Information und Manipulation in Quellen und Artikeln
Teil I Hallo,
Vorsicht, nachfolgend Hingeschmiertes enthält Spuren von bösartiger Ironie!
Zur Einführung in das Thema dürfte dieser link ganz informativ und gut recherchiert sein: h t t p s://docplayer.org/116191620-Robert-von-lieben.html
Bei der online-Recherche im Internet zum Thema Lieben viel eines unangenehm auf: Zwar ist die Masse an Informationen in "archive.org" und anderen Quellen überaus groß, jedoch genügt es nicht, eine Info zu finden, man muß sie auch noch gegenchecken.
Oftmals hat ein Autor nämlich handfeste Eigeninteressen: Wenn ich weiß, dass der Erfinder der HF-Röhrendide (Fleming) Patentprozesse mit dem Erfinder des Steuergitters (de Forest) führte, so ist klar, dass man selbst ein Buch von Fleming in speziell in Betreff auf de Forest mit einer gewissen Vorsicht lesen muß.
Einfache Sinnentstellung bei Zitaten mittels Auslassungen oder das Herausreißen derselben aus ihrem Zusammenhang sind da noch plumpe Versuche. Leider kann ich dieses Beispiel angeben: - ...ich hab da auch noch ein Zitat von Jens:
Zitieren:Oder die enorme Leistung des 3-Gitter-"Audions", (angeblich auch zur NF-Verstärkung verwendet),..... Wer wird da nicht hellhörig ?
- Das war der gesamte Beitrag !!!. Vollständig lautet das Zitat [1]:
Zitieren:"Wenn in dem Patentprozess zwischen Fleming und de Forest, der erst 1916 entschieden wurde, dem Richter nicht gezeigt werden konnte, wie die Gasfüllung der de Forest-Diode die Leistung der Fleming-Diode verbessert. Oder die enorme Leistung des 3-Gitter-"Audions", (angeblich auch zur NF-Verstärkung verwendet), dem Richter nicht ersichtlich war. Wer wird da nicht hellhörig ?"
Lehre für mich daraus: Bei Zitaten immer in der Quelle nachlesen, um ihren Zusammenhang zu sondieren.
Hatte ich etwa gegen den Meister geschrieben? also bei dem nachlesen[2]. [Anm.: Zuerest hatte ich hier ein Zitat gesetzt, aus rechtlichen Bedenken aber wieder entfernt ich bitte darum, die dadurch erschwerte Lesbarkeit zu Entschuldigen. Anderseits handelt es sich um Inhalte, die sowieso sehr genau gelesen werden müssen.]
Äußert ein Autor in einer "Diskussion" Artikel beispielsweise die Ansicht, gegen Windmühlen kämpfen zu müssen zeigt das einen gewissen "Eifer", das geht oft zu Lasten der Objektivität. Je größer das "Sendungsbewußtsein" eines Autors ist, desto größere Vorsicht beim Lesen seiner Schriften. Passend dazu ist das Lächerlich- oder Verächtlichmachen von anderen mit gegenteiliger Meinung, es verwundert aber nicht, wenn sich dieses in gleichem Atemzug dazugesellt.
Manch einer schreibt Bücher, ohne dieses Fach gelernt zu haben. So kommt es, das bisweilen die Behauptung aufgestellt wird, die frühen Detektor-Röhren hätten mit anderer Beschaltung als Verstärker funktioniert[*1]. Die Artikel von in ihrem Fachbereich anerkannten Fachleuten bevorzugen
Hätte der Autor de Forest in dessem Patentprozess 1916 zur Seite gestanden, so hätte der Richter sofort die Wirkung des Gitters erkannt. Aber auch so konnte er anhand der bereits eingeführten Hochvakuum-Röhren dessen Wirkung beurteilen. Vorsicht wenn sich Fakten und Meinung miteinander vermischen ! Meinen letzten Satz habe ich mir nämlich gemeinerweise ausgedacht, ich habe im Urteil nicht den geringsten Hinweis auf die Hochvakuum-Trioden gefunden, nur für die Fleming-Diode kann man "möglichst hoches Vakuum" verifizieren.
