Ein einfacher Test von MOSFETs mittels Multimeter.
Hallo liebe Forumer.
Die Kontrolle der Durchlaß- und Sperreigenschaften von Dioden und Transistoren mit dem Diodenmeßbereich eines normalen Multimeters dürfte allgemein bekannt sein. Das Sperr- und das Durchlaßverhalten dieser Bauelemente läßt sich so kontrollieren und eine grobe Einschätzung der Funktionsfähigkeit ist damit möglich. Bei MOSFET- Bauelementen gestaltet sich diese Messung etwas schwieriger.Ein Kurzschluß zwischen Source und Drain ist mittels Multimeter feststellbar, alles andere bleibt unklar. Verbindet man den Minusanschluß des Multimeters mit dem Anschluß Source des Prüflings und berührt kurzzeitig mit dem Plusanschluß das Gate, so wird der Kanal Source/ Drain leitend. Das Gate ist so hochohmig, daß dieser Zustand über längere Zeit besteht. Erst eine Verbindung Source/ Gate zum Beispiel mit den Fingern beendet die Leitfähigkeit und die Strecke Source/ Drain ist wieder hochohmig. Stehen keine anderen Möglichkeiten zur Verfügung, so läßt sich mit dieser Methode ein erster Funktionsnachweis führen.
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Re: Ein einfacher Test von MOSFETs mittels Multimeter.
Hallo, Wolle!
Danke für Deine Hinweise. Mosfets grob auf Funktion zu prüfen. Eines ist aber gerade bei Mosfets wichtig. Sie sind am Besten im kurzgeschlosenen Zustand aufzubwahren, da sie durch elektrostatische Aufladung durchschlagen und unbrauchbar werden können. Deshalb ist beim Messen oder Berühren dieser MOS-Transistoren wichtig, daß man eigene elektrische Aufladungen erstmal beseitigen muß, indem man evtl. das Heizungs- oder Wasseröleitungsrohr berührt. Besser ist eine geerdete metallische Unterlage beim Arbeiten. Hier darf man S- FET und MOS-FET nicht gleichsetzen, da S-Fet`s nicht ganz so empfindlich reagieren.
Re: Ein einfacher Test von MOSFETs mittels Multimeter.
Hallo zusammen,
dazu fällt mir noch eine Hinweis ein. Neulich hatte ich etwa 100 unbekannte ausgeschlachete Kleinleistungstransitoren (NPN, PNP, Sperrschicht-FET) mit dem Multimeter durchgemessen. Ich hatte mich über Transistoren gewundert, die mit Stromverstärkungsfaktoren größer 800 aufwarteten. Das waren alles Sperrschicht-FET und keine NPN oder PNP. Jedenfalls kann man mit einem Multimeter bedingt S-FET überprüfen. Dann könnte es vielleicht auch mit MOS-FET gehen.
Viele Grüße Volker
"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))
Re: Ein einfacher Test von MOSFETs mittels Multimeter.
Hallo Wolle, hallo zusammen,
zuerst möchte ich hier erst einmal einen grossen Irrtum aus dem Weg räumen. 'Nur' eine geerdete metallische Unterlage ist nicht gut. Durch die Stuhlrollen, Gummisohlen der Schuhe und am Körper reibende Kleidung entsteht eine sehr hohe Spannung. Allein ein T-Shirt erzeugt ca. 2000V. Wenn man jetzt den Mos-Baustein auf eine geerdete Metallplatte legt, wird er vermutlich schon defekt sein, bevor er die Platte erreicht. Wichtig ist, dass man sich selbst immer auf das gleiche Potential bringt, das die Arbeitsunterlage (Tisch, Regal usw.) hat, bevor man das Bauteil ablegt. Metallunterlagen sind nicht schlecht, aber praktischer sind metallisierte Kunststoffunterlagen. Ich habe mal ein Bild davon gemacht.
Ich muss gestehen, zu Hause verwende ich diese Teile auch nicht und ich kann mich nicht erinnern, jemals einen Mos-Baustein zerstört zu haben. Bei solchen Arbeiten ziehe ich immer die Schuhe aus und wenn die Nase nichts bemerkt, dann auch noch die Socken. Als Unterlage dient ein Holztisch und ich sitze auf einem Holzstuhl. Wichtig ist dann der Potentialausgleich mit der Verpackung, bevor man den Mos-Baustein anlangt. Wichtig!!! Vor dem löten nicht vergessen den Lötkolben, das (zu reparierende) Gerät und den Mos-Baustein auf das gleiche Potential zu bringen.
Re: Ein einfacher Test von MOSFETs mittels Multimeter.
Hallo Norbert.
