Hallo zusammen und allen Forumsbenutzern noch ein Gutes Neues Jahr!
Ungutes braut sich in Mühlacker, meiner Heimatsstadt zusammen. Mühlacker wird ja auch die "Senderstadt" genannt. Jeder von Euch kennt den Sender 576 Khz Mittelwelle. Der alte Spätzlesender. Zu Zeiten des "eisernen Vorhangs" das Bollwerk gegen die Ostpropaganda. Heute noch bekannt durch die Sendung Cont.ra. Nun hat man angekündigt den Sender in einem Jahr abzuschalten. - Für mich ein Tiefschlag. War doch der Sender, da ich fast immer hier in der Gegend gewohnt habe immer eine Macht. Ein kräftiger Strich auf der Mittelwelle.
Auch heute noch, wenn ich einen Oldie zu Leben erwecken will ist dieser Sender meist das erste Lebenszeichen eines Röhrenradios. Je nach Alter des Empfägers ist ja die Mittelwelle der wichtigste Sendebereich des Empfägers gewesen.
Ich weis, auch z.b. beim Abschalten von Beromünster wurde schon viel diskutiert. Aber die Argumente der Intendanten, man könne 300 000,- Euro jährlich an Stromkosten sparen sticht doch nicht. Was wurde für das immer noch nicht angekommene DAB Radio schon rausgepulvert!
Ich denke, die Mittelwelle ist noch nicht tot. In den meisten Autoradios gibt es noch die Mittelwelle und ich mach immer wieder davon Gebrauch. Es gibt auch noch viele, einfache Leute , die ihr altes Röhrenradion noch nutzen.
Mir wäre Eure Meinung wichtig. Was meint Ihr dazu? Ist Euch, die Ihr ja etwas Abstand zu unserem Sender habt, die Geschichte egal? Oder glaubt Ihr, es hätte doch noch etwas Sinn für die Erhaltung zu kämpfen. Wird sich DAB+ noch durchsetzen? Oder ist das unwahrscheinlich?
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wie du an der Resonanz auf Rainers Schreiben bezüglich der Senderabschaltung erkennen kannst, besteht hier im WGF ein großes Interesse daran, die Sender zu erhalten. Dass DAB+ sich erfolgreich entwickeln wird, sehe ich derzeit noch nicht; noch hängen wohl sehr viele Menschen an den alt vertrauten Techniken (AM/FM).
...hab gerade im Internet gelesen dass in die DAB Technik in 22 Jahren 180 Millionen € geflossen sind. Man fragt sich langsam, wann die Macher endlich erkennen, dass das für die Katz war. Mein Sohn ist Amateurfunker, technisch interessiert und macht dieses Jahr sein Abi. Auf DAB angesprochen schüttelt der nur den Kopf. Mit dem PC kann er sich sämtliche Radiosender anhören. Die jungen Leute schauen schon kein Fernsehen mehr geschweige denn Radio... Gruß Uli
Hier stirbt nicht nur eine veraltete Technologie, an der eine Zahl unverbesserlicher Retrofans ihre Freude hatten.
Der (im obigen Link) im PS genannte Aspekt scheint mir sehr wichtig. Zur Zeit haben noch sehr viele Menschen (oder ihre Nachbarn) richtige Radios, die (auch im Notfall) somit mittels zentraler Sender in kurzer Zeit informierbar wären. Nach der Entsorgung all der vielen analogen Empfänger setzt die erfolgreiche Information einer Mehrheit von Menschen das Funktionieren einer Vielzahl unterschiedlicher Hochtechnologie voraus. Digitale Signale werden im allgemeinen nicht zentral sondern von vielen kleinen Sendern dezentral ausgesandt. Die Menschen nutzen zukünftig eine Vielzahl unterschiedlicher Technologien (Internetradio, DAB, Handyradio, DRM, DVB-T, DVB-R, digitales Kabel, digitaler Satellit) die JEDE ihre eigenen Kodierungen und eigene unterschiedliche technische Anforderungen besitzten. Empfangsgeräte funktionieren z.T. nur regoinal oder setzen erfolgreiche (oft bidirektionale) Kommunikation (Anmeldung) mit Datenservern voraus.
Die ungefilterte Informationsbeschaffung ist prinzipiell nur über (grenzüberschreitende) unkodierte Hochfrequenzübertragung möglich, weil nur so, eine direkte unzensierbare und unkomplizierte Verbindung zwischen "Sender" und "Empfänger" besteht. Wir (unsere Gesellschaft) gäben somit nebenbei auch ohne Not ein Stück Freiheit auf. Auch wenn diese alte Technologie zeitweise nur von wenigen Menschen genutzt wird, so stellt sie doch eine unersetzliche Kommunikationsreserve dar (nie wieder wird jemand alle Menschen weltweit mit untereinander voll kompatiblen Informationsempfängern ausrüsten).
Unsere Gesellschaft leistet sich an vielen Stellen unnötigen Luxus. An dieser Stelle kann dieser "Luxus" des Erhalts der analogen Signalübertragung einmal (über-)lebenswichtig sein. Der Erhalt einer (kleinen) Zahl analoger Radiostationen weltweit und die zukünftige Integration analoger (Not-)Empfangsteile (ist heute höchstintegriert fast zum Nulltarif machbar) in moderne Kommunikationstechnik (wie das Radio im Handy) sollten deshalb unbedingte Ziele sein!