Bei Zeitangaben git es auch noch so einen Trick: Patente z.B. haben ein Datum an dem ein Erfinder seine Erfindung eingereicht hat, und eines, an dem es bekannt gemacht wurde. Da können erhebliche Zeiträume zwischen liegen, wenn die Prüfung des Patentanspruches lange Zeit inanspruch genommen hat oder bei "Geheimpatenten". Vertrauenswürdige Autoren nehmen immer das Anmeldedatum eines Patentes
Man kann auch sehr gut zeitlich auseinanderliegende Ereignisse durch geschickte Formulierung nahe zusammen- stehend erscheinen lassen, beispielsweise die Einführung der Hochvakuumröhre in den USA und eine Verbesserung der seit längerem bestehenden Lieben-Röhre. Apropos Zeit: Das sehr aktive "Pendulum" de Forest (so Fleming 1918) hatte keinerlei Probleme auf dessen Patente zeitnah ähnliche eigene folgen zu lassen.
Amerkungen [*1] Richtig ist aber, dass 1906/1907 niemand so richtig wusste, was da passierte, und das ist sicherlich auch heute noch bei einigen der Fall. Leute, die diesen Dingen nicht auf den Grund gehen können oder wollen würde ich jetzt schreiben, wenn mir diese Art der Formulierung innere Befriedigung verschaffen würde.
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Re: Information und Manipulation in Quellen und Artikeln
Teil II
Man kann nicht einfach "Äpfel und Birnen" miteinander vergleichen: de Forest hat einen Detektor für HF erfunden, es war ärgerlich aber nicht wesentlich, wenn die Lebensdauer desselbens nur zwischen 30 und 100 Stunden lag, die amerikanische Marine war nach nicht verarmt, und wenn von 2000 georderten Röhren wegen Nichterfüllung der Spezifikationen 90% retourniert wurden mußten[1], dann war das eben so.
Lieben (Als Besitzer einer Telefonfabrik) brauchte eine haltbare und belastungsfähige Weitverkehrsröhre, ihr Einsatz setze langfristige Planung und entsprechende Infrastruktur voraus. Die angegebenen 1000h erscheinen aus heutiger Sicht kurz, sind aber ungleich länger selbst als die "späteren" de Forest-Röhren. Objekt in dem Umfeld betrachten, in dem es eingesetzt werden soll.
Einem Autor schreibt, das es ihm unverständlich ist, dass man (1914) wenig Ahnung in Deutschland von der Entwicklung in anderen Ländern gehabt hätte. Wühlt man aber in den alten Wälzern der wissenschaftlichen Literatur, so findet man, dass hier ein reger Austausch stattfand, recht zeitnah aber natürlich mit einer gewissen Phasenverschiebung. Deutschland stand aber kurz danach zu im 1.Weltkrieg, die USA waren formell neutral, unterstützen aber Frankreich und England. Das dürfte den Informationsfluß beidseitig nicht gerade verbessert haben...
Fazit: Verlässt man sich nur auf eine Quelle, so wird man leicht in die Irre geführt. Um so mehr, je geschickter eine gezielte Manipulation ausgeführt wird, zum Beispiel durch gleichzeitiges und verschachteltes Verwenden mehrerer Methoden ineinander.
Das kann dann dazu führen, dass man geneigt ist selbst da "zu verteidigen", wo man aufgrund eigener Sachkompetenz bei entsprechender Recherche zu anderem Urteil gelangen würde. (Oder nur leicht unterschiedlichem, oft sind es nur Nuancen, über die verbittert gestritten wird. Fatal: Je mehr ich mich auf die Verteidigung eines Sachverhalts, der auch von anderer Seite gesehen werden kann, einschieße, umso mehr stelle ich mich bloß, und umso mehr Anstrengungen muß ich leisten.
Einfaches Gegenmittel: Nur die Quellen nennen und ggf. zitieren, entweder ergibt sich eine gemeinsame Meinung, oder es bleiben eben unterschiedliche Betrachtungen nebeneinander stehen, da mag der Leser für sich entscheiden. Wenn es denn einen gibt...
[1] https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...6&page=5#47 Hier sind einige links zusammengestellt, im leltzten findet siech die genannte Information. Und wieder Problem: Man muß dem Schreiber des Vorwortes vertrauen, es ist keine Quelle für die "90%-Unverwendbarkeit" angegeben.
Re: Information und Manipulation in Quellen und Artikeln
Hallo basteljero,
dieses Thema der Informationsechtheit wird immer relevanter. Extrembeispiel Chatgpt. Was da teilweise für ein Mist zusammengeschrieben wird von der KI ist zwar lustig, aber so entstehen leicht die schlimmsten Fehlinformation. Da kommt noch einiges auf uns zu ...
