Re: Schellack, Nitrolack, Acryllack Polyesterlack, Polyurethanlack. Wer kennt die Unterschiede?
Hallo Norbert,
Schellack deckt nicht. Deshalb muss in der Regel der alte Lack vollständig runter. Den Schellack mit dem Ballen auftragen und anschließend zum Polieren noch ein paar Tropfen Polieröl (Paraffin) auf die Fläche geben, damit es schön gleitet. Nur so kommt die glänzende Oberfläche zustande, wenn bereits genügend Schichten mit dem Ballen aufgetragen sind. Zwischen den Schichten 10 Minuten Trockenzeit reicht meistens. Bei der ersten Schicht muss noch etwa ein Teelöffel Bimsmehl auf die Fläche gestreut werden, damit dieses Mehl die Poren des Holzes füllt. Unter http://elektronikbasteln.pl7.de/restauri...ran-teil-4.html ist mein Erfahrungsbericht und dort sind auch noch ein paar Links.
Wenn du die Schellacklösung auf Nitrolack aufträgst, fängt irgendwann der Nitrolack an sich aufzulösen und die Oberfläche erhält nicht mehr einen gleichmäßigen Braunton. Versuche den alten Lack mit Aceton zu entfernen. Das ist schonender als Schleifen, denn beim Schleifen wird besonders an den Kanten und Rundungen versehentlich das Fournier durchgeschliffen. Dann muss mühsam mit Wasserfarben aus dem Malkasten das Fournier nachgezeichnet werden.
Viele Naturvölker essen Insekten. Die schmecken ähnlich wie Fisch. Es würde wesentlich weniger Ackerfläche benötigt, wenn die Proteinversorgung auf der Basis von Insekten erfolgen würde als über Rinder, Geflügel und Schweine. Es laufen schon Versuche, wie Gerichte mit Insekten und Raupen scmackhaft zubereitet werden können. Gegen den Verzehr von Schellack spricht nichts. Ölfarbe besteht aus Leinöl und trotzdem spricht doch nichts gegen den Verzehr von Leinöl.
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Re: Schellack, Nitrolack, Acryllack Polyesterlack, Polyurethanlack. Wer kennt die Unterschiede?
Hallo zusammen, mich würde mal interessieren, ob es Euch bei diesen historischen Lacken darauf ankommt, bei der Restauratiopn eben möglichst originalgetreu zu bleibem, oder ob die Motivation eher in einem möglichst perfekten Ergebnis begründet liegt. Sollte der zweite Fall zutreffen, wäre man mit einem modernen Erzegnis wesentlich besser bedient. An einer Spritzpistole führt allerdimngs kein weg vorbei.
Re: Schellack, Nitrolack, Acryllack Polyesterlack, Polyurethanlack. Wer kennt die Unterschiede?
Hallo Volker,
Volker:Schellack deckt nicht.
das habe ich auch schon gehört, aber ich dachte, es sei möglich eine gewisse Stelle zu schleifen und dann einen Übergang zum 'alten' Lack zu bekommen. Man kann es im Bild nicht sehen, aber die Übergänge sind deutlich (als Wölbung) sichtbar. Von vorne sieht der Minerva ja noch relativ ansehnlich aus, aber von oben zeigen sich einige Fehlstellen. Die Flecke, die man im Bild sehen kann, sind Stellen, die man vor dem lackieren nur sehr schwach sehen konnte. Ich glaube, hier muss ich noch mal schleifen. Habe mir mal Deinen Bericht durchgelesen. Die Idee mit dem Knäul find ich gut. Ich werde es auch mal ausprobieren. So wie es scheint ist der Verbrauch an Lack auch sehr gering.
Ich habe hier noch einen anderen sehr übel zugerichteten Kandidaten. Es ist ein Telefunken520WLK. Hier stellt sich mir die Frage was für ein Lack ist das. Wenn es Schellack ist, mit was kann man ihn tönen? Auch der lila Kreis ist mir ein Rätsel. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies mal die originale Farbe gewesen ist. Wenn man annimmt, dass hier mal eine Vase, oder etwas ähnliches, stand, ist es möglich, dass ein Lack so stark nachdunkeln kann? Ich vermute eher, dass die dunkle Farbe die Originalfarbe ist und ein Gegenstand, der auf dem Gerät stand, eine Reaktion mit der Farbe hatte. Blos, warum ist dann der Kreis so homogen? Auf jeden Fall, der Lack muss erst mal runter und dann werde ich mir mal ein paar gleiche Geräte anschauen, in welcher Farbe die lackiert sind.
