Hameg Spektrum-Analyser HM8028 und Tracking-Generator HM8038
Hallo zusammen,
hier die Vorstellung des Spektrum-Analysers HM8028 und dem zugehörigen Tracking-Generator HM8038 von Hameg. Diese Geräte sind Einschubmodule für das Hameg-Modularsystem 8000, das es immer noch gibt, allerdings nicht mehr mit allen früheren Modulen. Diese Module stammen aus dem Jahr 1990, als sie frisch auf den Markt kamen. Der Spektrum-Analyser braucht eine externe Anzeige in Form eines Oszilloskops im xy-Betrieb. An die Bandbreite werden keine Anforderungen gestellt, somit konnte jedes Oszilloskop verwendet werden, und das Gerät wurde ein ordentliches Stück billiger, da damals als Anzeigesysteme nur Bildröhren in Frage kamen, brauchbare Grafik-LCDs gab es noch nicht, und die Plasma-Schirme waren ebenfalls sehr teuer und produzierten zudem starke Störungen, was beim Messen unerwünscht ist.
Der Frequenzbereich geht offiziell von 500kHz bis 500MHz, wobei das Gerät auch bei tieferen Frequenzen noch misst, aber die Genauigkeit ist nicht garantiert. Die Bandbreite ist umschaltbar und beträgt wahlweise 12.5kHz oder 250kHz. Der dargestellte Frequenzbereich ist in kalibrierten Stufen von 50kHz/Div bis 50MHz/Div wählbar und die Mittenfrequenz wird mit einem 10-Gang-Poti eingestellt. Die Mittenfrequenz wird auf dem Display in MHz angezeigt, somit braucht man für eine genauere Frequenzanzeige einen Eichmarkengeber oder Signalgenerator mit genau bekannter Frequenz. Der Anzeigebereich beträgt 80dB, garantiert ist eine Dynamik von 70dBm was ein guter Wert ist und in der Praxis völlig ausreicht. Eingangsseitig gibt es 4 zuschaltbare 10dB-Abschwächer, was einen gesamten Messbereich von ca. 110dB ergibt (-27dBm .. +13dBm für Vollaussteuerung). Mit dem zuschaltbaren Videofilter lässt sich das Rauschen auf der Anzeige abschwächen.
Im Betrieb "Zero Scan" kann der Analyser als selektiver Pegelmesser benutzt werden, er misst dann auf der eingestellten Mittenfrequenz mit der gewählten Bandbreite (12.5kHz oder 250kHz). So kann man mit einem externen Generator z.B. schmalbandige ZF-Filter ausmessen.
Für Frequenzgangmessungen dient der Tracking-Generator, der vom Spektrum-Analyser gesteuert wird und immer die momentan gemessene Frequenz ausgibt. Durch die selektive Pegelmessung gibt es viel weniger Rauschen und Störsignale als mit einer breitbandigen Pegelmessung. In der Betriebsart "Zero Scan" wird die Mittenfrequenz als konstantes Signal ausgegeben, so bekommt man einen Signalgenerator für Frequenzen von 100kHz bis 500MHz mit sauberer Kurvenform, siehe Bild:
Es gibt nur wenige Oberwellen mit niedrigem Pegel, daneben ist noch das Steuersignal und der Lokaloszillator etwas über 600MHz zu sehen.
Hier noch auseinandergezogen, die Oberwellen sind ca. 50dB gedämpft):
Viele moderne HF-Signalgeneratoren haben einen höheren Oberwellengehalt. Die Amplitude ist mit den 4 schaltbaren Vorteilern und dem Poti im Bereich -50dBm .. +1dBm einstellbar, was für die meisten Fälle ausreicht. Der Analyser selber lässt sich ebenfalls als HF-Generator missbrauchen: Das Oszillatorsignal, welches das Eingangssignal auf die ZF von ca. 600MHz mischt und den Tracking-Generator steuert, kann auch zweckentfremdet werden, da es herausgeführt ist. So bekommt man ein Signal mit einer Frequenz von 600..1100MHz, aber nicht spezifizierter Amplitude und auch nicht allzu gut geschützt gegen Fehler.
Der Amplitudenfehler beträgt gemäss Datenblatt maximal 3dB, was etwa der Tatsache entspricht, wobei mein Tracking-Generator eine praktisch frequenzunabhängige Amplitude liefert, während der Spektrum-Analyser bei hohen Frequenzen etwas Abfall zeigt. Wenn man das Alter von mittlerweile 30 Jahren ohne Nach-Abgleich bedenkt, ist das ein guter Wert.
Gerät in Aktion, darauf der Arbiträrgenerator, ebenfalls von Hameg. Dabei fällt angenehm auf, dass die Geräte mechanisch immer noch kompatibel sind, die Abmessungen stimmen überein und der Gerätefüsse passen in die entsprechenden Halterungen, damit der Turm nicht rutscht:
Hier ein Signal auf dem Schirm mit 250kHz Bandbreite, sieht aus wie bandbegrenztes Rauschen
Dasselbe Signal mit 12.5kHz Bandbreite, die Details kommen zum Vorschein:
Die Module und das BNC-Verbindungs-'Kabel' zur Steuerung des Tracking-Generators:
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Re: Hameg Spektrum-Analyser HM8028 und Tracking-Generator HM8038
Vielen Dank, für die ausführliche Beschreibung! "Im Betrieb "Zero Scan" kann der Analyser als selektiver Pegelmesser benutzt werden, er misst dann auf der eingestellten Mittenfrequenz mit der gewählten Bandbreite (12.5kHz oder 250kHz)."