Grüße von Haus zu Haus Rainer, DC7BJ (Forumbetreiber)
Re: Information und Manipulation in Quellen und Artikeln
Hallo Rainer, Das geht aber auch nicht anders: Je mehr Informationen verfügbar sind, umso mehr Fehler treten auf. Ein echtes Problem entsteht dann, wenn unsichere Informationen als verlässlich dargestellt weren, ein weiteres, wenn alte Informationen nicht aktualisiert oder angepaßt werden, aus welchen Gründen auch immer. Ein einziger Wälzer "Annalen der Physik", die Veröffentlichung von archivierten Unterlagen des Röhren-Liferanten Cunningham von de Forest: Da stellt sich vieles sicher anders dar, als man glaubte zu wissen. Wie soll man denn rausfinden, ob nicht etwa ein früher Artikel über die de Forest-Röhren von Konkurenten lanciert ist und Fehler enthält?
Bei den heutigen Informationen über das sehr spezielle Thema "Röhren", die wie in keiner anderen Form in genanntem Online-Museum extrem pingelig und genau erfaßt sind, selbst wenn hinter dem Erscheinungsjahr ein ? steht, nehme ich das für bare Münze. Meiner Meinung nach findet sich nichts besseres im Netz.
Bei Aussagen von bestimmter Seite zu Technischen Fragen aber weiß ich um die Existenz einer "Radio-Bibel", hier benutze ich andere Quellen, zur Funktion der Lieben-Röhre beipielsweise gibt es ja ausgezeichnete Vidos im Netz. Vorsicht vor Aussagen, hinter deren offenkundigem Inhalt sich versteckte Meinung befindet!
Als Beispiel die eifrige Diskussion um einen gewissen Goebel. Mit Mühe kann ich die Kausalkette nachvollziehen: A: Goebel schreibt, die Gitterelektrode sei 1910 bei der Lieben-Röhre eingeführt worden, die ähnliche de Forest-Anordnung sei erst um 1912 bekannt gewesen. B: In einem Patent vom Dezember 1910 ist aber das de Forest-Patent mit ähnlicher Gitteranordnung ausdrücklich erwähnt !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!. Da B=belegbar wahr und A<>B folgt A=falsch und Lob für den Ersteller der Kausalkette.
Nun findet sich der zitierte Goebel Text ziemlich wortgleich[1] bei Hans Rukop[2], und von daher wäre eher interessant, wie die Aussage des Leiters der Telefunken-Laboratorien zustande kommt. Lob also wieder zurückgenommen. - Dann könnte man aus dem Lieben-Patent von 1910[3,4] zitieren:
Zitieren:Eine derartige Anordnung hat den offenbaren Nachteil, daß infolge der Ventilwirkung der glühenden Kathode nur Halbwellen zwischen der Kathode und den anderen Elektroden übergehen können, weshalb es unmöglich ist, Wechselströme gleicher Frequenz und Kurvenform wie die zu verstärkenden Ströme zu entnehmen...
Hurra, der Beweis : de Forest hätte lediglich die Schaltung etwas ändern müssen, und schwupps: Ein Verstärker wäre entstanden !
Hatte ich Eingangs etwas über Auslassungen geschrieben in Zitaten ?
Zitieren:Ferner können nur sehr schwache Ströme angewendet werden, da bei größerer Stromdichte sich ein lichtbogenartiger Nebenschluß um die Hilfselektrode herum ausbildet, was jede Verstärkung unmöglich macht... ...Zu diesem Zwecke wird die Hilfselektrode, welche ebenfalls gitter- oder netzförmig ausgebildet ist, derart angeordnet, daß sie den Raum zwischen Kathode und Anode in der Entladungsröhre vollkommen trennt; ferner wird sie mit einer Gleichstromquelle derart verbunden, daß sie ein der jeweilig gewünschten Verstärkung entsprechendes, genau definiertes Potential besitzt. Um dieses Potential entsprechend einstellen zu können, wird zweckmäßig zwischen Elektrode und Stromquelle ein regelbarer Widerstand geschaltet.
uups
Wenn ich mit der Logik bestimmter Autoren argumentieren wollte, könnte ich die erste Lieben Röhre von 1906 anzuführen, die bereits ein brauchbar hohes Vakuum gehabt haben muß (sonst wäre der Elektronenstrahl von den Ionen diffus zerstreut worden) und die Lieben voller Stolz seinem Doktorvater Nernst vorführen konnte. ferner könnte ich daraus schlussfolgern, die USA wären technisch völlig unverständlicherweise sehr Rückstänig gewesen, Rosinante satteln, meine Barbierschüssel aufsetzen und mich in den Kampf gegen Windmühlen stürzen....... Auch wenn der Kampf gegen "braune Literatur" außerordentlich schwierig ist[5,6].