Re: Schellack, Nitrolack, Acryllack Polyesterlack, Polyurethanlack. Wer kennt die Unterschiede?
Hallo Achim,
ich kann jetzt nur von mir sprechen. Ich möchte, wenn es geht, ein Gerät farblich in seinen Originalzustand versetzen. Allerdings ist dies nicht immer möglich. Manchmal muss man doch etwas schummeln. Ich habe da letztes Jahr ein Radio aus Serbien mitgebracht. Dieses Radio hatte einen Hell-Dunkel Farbverlauf, den ich leider nicht nachmachen konnte. Ein wenig ärgert mich das schon.
Re: Schellack, Nitrolack, Acryllack Polyesterlack, Polyurethanlack. Wer kennt die Unterschiede?
Hallo Norbert,
so, wie ich es beschrieben habe, wird schon seit Jahrhunderten Schellack mit dem Ballen aufgetragen. Die Zutaten und Materialien haben sich vielleicht geringfügig gändert. Aber das Prinzip ist geblieben. Früher hat man nur Alkohol genommen, heute wird auch Isopropanol verwendet. Ich habe Bimsmehl nicht bekommen, aber mit fein gemahlener Kreide geht es nach meinen Versuchen auch.
Unter http://elektronikbasteln.pl7.de/radiogeh...-lackieren.html können fünf Videos betrachtet werden, welche die Schellackpolitur erklären. Ich habe bei der Endpolitur eine etwas andere Technik. Die halbwegs getrocknete Schellackfläche wird mit ganz wenig Paraffin mit einem Haushaltspapier eingerieben. Dann kommt der Ballen zum Einsatz, den ich vorher mit Alkohol oder Brennspiritus angefeuchtet habe und danach ordentlich durchgeknetet habe, damit sich der Schellack auf dem äußereren Lappen des Ballens verteilt. Beim Polieren bilden sich dann Schlieren, was ein gutes Zeichen ist. Zum Schluss sieht man, wie sich der Hochglanz entwickelt. Wenn der Ballen klebt, muss mehr Spiritus zugegeben werden und/oder etwas mehr Polieröl.
Re: Schellack, Nitrolack, Acryllack Polyesterlack, Polyurethanlack. Wer kennt die Unterschiede?
Hallo Norbert, eine farblich möglichst optimale Angleichung an das Original wollen wir wohl alle. Aber das muss jja nicht unbedingt miit zeitgenössischen Methoden geschehen. Bei dem gezeigten Grundig 90U wurde der Lack mit Abbeizer erst mal komplett entfernt und danach miit Aceton nachgewaschen. Anschließend das Furnier mit Clou Beize wieder auf den ursprünglichen Farbton gebeizt. Der Verlauf wurde dann ebenfalls mit Cloubeize gespritzt. Da schwarz grundsötzlich deckend ist (es gibt kein lasierendes Schwarz) wurde es mit Teak dunkel gemischt. Zum Schluss wurden dann ca. 5 Schichten Klarlack mit Zwischenschliff aufgetragen, bis ein einheitliches Schliffbild entstand. Dann erfolgte der Endschliff mit 3000er Körnung mit anschließender Politur. Es war mein erstes restauriertes Holzgehäuse und ich war überrascht, wie einfach das mit dem 2K-lack funktioniert hat. Bisher hatte ich den nur für Bakeltgehäuse verwendet.
Re: Schellack, Nitrolack, Acryllack Polyesterlack, Polyurethanlack. Wer kennt die Unterschiede?
Hallo Volker, hallo Achim,
Volker:Wenn der Ballen klebt, muss mehr Spiritus zugegeben werden
das habe ich auch festgestellt und deshalb habe ich den Pinsel immer wieder in den Verdünner tauchen müssen. Obwohl ich einen Lasur-Pinsel (den mit den feinen weissen Enden) gab es Streifen, die dann aber beim trocknen wieder verschwanden. Der Pinsel kann ja nur eine geringe Menge von Farbe aufnehmen und wenn sie verteilt ist, dann muss man wieder in die Farbe eintauchen. Bis man das ganze Gehäuse lackiert hat sind manche Stellen schon (fast) trocken. Vielleicht sollte man, wenn alle Stellen fast trocken sind, noch mehrmals mit reinem Verdünner drübergehen, um eine homogene Oberfläche zu bekommen.
@Achim Die Übergänge sehen sehr gut aus. Ich werde es auch einmal mit spritzen versuchen. Wie viele Übergange hast Du verwendet und wie stark hast Du die Farbe verdünnt?
Re: Schellack, Nitrolack, Acryllack Polyesterlack, Polyurethanlack. Wer kennt die Unterschiede?
