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Siemens Funk 745E 309b - Vorabfragen zur Restauration und Runderneuerung
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26.08.20 15:54
Audionis 

WGF-Nutzer Stufe 2

26.08.20 15:54
Audionis 

WGF-Nutzer Stufe 2

Siemens Funk 745E 309b - Vorabfragen zur Restauration und Runderneuerung

Hallo und schönen Nachmittag!

Schön langsam kommt der Herbst und damit fängt die Zeit an wieder in Werkstatt zu gehen.
Dort steht ein sehr gut erhaltener Siemens Funk 745E 309b Empfänger von etwa 1960. Er funktioniert in der Praxis auch prinzipiell sehr gut (messtechnisch bisher aber noch nicht geprüft) und macht mir große Freude in den Sommernächten. Dennoch möchte ich dem Schwergewicht (38 kg) in der kalten Jahreszeit eine Generalüberholung (von Reinigung bis Bauteileaustausch wenn notwendig) angedeihen lassen. Also keine Reparatur im engeren Sinne, eher eine Mischung zwischen Restauration und Altersschwächen ausbügeln.

Mit alten Siemens Empfängern konnte ich mich bislang nicht beschäftigen und so frage ich vorab mal die Experten worauf speziell zu achten wäre:
Gibt es bekannte Schwachstellen? Sind irgendwelche Kondensatoren oder sonstige Bauteile als besonders anfällig bekannt usw.
Gibt es Verbesserungsmöglichkeiten? Ich möchte das schöne Gerät keinesfalls verbasteln, aber die eine oder andere Kleinigkeit würde ich schon in Kauf nehmen. Sorgen macht mir eher die Mechanik...

Leider habe ich nie rausbekommen können wie der Werdegang des Empfängers aussah, aber außer Röhren dürfte nie etwas getauscht worden sein (rein optisch beurteilt). Entweder wurde das Gerät selten genutzt oder sehr sorgfälltig behandelt.

Ein kleines Problem gibt es auch noch mit dem Schaltplan. Habe zwar das Empfänger-Manual von Siemens mit Schaltplan, aber dort sind leider kaum Bauteilewerte eingetragen. Das dürfte eher ein User-Manual als Service-Manual sein.


Beste Grüße
Chris
vy 73 de OE3HBW

Zuletzt bearbeitet am 26.08.20 15:58

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26.08.20 19:48
Reflex-Kalle 

WGF-Nutzer Stufe 3

26.08.20 19:48
Reflex-Kalle 

WGF-Nutzer Stufe 3

Re: Siemens Funk 745E 309b - Vorabfragen zur Restauration und Runderneuerung

Hi Chris,

der 745E 309b ist voller Kohlemassewiderstände. Erkennt man an der kappenlosen Kontaktierung der Anschlussdrähte. Die neigen leider dazu hochohmig zu werden (führt zu Fehlfunktion bis Funktionslosigkeit) oder/und auch stark schwankende Werte zu haben (verursacht prasseln). Aber nicht auf Verdacht jetzt mal alle austauschen, weil die Kohlemassewiderstände induktionsarme Widerstände sind, weshalb sie damals eben in HF-Schaltungen gerne verwendet wurden. Als Ersatz im HF-Teil bieten sich deshalb heute Metallfilm-Widerstände ähnlicher Baugröße an.

Viel Spaß beim Restaurieren, was einem durch die Kohlemassewiderstände auch mal die Nerven rauben kann. Hab an einem 745E 309b deshalb lange nach immer wieder neu auftretenden Problemen suchen müssen. Kaum hat man einen Fehler beseitigt, taucht plötzlich und unerwartet ein anderer neu auf.

Gruß

(Reflex-)Kalle

28.08.20 08:57
Audionis 

WGF-Nutzer Stufe 2

28.08.20 08:57
Audionis 

WGF-Nutzer Stufe 2

Re: Siemens Funk 745E 309b - Vorabfragen zur Restauration und Runderneuerung

Vielen Dank für Eure Hinweise!

Ich habe übrigens die graue (zivile) Version des Empfängers. Und wie schon gesagt, eine erste optische Grobuntersuchung (außen und innen) und mehrmaliges Hören auf Kurzwelle hat ein sehr gut erhaltenes Gerät gezeigt. Auch der Empfangsvergleich mit modernen AFU-Geräten überzeugt. Einzig der Tonhöhenregler zeigt keinerlei Funktion. Unsicher bin ich mir noch bei der Skalendehnung.
Fotos könnten folgen, sind aber wahrscheinlich nicht so interessant, da ja der Empfänger keine Seltenheit ist.

