die Bauteilwerte sind alle original, die Kondensatoren im NF-Teil ersetzt und die übrigen Bauteile geprüft und gut. Wechselstromheizung bei direkt geheizten Röhren ist natürlich problematisch, vermutlich lässt sich das Brummen nicht vermeiden. Ich dachte auch schon an ein Symmetrierpoti, habe es aber noch nicht ausprobiert. Eine Erhöhung des Kathodenwiderstandes probiere ich auch mal aus, das müsste wegen der Reduktion der Steilheit das Brummen eigentlich verringern. Testweise habe ich schon mal den Überbrückungskondensator (C6) abgehängt, aber das brachte nichts, ausser natürlich einem Verstärkungsverlust. Eine Gleichstromheizung würde das Problem natürlich lösen, aber das wäre mit Aufwand verbunden und auch nicht schön, da würde ich vorher eine indirekt geheizte Röhre mit einem Adapter anstelle der Originalröhre verwenden. Eine weitere Möglichkeit ist ein Widerstand beim Lautsprecher, um so die Lautstärke etwas zu reduzieren.
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es geht weiter. Das Gehäuse hat auf der Oberseite eine neue Furnierplatte bekommen und die Kante oben sowie die Schnittkanten der Lautsprecheröffnung sind frisch gestrichen. Hier war eine ruhige Hand angesagt. zudem ein griffbereiter Lappen und Terpentin, falls doch mal Farbe am falschen Ort landet.
Als Nächstes wird das Gehäuse wo nötig angeschliffen und nachgebeizt und lackiert. Die Bedienelemente und der Bakelit-Einsatz bei der Skala sowie das Verkäufer-Schild sind gereinigt und bereit für den Zusammenbau.
nun ist es geschafft! Gestern war das Gehäuse fertig lackiert und heute erfolgte der Zusammenbau. Hier ein paar Bilder:
Das noch leere Gehäuse, passend auf dem Biennophone 2066, der auch aus dieser Zeit stammt:
Hier das zusammengebaute Gerät, der Lautsprecherstoff hat ein paar kleine Schäden, aber ist dafür original, und die eingewebten Muster sind zu schade, um verlorenzugehen:
Hier die gereinigten Knöpfe und das Philips-Logo sowie die polierten Messingteile:
Hier noch die Rückwand. Interessant ist die Zeichnung der Antenne mit dem Überspannungsableiter. Ein neues stoffummanteltes Netzkabel ist bereits bestellt, das originale ist nicht mehr verwendbar.
Das Radio läuft bestens und hält auch bezüglich Trennschärfe mit einem Standard-Super mit. Die Schwundregelung arbeitet sehr gut und die Empfindlichkeit ist klar besser als bei einem Superhet ohne Vorstufe. Die Ursache der Brummprobleme scheint eine nicht mehr ganz gute Endröhre zu sein. Vermutlich hat es irgendwo im Röhrensockel ein Wackel oder was Ähnliches. Das Brummen ist nämlich nicht immer da. Da es bei nicht allzu niedrigen Lautstärken nicht stört, lasse ich es mal, als funktionierender Zeitzeuge erfüllt das Gerät auf alle Fälle seinen Zweck. Schaltungstechnisch ist es jedenfalls ein Leckerbissen ohne Kompromisse: kein Audion, keine Reflexschaltung, keine Rückkopplung oder sonstige Optimierungs-Tricks. Ich gehe mal davon aus, dass es damals nicht zu den billigsten Geräten gehörte
Für Rainer: Du darfst dieses Gerät selbstverständlich in das Museum aufnehmen, hier die Daten:
Skala: Kreisausschnitt, nur in Wellenlängen angeschrieben Abstimmung: Drehkondensator
Lautsprecher: dynamisch
Abmessungen: 38*22*39cm, Gewicht ca. 8kg
Komfort: Tonblende, TA-Eingang, Schwundregelung, Anschluss für Zusatzlautsprecher.
