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[-M-] Philips 736A Super-Inductiv
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11.03.17 20:24
HB9 

WGF-Premiumnutzer

11.03.17 20:24
HB9 

WGF-Premiumnutzer

[ -M- ] Philips 736A Super-Inductiv

Hallo zusammen,

hier ist mein erster industriell gefertigter Geradeausempfänger, der Philips 736A aus dem Jahr 1934 (gemäss Stempel im Gehäuse). Bis er wieder einsatzfähig ist, braucht er aber noch einige Zuwendung. Das Gehäuse, insbesondere die Oberseite, ist nicht mehr gerade in bester Verfassung







Im Inneren hat es vor allem Spinnennetze, aber die Elektronik ist unverbastelt und vollständig. Ein paar Kondensatoren sehen defekt aus, und die kritischen (z.B. Koppelkondensator zwischen Vor- und Endröhre) werden auf alle Fälle ersetzt, um Folgeschäden zu vermeiden. Ob die Elkos noch etwas taugen, kommt noch aus...



Das Gerät ist ein dreikreisiger Geradeausempfänger für Lang- und Mittelwelle ohne Rückkopplung. Der Skalenantrieb erfolgt mit einem Zahnradgetriebe, die Skala ist rund. Es gibt 2 HF-Stufen mit je einer AF2, wobei die erste geregelt wird. Der erste Kreis ist am Eingang, der 2. zwischen den beiden HF-Stufen und der 3. nach der 2. Stufe. Als Demodulator dient eine halbe AB1, diese erzeugt auch die Regelspannung. Der NF-Verstärker besteht aus der Vorstufe E446 (=RENS1284) und der direktgeheizten Endstufe E443H (=RES964). Als Gleichrichter dient die 506. Als Besonderheit ist auf der Drehko-Achse noch ein Poti montiert, mit dem die Verstärkung der HF-Stufen frequenzabhängig verstellt wird, um eine möglichst frequenzunabhängige Verstärkung zu erhalten.
Weiter gibt es noch einen Plattenspieler-Eingang und eine Tonblende.

Interessant sind die beiden Röhren von der Konkurrenz:



Auch die beiden AF2 scheinen aus verschiedenen Fertigungslosen zu stammen:



Ebenfalls interessant: Ein Trimmkondensator aus Schweizer Fertigung (Condensateurs de Fribourg):



Wie dem Stempel im Gehäuseinnern zu entnehmen ist, gab es in der Schweiz eine Filiale von Philips (Usines Philips Radio S.A. La Chaux-de-Fonds). Hier ist auch das Herstell- oder Kontroll-Datum 4.7.34 ersichtlich.



Offenbar durften diese Geräte nicht in allen Ländern verkauft werden, wie diese Etikette auf der Rückseite zeigt:



Da morgen Regen angesagt ist, kann ich mit der Bestandesaufnahme der Elektronik beginnen. Dieses Gerät gibt auf alle Fälle mehr Arbeit als der Biennophone 2066, er ist ja auch 3 Jahre älter
Fortsetzung folgt...

Gruss HB9

Datei-Anhänge
AF2.jpg AF2.jpg (366x)

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Datum.jpg Datum.jpg (356x)

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12.03.17 20:05
HB9 

WGF-Premiumnutzer

12.03.17 20:05
HB9 

WGF-Premiumnutzer

Re: Philips 736A Super-Inductiv

Hallo zusammen,

ich habe eine erste Bestandesaufnahme gemacht, das Resultat ist folgendes:

- einer der beiden Niedervolt-Elkos hat keine Kapazität und wurde ersetzt, der andere ist noch gut
- einer der beiden Hochvolt-Elkos konnte formiert werden, der andere ist noch dran und kämpft mit dem Leckstrom
- ein Test an zwei der Teer-Kondensatoren brachte ein Durchschlag bei 60V, daher habe ich diese ersetzt, wo hohe Spannungen anliegen
- die optisch verdächtigen Kondensatoren sind ebenfalls ersetzt

Bei den Hochvolt-Elkos handelt es sich um solche, welche eine grosse Menge flüssigen Elektrolyt haben, was man beim Umdrehen des Kondensators hört. Das hat Konsequenzen: Die Kapazität bei auf dem Kopf stehendem Kondensator (wenn man auf der Unterseite des Chassis misst) ist viel kleiner als bei korrekter, aufrechter Position!