Da hast du recht. Ich war bis vor kurzem in einem Elektronikunternehmen als Löter beschäftigt( leider leider befristet gewesen ),dort arbeitete ich an einem sogenannten "ESD" Arbeitsplatz,wo ALLES was aus Kunststoff besteht,aus einem speziellen Antistatischen Material hergestellt worden ist. Sogar der Stuhl war ein spezieller antistatischer ESD Stuhl. ESD Kittel und Schuhe waren dort auch Pflicht.Selbst der Fußbodenbelag ist ESD gerecht. Selbst der Metallende Lötzinnabroller dort,ist an Erde angeschlossen!
Re: Ein einfacher Test von MOSFETs mittels Multimeter.
Hallo zusammen,
im Hobbybereich darf man das zum Glück lockerer sehen. Wenn ich der Katze über das Fell streiche und sie mag es nicht, weil sie einen kleinen Schlag bekommen hat, ist die Luft so trocken, dass es für Halbleiter tödlich wird. Dies ist meistens ab -10° C Außentemperatur der Fall. Im Winter bastel ich deshalb lieber mit Röhren. Nicht zuletzt weil man sich an ihnen so schön erwärmen kann. Im Sommer ist die relative Luftfeuchtigkeit so hoch, dass ich noch nie ESD-Probleme hatte. Die Industrie kann sich solche Denkweisen natürlich nicht erlauben.
Ansonsten achte ich auch darauf, dass mein Körper das gleiche Potenzial wie die Halbleiter haben. Ich trage alleine schon kulturell bedingt keine Schuhe im Wohnbereich. Es wäre in Schweden extrem unhöflich eine fremde Wohnung mit Schuhen zu betreten. Ich wollte aber nicht abschweifen. Vor dem Hantieren mit Halbleitern fasse ich meistens ein geerdetes Metallteil an. Bis jetzt ist alles gut gegangen.
Viele Grüße Volker
"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))
Re: Ein einfacher Test von MOSFETs mittels Multimeter.
Hallo Volker.
Klar,ich sehe das auch nicht ganz so eng.Ausser ich hab gerde ein wissentlich empfindliches Gerät vor mir,dann passe ich natürlich auf,und "erde" mich vorher, bevor ich in das Gerät reinfasse. In der Elektronikindustrie ist es verständlich das man da möglichst sicher gehen will,um möglichst wenige Ausfälle der,teilweise teuren Produkte zu haben. Bis jetzt habe ich auch noch nie zu Hause beim Basteln etwas durch eventuelle statische Entladungen beschädigt.
Re: Ein einfacher Test von MOSFETs mittels Multimeter.
Hallo Andre,
Du hast ja Recht, ich gehe normalerweise auch nicht so streng an die Sache heran. In der Firma gibt es ein Bauteil, das bei ESD<=30V zerstört wird. Ich habe es noch nicht geshafft diesen Sensor zu zerstören. Man muss immer nur den Potetialausgleich machen. Mit der Zeit lernt man das. Ein extremes Beispiel ist die Reparatur von Hochspannungsleitungen, die nicht abgeschaltet sind. Hier wird der Hubschrauber (und somit die darin befindlichen Personen) mittels eines Verbindungsdrahts auf das gleiche Potential von z. B. 100kV gebracht. Obwohl, wenn es mal regnet müsste es doch etwas kribbeln.
Re: Ein einfacher Test von MOSFETs mittels Multimeter.
Hallo an alle
Über die Vorsichtsmaßnahmen bei Verwendung von Mosfets ist das Wesentliche schon erwähnt. Hier noch eine andere wirksame Methode. In der EX-DDR wurden MOS-Transistoren bereits im Handel mit einem elektrisch leitendem "Kurzschlussgummi" an den Anschlüssen verkauft. Neben den üblichen Vorsichtsmaßnahmen wurde in den Anleitungen und der Fachliteratur empfohlen, die Mosfets so einzulöten und dann erst den graphitierten Gummi zu entfernen. Das bot und bietet auch einen wirksamen Schutz in Hinsicht auf die Potenzialgleichheit zwischen den Elektroden.
Re: Ein einfacher Test von MOSFETs mittels Multimeter.
Hallo Dietmar,
das Material wird gelegentlich auch als "MOS-Gummi" bezeichnet. Leider habe ich die Erfahrung gemacht, das das Zeugs sich im Laufe der Zeit zersetzt und am Ende nur noch Brösel übrig bleiben.
Freundliche Grüsse, Jürgen rf
Erzähle es mir – und ich werde es vergessen. Zeige es mir – und ich werde mich erinnern. Lass es mich tun - und ich werde es behalten.