Hallo Hoffentlich ist das die richtige Rubrik für meine Frage. Ein Bekannter von mir hat ein Radio von kurz nach dem 2. Weltkrieg. Er hat es von seinem verstorbenen Vater Bekommen. Es scheint eine Kleinserie zu sein. Es ist kein Bastelgerät. Es steht kein Firmenname dran. Es ist ein einfacher Einkreiser mit Mittel- und Langwelle. Alles mit RV12P2000. Hinten an der Rückwand ist ein Stempelabdruck zu sehen: Radiohilfe Nord, Berlin Charlottenburg. Wer weiß Rat?
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Hallo Langwelle. Der Hinweis auf die "Radiohilfe Nord" wird uns nicht weiterbringen, weil das höchstwahrscheinlich kein Hersteller, sondern nur ein Vertrieb ist. Vorstellen könnte ich mir, daß Dein Radio eines der zahlreichen Notzeitradios ist, welche nach dem Krieg von unzähligen Kleinfirmen in Kleinserien gebaut wurden. Vermuten würde ich einen DKE- Verschnitt (Quetscher und Spulensatz) mit RV12P2000 als Röhrensatz und vermutlich im Stil des DKE gestalteten Gehäuse (Holz?). Ohne weitere Anhaltspunkte sehe ich wenig Möglichkeiten, hier weiter zu kommen.
Ich habe das Urheberrecht für die Anlage Viele Grüße Wolle, der auch ahnungslos ist.
Hallo Langwelle, hinter der Bezeichnung "Radiohilfe Nord" steht der Radiohändler Heinz Cappius, der um 1948 in der Kaiserin-Augusta-Alle 97 in Berlin einen Laden hatte. Er hat aber auch im ganz kleinen Maßstab Geräte hergestellt. Ob das aber schon Kleinserien waren, kann ich nicht sagen, glaube ich auch nicht. Ist auch eine Frage der Definition, für mich sind Kleinserien Stückzahlen um 100 Geräte. Aber es waren sicher einige selbst hergestellte Geräte. Mir ist ein solches Gerät bekannt, übrigens auch mit 3 mal RV2P2000, davon eine als Netzgleichrichter geschaltet !!!
Welche Schwierigkeiten mit der Geräteproduktion gleich nach 1945 auftraten, zeigt ja Grundig und der Heinzelmann.
MFG Rainer
Möge die Welle mit uns sein und kein Mögel-Dellinger-Effekt auftreten.
Hallo Rainer. Vielen Dank für Deine Information zur "Radiohilfe Nord". Welcher normale Mensch soll das Wissen? Nur schade, daß das Wissen um solche Verknüpfungen immer mehr verloren geht.
Das hast Du irgendwo falsch verstanden. Mit "normalen Menschen" war die Vielzahl der nicht Wissenden gemeint. War der Laden in der Nähe der Firma Segor zu finden?
Hallo Wolle, den Laden selbst kenne ich nicht (Gnade der späten Geburt). Aber ich kannte einen der einen kannte.....
Ein ehemaliger Kollege von mir war mit einem Mitarbeiter der "Radio-Hilfe Nord" verwandschaftlich verbunden. Da ja der Name etwas ungewöhnlich ist, ist mir irgendwann beim Lesen in der Funktechnik aus dem Jahr 1947 eine Werbung der Firma aufgefallen.
Besagter Kollege hatte auch diesen Einkreiser mit den 3 mal RV12P2000, den er wiederum von dem Verwandten bekommen hatte. Auch in Berlin war ja direkt nach dem Kriege die Neuproduktion von Radios teilweise sanktioniert. Wie die da einige Geräte produziert haben, kann man nur vermuten.
Jedenfalls hatte mein Kollege indirekt mit der "Radio-Hilfe Nord" zu tun, denn er hatte in den letzten Tagen vor Kriegsende, als schon totales Chaos herrschte, am Güterbahnhof nähe Lehrter Bahnhof als Jugendlicher (als solcher kannte er keine Vorsicht und war nur leer im Hirn - so seine eigene Aussage) in einem teilzerbombten Güterwagen ein Kiste mit einigen Hundert RV12P2000 "gefunden". Die ist dann später über den Verwandten teilweise an die Radio-Hilfe Nord gegangen.
Insofern könnte die Röhrenbestückung des Radios von dem Bekannten von Langwelle von meinem Kollegen stammen.
Ja... Die Welt tickt manchmal schon komisch.
MFG Rainer
Möge die Welle mit uns sein und kein Mögel-Dellinger-Effekt auftreten.
Die Welt ist manchmal wirklich komisch. Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, gab es in Friedrichshein eine ganze Reihe von kleinen Reparaturbetrieben. Habe da so manche gebrauchte Röhre gekauft, als Kind waren ja die materiellen Mittel sehr begrenzt. Nach meinem zehnten Lebensjahr sind wir dort allerdings weggezogen in Richtung Köpenick. Heute existiert davon nichts mehr. Ich habe im Lauf der neunziger Jahre dort einige Betriebsschließungen erlebt. Anfang 2000 gab auch der Betrieb, in dem ich beschäftigt war, auf. Aus späterer Sicht eigentlich auch schon zu spät. So ist das eben heute, arbeiten ist die unattraktivste Form des Geldverdienens oder aber das "Produkt aus Arbeit und Geld ist konstant". Du kennst ja sicher auch die Meinung über heutige Geräte "Ist ja nichts mehr drin". Ich empfehle dann immer, eine Brille aufzusetzen und die vielen Schnipsel (Hühnerfutter) auf der Leiterplatte zu bewundern.
Hallo Rainer und die anderen Das ist schon bemerkenswert: Was man auch fragt --- Antworten gibt es in diesem Forum bald immer. Ich habe grade meinen Bekannten stolz von meiner Nachfrage im Forum berichten wollen. Dabei habe ich erfahren er hat das Radio schon verkauft für paar Euro. Wenn das so eine Kleinst-Serie war hat er vielleicht unklug gehandelt. Ich wollte auch ein Foto machen --- das ist jetzt zu spät.