Die Verdrahtung ist bis auf die Lautsprecher-Zuleitung einwandfrei, wobei im NF-Teil die Sache etwas sehr schwabbelig und kurzschlussträchtig ist. Da ich hier für den Bauteil-Tausch sowieso einiges ablöten musste, habe ich ein paar zusätzliche Isolierschläuche spendiert.

Da ich meinen Folien-Kondensator-Vorrat wieder aufstocken muss, habe ich gleich noch passende Hochvolt-Elkos bestellt, die an Stelle der alten montiert werden können, falls sie Probleme bereiten.

Die Röhren habe ich noch nicht kontrolliert, das kommt, wenn die Speisung in Ordnung ist. Der Netztrafo, Lautsprecher und Ausgangstrafo ist so weit in Ordnung. Die Mechanik ist ebenfalls in Ordnung und nichts verharzt.

Gruss HB9

13.03.17 11:46
Walterh 

WGF-Nutzer Stufe 2

13.03.17 11:46
Walterh 

WGF-Nutzer Stufe 2

Re: Philips 736A Super-Inductiv

Hallo HB9

Die AB1 scheint die einzige originale Röhre zu sein - insofern sie denn auf der Bauchbinde die Serien-Nummer des Geräts trägt. Schön und selten auch, dass das runde Philips-Emblem noch vorhanden ist - ebenso alle Knöpfe da und ganz.

Pass aber auf mit den Nass-Elkos. Meiner Erfahrung nach läuft etwa jeder dritte über die oben liegenden Soll-Bruchstellen aus und das Elektrolyt ist (heute) so aggressiv, dass es z.B. am Chassis unschöne Ätzspuren hinterlassen kann. Ich habe übrigens noch keinen dieser Nass-Elkos erfolgreich und dauerhaft regenerieren können.

Wenn das Poti zur frequenzabhängigen Spannungsanpassung noch gut ist, hast Du Glück gehabt. Meist hat das Reinigungsleder mit Luftfeuchtigkeit verbunden ganze Arbeit geleistet. Ist aber nur eine Stelle betroffen, kann Leitsilber helfen. Oft sind aber mehrere Stellen betroffen, dann wird's übel....

Und ja, dieses Gerät wurde in der Schweiz, in La-Chaux-de-Fonds gebaut. Philips unterhielt damals in fast allen Ländern Fertigungsstätten. In der Schweiz vermutlich auch wegen der Vorgaben/Kontingenten. Die lokale Fabrikation von Philips dauerte für Radios bis in die Mitt-50iger, für Fernseher bis in die 60iger oder 70iger, das weiss ich aber nicht genau.

Viele Grüsse, Walter

13.03.17 13:01
HB9 

WGF-Premiumnutzer

13.03.17 13:01
HB9 

WGF-Premiumnutzer

Re: Philips 736A Super-Inductiv

Hallo Walter,

die Elkos sind dicht, das habe ich kontrolliert, ich kenne die chemischen Eigenschaften des Elektrolyts (zu) gut. Da einer schwierig tut, habe ich gleich 2 neue bestellt, ich ersetze dann beide, schon nur darum, dass man das Gerät zu Messzwecken auf dem Kopf stehend betreiben kann. Die originalen Elkos behalte ich dann als Anschauungs- und Übungsobjekte.

Das Drahtpoti sieht auf den ersten Blick noch unbeschädigt aus, aber die Details kommen noch, ich habe mal bei der Stromversorgung angefangen, ohne die läuft bekanntlich nichts. Wenn dann diie Elkos getauscht sind, kann ich das Gerät mal nur mit der Gleichrichterröhre in Betrieb nehmen und die Spannungen überprüfen, so findet man einfach defekte Isolationen und Widerstände.

