Re: Mister Cockaday, sein Popular Radio Magazin und sein Spezialtuner
Hallo Jan,
@jan "Dann kam im RMorg ein Hinweis auf die die doppelte Frequenz des C-Kreises, was bei einem Originalgerät bestätigt wurde. "
@jan "Warum die Signalform so ist lässt sich vereinfacht erklären durch additive Überlagerung der Resonanz-Schwingung im B Kreis mit einer schwächeren, um 90 Grad phasenverschobenen Schwingung doppelter Frequenz, die vom Kreis C herrührt."
@jan "Resonanz-Schwingung im B Kreis mit einer schwächeren, um 90 Grad phasenverschobenen Schwingung doppelter Frequenz, die vom Kreis C herrührt."
Aber wie bildet sich im B-Kreis die doppelte Frequenz aus? Das verstehe ich nicht bei einem rein passiven Messaufbau. Kannst Du das erklären? Hast Du das so wie in der Simulation dargestellt gemessen? Die Phasenverschiebung ok...aber doppelte Frequenz.... Das klappt nur mit einer Oszillatorwirkung des Audions....oder ?
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Re: Mister Cockaday, sein Popular Radio Magazin und sein Spezialtuner
Hallo Jörg, ja, man kann da was messen. Im C Kreis lässt sich die angeregte Schwingung bei exakt doppelter Frequenz nachweisen. Im B Kreis kann man die Verformung des Signals sehen. Wenn man mit Oszi-Eingang ohne Trennkondensator misst, so sieht man in Resonanz, das sich im B-Kreis das ganze Schwingungspaket leicht vertikal verschiebt, als ob ein Gleichspannungsanteil ensteht, wie das auch die vereinfacht berechnete Kurve zeigt. Am besten gelingt jedoch der Nachweis mit dem Wobbler.
Wie sich diese Eigenschaften bei Belastung und Rückkopplung mit der Röhre auswirken, weiß ich (noch) nicht.
Re: Mister Cockaday, sein Popular Radio Magazin und sein Spezialtuner
Hallo Jan,
eine echt verrückte Geschichte mit der Spulenkombination. Zur passiven Frequenzverdopplung habe ich Dir den Link zu einem Datenblatt in Dein Postfach gelegt.
Ich war ganz überrascht überhaupt etwas zu finden. Leider ist das Schaltungsprinzip nicht dargestellt. Schade...aber trotzdem interessant. Hier muss ich wieder dazulernen...
Gruß
Joerg
P.S. Weiter konnte ich noch in meinem jetzigen Steckenpferd fündig werden. Da die damaligen Maschinensender aus konstruktiven Gründen nicht beliebig hohe Frequenzen erzeugen konnten, erfand Graf Arco (Telefunken) die Frequenzvervielfachung mittels zweier Transformatoren. Nauen hat solch einen Frequenzwandler für ungedämpfte Wellen betrieben. Prinzipiell eine passive Schaltung. Allerdings werden dabei die Trafokerne mit Gleichstrom gerade bis zur Sättigung aufmagnetisiert.
Re: Mister Cockaday, sein Popular Radio Magazin und sein Spezialtuner
Hallo Cockaday Fans, in einem Anfall geistiger Umnachtung habe ich meinen mühevoll reparierten Tek 454 überhitzt (Lüfteröffnung am Heizkörper!), so dass die Prüfmessungen mit dem guten alten russischen CI-94-Oszi gemacht werden mussten. Was hätte der Cockaday wohl alles erfunden, wenn er den damals gehabt hätte?
Das Ergebnis kann sich sehen lassen und bestätigt die von mir berechneten Kurven sehr gut. Das vereinfachte Modell zur Erklärung passt und... Das zentrale Geheimnis des Cockaday-Spulensatzes ist gelöst.
Das Antennensignal für das linke Bild musste klein wenig größer gewählt werden, damit das Oszibild steht.
Jetzt werde ich mir das "Ultraudion"-Prinzip genauer ansehen. Und dann kommt die Verknüpfung von beidem.
Schöne Grüße, Jan P.S. Danke an Joerg für den Beleg, dass Frequenzvervielfachung mit nur einem sinusförmigen Eingangssignal auch heute verwendet wird. Ich glaub aber nicht, dass da Spulen drin sind...
Re: Mister Cockaday, sein Popular Radio Magazin und sein Spezialtuner
Hallo Jan,
ich bin gespannt auf Deine weiteren Ergebnisse. Die Geschichte mit der Frequenzverdopplung zu Nauen will ich hier in Deinem Beitrag nicht weiterführen. Es geht ja um den Spezialtuner und nicht um Maschinensender aus den Anfängen der ungedämpften Wellen. Erstaunlich, dass Du Deine Simulation so 1:1 messtechnisch darstellen konntest.
Re: Mister Cockaday, sein Popular Radio Magazin und sein Spezialtuner
Hallo an alle!
