eigentlich müsste man den bunten Messleitungen mit den kleinen Krokoklemmen ein Denkmal setzen. Manchmal frage ich mich, wie man früher (sehr viel früher) ohne auskam. Meiner Erinnerung nach tauchten die Messleitungs-Sets aus Fernost so in den siebziger Jahren bei den Elektronik-Versandhäusern und Bauelement-Geschäften auf. Zumeist waren sie VIEL preiswerter als die bis dahin üblichen Laborleitungen mit Bananenstecker-Enden. Diese aus deutscher Produktion stammenden Bananensteckerleitungen waren gut, stabil, aber eben auch so richtig un-preiswert.
Mit diesen Krokoklemmen-Sets kann man eigentlich alles Mögliche in die Tat umsetzen: Experiment-Aufbauten, Messaufbauten, inkompatible Adapter-Kabel verbinden, Prüfschnüre verlängern, Antennen bilden, usw.
Ich denke, in keiner Fach- und Bastlerwerkstatt, fehlen diese Messleitungen. Tatsache ist aber auch: Die Isolierungen, die den Krokoklemmenbereich umhüllen rutschen gern weg und im Laufe der Jahre werden diese Umhüllungen hart und man kann die Klemmen nur noch schwer öffnen.
Trotzdem, bei mir unverzichtbar:
Grüße von Haus zu Haus Rainer, DC7BJ (Forumbetreiber)
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Diese Leitungen sind unentbehrlich und bei mir seit vielen Jahren im Einsatz.
Leider gibt es 3 gravierende Qualitätsparameter, die leider zu oft ein Thema sind und zu ärgerlichen Problemen führen:
- Kontaktierung: Bei fast allen mir bekannten Leitungen sind die Kontaktierungen nicht gecrimpt, sondern nur lieblos zwei Laschen über die Enden "gequetscht". Da muß man sich dann mal einen regnerischen Nachmittag heraussuchen und in 1...2h Arbeit einen vernünftigen Satz durch ordentliches Anlöten herstellen
- Leiterquerschnitt: oft ärgerlich klein ! Kann zu ärgerlichen Effekten führen... das ohmsche Gesetz muß man nicht erklären ^^ für 80% der Fälle nicht so schlimm, schlecht isses trotzdem wenn mal mehr als 300mA fließen sollen...
- Hartwerden der Isolierung, wie angedeutet: Eine grundlegende Qualitätsfrage !! Ich habe einen Satz Leitungen, der über 25 Jahre alt ist und bei dem die Isolierüberzüge noch ordentlich weich ist (die fühlen sich auch etwas "siliconish" an), vor einigen Jahren neu beschaffte sind so hart, daß sie nicht mehr einsatzfähig sind *kotz* ...war aber glaubich Restposten ukwIm...
wenn ich zurückblicke, hab ich fast jeden Tag meiner Bastelei mit den Leitungen zu tun und wenn es nur eine prov. Masse ist... Ich suche eine zuverlässige Quelle für gutes Fabrikat. Sicher könnte man sich die auch selbst herstellen, aber schon die ordentlichen Isolierüberzüge sind nur schwer herzustellen, da das Material speziell ist.
Ich hab wie gesagt einen ordentlichen Satz, der nach dem Anlöten der Enden seitdem problemlos funktioniert, das ist der erste damals Anfang der 90-er bei CONRAD beschaffte. Ein weiterer mit kleineren Klemmen und dünneren, aber trotzdem rel querschnittsstarken Leitungen stammt ebenfalls von CONRAD, das ist der EINZIGE jemals von mir gesehene Satz mit professionell vercrimpten Enden..
Alles andere, was ich nach '2000 beschafft hatte, ist mehr oder weniger Müll, wobei die mit ordentlich weichen Isolierungen und halbwegs ausreichenden Querschnitten mit Nacharbeit auf rel. gute Einsatzfähigkeit bringen lassen.
Ordentliche Testleitungen sind genausowichtig wie ordentliches Werkzeug. Es ist sehr ärgerlich, wenn bei einem Meßaufbau, wo das Augenmerk auf andere Dinge gerichtet ist, eine solche Leitung versagt.
ich stimme Ingo und Rainer absolut zu. Ohne diese Kabel wäre ich aufgeschmissen. Bei mir half oft nur, die Krokodilklemmen mit neuen 0,75qmm Litzenstücken zu verlöten. Dabei ist die Verwendung von Schrumpfschläuchen zur mechanischen Entlastung hilfreich, denn die originale "Vercrimpung" lässt sich selten wieder voll nutzen.