Gruss HB9

14.03.17 20:56
HB9 

WGF-Premiumnutzer

14.03.17 20:56
HB9 

WGF-Premiumnutzer

Re: Philips 736A Super-Inductiv

Hallo zusammen,

heute habe ich mich dem Drahtpoti beim Abstimm-Drehko angenommen. Es war selbstverständlich defekt, wie es Walter vorausgesagt hatte, allerdings würde ich eher mechanische als chemische Einwirkung vermuten, das besagte Leder zeigte keine chemischen Veränderungen. Wie dem auch sei, der Widerstandsdraht war ganz am Anfang der Widerstandsbahn gebrochen. Nach Ausbau des Teils (geht sehr einfach, wenn man die Konstruktion durchschaut hat) konnte ich das gebrochene Drahtende eine Windung abwickeln und an der Lötöse anlöten, so war das Ganze repariert. Bei dieser Gelegenheit habe ich auch noch den freiliegenden, kurzschlussträchtigen Draht durch einen isolierten ersetzt.

Die Elkos sind eingetroffen und so kann als Nächstes die Speisung wieder aufgebaut werden.

Gruss HB9

19.03.17 20:13
HB9 

WGF-Premiumnutzer

19.03.17 20:13
HB9 

WGF-Premiumnutzer

Re: Philips 736A Super-Inductiv

Hallo zusammen,

ich habe die Elektronik heute erfolgreich in Betrieb genommen. Das Lautstärkepoti hat noch etwas Kontaktprobleme, aber eventuell löst sich das Problem von selbst, wenn man es noch ein paar Mal dreht, jedenfalls wurde es schon wesentlich besser.
Das Verhalten ist etwas gewöhnungsbedürftig: Die direkt geheizte Endröhre und Gleichrichterröhre sind schnell betriebsbereit und somit kommt relativ schnell der typische Brumm, der dank der direkten Wechselstrom-Heizung stärker als üblich ist. Die übrigen indirekt geheizten Röhren lassen sich aber recht viel Zeit, bis sie Lebenszeichen von sich geben, was am Anfang etwas verwirrt, da bei den neueren Empfängern die indirekt geheizten Endröhren am längsten haben, bis sie angeheizt sind.
Die Tonblende geht gegenüber den anderen Empfängern verkehrt herum, was ebenfalls etwas Gewöhnung braucht.

Walter hatte recht, das Gerät hat einen ausgezeichneten Empfang und kann durchaus mit einem Standard-Superhet (ohne HF-Vorstufe) mithalten, sowohl von der Empfindlichkeit als auch von der Trennschärfe. Bei der Trennschärfe habe ich gestaunt, wie man das mit nur drei Kreisen ohne Rückkopplung hinkriegt. Die Empfindlichkeit ist dagegen einfacher zu erreichen, das Gerät hat ja immerhin 2 HF-Stufen, und der Mischer eines Superhets hat im Allgemeinen eine geringere Verstärkung als eine Geradeaus-HF-Stufe.
Der Lautsprecher macht auch ordentlich Lärm, wenn man das will, aber bei gemässigter Lautstärke tönt er ganz ordentlich.

Bei der Inbetriebnahme gab es noch ein paar Probleme. Als erstes baute ich nach dem Prinzip "Safety first" noch eine Sicherung in die Netzleitung, denn ganz ohne Sicherung ist mir das doch etwas unsicher. Nach dem ersten Hochfahren und Testen stellte ich dann fest, dass die Schwundregelung nicht funktionierte und der Empfänger schon bei mässigen HF-Pegeln zustopfte. Die Kontrolle ergab dann einen defekten Widerstand, so dass die Regelspannung nicht am Steuergitter ankam. Nach dem Ersatz funktionierte die Schwundregelung dann sehr gut, obwohl nur die erste HF-Stufe geregelt wird.
Das nächste Problem war, dass bei starken Sendern beim Aufdrehen der Lautstärke der Ton leiser wurde. Hier war der Koppelkondensator am Gitter der NF-Vorstufe faul, so dass bei hoher Feldstärke die negative Gleichspannung (Regelspannung) an das Gitter der NF-Vorstufe gelangte und diese zuregelte. Nach Ersatz des Koppelkondensators funktionierte das ebenfalls.
Das nächste Problem waren wilde Schwingungen am oberen Ende des MW-Bereichs. Hier war das Problem, dass die Schirmung (goldene Beschichtung) der einen AF2 Wackelkontakt hatte und daher nicht immer wirksam war. Nach einer zusätzlichen Verbindung der Abschirmung mit etwas Kupferfolie zur Kathode war dann alles gut. Hier noch gleich eine Warnung bei diesen Röhrentypen: Die Abschirmung ist mit der Kathode verbunden, und diese liegt nicht unbedingt auf Massepotential, so wie hier. Daher sollte die Röhre keine Teile berühren, die mit Masse verbunden sind, sonst gibt es Probleme.
Die diversen Spannungen lagen alle in der Toleranz und somit war alles gut. Die Netzspannung habe ich dabei auf 240V gestellt, das passt bei den bei mir üblicherweise vorherrschenden 235V ganz gut. Der Netztrafo war nach einer Stunde Betrieb kaum spürbar warm.

