Erinnerung nach, steht auch ein Exemplar im Radiomuseum in Lahspe. Im Original, so wird es wenigstens beschrieben, wurden die Abstimmdosen durch Postkarten voneinander isoliert. Liebe Grüsse Franz
wenn man derartige Bilder sieht, kann man nur staunen ob des Ideenreichtums, Improvisationstalents sowie Mutes der Erbauer. Schließlich dürften die Materialien streng limitiert gewesen sein und bei Entdeckung drohten bestimmt drakonische Strafen.
in diesem Zusmmenhang ist auch das Rasierklingen Detektorradio aus einem amerikanischen Gefängnis zu erwähnen. Diese Art von Radios sind sehr faszinierend, da sie aus improvisierten Bauteilen zusammengesetzt wurden und wirklich funktionierten.
Ich denke, dass die Beschaffung eines Kopfhörers, Röhre und des Akkus hierbei das größte Problem darstellte und für Leib und Leben nicht ungefährlich war.
Die Fähigkeit zur Improvisation kommt hier voll zum Tragen. Respekt vor dem Einfallsreichtum und dem Mut zum Risiko seitens der Erbauer. Der Drang nach Information über das Leben außerhalb des Lagers ist so elementar, daß alle Möglichkeiten zur Erlangung ausgeschöpft wurden. Die analoge Radiowelle kennt keine Grenzen und läßt sich nur bedingt unterdrücken, wie die jüngere Geschichte zeigt.
Du sagtest:"Die analoge Radiowelle kennt keine Grenzen und läßt sich nur bedingt unterdrücken, wie die jüngere Geschichte zeigt."
Das erinnert mich an die Zeit des "kalten Krieges". Unter Verwendung leistungsstarker Störsender (engl. "Jammer") hat man versucht, Rundfunkaussendungen gezielt (oder was man so nennen mag) in bestimmten Gebieten zu stören. Das funktionierte natürlich, verursacht durch die physikalischen Ausbreitungsbedinungen, nur suboptimal. Durch das Internet werden heutzutage jedwede Regimes kinderleicht in die Lage versetzt, diesem Manko auszuweichen. Und das kostet nicht einmal Energie, sondern nur ein paar Mausklicks... Tolle Informationswelt!
Da die Störung der analogen Übertragung nicht vollständig gelingt, habe ich den Begriff "bedingt" gebraucht. Der letzte Versuch zur Störung eines unliebsamen Senders war die Nachrichtensendung von 100,6 auf UKW. Wenn dort Informationen zur Situation in der DDR liefen, wurde das UKW- Signal mit einem kräftigen Rauschen überlagert, alles andere war störungsfrei zu empfangen. Mit etwas Geschick ließen sich aber auch die gestörten Inhalte verstehen. Ebenfalls Geschichte ist ja die Störung der Sendungen des Rias auf Mittelwelle. Hier blieb als Ausweg der Empfang auf Kurzwelle, oder wenn möglich, auf UKW. Auf die Verbreitung des Rundfunks im Internet mag ich mich nicht verlassen wollen.
wir sind auf Gleichwelle, so zu sagen. Durch technische Finessen ist/war es im Analogrundfunk vielfach noch möglich, die Aussendung trotz Störer hörbar zu machen. Im www mit seiner schwarz/weiß-Logik besteht jedoch NULL Chance. Das halte ich für sehr bedenklich, widerstrebt es doch jeglichem freiheitlichen Grundgedanken.