tja... nun ist mein Grundig 3097 Bj. 59 leider komplett ausgestiegen und hat nach 57 Jahren keine Lust mehr für Unterhaltung zu sorgen. Es war im Dauereinsatz als Küchenradio und hatte auch schon einige Zipperlein, welche von mir gern ignoriert wurden, da es ja brav auf UKW immer seinen Dienst absolvierte. Die AM- Bereiche habe ich vor 3 Jahren mal gängig gemacht, da der Drehko sich festgefressen hatte. Das Magische Auge ist schon vor vielen Jahren erblindet und die Skalenlampen durchgebrannt. Die Siebung / Glättung hatte ich etwa 2005 durch moderne Elkos ersetzt. Unten im Anhang ist eine Audiodatei NF 3097 zu finden. So hört sich das nun an. Es sieht so aus, dass das Problem eher im Bereich der NF- Verstärkung zu suchen ist....denn es gibt mit etwas Geduld und zunehmender Erwärmung doch noch schwache Signale auf allen Wellenbereichen ab, sodass ich eigentlich davon ausgehe, dass die HF- Anteile noch ok. sind.
Das Poti muss voll aufgedreht werden. Ich will versuchen die Signalwege mit meinem hochohmigen und durch ein C entkoppelten Sennheiser HD424, auf ihre Funktion zu überprüfen. Ihr werdet sicherlich sagen....." Ersteinmal alle alten C`s raus" und wahrscheinlich habt ihr damit recht.
Hier mal ein paar Einblicke in den dauergestressten Apparat.
Zuhause auf dem Kühlschrank
Rückwand
Erste Einblicke....Fertigungsqualität anno 59 ? naja geht so...
Chassis....bisschen angelaufen..
Die üblichen Verdächtigen 1-2 und Unterbau EABC80 /EL84
Gebt mal ein paar Statements wie ihr da rangehen würdet. Vorab, Röhren ok, Anodenspannung ok, Heizspannung ok. Ziel ist es das Gerät wieder im vollem Umfang zu reparieren. Das magische Auge, Skalenlampen usw. werden auch ausgetauscht. Seitenlautsprecher auch ohne Funktion. Vielleicht auch AÜ defekt und das Register macht Kontaktprobleme.
Danke nochmal an Wolle, denn ohne den Plan, welchen er mir vor vielen Jahren per mail geschickt hatte,...wäre hier wohl Schluss.
!!!
Fotos, Grafiken nur über die
Upload-Option des Forums, KEINE FREMD-LINKS auf externe Fotos.
 Â
!!! Keine
Komplett-Schaltbilder, keine Fotos, keine Grafiken, auf denen
Urheberrechte Anderer (auch WEB-Seiten oder Foren) liegen! Solche Uploads werden wegen der Rechtslage kommentarlos gelöscht!
Keine Fotos, auf denen Personen erkennbar sind, ohne deren schriftliche Zustimmung.
Hallo,Joerg.Bei zu leisem und keinem Ton habe ich immer die TA Taste gedrückt einen unisolierten kleinen Schraubendreher oder Draht in den heissen Anschluss der Ta Buchse gesteckt.Berührt man dieses dann mit dem Finger muss ein lautes 50 Hertz Brummen zu hören sein,wenn nicht dann liegt der Fehler in der NF-Vor-oder Endstufe.Das mit dem Kopfhörer in der Schaltung rum zu stochern ist zu gefährlich bitte lassen.Die Audiodatei hört sich an wie ein ausetzender Röhrensockel,sind die ok.? Auch mal geprüfte Röhren probeweise neu eingesetzt?.Alle Ero C-s bitte tauschen die haben mit der Zeit Luftfeuchtigkeit gezogen,und so entstehen dann hochohmige Widerstände darin bis sie durchschlagen.Auch dieser 4,7 n-C wohl in der Spannungsversorgung ist ein Kurzschlusskandidat. mfg.Joachim.
Wer öfters mit unseren Schätzchen zu tun hat, der sollte sich einen einfachen NF Generator kaufen. Ein Oszi kann auch nicht schaden. So braucht man sich nicht auf die Brummprobe oder Audio NF Quelle wie MP3 Player verlassen. Ein NF Millivoltmeter kann auch nicht schaden. Aber so ein einfacher NF Generator kostet auch nicht so viel und das Gemurkse hört auf.
solange sich die ERO 100-Kondensatoren in Mengen in deinem Radio tummeln, brauchst du keine Fehlersuche starten. Mit denen ist es kein Wunder, wenn dein Grundig nicht mehr will. Wechsle die erstmal (und auch den 4700er Durolit) und dann schau mal ob dann überhaupt noch ein Fehler vorhanden ist.
Vor einem Pauschaltausch aller vorverurteilen C`s, würde ich nach einem erfolglosen Röhrenaustausch zuerst die NF-Stufen ab dem TA-Eingang prüfen. Dann sollten Messungen der Spannungen vom Netzteil bis zu den einzelnen Stufen und den Röhrenelektroden folgen. Vielleicht liegt ein Plan vor, der Mess- bzw. Betriebswerte beinhaltet. Ansonsten lässt sich mit Deiner von mir vermuteten Grunderfahrung abschätzen, wo Spannungen fehlen oder falsch sind. Von da an lassen sich auch Kontaktfehler, ohmsche Kriechstrecken bzw. Defekte an peripheren Bauelementen mit etwas Geduld finden. Bei dem was Du alles an tollen Projekten gebaut und vorgestellt hast, hat der Fehler im Radio gegen Dich langfristig keine dauerhaftige Chance. Ansonsten helfen die Kollegen hier sicher gern weiter und dann heisst es: "Wir schaffen das......