Mal sehen, ob meine Beiträge an bestimmter Stelle nicht vielleicht doch gelöscht werden können, Die Sache beginnt bereits Spaß zu machen und ich hätte nicht wenig Lust einige 10 Euronen zu verbrennen und mal Querzulesen und zu kommentieren.
Wie groß ist eigentlich die Speicherkapazität von so einem Forum?
[1]Hans Rukop, Die Telefunkenröhre und ihre Geschichte- h t t p s://www.jogis-roehrenbude.de/EL34-Story/EL34-Seite2-Dateien/Rukop.htm [2] https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Rukop [3] Espacenet : DE249142 (C) ― 1912-07-12 [4] Hier ist es wieder günstig, das Anmelde-Datum zu verwenden. [5] vgl. Warnhinweis 1. Beitrag. [6] https://davidkultur.at/artikel/robert-vo...rfinder-teil-ii So, reicht jetzt. ENDE
Gerade lese ich dieses hier, und möchte einige Aspekte nennen, die mir positiv aufgefallen sind. h t t p://www.cast.uni-linz.ac.at/Department/Publications/Pubs2003/Lieben_Reisz_Strauss2003.doc Der Verfasser nimmt eine betont neutrale Stellung ein.
Tendenziöse und beeinflussende Formulierungen wie "versucht vergeblich", "entnervt aufgeben" fehlen vollständig, mehrdeutige und schwammige wie "halbwegs stabil" finden sich auch nicht.
Zitieren:"Es kann angenommen werden, dass Robert von Lieben bei einem seiner Aufenthalte am Institut von Professor Nernst in Göttingen Kenntnis von den Forschungen von Professor Wehnelt zur Entwicklung einer starken Quelle für Elektronen-Emission mittels der Oxydkathode erhalten hat."
Was dem Autor sehr wahrscheinlich erscheint, aber offenbar nicht durch sichere Quelle belegbar, ist durch die Art der Formulierung klar erkennbar.
Um dem Leser eine Einordnung des Hauptartikels zu ermöglichen, ist noch ein Kapitel angefügt: "6. Entwicklung der Hochvakuum-Elektronenröhre" Man beachte auch hier die neutrale positon, welche der Autor einnimmt. Zeitliche Abfolgen sind klar erkennbar, eine Bewertung der Efindungen durch den Autor erfolgt nicht.
---- Ein Punkt sollte vielleicht noch Erwähnung finden: Kern besonders tiefgehender Denkweise im Netz ist das sogenannte Gitterpatent: A.: - de Forest meldet sein Gitterpatent 1907 an. B.: - Lieben/Reisz das Gitter 1910 und nennen hierin ausdrücklich A C.: - Es wird behauptet, dass zum Zeitpunkt vom B A nicht bekannt gewesen sei. Da B zeitlich nach A und A Teil von B ist, sei damit C widerlegt.
Dazu ist anzumerken, das durch die Möglichkeit, dass Lieben und Reisz erst mit Einreichung ihres Patentes von der Existenz von A erfahren haben könnten (Durch das Patentamt) sich folgendes ergibt: Die Variable B hätte nämlich eine Veränderung erfahren, d.h. der Text der zuerst eingereichten Patentanmeldung müsste dahingehend erläuternd geändert werden, dass B patentierbar wäre. In diesem Fall kann obenstehende Gleichung nicht angewendet werden, da die Veränderung von B in ihr nicht erfasst wäre. Interessant auch, dass die Formel seit 20 Jahren angewendet wird.
Was lesen wir bei Pichler dazu:
Zitieren:...Dass das Gitter aber als Steuerelektrode zur Erzielung einer Verstärkung eines Elektronenstromes eingesetzt wurde, stellte eine Erfindungsneuheit dar. Ebenso die schaltungstechnische Maßnahme, dem Gitter zur Einstellung des Arbeitspunktes eine gegenüber der Kathode negative Spannung zu geben...