Die durch die Abschaltung frei werdenden Frequenzen sind (vor allem unterhalb von UKW) für moderne Digitalkommunikation nur von untergeordneter Bedeutung, da sie zu niedrig bzw. ungeeignet für hohe Bandbreiten/Datenraten sind.
da geh ich voll mit, in Deinem sehr gut formulierten Statement. Mich stört nur der nachfolgende Satz, da die Erfahrung in Deutschland zwischen 1933-1945 eine andere war.
ingodergute:Die ungefilterte Informationsbeschaffung ist prinzipiell nur über (grenzüberschreitende) unkodierte Hochfrequenzübertragung möglich, weil nur so, eine direkte unzensierbare und unkomplizierte Verbindung zwischen "Sender" und "Empfänger" besteht.
Hier wäre natürlich zu vermerken, dass jedes Regime oder Macht die vorhandenen Informationsquellen, manipulieren kann. Selbst eine Notfallversorgung kann so manipuliert werden, sodass es den Herrschenden nutzt. In einem vereinten Europa, kommt man mit einem MW oder LW Sender auch kaum über die Grenzen hinaus.
Das Radioprogramm in *(N)*deutschland war ja mit Vorsicht zu genießen.. aber man konnte, bei Gefahr für Leib und Leben, die sogenannten Feindsender hören. Immerhin.... grenzüberschreitend. Also eine andere Sicht und trotzdem auch Propaganda. Oder doch eine Stimme der freien Welt? Ich bin kein Zeitzeuge, aber wenn man sich diese Propagandaschlachten aus der Zeit mal reinzieht, kommen die Kontrahenten, aus heutiger Sicht, nicht gut weg. Die einzigen Sender die man damals hören konnte, waren ja auch nur die, die im nicht besetzten Teil Europas, überhaupt noch vorhanden waren. (Meinungsfreiheit) Das Problem ist nicht nur das Verschwinden der Sendeanlagen, sondern das nachfolgende Verschwinden der Empfangsgeräte. Eventuelle improvisierte Sendeanlagen, Piratensender usw. sind dann nicht mehr realisierbar und die Technik wird nach und nach vergessen. (Kommunikationsreserve... sehr gut ausgedrückt)
joeberesf:Hier wäre natürlich zu vermerken, dass jedes Regime oder Macht die vorhandenen Informationsquellen, manipulieren kann. Selbst eine Notfallversorgung kann so manipuliert werden, sodass es den Herrschenden nutzt. In einem vereinten Europa, kommt man mit einem MW oder LW Sender auch kaum über die Grenzen hinaus.
Hallo Joe,
da hast Du sicher recht. Mein Mathelehrer hätte ja auch gesagt die analoge Übertragung ist (bestenfalls) ein notwendiges aber kein hinreichendes Kriterium für Authentizität der übertragenen Information. Ich meinte damit auch in erster Linie, dass der Fluss digital kodierter Informationen besser steuerbar ist, vor allem, wenn es im Wesentlichen nur noch Übertragung über dezentrale (kleine) Zellen gibt. Dann kann man schonmal die Übertragung unliebsamer Informationen unterbinden. Und wir wissen ja inzwischen, dass es bei den monopolisierten privaten Medien so eine Art vorauseilend gehorsame Gleichschaltung gibt, was die Informationsauswahl angeht. Der direkte Empfang von Nachrichten z.B. aus einem Krisengebiet kann(!) da eine wichtige zusätzliche Informationsquelle sein. Ich höre beispielsweise auch öfter die Stimme Russlands - nicht dass ich die nun für die "bessere Wahrheit" halte, aber es ist schonmal interessant die ( nicht durch unsere Medien gefilterte ) Stimme aus diesem Land zu hören und zu erfahren, wie dort über Konflikte mit Nachbarn oder der EU gedacht/berichtet/beeinflusst wird. Das erklärt manchmal auch die Reaktion der dortigen Bevölkerung (Demos o.ä.) auf bestimmte Ereignisse besser. Mir würde diese (freie) Art der Informationsbeschaffung jedenfalls fehlen.
So einen Sender zu betreiben kostet Geld und das kann nicht jeder. Im Internet kann jeder (Des-/)Informationen streuen ohne finanziellen Aufwand. Das und die große Zahl von (Schein-)Informationen im Netz macht die Bewertung der Authentizität dort ungleich schwerer.
ingodergute: Im Internet kann jeder (Des-/)Informationen streuen ohne finanziellen Aufwand. Das und die große Zahl von (Schein-)Informationen im Netz macht die Bewertung der Authentizität dort ungleich schwerer.
Hallo Ingo,
eine gefährliche Entwicklung die sich da aufbäumt. Die Auswirkungen sind negativ und positiv schon jetzt vernehmbar.
Positiv, finde ich die Möglichkeit des schnellen Austauschs, auf eine breite Masse, auch bei speziellen Anforderungen und Bedürfnissen. Dazu müssen aber die Leitungen frei sein. Negativ: In China und Irak, gab es aber schon viele gegenteilige Beispiele. Die Internetkriminalität ist auch so´n Auswuchs der zu denken gibt ....schlimm was da abgeht.
Lassen wir den Kopf nicht hängen und einen Knallfunksender bauen ULTRALANGELANGWELLE (ULLW)