Schaltschemen Amateurfunksender aus 1920..1950, wo zu finden?
Hallo allerseits,
wer kann mir sagen, wo ich Schaltschemen von Amateurfunkanlagen (Sender und Empfänger) aus den Jahren 1920...1960 finden kann. Bücher darüber aus jener Zeit würden mich auch interessieren.
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Re: Schaltschemen Amateurfunksender aus 1920..1950, wo zu finden?
Hallo Urs,
Amateurfunk-Empfänger / Senderschaltungen aus den Jahren bis 1960 sind für heutigen Amateurfunk nur bedingt geeignet, da diese alten Schaltungen nur bedingt SSB-fähig waren. Gut CW mit einem BFO zu empfangen, ist kein Problem, das kann auch ein Rückkopplungseinkreiser, auch ein einfacher CW-Sender geht gut nachzubauen.
Problematischer wird es für SSB (USB und LSB), da geht ein einfacher BFO zwar auch, aber ein Empfänger mit einem Produkt-Detektor ist ungleich besser. Du wirst aus Baujahren vor 1960 nur wenig Schaltungen finden, die sendeseitig eine SSB-Aufbereitung zeigen.
Aber nun zu Buchquellen:
"Der Kurzwellen-Amateur", Karl Schultheiss, DL1QK, Franck'sche Verlagshandlung Stuttgart. Es gibt dieses Buch in diversen Auflagen. Mir liegt hier ein Exemplar von 1957 vor, meiner Kenntnis nach gibt es aber den Schultheiss schon seit Anfang der fünfziger Jahre, zumindest wird darin die Technik der dreissiger / vierziger Jahre gezeigt. Die Bücher sind noch antiquarisch zu erhalten.
Re: Schaltschemen Amateurfunksender aus 1920..1950, wo zu finden?
Hallo Rainer,
vielen Dank für den Hinweis! Ich habe mir gerade die Ausgaben 1951, 1957 und 1969 gekauft. Ich hoffe damit einen Überblick der Funkamateurgeschichte zu bekommen und wie sich die Schaltungen über die Jahre entwickelt haben. Mir geht es vor allem um den Nachbau (nach der Amateurfunkprüfung) und Funkgeschichte.
Re: Schaltschemen Amateurfunksender aus 1920..1950, wo zu finden?
Hallo Urs
Willst Du die Empfänger nur mit den klassischen LC-Filtern bauen oder diese schon mit schmalbandigen Keramik- oder Quarzfiltern kombinieren? Die Frage ist, ob es eine Nachbau-Originalität oder eine Art Hybrid aus Alt und Neu werden soll? Die speziell höher entwickelten Industriegeräte sind ja schon mit Computertechnik und gewissen Automatismen durchsetzt. Das ist m. E. zwar toll, macht aber dem Liebhaber der alten "Röhrlinge" weniger Freude in Richtung des überschaubaren Ursprungs dieser so spannenden Technik.
Re: Schaltschemen Amateurfunksender aus 1920..1950, wo zu finden?
Hallo Dietmar,
also meine Pläne sind möglichst alles klassisch zu erstellen; wie weit dies möglich ist, mit all den Vorschriften und Empfehlungen, kann ich nicht sagen. Ich meine, so aus dem Bauch heraus, wird wahrscheinlich am Antennenausgang noch ein Filter notwendig sein um die Oberwellen herauszufiltern. Ich träume nicht von Kilowatt Ausgangsleistung, sondern eher weniger als 100W; ich denke so um 10W für lokale Funkverbindung.
Wenn ich so die Frequenzpläne für den Amateurfunk studiere, fällt mir auf, dass das pädagogische fehlt: Der Einsteiger soll doch auch einmal die einfache Amplitudenmodulation ausprobieren können, bevor er mit SSB, FM usw. versucht. Die Frequenzpläne sind wirklich für den Könner ausgelegt oder für die, die einfach über Funk Kommunizieren wollen und an der Technik nicht interessiert sind und so die Geräte im Handel kaufen. Einsteiger und Experimentalisten finden keinen Platz, wenn sie sich an die internationalen Abmachungen halten: A3X dürfte nicht sein, wenn man sich an die Empfehlungen hält und den Amateurfunk nicht stören will.
Re: Schaltschemen Amateurfunksender aus 1920..1950, wo zu finden?
Hallo Urs,
der Grund für den Wegfall der Modulationsart AM ist ein anderer:
AM benötigt in den (immer noch) dicht belegten Amateurfunkbändern 80 Meter, 40 Meter und 20 Meter ZUVIEL Bandbreite. Ein AM-Sender belegt bei max. 2500 Hz NF-Bandbreite zweimal 2500 = 5000 Hz. Ein SSB-Sender kommt mit 2500 Hz aus, belegt also nur die Hälfte.