Habe nun ENDLICH!! anstelle der losen Verdrahtung ein Modell des Cockaday Tuners aufgebaut, um weitere Untersuchungen machen zu können, Messreihen u.dergl. Das wichtigste Ergebnis vorab: Ja, es empfängt ganz ordentlich. Die Bedingungen sind bei mir im Haus wegen extremer Störungen der Mittelwelle zwar sehr schlecht, aber der Vergleich mit verschiedenen kommerziellen Radios lässt diese Aussage zu.
Eine Drahtantenne von ca. 25 Metern ist durch die gesamte Wohnung gespannt. Die Trennschärfe und die Empfangsleistung sind tatsächlich besser, wenn der Vorkreis auf die doppelte Empfangsfrequenz sauber abgestimmt wird. Mit dem Heizstrom-Poti lässt sich die Rückkopplung so voreinstellen, dass noch keine Oszillation stattfindet und nicht durch zu starke Rückkopplung die Höhen verschwinden oder das Pfeifen losgeht.
Die senkrecht stehende Verkürzungsspule gibt für den Antennenkreis je nach verwendetem Spulen-Abgriff Resonanz (Dipmeter) zwischen ca 700 kHz bis 2,2 MHz, geerdet wird über die Heizung. Die 25 Meter Antennendraht sind zu kurz, aber für das obere Bandende der Mittelwelle reicht es.
Die Einflussgrößen auf einen optimalen Empfang sind bei diesem speziellen Rückkopplungsaudion vielfältig. Ich kann mir jetzt gut vorstellen, dass, wie von Cockaday in seiner Zeitschrift Popular Radio geschrieben, er monatelang Tests gemacht hat, bevor er den verbesserten Bausatz vorstellte.
In den späten Abendstunden konnte ich verschiedene Sender empfangen, die laut fmscan.org zwischen 45 und 63 dbµV an meinem Standort haben sollen, z.B. Radio 5 Holland 747 kHz; BBC Radio 1341 kHz; France Info 1377, DLF Heusweiler 1422 kHz. Als NF Verstärker kam ein Soundblaster zum Einsatz mit hochohmigem Spannungsteiler am Eingang.
Jetzt werde ich mir die Schaltung in ihren einzelnen Funktionen vornehmen und weitere Ergebnisse berichten. Schöne Grüße, Jan
Re: Mister Cockaday, sein Popular Radio Magazin und sein Spezialtuner
Hallo Jan,
das sieht aber sehr gut aus. Die Makrolonfront mit den schönen Drehkos und Drehknöpfen ist Dir perfekt gelungen. Schön übersichtlich ist der Aufbau. Die Aufbereitung des Fotos...sehr liebevoll.
Die 700kHz als unterste Resonanz sind natürlich noch zu wenig...äähh..zuviel.. Willst Du das dann über eine Verlängerung der Antenne oder durch eine neue Antennenspule ausgleichen? Der Hauptschwingkreis packt doch die 520kHz...oder?
Hast Du HF- Litze für den Spulensatz genommen? wäre es (wenn überhaupt nötig), wenn man die drei Spulen über eine Art Schwenker auch noch in ihrer Kopplung variieren könnte. Vielleicht gibt es dann positive Effekte...die Du nur empirisch ermitteln kannst! Ein Korbspulensatz aus HF- Litze wäre vom Design her das Beste.....mechanisch aber bestimmt nicht ganz einfach umzusetzen.
Wieder ein gelungenes Elementar- Radio- Geradeaus- Rückkopplungs- Projekt, gefällt mir sehr ! Bin gespannt auf Deine weiteren Versuchsergebnisse. Toll das Du dran geblieben bist... irgendwann zahlt sich das aus...so meine Erfahrungen.
Re: Mister Cockaday, sein Popular Radio Magazin und sein Spezialtuner
Hallo Joerg, das geht ja runter wie Öl (feinstes Mechanikeröl natürlich!), deine lobenden Worte, vielen Dank dafür. Jetzt zu den Anregungen und Fragen.
Mit dem Projekt will ich zunächst das damals Machbare nachvollziehen. Deshalb Kupferdraht und keine Litze, Einsatz der Röhre RE 034, die hinsichtlich Emmision und Steilheit der damals eingesetzten UV201 gleicht, die großen Drehkos mit viel Erdkapazität etc. Die Spulengüten von rund 50 sind daher gewollt und könnten mit Litze, Ferritstab natürlich verdoppelt werden. Nur gab es das damals noch nicht. Das könnte aber mein anschließendes Bastelprojekt werden.
Die Antennenkreis-Spule wäre auch bei den unteren MW Frequenzen geeignet mit den damals verwendeten Drahtlänge von 40- 50 Meter und freistehenden Maste neben dem Haus, meist sogar einige Drähte parallel, gespannt. Deshalb mache ich die Empfangsversuche zu Hause bei den höheren Frequenzen.
Auch für die Versuche mit dem Wobbler bei ca. 500 kHz passt das, weil die ohne Antenne durchgeführt werden. Durch leichtes Verschieben aus der Mitte kann man den Effekt der Absenkung oder Erhöhung der Resonanzspannung des Eingangskreises beobachten.
Jetzt gehts mit den Schaltungstests weiter. Bis in Kürze.