Ich habe einen schönen Vollautomat von Dual, der leider immer wieder während des Betriebs spinnt. Folgende Fehler treten auf: Die Schallplatte ist aufgelegt, durch Betätigen der Start Taste wird der Tonarm von der Stütze gehoben und auf die Schallplatte gesetzt. Jedoch kommt es manchmal vor, das der Plattenteller nach dem Betätigen der Starttaste rückwärts dreht, das Aufsetzen der Nadel erfolgt jedoch so wie es soll. Wenn man den Netzstecker zieht und wieder einsteckt, läuft der Teller wieder richtig herum. Auch ist der Plattenspieler mal während der Wiedergabe der Schallplatte plötzlich stehen geblieben.
Vielleicht habt ihr ja eine Idee, was mit dem Gerät los sein könnte?
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11.09.10 22:29
roehrenfreak
nicht registriert
11.09.10 22:29
roehrenfreak
nicht registriert
Re: Dual ASP 130 Plattenspieler spinnt
Hallo Technikfreund,
es gibt drei Versionen bzgl. der Motor-Betriebsspannung, 12Volt, 115Volt und 230Volt Wechselstrom. Ausgehend von der 230Volt-Version käme in Betracht:
> die Motorplatine: kalte Lötstelle(n), Phasenschieberkondensator C2 (/C3, falls eingebaut) defekt, > Motor defekt: Eine Spule unterbrochen. Mit dem Ohmmeter Durchgang prüfen:
> zwischen grün und gelb, > und zwischen grün und weiß
Messwerte in Richtung "unendlich" oder kleiner als ca. 100 bis 300Ohm deuten auf einen Defekt hin.
Der Motor ist ein SM 100-1 von Dual. Muss jetzt mal vorsichtig den Plattenspieler ausbauen, er sitzt in einer Kustoffwanne mit aufgebauter Holzzarge, wenn man die Transportsicherungs-Schrauben zu Seite schiebt, soll er wohl rausgehen.
Die von die genannten Kabel konnte ich von unten schon erkennen.
Kurz zu mir: Was Strom, Spannung und Co sind weiß ich. Hatte mal auch ein Fachabi für E-Technik angefangen, war jedoch leider viel zu theoretisch.
Meine Ausrüstung: Prüftafel mit mehreren abgesicherten Steckdosen, Ampere- und Volt-Meter, FI-Schalter. Analoges & Digitales Vielfachmessgerät, Stelltrafo (Kein Trenntrafo) regelbar von 160-250 Volt. (Dient zur Herstellung der damaligen Netzspannung von 220V). Labor Netzgerät, Lötstation, Handkolben und diverse andere Hilfmittel.
Der Plattenspieler hat übrigens "schon" einen 230V Aufkleber, steht aber Made in Germany drauf.
Die genannten Kabelkontakte habe ich durchgemessen und bei beiden Messungen Werte von ca. 2000 Ohm bekommen.
Auf der Motorplatine sitzen:
3 Kapazitäten mit je:
0,068 yF 0,33 yF 0,01yF
1 Widerstand 37 Ohm
und noch einer bei dem steht 5W 5K1 5% drauf.
Die Kondensatoren sind eckig und haben so Plastikkappen übergezogen, die allesamt Risse und Sprünge aufweisen. Die Unterseite der Platine konnte ich noch nicht einsehen.
Außerdem ist noch der Start / Stopp Schalter auf der Motorplatine verbaut.
Hier auch mal meine Meinung dazu. Der äußere Zustand der Kondensatoren deutet schon auf deren mögliche Defekte, wie Feinschlüsse, Kapazitätsveränderungen und mögliche Kontaktwackler hin. Ohne Kapazitätsmessgerät, kannst Du diese nur auf ihren Isolationswiderstand prüfen, der einen etwa zweistelligen Megaohmwert haben sollte. Diese solltest Du aber auf jeden Fall durch solche gleichen Wertes und mindestens gleicher Spannungsfestigkeit ersetzen. Da hat ja Jürgen schon als mögliche Fehlerursache darauf hingewiesen. Viel Erfolg bei der Reparatur.
Wirklich gut sehen die Kondensatoren nicht aus. Vielleicht sollte ich gleich alle auslöten und ersetzen, wird ja nicht die Welt kosten und die Platine ist auch sehr einfach auszubauen. Kalte Lötstellen habe ich keine gesehen.
Ich hätte zu den Kondensatoren noch einmal eine kleine Frage:
Die Phasenschieberkondensatoren sind von der Marke "Rifa" und haben z.B. für einen der drei, folgende Werte:
0,33 yF 250V MP fo=2,4 MHz
Bei der Suche nach passenden Ersatzkondensatoren der gleichen Marke bin ich auf welche von "Evox-Rifa" gestoßen, die folgende Daten haben:
0,33 yF 275V Toleranz 10%
Meine Frage an euch wäre, was es mit den Frequenz-Angaben beim Original Kondensator auf sich hat. Beim Ersatz-Kondensator habe ich nirgenswo diese Angabe gefunden, er ist jedoch von der gleichen Marke und sieht dem Original ähnlich. Auch die Größen-Angaben des Kondensators (Länge, Höhe, Rastermaß) sind gleich, habe nachgemessen.
Viele Grüße und Dank für eure Hilfe, Technikfreund.
Habe mich noch mal mit den Kondensatoren auseinander gesetzt, aber noch keine Bezugsquelle gefunden. Im Elektronik-Shop und Rundfunkladen hatten sie keine. Auch das Internet war bisher nicht so ergiebig.
Was ich merkwürdig fand, der Rundfunkhändler meinte, an den Kondensatoren könnte das rückwärts Drehen und abrupte Stoppen nicht liegen. Man könnte diese sogar einfach weglassen. (Sie würden nur dem Entstören dienen) Woran sollte denn dann das Problem liegen? Kann denn tatsächlich eine Motorspule unterbrochen sein? Auf den Messhinweiß von Roehrenfreak hin habe ich die Motorkontakte durchgemessen und jeweils Werte von 2000 Ohm bekommen.
Hier noch einmal die kompletten Kondensator-Werte:
Typ: Metall-Papier-Kondensator von "Rifa" 250V Wechselspannung
0,068 yF 0,33 yF 0,01yF
Vielleicht findet oder kennt jemand ja eine Quelle um diese zu beschaffen.
Ich bedanke mich recht herzlich für eure Hilfe, Technikfreund.
Je nach Ausführung des Antriebsmotors können Kondensatoren auch als Phasenschieber fungieren und den Drehsinn beeinflussen. Versuche es doch mal bei blauen Riesen, bzw. blauen "C" oder beim Elektronikanbieter Reich.... Du brauchst spannungsfeste Typen gleich oder größer 250 Volt. Bei Problemen mit den Kapazitätswerten bedenke auch, daß sich die Kapazitäten bei der Parallelschaltung addieren. Bei der Reihenschaltung verringert sich die Kapazität. So ist dann: 1 durch Cgesamt = 1 durch C1 plus 1 durch C2. Das ist genauso wie bei der Parallelschaltung von Widerständen. So kannst Du eventuell auch durch die Kombination von Kondensatoren auf die erforderlichen Größen gelangen. Geringe Abweichungen spielen da keine Rolle.