Hallo früher auf alten Meßinstrumenten fand man oft "Ohm pro Volt". Wenn ich mir die Produkt-Infos heutiger Instrumente - Digi-Meters - anschaue finde ich kaum was dazu? Ist das nicht mehr wichtig?
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die von dir genante Angabe Ohm/Volt war wichtig, um ggf. eine Fehlerberechnung durchzuführen.
Da die früheren Messgeräte nur sehr geringe Werte für den Innenwiderstamd aufwiesen, belasteten sie zusätzlich die Messung und führten zu ungenauen Ergebnissen, nämlich zu geringeren Anzeigewerten als tatsächlich vorhanden. Wollte man nun den genauen Wert wissen, konnte man mit dem Ohm/Volt-Wert und ein bisschen Rechnerei den Fehler herausrechnen und erhielt den tatsächlichen Spannungswert.
Die schon damals gebräuchlichen Röhrenvoltmeter (oder FET-Multimeter) sowie auch die Digitalmultimeter weisen derart hohe Innenwiderstände auf, dass der Fehler i.d.R. vernachlässigbar ist und folglich dieser Wert auch nicht mehr angezeigt wird.
Hallo Kalle, die heutigen Digital Messgeräte haben im Gleichstrombereich sehr hohe Widerstandswerte von 10 Meg-Ohm u. mehr. D.h. die gemessenen /angezeigten Werte werden nicht mehr durch Strom Verzweigungen ( Messkreis vers. des zu beurteilendenden Stromkreises )verfälscht. Bei den herkömmlichen elektromech. Messwerken waren die Widerstände geringer u. darüber hinaus auch messbereichsabhängig und wurden deshalb angegeben. Diese Vorteil der Digi- Instrumente bringt aber auch die Schwierigkeit, dass Messungen im Versorgungsnetz 240/400V Netz problematisch sind, da immer Induktionsspannungen angezeigt werden auch wenn keine Spannung anliegt. Hier sind die herkömmlichen Instrumente eindeutig im Vorteil Gruss Jürgen H.
ergänzend ein einfaches Rechenbeispiel: Angenommen wird ein älteres Analog-Vielfachmessgerät auf dessen Skala (meist unten am Rand) die Angabe "333 Ohm/Volt" zu finden ist (Ja - solche "Fast-Kurzschluß-Messgeräte" waren in früheren Jahren durchaus üblich und viele Radio-Gerätehersteller legten sie in ihren Schaltplänen auch für die Messungen zu Grunde!). Weiter wird eine 3-6-15-Messbereichsfolge angenommen. Dem Schaltplan des zu untersuchenden Radios entnehmen wir am Schirmgitter der ZF-Röhre einen Widerstandswert von 50kOhm, die Betriebsspannung möge 200Volt betragen, der Schirmgitterstrom ist mit 1mA angegeben. Wie hoch ist im unbelasteten Fall die Spannung am Schirmgitter? Nach Gevatter Ohm rechnen wir U=R*I, also 50kOhm mal 1mA, macht 50Volt Spannungsfall am SG-Widerstand. Dem zu Folge bleiben bei 200Volt Betriebsspannung abzüglich dieser 50Volt am Schirmgitter 150Volt. Rechnerisch stellt das Schirmgitter also eine Last von R=U/I, also 150Volt durch 1mA gleich 150kOhm dar. Nun wollen wir mit unserem "Messeisen" die Spannung messen und stellen den 150-Volt-Messbereich ein. Bei 333Ohm pro Volt ergibt sich an den Messklemmen ein Widerstand von 333*150=49,95kOhm, also rund 50kOhm (lässt sich nun leichter weiterrechnen, der Fehler ist vernachlässigbar). Die Parallelschaltung des theoretischen Widerstandes von 150kOhm, welchen das Schirmgitter darstellt und dem Messgeräte-Widerstand ergibt nach der Formel 1/Rges=1/R1 + 1/R2 (*) einen Wert von 37.5kOhm. Mit dem Vorwiderstand von 50kOhm erhalten wir nun einen Spannungsteiler mit Rges=87,5kOhm, dessen Querstrom nun I=U/R, also 200Volt durch 87,5kOhm gleich 2,29mA (aufgerundet) beträgt. Das ist mehr als das doppelte gegenüber der Angabe aus dem Schaltplan! Daraus ergeben sich folgende Werte: Am SG-Widerstand ein Spannungsfall von rund 114Volt (!) und das - vielleicht besser so genannt - "Schätzeisen" zeigt uns nur noch etwa 86Volt an! Quizzzzz: Welchen Wert bekämen wir im 300-Volt-Messbereich angezeigt?
Siehe auch http://www.oldradioworld.de/messen.htm. Rainer hat dankenswerterweise hierzu einige interessante und wertvolle Informationen zusammen getragen!
MfG Jürgen rf
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(*)Noch ein Nachtrag: Bei der Parallelschaltung von Widerständen (besonders wenn´s mehr als zwei sind) ist es mathematisch einfacher die so genannten "Kehrwerte" (auch "Leitwerte", Einheit s <Siemens>)zu bilden, diese dann einfach zu addieren und durch erneute Kehrwertbildung wieder den Wert in Ohm zu erhalten. Die meisten Taschenrechner bieten diese Funktion "1/x" auf Tastendruck.