@Jens: Keine Angst, ich habe nicht vor da einfach wild darauf los zu basteln. Die Generalüberholung soll sehr mit Bedacht durchgeführt werden. Ich habe große Achtung vor den alten HF Ingenieuren. Allerdings könnte ich mir vorstellen einmal einen "externen" Produktdetektor anzuschliessen. Anscheinend gab es auch original eine derartige Erweiterung (SSB Zusatz). Allerdings finde ich die Quelle zu dieser Angabe nicht mehr.

@Kalle: Danke für den Hinweis auf die Kohlemasse-Widerstände; werde darauf achten! Diese Art von Widerständen kenne ich auch von meinen alten Rundfunkempfängern (h.t.t.p.s://www.oe3hbw.eu/Museum/Radios/Radios.htm) und früheren Basteleien. Soweit ich weiss, bestehen sie einfach aus einer Mischung Kohlepulver + keramischem Isolatorpulver + Klebeharz. Unabhängig vom Fehlerfall ist das Stromrauschen dieser Widerstände wahrlich nicht berauschend. Habe aber noch einige davon in der Bastelkiste.


Beste Grüße
Chris
vy 73 de OE3HBW

29.08.20 12:00
Audionis 

WGF-Nutzer Stufe 2

29.08.20 12:00
Audionis 

WGF-Nutzer Stufe 2

Re: Siemens Funk 745E 309b - Vorabfragen zur Restauration und Runderneuerung

Werte Radiospezialisten!

Da mich die Herkunft der alten Schätze immer sehr interessiert, habe ich eine Frage zum Siemens 745E 309b und der Fabrikaktsnummer. Diese lautet F-Nr. 5/52766



Ist hier etwas auszulesen? Baujahr etc? Gibt es einen "Siemenscode"?

Das Gerät ist an keiner Stelle angerostet. Vermutlich wurde es daher nicht auf einem Schiff eingesetz. Da ich es in Österreich (Wien) gekauft habe, ist das sowieso unwahrscheinlich. Ich tippe da eher auf eine Behörde in Wien...


Beste Grüße
Chris
vy 73 de OE3HBW

Datei-Anhänge
E309bVorderseite.jpg E309bVorderseite.jpg (348x)

Mime-Type: image/jpeg, 152 kB

30.08.20 18:06
Walterh 

WGF-Nutzer Stufe 2

30.08.20 18:06
Walterh 

WGF-Nutzer Stufe 2

Re: Siemens Funk 745E 309b - Vorabfragen zur Restauration und Runderneuerung

Hallo Chris

Mein 309 ist genauer gesagt ein 309 a, grünes Gehäuse, englische Beschriftungen (auch innen) und Serien-Nummer 5/52634.

Die Becher-Elkos tragen Datumsangaben von 6.63 bzw. 12.63, so dass man das Gerät vmtl. auf 1964 datieren kann.

Zur Herkunft kann ich nichts sagen - ich habe das Gerät von einem Funk-Amateur, der auch keine Auskunft über den Ursprungseinsatzort geben konnte. Standort während der letzten etwa (mindestens) zwei bis drei Jahrzehnten ist die Schweiz.

Viele Grüsse, Walter

31.08.20 08:09
Audionis 

WGF-Nutzer Stufe 2

31.08.20 08:09
Audionis 

WGF-Nutzer Stufe 2

Re: Siemens Funk 745E 309b - Vorabfragen zur Restauration und Runderneuerung

Hallo Walter!

Danke für Deine Rückmeldung!

Mein graues Gerät hat durchgehend deutsche Beschriftungen. Eine genauere Untersuchung ist aber noch ausstehend; komme erst im Spätherbst/Winter dazu. Bis dahin sammle ich alle Infos die ich zum Empfänger bekommen kann.

Interessant ist, dass zwei aus mehreren Gründen unterschiedliche Geräte nur einen Unterschied in den letzten 3 Ziffern aufweisen. Das könnte eine laufende Herstellungsnummer sein, obwohl 3 Ziffern dafür nicht ausreichen werden. Also muss das 5/52 eine Rolle spielen. Vielleicht haben unsere Geräte zufällig das gleiche Baujahr oder Herstellungsort.

Zurückverfolgen kann ich den Empfänger nur bis zum Vorbesitzer, der ihn wiederum von seinem funkinteressierten Vater erhalten hat. Geht aber etwa nur 20 Jahre zurück.

Aber ich bin sicher, den Code hat schon jemand herausgefunden. Bitte um Mithilfe!


