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Re: Ernst Erb's Radiomuseum - die Bücher jetzt zum lesen online für Alle!
Hi Rainer,
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Re: Ernst Erb's Radiomuseum - die Bücher jetzt zum lesen online für Alle!
Moin, Nun kann ich endlich mal einen Blick in das sagenumwobene Meisterwerk tun und habe gleich mal "Radios von gestern", Seite 200 aufgeschlagen, weil es da um Röhrenentwicklung geht.
Das war ziemlich ernüchternd: Zu der Lieben-Röhre wird nur erwähnt, dass "Lieben einen Verstärker bauen wollte", so als sei er damit gescheitert. Es wird überhaupt nicht erwähnt, dass Lieben der erste war, der eine funktionierende Verstärker-Röhre erschaffen hat. h t t p://www.hts-homepage.de/Lieben/Lieben.html Das wäre bei einem amerikanischen Buch aus den 1920/40er Jahren ja noch nachzuvollziehen. Aber irgendwie merkwürdig in einem doch umfangreichen Buch wie diesem aus heutiger Zeit, das dem Zielpublikum (dem radiosammelnden technischen Laien) einen Überblick verschaffen soll.
Ähnlich wird mit der bedeutenden Erfindung der Oxid-Kathode von Wehnelt umgegangen, so als hätte derselbe nicht strukturiert wissenschaftliche Forschung betrieben, sondern nur "Vorschläge" gemacht. vgl. Wehnelt, 1904: "Über den Austritt negativer Ionen aus glühenden Metallverbindungen und damit zusammenhängende Erscheinungen" h t t p s://www.zobodat.at/pdf/Sitzber-physik-med-Soc-Erlangen_35_0115-0123.pdf Die Quelle wird in dem Buch nicht genannt. Da aber für das Thema "Elektronenröhre" elementar, hier angeführt. - Sätze wie
Zitieren:(s.199) "Zu jener Zeit funktioniert kein Thermischer Gleichrichter für HF"
wirken auch eher lächerlich, wenn man sich die Mühe macht, mal einfach im Original nachzulesen. Wehnelt beschreibt hier nämlich sehr ausführlich seine HF-Versuche mit seinem "Ventilrohr" in einem Lecherkreis. Ärgerlich, weil der Verfasser dann auch noch die Quelle (Annalen der Physik) bezeichnet. https://archive.org/details/sim_annalen-...e/2up?q=Wehnelt In dem 1905 eingesendetem Artikel beschreibt Wehnelt seine zurückliegenden Versuche mit seiner Vakuum-Röhrendiode, von ihm selbst "Ventilrohr" genannt: Kathode: 8cm² Platin-Oxydkathode, Heizleistung 80W, 3 Anoden (Für Drehstrom). Gleichgerichteter Wechselstrom 5,8A. Kurzzeitig 20A mit 360 W Anoden-Verlustleistung.
Stilistisch geschickt findet in dem Buch von dem im Indikativ ("Wirklichkeitsform") geschriebenen Abschitt über "Flemings Erinnerungen" ein Übergang zum Konjunktiv ("Möglichkeitsform") beim nachfolgenden Abschnitt über die im wissenschaftlichen Rahmen veröffentlichte Wehnelt-Arbeit statt.
In gleicher Weise könnte man daherkommen und die wegweisenden Entdeckungen von de Forest als "Zufallsfund nach wahllosem Herumprobieren" herabwürdigen.
Das Buch erspart ausdrücklich nicht das "Querlesen", insbesondere der Primärliteratur, um zu einem Verständnis der Röhrenentwicklung zu gelangen.
Re: Ernst Erb's Radiomuseum - die Bücher jetzt zum lesen online für Alle!
Hallo Jens,
es fehlt nur noch, dass Du kritisierst, dass der halbe Barkhausen in den Büchern nicht abgebildet wurde. Man muss da die Kirche im Dorf lassen. Dein persönlicher Disput mit dem Verfasser sollte hinten anstehen. Ausserdem pflege ich in vergleichbaren Fällen zu argumentieren: Machs einfach besser. Deine Texte mit den vielen Verlinkungen lesen sich auch nicht unbedingt einfach. Einen "roten Faden" kann ich nicht entdecken. Die absolute Wahrheit wird nach über 100 Jahren kein Verfasser mehr einfangen können, Du auch nicht! Eine Verquickung von Fakten und Meinung sollte immer unterbleiben. Aufwendige Recherche in alle Richtungen ist unerlässlich. Selbst ein Rukop hat in Festschriften seine Ansichten geschönt.
Re: Ernst Erb's Radiomuseum - die Bücher jetzt zum lesen online für Alle!
Hallo Walter, Darum geht es nicht. Wenn ich ein Sachbuch vorliegen habe, dann erwarte ich, dass die wichtigsten Fakten korrekt und möglichst objektiv wiedergegeben werden.
Die laut Buch "nicht funktionierende" Lieben-Röhre von 1906 finden wir im praktisch offensichtlich funktionierenden Labor-Aufbau hier abgebildet: https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...=286&page=2 In der Mitte gut zu sehen die Elektromagnetische Strahlablenkung, die "theoretisch" (so das Buch) den Strahl auf zwei Anoden ablenkt. (Im Bild unten liegend, Kathode oben, den Abbildungen im Patent entsprechend)
---- Weiter ist auf s. 203 zu lesen:
Zitieren:Zu diesem Zeitpunkt [Anm.:1914] stellt man in den USA Hochvakuumröhren her und es ist erstaunlich, dass auch führende Firmenvertreter - wenigstens in jener Zeit - so wenig Ahnung von Entwicklungen in anderen Ländern besitzen
Eine solche Aussage ist erstaunlich, heißt es doch in der "Telefunken-Zeitung" von 1920:
Zitieren:...Telefunken entschloß sich im Mai 1914, Verstärkerröhren von A bis Z selbst herzustellen... ...Denn es hatte, durch die bisherigen Erfahrungen mit mäßig evakuierten De Forest-Röhren und ähnlichem gewitzigt, bereits die richtige Nase für Hochvakuumröhren.
Quelle: h t t p s://www.radiomuseum.org/lf/p/telefunken-zeitung/vol4num19/ "Die richtige Nase für Hochvakuum-Röhren" von der Rukop spricht, sprach übrigens in allen Ländern sehr spät an. -Egal auf welcher Seite des Ozeans.
Keine Frage des "Nicht-Wissens" oder eines generellen technischen Zurückliegens ganz offensichtlich, sondern restriktiver Informations-Sperre in Kriegszeiten.
Rukop schreibt rückblickend:
Zitieren:Im Laufe des Jahres 1914 erschienen dann die heute klassischen Arbeiten von I. Langmuir über die Raumladung bei der Hochvakuum-Glühkathodenemission und den Einfluß von Gasen auf sie. Zweifellos war damals kaum jemand imstande, diese Veröffentlichungen richtig zu würdigen, denn der Boden war dafür nicht vorbereitet. Lediglich wir wenigen mit dem gleichen Problem beschäftigten Leute konnten sehen, daß hier bereits eine imponierende Leistung vorlag und daß diese auf breiter experimenteller Grundlage gefundenen Gesetzmäßigkeiten die gesamten früheren Publikationen über Glühkathoden zu kindlichen Anfängerarbeiten stempelten.
Quelle: h t t p://www.jogis-roehrenbude.de/EL34-Story/EL34-Seite2-Dateien/Rukop.htm