Ansonsten helfen die Kollegen hier sicher gern weiter und dann heisst es: "Wir schaffen das...... Merkeln Sie sich das! Frechheit aus und viele Grüße. Wolle.
ich habe mit folgender Vorgehensweise bisher immer guten Erfolg gehabt, Voraussetzung ist ein Schaltplan mit eingetragenen Spannungswerten. So spart man sich den unnötigen Tausch von Bauteilen, was wieder zu Fehlern führen kann. Wenn das Gerät dann läuft, kann man immer noch Bauteile tauschen, die nicht über alle Zweifel erhaben sind.
1. Anoden- und Heizspannung prüfen, bei falscher (zu tiefer) Anodenspannung Anodenstrom vom Gleichrichter messen. Falls Strom zu hoch, sämtliche Glättungselkos, Abblockkondensatoren und Koppelkondensator zum Gitter der Endröhre prüfen (siehe auch Prüfung NF-Stufen). Falls Strom korrekt oder zu tief, Gleichrichter überprüfen/ersetzen.
2. NF-Stufen prüfen:
- Spannung Kathode Endröhre gegen Chassis korrekt? Falls nein, Kathodenwiderstand und -elko prüfen und bei Verdacht ersetzen. Falls Bauteile korrekt, Koppelkondensator zwischen Gitter Endröhre und Anode Vorröhre prüfen/ablöten, bei Leckstrom erhöht sich der Anodenstrom der Endröhre bis zur Zerstörungsgrenze. Ein genauer Blick in die Endröhre ist ebenfalls wichtig, bei fehlender Anodenspannung (z.B. defekter Ausgangstrafo) glüht das Schirmgitter. Schirmgitterspannung ebenfalls prüfen.
- Spannung an Anode Vorröhre prüfen, hier ist zu beachten, dass der Spannungswert bei Verwendung eines Digitalmultimeters eher höher ist als im Schaltplan angegeben, da die analogen Multimeter einen geringeren Innenwiderstand haben. Ist die Spannung eindeutig zu niedrig, Abblockkondensator der Spannungszuführung (falls vorhanden) und Anoden- und Siebwiderstand überprüfen.
Ist so weit alles in Ordnung, kann ein NF-Test erfolgen, falls das Problem nicht schon behoben ist. In Stellung TA ein NF-Signal am Plattenspielereingang einspeisen (CD, MP3-Player, Signalgenerator, usw.). Wenn NF-Teil in Ordnung ist, wird das Signal sauber wiedergegeben. Mit einem Oszilloskop kann noch geprüft werden, ob der NF-Teil nicht schwingt. So was kann passieren, wenn Kondensatoren im Gegenkopplungspfad ihren Wert unzulässig ändern. Meistens hört man das auch, wenn beim Aufheizen das Brummen nicht stetig zunimmt, sondern plötzlich einsetzt.
Falls NF-Teil nicht geht, kann der Empfängerteil geprüft werden, indem am 'heissen' Ende des Lautstärkepotis ein NF-Verstärker angeschlossen wird (Masse vom Verstärker mit Chassis verbinden, am besten in der Nähe der EABC80). Ist der Empfangsteil in Ordnung, hört man die Sender einwandfrei vom externen Verstärker.
Im Empfangsteil liegt das Problem meistens bei defekten Abblockkondensatoren, ausgetrocknetem Ratiodetektor-Elko (dann ist nur UKW betroffen) oder den Kondensatoren im AM-NF-Teil oder der Schwundregelung. Auch hier sollten die Schirmgitter- und Anodenspannungen gemessen werden, um fehlerhafte Widerstände oder durchgeschlagene Abblockkondensatoren zu finden. Mindestens bei einem Grundig, der mir in die Finger kam und aus derselben Zeit stammte, hatte es zudem keinen Kondensator zwischen der Anode der Oszillatortriode und dem Drehkondensator. Das kann recht problematisch sein, da etwas Staub zwischen den Kondensatorplatten eher normal ist und so Mikro-Überschläge stattfinden, welche den Empfang bis zur Unmöglichkeit stören oder der Oszillator gar in den Streik tritt. Bei UKW ist diese Schaltungsart verbreiteter und auch unproblematisch, da die Platten der UKW-Drehkos viel mehr Abstand zueinander haben.
Mindestens die mir bekannten Grundig-Geräte hatten miserable Röhrensockel aus Pertinax-Plättchen, welche auf das Chassis genietet sind. Neben schlechtem Kontakt haben diese auch noch Kriechströme, einerseits durch eingedrungenes Flussmittel und Schmutz und andererseits auch durch die Karbonisierung insbesondere bei heissen Röhren (dann ist die Pertinax-Oberfläche angeschwärzt. Somit bei gestörtem Signal mal vorsichtig an den Röhren wackeln, um zu prüfen, ob der Sockel ordentlich Kontakt gibt. Falls nein, sollte der Sockel getauscht werden, was je nach Zugänglichkeit mühsam sein kann. Die ERO-Papierkondensatoren müssen nicht zwingend getauscht werden, da dein Radio ja 'artgerecht' in einem geheizten Raum und nicht jahrelang im feuchten Keller gelagert wurde. Solche mit gerissenem Verguss sind aber zu prüfen.
Nach Deiner passenden Ergänzung und anderen Hinweisen kann bei der Fehlersuche eigentlich nichts mehr schiefgehen. Freue mich, dass Du trotz aller leidigen Probleme mental weiter gut drauf bist.