Zu den frühen Radioherstellern in der Sowjetischen Besatzungszone gehört der Betrieb EAK nahe bei Sonneberg. Hervorgegangen ist dieser Betrieb aus der Verlagerung der VEF (Lettland) unter der Regie der AEG nach Köppelsdorf. Die vollständige Bezeichnung dieses Betriebes war Elektro- Apparatefabrik Köppelsdorf in der Sowjetischen Staatlichen AG der Elektroindustrie "Kabel" Keramisches Werk Hescho Kahla, Filiale Köppelsdorf. Die anfänglich betriebene Demontage des Werkes wurde abgebrochen und eine Produktion von Reparationsgütern eingeleitet. So entstanden vorwiegend aus Wehrmachtsteilen erste Rundfunkgeräte, Lautsprecher und Zubehör. Der Status des Betriebes als "SAG" brachte Vorteile bei der Materialbeschaffung. Im Mai 1952 erfolgte die Übergabe des Betriebes an die DDR. Da Köppelsdorf inzwischen eingemeindet wurde, endet 1952 die Geschichte der EAK. Die neue Betriebsbezeichnung ist nun Stern Radio Sonneberg.
1945 / 46: Einkreiser mit dreimal RV12P2000 1947: Super 5/47W mit ACH1, AF3, ABC1, AL4 und AZ11 1947: Einkreiser mit AF7, AL4, AZ1 1950: Spitzensuper914/50 mit 14 Oktalröhren 1950: Zwergsuper64/50 mit UCH11, UBF11 und UCL11 1951: Großsuper 97/51WS mit EF13, ECH11, EBF11, EF11, EL11, EM11 und ein Selengleichrichter.
Soweit eine kleine Auswahl an Geräten aus der Zeit EAK. Interessant ist noch die Bezeichnung der Geräte, die auch von Sonneberg weitergeführt wurde. Als Beispiel der Großsuper von 1951. Erste Ziffer: Zahl der Kreise, Neunkreiser. Zweite Ziffer: Zahl der Röhren einschließlich Gleichrichter, sieben Röhren Hinter dem Schrägstrich: Baujahr der ersten Modelle, 1951
Anhand dieser Bezeichnung ist eine erste Beurteilung des Gerätes möglich.
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bei einem meiner Geräte von EAK dem Zwergsuper 64/50 fiel mir auf, dass dieser mit einer Röhre UCL11 Phlips Miniwatt bestückt ist und mit der der zusätzlichen Aufschrift Importe de Hollande und dem EAK Logo versehen ist. Ansonsten hatte ich bisher nur Geräte dieses Typs, welche mit der UCL11 und UEL51 aus der DDR Produktion gebaut waren. Wer kann mir evtl. näheres dazu sagen. Würde mich schon interessieren, ob es alte Lagerbestände waren von vor 1949 oder ob diese Röhren 1950 noch in der DDR eingeführt wurden.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit handelt es sich bei deiner UCL11 um einen Import, um Lieferengpässe der Röhrenindustrie der DDR zu überbrücken. Vom gleichen Hersteller sind in einigen Großsupern 97/51WS die Röhren ECH11 und EBF11, zusätzlich mit EAK gelabelt, eingebaut worden. Diese Information ist unter dem genannten Gerät im RMorg zu finden.
danke für Deine Auskunft zur UCL11. In diesem Zusammenhang fiel mir bei der Restaurierung von EAK Geräten insbesondere bei den EAK Zwergsupern auf, dass oftmals das Schaltbild nicht mit der Verdrahtung ubereinstimmt hinsichtlich der verwendeten Bausteile und deren technische Werte. Muss wohl auch mit den Engpässen der Mangelwirtschaft zutun gehabt haben.
Die mehrfach geänderte Schaltungstechnik bei EAK- Geräten und auch bei Geräten anderer Hersteller hat Anfang der fünfziger Jahre nicht unbedingt etwas mit Mangelwirtschaft zu tun. Viel industrielle Kapazität wurde durch Reparationsforderungen gebunden. Ich möchte nur an den Fernsehempfänger Leningrad T2 erinnern. Die Röhren wurden vom OSW (Oberspreewerk), dem späteren HF, beziehungsweise WF, hergestellt. Ähnliches gilt auch für die passiven Bauelemente, wie Widerstände, Kondensatoren u.s.w. Erst nach der Abdeckung der Reparationsleistungen konnte an den Bedarf des Binnenmarktes gedacht werden. Im Funkwerk Erfurt wurde an der Entwicklung der Gnomröhren gearbeitet. Auch das schränkte Fertigungskapazitäten ein. Vor den Leistungen der Geräteindustrie in dieser Zeit kann man nur Achtung empfinden. Anpassungen an verfügbares Material mußten ja in kurzer Zeit realisiert und in die Fertigung eingeführt werden. Das findet sich Mitte der fünfziger Jahre verstärkt auch bei Stern Radio Rochlitz wieder, wo von einem Großsuper mindestens vier verschiedene Versionen existieren.