So gehört sich das ! Nicht rumspekulieren mit dem, was man entdeckt zu haben glaubte, sondern sachlich die Leser mit Tasachen versorgen.
Re: Information und Manipulation in Quellen und Artikeln
Hallo Jens
Dein Artikel ist sicherlich gut gemeint aber sehr kompliziert geschrieben. Etwas einfacher und so das jeder versteht hätte eine bessere Wirkung erziehlt um auf dieses Thema aufmerksam zu machen. Ich mach es mal einfacher. Ich bin in einigen Foren angemeldet da ich wie die meisten hier eine ausgeprägte Sammelleidenschaft habe und mich daher auch mit der Materie befassen muß. Nun in einem meiner Foren gab es zwei Mitstreiter die letztlich aufgrund ihrer Äußerungen auch gegen den Forenbetreiber gebeten wurden das Forum zu verlassen. Es ist ein Markenspezifischen Plattenspielerforum. Nu sind beide in anderen Foren unterwegs und plötzlich sind die Plattenspieler ganz fürchterlich kompliziert und Wartungsintensiv. Das diese Aussage so nicht richtig ist wissen nur die Leut die solche Geräte instand setzen. Der "normale" Leser bekommt da einen völlig falschen Eindruck vermittelt. Warum, weil diese Menschen auf einem ich nenn es mal Rachefeldzug sind und daher Unwahrheiten verbreiten. Es gibt ein Online HiFi Museum. Wenn ich da so manche Artikel lese verstehe ich die Welt nicht mehr. Da werden teils Geräte schlecht gemacht, völlig Sinn und Grundlos. Wenn es dann Geräte sind die man selbst im Besitz hat und diese kennt fragt man sich ob die am Morgen ihre Pillen vertauscht haben. Bei deinem Beispiel ist es Unvermögen Dinge in einen richtigen Zusammenhang zu stellen. Bei meinen Beispielen ist es Ablehnung und Abneigung zu bestimmten Produkten oder Herstellern. So oder so werden auf diese Weise falsche Aussagen verbreitet. Schlimm ist es wenn diese dann in Foren durch selbsternannte Fachleute?? weiter verbreitet werden und letztlich als Gottgegebene Tatsache da stehen.
Re: Information und Manipulation in Quellen und Artikeln
Zitieren:Was lesen wir bei Pichler dazu: h t t p://www.cast.uni-linz.ac.at/Department/Publications/Pubs2003/Lieben_Reisz_Strauss2003.doc
Zitieren:...Dass das Gitter aber als Steuerelektrode zur Erzielung einer Verstärkung eines Elektronenstromes eingesetzt wurde, stellte eine Erfindungsneuheit dar. Ebenso die schaltungstechnische Maßnahme, dem Gitter zur Einstellung des Arbeitspunktes eine gegenüber der Kathode negative Spannung zu geben...
Und Jens ist der Meinung: So gehört sich das ! Nicht rumspekulieren mit dem, was man entdeckt zu haben glaubte, sondern sachlich die Leser mit Tasachen versorgen.
Langsam bekomme ich Spaß daran, beweisbare falsche Textstellen zu entdecken
Es war nämlich keine Erfindungsneuheit von Lieben, Reisz, Strauss (Pat. AT54011 vom 07.12.1910) ein Steuergitter einzufügen. Schon 1906 meldete De Forest eine zweite Platte als Steuerelektrode zur Verstärkung an (Pat. US841387). Und hier ist auch schon die neg. Gitterspannung zur Einstellung des Arbeitspunktes eingezeichnet!
Nun könnte man sagen, eine Steuerplatte ist noch kein Steuergitter im heutigen Sinn. Ein Jahr später (1907) war es wiederum Lee de Forest, der ein Gitter zwischen Faden (=Katode) und Anode montierte. (Pat. US879532).
Was lesen wir bei Pichler zur Erfindung des Raumladungsgitters:
Zitieren:Die Drei-Elektrodenröhre (Triode) wurde 1915 von W. Schottky durch Einführung des Raumladungsgitters (zwischen Kathode und Steuergitter) erweitert.