Da ich ebenfalls diese Gerätekombination besitze, habe ich einen kleinen Zusatz angebracht, der in "Zero Scan" den Analyzer zu einem AM-Empfänger für den Bereich 0,5 bis 500 MHz macht. Das ist behilflich bei der Identifikation von unbekannten Signalen z.B.....
Hinten befinden sich zwei unbenutzte BNC Buchsen. An eine davon wird der LF out gebracht.
Re: Hameg Spektrum-Analyser HM8028 und Tracking-Generator HM8038
Hallo Wolfgang,
für die Modifikation gäbe es noch die Luxusvariante, wenn man das ZF-Signal einem 'richtigen' AM-/FM-Demodulator verfüttert, so wie es viele Spektrum-Analysatoren machen. Bei deinem Ausgang dürfte das Signal verzerrt sein, da der Detektor ein logarithmisches Signal liefert. Hilfreich kann es aber trotzdem sein.
Es gäbe noch weiteres Verbesserungspotential, z.B. eine richtig genaue Messung der Mittenfrequenz.
Re: Hameg Spektrum-Analyser HM8028 und Tracking-Generator HM8038
"Bei deinem Ausgang dürfte das Signal verzerrt sein, da der Detektor ein logarithmisches Signal liefert. Hilfreich kann es aber trotzdem sein."
Ja, genau das war die Absicht, eine Möglichkeit zur Identifikation eines AM oder FM Signals.
Klar, unverzerrt ist es sicherlich nicht, aber man kann verstehen was gesagt wird. Dazu heute mal probiert:
a) KW im 49m Band. Gut zu verstehen. Beim Weiterdrehen bin ich gerade auf einen Sender auf 37,8 MHz gestoßen !!! Mit typischem Fading. Das macht mich stutzig, wieso auf dieser Frequenz? Erst dachte ich an eine ungewollte Oberwelle und mal schnell runtergerechnet, aber keine Übereinstimmung gefunden. Hat jemand einen Empfänger dafür und kann mal reinhören ?????
b) UKW Band. Bei 250 kHz Bandbreite und Flankendemodulation auch brauchbar.
c) VHF Bereich. VOR Bake in 15km Abstand ist die Kennung einwandfrei zu hören. ATIS Sender und auch Flugfunk ebenso gut zu verfolgen.
EDIT 17:30 Immer noch Sender rund 37,8 MHz zu hören !!!!!
EDIT 18:10 Keine Sender mehr zu hören. Werde morgen um diese Zeit wieder probieren...
Re: Hameg Spektrum-Analyser HM8028 und Tracking-Generator HM8038
HB9 schrieb:
"Der Analyser selber lässt sich ebenfalls als HF-Generator missbrauchen: Das Oszillatorsignal, welches das Eingangssignal auf die ZF von ca. 600MHz mischt und den Tracking-Generator steuert, kann auch zweckentfremdet werden, da es herausgeführt ist. So bekommt man ein Signal mit einer Frequenz von 600..1100MHz, aber nicht spezifizierter Amplitude und auch nicht allzu gut geschützt gegen Fehler."
Heute habe ich mal die Ausgangsfrequenz vom Spektrum-Analyzer -welche zum Tracking-Generator geht- genauer untersucht. Mir ging es darum, die möglichst genaue Frequenzrelation zu ermitteln.
Einen Frequenzzähler, der den Bereich verarbeiten kann, besitze ich nicht. Wohl habe ich einen Scanner der 806 bis 960 MHz empfangen kann. Dessen Frequenzaufbereitung wird mit einem PLL-Synthesizer gemacht. Das ist bis auf ein paar kHz genau genug...
Wenn 300 MHz angezeigt wird, empfange ich auf dem Scanner 909,4 MHz, somit sind immer 609,4 MHz zu addieren.
Der Rückgang meines Gedächtnises ist doch nicht sooo schlimm wie angenommen
Vor etwa 20 Jahren habe ich auf einem Amateurradio-Flohmarkt (Dortmund?) für wenig Geld einen "Prescaler 1:1000" mit dem Motorola MC12032 gekauft, als Bausatz. Eigentlich nie gebraucht, oder ausprobiert....
Heute Morgen an den HAMEG Spektrum-Analyzer angeschlossen und voller Erfolg
Re: Hameg Spektrum-Analyser HM8028 und Tracking-Generator HM8038
Hallo Wolfgang,
ich habe bei meinem mal nachgemessen und bin auf eine ZF von 609.49MHz gekommen, passt also. Interessant finde ich noch, dass dein Analyser eine 4stellige Frequenzanzeige hat, meiner hat nur 3 Stellen. Hast du da was nachgerüstet oder haben sie das geändert? 3 Stellen sind schon recht dürftig...