Noch ärgerlicher sind die beigelegten Mess-Strippen von Vielfachmessgeräten. Wenn ich schon 5 Ohm für einen Kurzschluss mit diesen Schnüren angezeigt bekomme, kriege ich die Krise.
Gruss Walter
Nachtrag:
Trotz der Verwendung modifizierter Messschnüre zeigt das analoge, russische Messgerät aus dem Jahr 1979 mit knapp 3 Ohm einen deutlich plausibleren Wert als das chinesische Digitalinstrument an. Der Messkandidat ist ein 2,7 Ohm Widerstand. Ähnliche Überraschungen erlebt man bei so manchen Strommessungen:
WalterBar:Noch ärgerlicher sind die beigelegten Mess-Strippen von Vielfachmessgeräten. Wenn ich schon 5 Ohm für einen Kurzschluss mit diesen Schnüren angezeigt bekomme, kriege ich die Krise.
Hallo Walter,
also beim besten analogen Vielfachmessgerät aller Zeiten, dem legendären GOERZ Electro Typ Unigor 6e, sind die Meßstrippen sogar berührgeschützt und dick hochglanzvernickelt ohne Sparwut. Das Ding hat eine Auflösung von 1mV oder 1µA Endausschlag (!!!) - vorallem 1µA wurden nie mehr angeboten heutzutage!
Auch noch bei diesem Millionenseller von Siemens - dem B1002, gute Meßstrippenqualität. Aber nur 2mA unterster Strombereich.
Und hier noch ein Metrix MX573 TRMS! - schon mit modernen Eingangsbuchsen aus 1985.
Kurioserweise war das Metrix MX573 bei Siemens eingesetzt. Warum? Wegen der Doppelanzeige? Zu der Zeit gab es glaub nur die oben gezeigte Modellreihe (orangene Siemenszeit). Also keines mit doppelter Anzeige. Kam erst wieder später in der Siemenszeit mit türkisfarbenem Schriftzug der 90iger Jahre.
Die Meßstrippen machen einen guten Eindruck. Auch die Vergütung der Kontaktflächen.
Damals 1985 waren Modelle mit Analog und Digitalanzeige, aber von deutschen Herstellern in umgekehrter Anordnung gerade "modern". Digitalanzeige mit analoger Bargraphanzeige. Alles auf LCD-Display. Das Ganze ist ja gut uns schön, solange die Anzeige fein aufgelöst ist. Das wäre aber alles mal als Thema gut für einen eigenen Strang.
wumpus:... Die Isolierungen, die den Krokoklemmenbereich umhüllen rutschen gern weg und im Laufe der Jahre werden diese Umhüllungen hart und man kann die Klemmen nur noch schwer öffnen. ...
Das ärgerliche Problem kenn ich von den Messanschlussleitungen des BMI (BodyMaßIndex) Messgerät in der Praxis und die vehärtete Umhüllung der Krokoklemmen führt auch dazu, dass sie keinen richtigen Kontakt mit den Messelektroden herstellen können. Dann ist ein neuer und teurer Satz Messleitungen, die auch wieder nur eine begrenzte Nutzungszeit haben, fällig.
ja die Kontaktstellen Kabel / Klemme sind schon mal ein Problem. Bei mir half fast immer: Leichtes ziehen oder drehen des Drahtes und schon ging es wieder (eine Weile). Ich habe auch fertig bekommen, 10 Messleitungen aneinander zu klemmen, um eine Detektorantenne daraus temporär zu nutzen.
Ach ja: UNIGOR. Da wird es einem warm um das Herz:
schwierig! Ich habe diese Tüllen, die die 4mm Bananenstecker Buchsen komplett abdecken, noch nirgends einzeln gesehen. Das Meßleitungsexemplar fürs Foto im Bild ist noch das schönste Paar. Eines will ich aber auch noch erwähnen: Diese Leitungen stinken aber übelst nach "Schimmel und Kellermuff" oder so ne Mischung daraus. Zersetzen tut sich dieses Paar aber nicht und klebrig ist es auch nicht.