Als Nächstes ist das Gehäuse dran, das gibt noch Arbeit, aber nachdem die Elektronik läuft, lohnt es sich. Schliesslich ist der Empfang mit einem Geradeausempfänger heute ein ziemlich exklusives Vergnügen...

Gruss HB9

20.03.17 20:13
HB9 

WGF-Premiumnutzer

20.03.17 20:13
HB9 

WGF-Premiumnutzer

Re: Philips 736A Super-Inductiv

Hallo zusammen,

heute habe ich noch etwas mehr gemessen. Die Endröhre scheint nicht mehr die volle Emission zu haben, der Anodenstrom ist deutlich zu klein, obwohl die Spannungen an Anode und Schirmgitter stimmen und als Folge des zu kleinen Stroms auch die Gittervorspannung zu klein ist. Da die Wiedergabe aber einwandfrei ist, spielt das keine Rolle, lediglich die maximale Ausgangsleistung wird so natürlich kleiner.

Hier noch ein paar Bilder.

Die üblichen und weniger üblichen Übeltäter:
oben:Hochspannungs-Elko mit Leckstrom
unten: Niederspannungs-Elko ohne Kapazität, Papierkondensator mit Kurzschluss, verdächtiger Kondensator, Widerstand mit Unterbruch



Hier das reparierte Drahtpoti für die frequenzabhängige Verstärkungseinstellung, links oben noch einer der beiden neuen Hochspannungs-Elkos (blau):



Hier die reparierte AF2. Der rote Draht wurde am Katoden-Pin angeschlossen und über das Kupferband mit der Abschirmung verbunden:



Das Chassis von unten nach der Instandsetzung: Ein paar Kondensatoren blieben drin, weil sie dem Verwendungszweck entsprechend noch ausreichend gut waren und bei einem allfälligen Versagen keine weiteren Schäden auftreten können.



Hier der NF- und Speisungsteil, wo es am meisten Arbeit gab und auch die Verdrahtung teilweise besser isoliert und verstärkt wurde. Unten in der Mitte ist die Siebdrossel. Im Gegensatz zu vielen anderen Geräten dieser Zeit hat dieses Radio einen dynamischen Lautsprecher mit Permanentmagnet und eine extra Siebdrossel. Ebenfalls interessant: Das Lautstärkepoti wurde nahe an der Röhrenfassung der NF-Vorstufe platziert und die Achse zur Front verlängert. Glücklicherweise konnte man sie einfach am Poti abmontieren, da sie neben den grossen Bauteilen ebenfalls im Weg war, so wie auch die Siebdrossel, da darunter der defekte Elkos der Endstufe war.



Hier noch die Skala, die obere (schwarze) für Mittelwelle, die untere für Langwelle, beide nur in Wellenlängen, was Umrechnerei oder das Erstellen einer Tabelle bedeutet. Der MW-Bereich geht übrigens nur etwas über 1500kHz (200m), wie das damals üblich war.



Gruss HB9

Zuletzt bearbeitet am 20.03.17 20:29

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NF.jpg NF.jpg (406x)

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Poti.jpg Poti.jpg (370x)

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Roehre.jpg Roehre.jpg (338x)

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Verdaechtige.jpg Verdaechtige.jpg (339x)

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20.03.17 21:25
apollo 

Administrator

20.03.17 21:25
apollo 

Administrator

Re: Philips 736A Super-Inductiv

Hallo Habeneun,
danke für die interessanten Einblicke in das schöne Gerät.
Weiterhin viel Spaß, wünsch ich dir.
Alfred.

