Hallo, an alle! mein Test Oscillator HP 651B macht einen sauberen Sinus und die Frequenzen stimmen soweit sehr gut und sind stabil. Das Gerät hat sechs Frequenz-Bereiche von 10 Hz bis 10 MHz. Spannungsbereiche 0,1 Millivolt bis 3 Volt. Fotos gibts viele im Internet. Herzstück ist ein sogenannter Wien Brückengenerator mit RC Kombinationen. Ausgänge 50 Ohm und 600 Ohm.
Jetzt das Problem: Im Bereich 100 kHz bis 1 MHz sinkt - von unten kommend, die Ausgangsamplitude ab 160 kHz allmählich ab und verschwindet bei 230 kHz. Ab 400 kHz steigt sie rasch an und ist ab 600 kHz wieder stabil. Im Bereich 1 Mhz bis 10 MHz passiert zunächst gar nichts, ab 4.5 MHz steiler Anstieg auf volle Amplitude und dann leichtes Gefälle auf 80 Prozenzt bis 9 MHz, danach Abriss auf Null.
Was kann dafür die Ursache sein? Kennt jemand das Gerät und besitzt evtl. einen Schaltplan oder service manual? Nur ein sehr grobes Prinzip-Schaltbild habe ich im Umfeld von HP gefunden.
Zum zweiten: kann man evtl. auf einfache Weise (z.B. durch Zuschalten einer Widerstandskombination über einen zusätzlich eingebauten Doppelschalter) den Frequenzbereich erhöhen, wenigstens über 10.7 MHz, ohne die übrige Kallibrierung zu gefährden?
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Re: Problem mit 10 MHz Test Oscillator 651B von HP
Hallo regency,
leider kenne ich nicht den Schaltplan deines Wien-Brücken-Generators.
Zuerst solltest du ermitteln, ob der eigentliche Generator für sich fehlerhaft arbeitet oder der Fehler im nachgeordneten Verstärker liegt.
Eher halte ich jedoch einen Bauteilfehler (Alterung, Wertänderung?) in der Brücke für wahrscheinlich, so dass die Schwingbedingungen (Nyquist-Kriterium) nicht für alle Frequenzen gleichermaßen erfüllt sind. Unter elektroniktutor.de findest du die theoretische Behandlung dieser Schwingungserzeugung. Auf einfache Weise wie von dir gewünscht lässt sich der Fehler wahrscheinlich nicht umgehen; Fehlersuche ist also angesagt.
Re: Problem mit 10 MHz Test Oscillator 651B von HP
regency:Zum zweiten: kann man evtl. auf einfache Weise (z.B. durch Zuschalten einer Widerstandskombination über einen zusätzlich eingebauten Doppelschalter) den Frequenzbereich erhöhen, wenigstens über 10.7 MHz, ohne die übrige Kallibrierung zu gefährden?
Das glaube ich nicht, denn zumindest die zusätzlichen Schaltkapazitäten verändern die Kalibrierbedingungen. Wenn überhaupt, dann sollte der zusätzliche Bereich in die Schaltelemente für niedrige Frequenzen eingebaut werden, weil dort der Einfluss der Schaltkapazität geringer ist. Also beispielsweise indem man Kondensator (und Widerstand) im sehr tieffrequenten Bereich durch einen Schalter unterbricht und stattdessen wesentlich keinere Werte anschaltet.
Wegen des beschriebenen Amplitudenfehlers würde ich besonders die von den Versorgungsleitungen nach Masse gehenden Kondensatoren überprüfen. Die Vermutung liegt nahe, dass durch einen Fehler in diesem Bereich eine Bandsperre entsteht, die letztlich wie ein aktives RC-Filter wirkt. Im einfachsten Fall könnte man die Parallelschaltung eines Elkos (Polarität beachten!) und eines guten Kondensators >=100nF von jeder Versorgungsspannungsschiene nach Masse versuchen. Auch alle Masseleitungen kommen in Frage insbesondere solche, die nicht gelötet sondern evtl. durch Verschraubung realisiert sind.
Viele Grüße
Ingo.
_______________________ Schwertfische zu Flugenten!
Re: Problem mit 10 MHz Test Oscillator 651B von HP
Hallo, ihr seid Spitze! Ich habe die Unterlagen und gehe jetzt alles durch.
@roehrenfreak: das Problem ist mit und ohne Abschlussstecker 50 Ohm das gleiche. Allerdings im Datenblatt steht, dass der Output mit 50 Ohm oder 600 Ohm bei 3.16 V und bei offenem das Doppelte 6.32 V betragen soll. @norbert: Volltreffer, danke.
@klaus: jaja, die Theorie gehört dazu. Eigentlich eine recht einfache Schaltung, gut erklärt vom elektroniktutor. Mit heutigen OV und Netzteil müsste das Gerät kaum größer als für die mechanischen Teile sein. Wenn ich den Schaltplan anschaue, dann brauche ich allerdings einen Plotter oder A3 Drucker!
@Wolle und @Martin: Die Spannungen sind -24,1 und +29,3 Volt. ABER: nicht überall da, wo sie noch anliegen sollten... Es fällt auf, dass an einer Stelle etwas nachträglich verändert wurde: Ein dicker Elko-Topf im Netzteil von 500 µF ersetzt durch seriell 2 X 1000 µF neuerer Bauart. Dort liegt vielleicht der Schlüssel. Dort fange ich jetzt mal an.
@Ingo: Das mit dem Parallelschalten probiere ich auf jeden Fall aus, wenn der Normalbetrieb geht, eine ausführliche Abgleichanleitung aus dem Königreich habe ich ja, zum Glück. Die Elkos werden wohl alle durchgemessen werden müssen.