Hallo Norbert,
die Übergänge wurden mit gewöhnlicher wasserbasierter Beize gespritzt. Allerdings würde ich das heute nicht mehr machen, sondern den Clou Lasurlack dafür verwenden. Der gibt ein schöneres, harmonischeres Spritzbild da die Benetzungsfähigkeit viel besser ist als bei einer wasserbasierten Beize. Duch das vorangegangene Beizen der Grundfarbe sind die Poren des Holzes bereits zu einem gewissen Grad versiegelt und wenn der Verlauf dann mit wasserbasierter Beize aufgebracht wird, dann neigt sie zum Abperlen. daher ist eben ein lösemittelbasierter Lasurlack oder eine alkoholbasierte Beize für den Verlauf besser geeignet. Den Verlauf habe ich in etwa 3 Durchgängen gespritzt. Immer von innen nach aussen, nie umgekehrt, sonst lagert sich zu viel Farbnebel im Zentrum ab. Der Klarlack selbst wird überhaupt nicht verdünnt, allenfalls ganz minimal, höchstens 5%. Nach 24 Stunden kann geschliffen werden.
Re: Schellack, Nitrolack, Acryllack Polyesterlack, Polyurethanlack. Wer kennt die Unterschiede?
Hallo Achim
Dein Gehäuse find ich richtig gut. So stelle ich mir eine Restauration vor, mit den original verläufen so wie es mal war. Ist echt schön geworden was du da gemacht hast. Und das nächste wird noch besser. Weiter oben hatte ich das schon mal angesprochen. Du hast ja jetzt dein Holz gebeitzt. Original ist das ja nicht so. Als bei deinem die Farbe ab war kam ja das Holz in seiner ich sag mal richtigen Farbe raus. Das hab ich bei meinem Tefi und meinem Braun auch. Mich würd mal Interessieren ob man den Klarlack mit der Beize tönen kann. Erst eine dünne Klarlackschicht und dann mehrere Schichten getönt bis es dunkel ist.
Re: Schellack, Nitrolack, Acryllack Polyesterlack, Polyurethanlack. Wer kennt die Unterschiede?
Guten Morgen Wolfgang,
in der Tat scheint es so zu sein, dass original der gesamte farbliche Aufbau mit (teils eingefärbtem) Klarlack erfolgte. Vermutlich hatte das rein wirtschaftliche Gründe, da es einfach schneller ging. Angenommen, man brauchte 5 Schichten für den Lackaufbau, dann war es natürlich rationeller, die ersten 3-4 Schichten mit eingefärbtem Lack aufzutragen und die letzten dann mit reinem Klarlack. So sparte man sich den zusätzlichen Arbeitsgang des Beizens. Vom optischen Eindruck her ist es allerdings egal, ob sich die Farbe nur in der untersten oder mehreren der oberen Schichten befindet.
Will man das ganz original machen, dann muss man den Klarlack entspr. einfärben und da beginnt das Problem. Wasserbasiertes Beizpulver funktioniert mit Sicherheit nicht, da es sich im Lack nicht lösen wird. Bei alkohollöslicher Beize weiss ich es nicht. Müsste man mal probieren. Leider führen die Baumärkte bei uns nur die Wasserbeizen So rein aus dem Bauch heraus, ohne es wirklich zu wissen, würde ich den Clou Lasurlack als Nitrolack einstufen und damit wäre es evtl. möglich, den Klarlack damit einzufärben. Es könnte allerdings sein, dass es irgendeine unerwünschte Nebenreaktion gibt im Härtersystem des Klarlacks. Eine alte Lackieregel besagt, immer innerhalb des Systems eines Herstellers zu bleiben, ansonsten muss man damit rechnen, dass alles mögliche passieren kann.
Aber deine Frage ist sehr interessant und da ich alle Materialien da habe, werde ich das gleich mal ausprobieren. Es gäbe allerding noch eine Alternative: Farbkonzentrate für Epoxid und PU-Harze. Die sind ingeheuer farbbintensiv, so dass vermutlich minimale Beimischungen reichen würden. Auch das kann ich mal testen.
Einen wirklichen Vorteil für das Endergenis sehe ich darin allerdings nicht unbedingt - aus folgendem Grund: Man muss den Klarlack zwischendurch immer mal schleifen um ihn einzuebnen und auch um Einschlüsse der einzelnen Schichten zu entfernen. Bei eingefärbtem Lack könnte das Problem auftreten, dass das Auswirkungen auf die Farbintensität hat wenn nicht völlig gleichmäßig geschliffen wird. Das wird ein Versuch zeigen