Einspruch Euer Ehren: Bereits 1913 meldete Irving Langmuir das Pat. US1558437 an. Dadurch, dass er ein viel besseres Vakuum erzeugen konnte, konnte mit viel höheren Anodenspannungen gearbeitet werden. Um die Elektronen rund um den Heizfaden (Raumladung) "auf Trapp zu bringen" fügte er ein weiteres (positives) Gitter zwischen Faden und Steuergitter ein. Damit waren auch niedrige Anodenspannungen möglich.
Ich zeige hier nur Fig.5 aus der Patenschrift und stelle die Preisfrage: Wer mir als erster den Zeichenfehler in der Patentschrift Fig.5 nennen kann, bekommt einen Freiflug von der Kellerstiege.....
Re: Information und Manipulation in Quellen und Artikeln
Hallo Wolfgang, Er behandelt eine komplizierte Materie, teilweise werden sehr perfide Methoden der Formulierung verwendet. Beispielswiese könnte ich schreiben: (Ausgedachte Behauptung !!!)
Zitieren:"Die Gitteranordnung des LRS Relais wurde nach einer Anordnung von de Forest gewählt"
Was lese ich als unbefangener Leser: Lieben und Reisz haben also die Anordnung von de Forest abgeschaut. Steht da aber so gar nicht, es ist nur "missverständlich" formuliert, von mir jetzt absichtlich.
Ich könnte aber auch von Pichler abschreiben: (Quellen in vorigem Beitrag genannt)
Zitieren:"Wie das Laborbuch des Laboratoriums uns zeigt, wurde bereits im Juli 1910 die Möglichkeit der Steuerung des Kathodenstrahles durch ein zwischen Kathode und Anode eingebautes Metallgitter entdeckt ( Skowronek 1931). Die Entdeckung kam dadurch zustande, dass Reisz zur Vermeidung des Glimmlichtes, analog zur Davy´schen Sicherheitslampe, ein Sieb einsetzte und sich herausstellte, dass sich dieses zur elektrostatischen Steuerung eignete.
Was lese ich? Na ja, was da eben steht, und weil hier nach wissenschaftlicher Methodik vorgegengen wird, ist auch eine Quelle genannt. Da gibt es nichts, was man falsch lesen könnte.
Will ich nun meine Bahauptung aufrechterhalten, so muß ich diese Quelle (Skowronek 1931) widerlegen und Gegenbeweise erbringen. Beweist man mir das Gegenteil, kann ich sagen: Das habe ich ja gar nicht gemeint, ich meinte die prinzipielle Anordnung des Gitters, und die ist doch bei beiden Röhren gleich.
Was wollt ihr, jeder kann sich mal etwas missverständlich ausdrücken. Ja, sofern ich nicht allzuoft in dieser Art schreiben würde...
Es ist nicht ganz leicht. Auf der anderen Seite gehören die Röhrenliebhaber und Sammler meist nicht den "bildungsfernen" Schichten an, haben Jahrzehnte Lebenserfahrung hinter sich.
Re: Information und Manipulation in Quellen und Artikeln
Es ist nicht ganz leicht. Auf der anderen Seite gehören die Röhrenliebhaber und Sammler meist nicht den "bildungsfernen" Schichten an, haben Jahrzehnte Lebenserfahrung hinter sich.
Gruß Jens
Hallo Jens Genau das ist doch das Problem zu dem du nun auch beiträgst. Es gibt nicht nur den Elektroingenieur der das ließt. Es sind auch hier im Forum ganz normale Menschen die sich für alte Radios und sonstigen Geräten aus vergangener Zeit interessieren unterwegs. Es gibt auch den kleinen Büroangestellten der Omas Radio erbt und nun anfängt sich für diese Technik zu interessieren. Was sollen diese Leute denn mit deinem Text anfangen? Ich bin an sich recht liberal eingestellt und lasse jedem seine Freiheit etwas zu sagen oder zu schreiben. Der Satz mit den Bildungsfernen Schichten ist schon starker Tobak. Ich habe z.B. 40 Jahre in der Rohstoff und Autoindustrie in der Qualitäts und Endkontrolle gearbeiten. Das mit den Radios und sonstigen Geräten habe ich als Hobby betrieben. Deinem Ausspruch nach hätte ich keine Bildung wenn ich den Satz mal böse deute. Sowas sollte man einfach nicht schreiben. Damit stellst du dich auf eine Stufe mit denen die du selbst oben anprangerst.