Weiter nutzt SSB die Sendeleistung maximal aus, da der "nutzlose" Träger und ein Seitenband nicht mit ausgestrahlt wird. Funkamateure haben eigentlich immer versucht, möglichst moderne Modulationsarten zu nutzen bis hin zu PSK und digitaler Modulation. Da ist AM nicht mehr zeitgemäß. AM ist im Vergleich zu SSB keine effektive Weitverkehrsmodulationsart mehr.
Re: Schaltschemen Amateurfunksender aus 1920..1950, wo zu finden?
als Noch-Nicht-Amateurfunker kann ich auch eine Kleinigkeit dazu beitragen.
So gibts den international anerkannten Frequenzbelegungsplan, und in diesem sind auch, wenn auch nur wenige" Bereiche der Betriebsart AM zugewiesen. Genutzt wird das von Amateurfunkern die den alten Dingen treu sind und in glühenden Shacks sitzen, mit herrlichen Altertümchen von Collins, Drake und Hammarlund.
kurz formuliert: AM lebt. Es gibt sogar Contest.
Und der Urs darf mich auch gern mal kontakten, ich versorg ihn mit dem Gewünschten
Re: Schaltschemen Amateurfunksender aus 1920..1950, wo zu finden?
Hallo zusammen,
als seit 1968 praktizierender Funkamateur kann ich auch was beitragen: Einen AM-AFU-Sender im Jahr 2012 aufzubauen und damit in den AFU-Bändern "herumzuspuken" wird sicher bei den OM nicht nur auf Begeisterung stoßen, AM ist einfach nicht mehr zeitgemäß. Es gibt auch AFU-Transceiver, die AM nicht mehr so einfach demodulieren können. Es geht dabei auch nicht darum, gegen die alte Technik zu sein. Ich selbst habe noch ein UKW-Funkgerät (SSB-SEMCO), das AM (eigentlich ein Seitenband und den Träger) senden kann, verwende die Betriebsart aber trotzdem nicht (mehr). Wer also an AM-Contesten teilnehmen will, mag das tun. Ob das aber im Interesse der anderen Amateure auf den zum Teil immer noch stark belegten Bändern sinnvoll ist, mag zumindest hinterfragbar sein.
Auf den Seiten des DARC ist zu AM auf KW hier etwas ausgeführt: http:/www.darc.de/uploads/media/att5df6t.pdf
Es bezieht sich auf den IARU-Bandplan für KW
Hier der Tabellenplan: http:/www.darc.de/uploads/media/Bandpla...mit_Notizen.pdf
Merke: Die Reichweite eines SSB-Sender ist größer, als beim einem AM-Sender. Es gibt heute kleine und recht preiswerte QRP-SSB-Transceiver-Bausätze, die auch mit 5 - 10 Watt PEP um den Globus langen können. Wenn dann noch PSK31 gemacht wird, geht das nochmal so gut, bei sehr sehr geringer Bandbreite und kleinen Leistungen. Es gibt für PSK feine PC-Software, die mit einem SSB-Transceiver gut zusammenarbeitet.
Re: Schaltschemen Amateurfunksender aus 1920..1950, wo zu finden?
Hallo Rainer,
ich denke der Bandplan mitsammt der Empfehlung ist schon völlig richtig in seiner Art. AM, aus historischen Gründen, gelegentlich, und unter Rücksichtnahme auf die anderen...
Wenn die Oldies zweimal im Jahr ihre Kisten anwärmen werden die anderen es schon lange vorher wissen. Ansonsten sitzen sie auch vor ihren japanischen HF-Computern und lassen sich Verbindungen rechnen.
Die immer schlechter werdende Selbstbau-Situation (ich schätze bald wird der ganz unterbunden..) hat doch längst die Zukunft des AFU festgelegt, sie spiegelt sich offen in der Mitgliederzahl der Verbände. Vielleicht wird es dann einen DYAC geben , den deutschen Yaesu Anwender Club
Re: Schaltschemen Amateurfunksender aus 1920..1950, wo zu finden?
Hallo an alle
Ich höre hin und wieder in den Amateurfunkverkehr mit rein. Dort habe ich schon einige Male erlebt, wie einige Nutzer davon über die rücksichtslosen Kollegen schimpfen, die mit AM-Stationen das Gedrängel auf den oft überfüllten Amateurbändern noch weiter verschlimmern. Kann ich durchaus verstehen, dass solche vermeidbare "Behinderungen" die moderner agierenden Mitstreiter verärgert. Auf Rücksicht angewiesen zu sein ist auch in allen anderen Lebensbereichen leider reine "Glückssache". Letztendlich ist der alte AM-Betrieb nicht verboten und erfreut sich trotz aller bekannten Probleme weiterer Nutzung. Es ähnelt etwas der Situation auf den Autobahnen zum Ferienbeginn oder -ende. Da schimpfen alle auf den "Stau", obwohl sie auch ein Teil dessen sind. Das ist nur meine Meinung, mit der ich ich die moderneren Seitenbandnutzer nicht verärgern möchte.