Besonderheiten: Dioden-Demodulator und Schwundregelung der 1. HF-Stufe, für Geradeausempfänger eher unüblich, Grundverstärkung der beiden HF-Stufen wird frequenzabhängig über ein mit dem Drehko mitlaufendem Poti verstellt, um gleichmässige Empfindlichkeit zu erhalten. Separate Drossel für Siebung der Anodenspannung.
Weiteres Detail: Weder die Bedienelemente noch die Schalterstellungen des Wellenschalters sind angeschrieben. Hier muss man wissen, was man tut
Hallo Habeneun, das schaut aber gut aus. Glückwunsch zu diesem schönen Gerät. Respekt vor deiner Arbeit! Auf Mittelwelle ist am Abend auch noch ordentlich was geboten, ich wünsche dir besten Empfang.
gefällt mir auch gut Deine Arbeit. Ich nehme das Gerät gern in das Wumpus-Online-Museum auf. Wenn es aufgenommen ist, setze ich einen Hinweis in Deinen letzten Beitrag.
ich habe diverse Empfangsvergleiche mit anderen Geräten gemacht. Der Philips schneidet dabei sehr gut ab. Als Herausforderer hatte ich folgende Geräte:
- Resonar 8539 (6-Kreis-Super mit HF-Vorstufe) - Nordmende Rigoletto (6-Kreis-Standardsuper) - Paillard 4305 (6-Kreis-Standardsuper, Rimlock-Röhren) - Biennophone 2066 (7-Kreis-Super mit HF-Vorstufe, Vorkriegsgerät) - Delco/Oldsmobile (7-Kreis-Autoradio mit HF-Vorstufe, Oktal-Stahlröhren)
Bei der Empfindlichkeit lässt er die Standard-Superhets mit ECH81 und E(B)F89 (ohne Vorstufe, eine ZF-Stufe) alt aussehen, da können nur meine Superhets mit HF-Vorstufe punkten, was auch so sein soll, denn diese haben ja eine Röhre mehr im HF-Verstärkerzweig und folglich auch mehr Verstärkung.
Bei der Trennschärfe kann der Philips durchaus mithalten. Der Paillard und das Delco-Autoradio sind deutlich schlechter, wobei beim Delco vermutlich die Bandbreite absichtlich höher ist, da die Amerikaner ja bekanntlich ein 10kHz-Frequenzraster haben. Die übrigen Superhets waren besser, was bei zwei oder drei zusätzlichen Kreisen ja auch zu erwarten ist. Für (nur) drei Kreise ist die Trennschärfe einfach sehr gut, und das ohne Rückkopplung, und die Bandbreite ist praktisch unabhängig von der Empfangsfrequenz und auch nicht so schmal, dass der Ton dumpf wird wie bei stark angezogener Rückkopplung.
Das ergibt folgende subjektive Rangliste, die Tonqualität wurde nicht berücksichtigt, das wäre wegen der unterschiedlichen Lautsprecher und NF-Stufen unfair gewesen:
Bei diesen Versuchen habe ich auch festgestellt, dass der Empfänger auch HF abstrahlt, obwohl er ja gar keinen Oszillator hat. Einerseits gibt es in unmittelbarer Nähe des Empfängers ein magnetisches Feld des empfangenen Senders, was mit einer Ferritantenne sehr gut empfangen werden kann, andererseits erscheint das HF-Signal auch am Plattenspieleranschluss. Dort habe ich testweise mal den Biennophone angeschlossen. So wirkt der Philips als selektiver HF-Verstärker mit Vorregelung und der Biennophone macht den Rest, das ergibt ein 10-Kreis-Spitzensuper mit 5 geregelten Verstärkerstufen. Etwas übertrieben, aber gibt perfekte Schwundregelung und ist ein interessanter Versuch. So wird auch aus einem mässigen Transistorradio ein Spitzensuper, wenn man es auf den Philips stellt...