Beste Grüße
Chris
vy 73 de OE3HBW

31.08.20 11:11
Debo 

WGF-Premiumnutzer

31.08.20 11:11
Debo 

WGF-Premiumnutzer

Re: Siemens Funk 745E 309b - Vorabfragen zur Restauration und Runderneuerung

Hallo,

es gibt von Siemens ein historisches Institut: https://new.siemens.com/global/de/untern...ute/archiv.html

Dort würde ich mal anfragen. Eventuell bekommt man auch Auskünfte zum Fertigungszeitpunkt von Erzeugnissen. Ich habe dort noch nicht angefragt.
Siemens ist ja zumindest damals ein "Vollsortimenter" -> O-Ton Unterhaltungselektronikerbranche, gewesen. Es gibt praktisch nichts, was Siemens nicht hergestellt hätte.
Bei den kommerziellen Kurzwellenempfänger wäre es zunächst mal wichtig zu wissen, in welchem Werk diese hergestellt wurden. Ich vermute mal auch im Wernerwerk Siemensstadt in Berlin.
Aber ich weiss es nicht wirklich. Hier im baden-württembergischen Karlsruhe wurden elektronische Messtechnik Geräte wie Oszis, sowie Regelungstechnikgeräte für die Energie- und produzierende Industrie hergestellt. Im benachbarten Bruchsal einst Fernsprechvermittlungstechnik.
Aber wie gesagt, vielleicht fragst dort im historischen Archiv einfach mal an, ob jemand den "Siemens-Fertigungs-Code" erklären kann. Wir freuen uns über Deine Erkenntnisse.

Gruss
Debo

Zuletzt bearbeitet am 31.08.20 13:56

31.08.20 13:35
Audionis 

WGF-Nutzer Stufe 2

31.08.20 13:35
Audionis 

WGF-Nutzer Stufe 2

Re: Siemens Funk 745E 309b - Vorabfragen zur Restauration und Runderneuerung

Hallo Detlef!

Danke für den Hinweis auf das Siemens Archiv.

Ich habe sogleich Kontakt mit dem Leiter des Siemens-Archivs, Dr. Wittendorfer in Berlin, aufgenommen. Leider kann die Frage nach einem historischen Fertigungs-Code für Empfänger momentan nicht beantwortet werden, da das Archiv coronabedingt derzeit (mindesten bis Ende September) geschlossen ist und die Mitarbeiten nur per HomeOfiice tätig sind. So ohne Archiv-Nutzung können das die Leute vom Siemens-Archiv anscheinend nicht beantworten. Dr. Wittendorfer ist sich aber sicher, dass es eine Art „Zahlencode“ gab, ähnlich wie bei den Fernsprechern. Er wird noch mit Kollegen reden.

Die Fragestellung ist offensichtlich schwieriger als ich dachte (hatte da die bekannten Röhrencodes als Vorlage).


Beste Grüße
Chris
vy 73 de OE3HBW

31.08.20 15:31
Debo 

WGF-Premiumnutzer

31.08.20 15:31
Debo 

WGF-Premiumnutzer

Re: Siemens Funk 745E 309b - Vorabfragen zur Restauration und Runderneuerung

Hallo nochmal,

im benachbarten radiomuseum.org beschreibt ein Mitglied auch die Probleme mit den Kohlemassewiderständen. Ich weiß nicht ob du da Mitglied bist oder Zugang hast. Wenn nicht, melden.
Also diese auf alle Fälle alle überprüfen. Wie Reflex-Kalle schon schreibt, steigen die Werte an. Am ausgeprägtesten bei hochohmigen Widerständen.
Das gilt aber nicht grundsätzlich das das bei allen Widerständen so sein muss. Diese von Allen Bradley gefertigten, auch unter dem Namen "Vitrohm" in Deutschland vertriebenen Widerstände wurden viele Jahre gebaut. Diese waren selbst noch in den Kosmos-Experimentierkästen aus den 70er Jahren drin.
Im rm.org gibt es auch - allerdings mehr Berichte zum großen Bruder dem E311er Modell. Dort sind auch die MP-Kondis anfällig.
Interessanterweise sind nicht grundsätzlich in allen Siemens Geräten solche Widerstände verwendet. Oszilloskope aus dem Jahre 1964 hat Siemens und Rosenthal Widerstände und keine Kohlemasse Typen verbaut. Ebenso bei meinen Röhrenvoltmeter "Multitron" aus 1964.
Vermutlich ist dein E309 daher nach 1965 gebaut.
Bei den amerikanischen Firmen Tektronix und Hewlett-Packard sind 80-90% dieser Art verbaut in der Zeit, obwohl die Geräte nicht auffallend nichtfunktionsfähig wären.

Gruss
Debo

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