26.03.17 15:41
HB9 

WGF-Premiumnutzer

26.03.17 15:41
HB9 

WGF-Premiumnutzer

Re: Philips 736A Super-Inductiv

Hallo zusammen,

es geht weiter. Ich habe das Furnier auf der Seite wieder überall festgeklebt und das Gehäuse gereinigt und abgebeizt, so sieht es schon wieder viel schöner aus und die Spielerei mit den eingelegten Furnieren kommt wieder zur Geltung. Die Oberseite hat eine neue Furnierplatte bekommen, die alte war nicht mehr zu retten, ich tippe auf einen Wasserschaden. Mimentan ist der Leim am Trocknen. Danach werden die Schnittflächen bei der Lautsprecheröffnung und die Absätze oben und unten neu gestrichen und das Gehäuse wo nötig nachgebeizt und neu lackiert. Der Aufwand ist bis jetzt einiges geringer als ich befürchtet hatte. Der Spalt auf einer Seite wird mit Holzspachtel gefüllt.
Hier ein Bild vor dem Ersatz des Furniers auf der Oberseite:



Der Stoff vor dem Lautsprecher wurde ebenfalls gereinigt und sieht wieder gut aus. Da er am Gehäuse festgeklebt war, war das Entfernen eine echte Herausforderung, aber glücklicherweise war der Leim nicht wasserfest.

Noch ein schönes Detail: Der Verkäufer hat sich hier mit einem Messingschild verewigt (muss noch gereinigt werden). Das waren noch Zeiten mit dreistelligen Telefonnummern!



Bei der Endstufe habe ich noch festgestellt, dass diese bei geringen Lautstärken eine recht störende Brumm-Modulation macht (wesentlich lauter als das Brummen ohne Signal, das im üblichen Rahmen liegt). Das Signal von der Vorstufe ist dabei brummfrei und korrekt. Ich nehme an, dass das ein generelles Problem von direktgeheizten Röhren ist, wenn sie mit Wechselstrom geheizt werden. Allenfalls wird das Problem verschärft, wenn die Kathode nicht mehr über die gesamte Oberfläche emittiert, so dass das Ganze asymmetrisch wird. Vielleicht kann hier ein 'alter Hase' noch etwas Erhellendes dazu sagen.

Gruss HB9

Zuletzt bearbeitet am 26.03.17 15:42

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P1010861.jpg P1010861.jpg (324x)

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P1010863.jpg P1010863.jpg (327x)

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26.03.17 16:21
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

26.03.17 16:21
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

Re: Philips 736A Super-Inductiv

Hallo HB9,

ich habe meinen "VE301dyn" durch Austausch der Kondensatoren und gleichzeitiger Erhöhung einiger Kapazitätswerte (z.B. 47 statt 10nF) im Frequenzgang nach unten erweitert und dadurch das Brummen der direkt geheizten Endstufe ebenfalls erhöht. Auch durch Nullabgleich eines 100 Ohm Potis in der Heizung verblieb ein unschöner Restbrumm. Naja, ich habe es gelassen und es hilft nur die Erhöhung der Lautstärke. Bei Zimmerlautstärke sollte es aber nicht stören, sonst ist etwas faul.

Mein "Lumophon WD320" brummt auch etwas stärker. Ich sehe aber gerade, dass die Endstufe indirekt geheizt ist. Dennoch gibt es ein Nullabgleichpoti gegen das Brummen. Vermutlich sind die beiden Teilsysteme der Gleichrichterröhre ungleich - da muss ich mich dieser Tage drum kümmern. Danke für den Denkanstoss.

Die Audiofreaks, die heutzutage gerne direkt geheizte Trioden nehmen 2A3, 300B, 845 usw. heizen konsequenz mit Gleichstrom und treiben hohen Aufwand in der Siebung. Wahrscheinlich wird man nur so den Brumm vollständig los, was sich aber bei einer Restaurierung verbietet.

In deinem Philips Gerät geht vom Mittelanzapf der Heizwicklung ein R9 und C6 zur Gehäusemasse. Den Widerstandwert würde ich nachmessen und ein wenig experimentieren. Vielleicht reduziert das den Brumm. Eventuell probierst Du an dieser Stelle auch ein 100 Ohm Poti, denn der Mittelanzapf muss ja nicht 100% symmetrisch sein.

Gruss
Walter

Zuletzt bearbeitet am 26.03.17 17:06

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