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Wumpus-Gollum-Forum von "Welt der Radios".
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Jupiter 202 Stereo
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25.10.21 10:24
MB-RADIO 

WGF-Premiumnutzer

25.10.21 10:24
MB-RADIO 

WGF-Premiumnutzer

Jupiter 202 Stereo

Hallo,

nach etwas längerer Radioabstinenz hier nun mal wieder etwas von mir.
Das ist zwar auch kein Radio, aber……

Es ist das russische „Jupiter 202 Stereo wie hier:
https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...&thread=104

Ich habe aus vier Schrottgeräten nun Zwei gemacht. Pesen habe ich Neue gekauft, aber leider sind die etwas dünner und bei der dicken Kurzen zeigt sich schon, dass sie überfordert ist.

Die Geräte sind modular aufgebaut, das gefällt mir sehr gut. Auch ist alles Mögliche einstellbar. Die Mechanik ist einfach, stabil und robust.

Die Geräte sind aber als Rauschgeneratoren verschrien. Ich hatte Eines in den 1970igern gekauft, weil kein anderer Typ zu bekommen war – wollte eigentlich ei ZK246 haben.
Aber wegen dem Rausche und einem Nachbesserungsversuch der händlereigenen Werkstatt habe ich es dann zurückgegeben.
Und nun habe ich die Schrottgeräte zusammengetragen ……..

Eines will original lassen und Einem will ich mit moderneren Transistoren das Rauschen abgewöhnen.

Derzeitiger Stand:

Zuerst musste ich alle Papier-Cs und fast alle Elkos wechseln. Desweiteren den Bandzug einstellen und den Tonkopf mangels Ersatz wieder Planschleifen und Polieren.

Einige Transistoren habe ich gegen Si-pnp und einige Widerstände gegen Metallschicht getauscht, sowie die Arbeitspunkte korrigiert.

Auf den Entzerrerplatinen:
1-T1 und 1-T2 BC560 Beta 330, 1-T3 und 1-T4 SC309 Beta 200
1-R1 150k (Arbeitspunkt 1-T1) , 1-R2 56k, 1-R3 11k, 1-R4200 Ohm, 1-R7 18k, 1-R19 2,7k, und 1-R28 82k (Arbeitspunkt Aufholverstärker 1-T4/1-T5)
Die beiden Baugruppen habe ich erstmal auf ungefähre Gleichheit abgeglichen. Die Verstärkung ist noch etwas größer als mit Germaniumtransistoren.

Auf der Chassisplatine noch folgende vier Widerstände durch Metallschicht ersetzt:
3-R3, 3-R4, 3-R29 und 3-R30.

Ob das tauschen der Widerstände in Metallschicht rauschmäßig etwas gebracht haben, habe ich nicht untersucht. Jedenfalls ist das originale Rauschen verschwunden.

Als nächstes folgt nun der Abgleich nach Serviceunterlage. Eventuell tauchen da Fragen auf, denn mit dem Abgleich übers Band habe ich mich noch nie befaßt. Falls es hier einen Fachmann dafür gibt, wäre ich für Tipps sehr dankbar.

Erste Aufnahmen klingen aber schon recht gut.

Bilder folgen noch.

Viele Grüße
Bernd


Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. (Albert Einstein)

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16.12.21 20:20
MB-RADIO 

WGF-Premiumnutzer

16.12.21 20:20
MB-RADIO 

WGF-Premiumnutzer

Re: Jupiter 202 Stereo

Hallo,

ich kämpfe immer noch mit Ungleichheiten in der Lautstärke und Frequenzgang der beiden Stereokanäle.
Die Baugruppen habe ich extern auf Gleichheit eingestellt und den Rest auf der Chassisplatine überprüft.

Um nicht weiterhin im Dunkeln zu tappen bräuchte ich eine Aufnahme mit 9cm in Stereo, aber beide Kanäle verbunden, um die Gleichheit bei Wiedergabe zu prüfen. Und zwar einmal mit Musik und dann mit 60Hz, 1,5kHz und 8kHz, jeweils etwa 5Minuten lang.

Kann mir damit bitte Jemand helfen? Das Band kann ich liefern.

Viele Grüße
Bernd

Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. (Albert Einstein)

18.12.21 20:58
MB-RADIO 

WGF-Premiumnutzer

18.12.21 20:58
MB-RADIO 

WGF-Premiumnutzer

Re: Jupiter 202 Stereo

Könnte es sein, daß die Vormagnetisierung nicht mehr stimmt ? Im dumpferen Kanal ist die Vormagnetisierungsspannung etwas geringer.
Ehe ich sinnlos etwas verstelle , frage ich lieber mal hier. Vielleicht gibt es hier einen Tonbandexperten.
Wie gehe ich vor, diese richtig einzustellen ?

Viele Grüße
Bernd

Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. (Albert Einstein)

18.12.21 21:33
ingodergute 

Moderator

18.12.21 21:33
ingodergute 

Moderator

Re: Jupiter 202 Stereo

Hallo Bernd,

wenn ich den Frequenzgang des Gerätes mit Reglern auf den Entzerrern abgleichen kann, dann stelle ich die Vormagnetisierung folgendermaßen ein:
Ich nehme ein Signal 1 kHz sinus mit maximal 10% Vollaussteuerung (= -20dB) auf und verändere die Vormagnetisierung. Bei Geräten mit Hinterbandkontrolle kann ich direkt das Ausgangssignal beobachten und stelle die Vormagnetisierung so ein, daß das Ausgangssignal seinen Maximalwert besitzt - normalerweise ergibt sich ein spürbares Maximum. Anschließend erhöhe ich den Vormagnetisierungsstrom um 3 ... 10 %.
Bei einem Gerät mit Kombikopf (ohne Hinterbandkontrolle) zeichne ich eine Reihe auf mit bekannten Vormagnetisierungsströmem und such das Maximum (kann in mehreren Reihen mit steigender Feinheit erfolgen). Dann wird der Strom wie beschrieben um 3 ... 10 % erhöht.

Erst anschleißend an diese Prozedur werden Aufnahmepegel, Pegelinstrumente und Aufnahmefrequenzgang eingestellt.

Wenn keine Möglichkeit der Frequenzgangverstellung im Aufnahmeverstärker vorgesehen hat oder die Regler am Anschlag sind, stelle ich die Vormagnetisierung so ein, daß Signale, mit 10% Vollaussteuerung aufgenommen, bei 1 kHz und 10 kHz etwa gleichen Pegel aufweisen. Kleine Korrekturen sind möglich, um den Frequenzgang zwischen 100 Hz und 12,5 kHz so flach wie möglich einzustellen.

Voraussetzung für die ganze Einstellerei ist eine zuvor korrekt eingestellte Spurlage und senkrecht stehender Spalt (max. Höhenwiedergabe vom Normband bzw. Phasengleichheit bei 10 kHz zwischen den Stereokanälen). Auch Wiedergabefrequenzgang und -pegel sollten, wenn möglich nach Meßband eingestellt sein. Steht kein Meßband zur verfügung kann zur Spalteinstellung ein industriell bespieltes Band verwendet werden. Die Spur wird nach Sicht am Kopf eingestellt.

Wenn möglich sollten auch Kräfte (Auf- und Abwickelkraft) korrekt eingestellt sein. Ich drehe auch immer den Abwickel los, so daß für einen Moment keine Abwickelkraft auftritt und beobachte, ob das Band zwischen Kopf und Andruckrolle knitterfrei läuft und nicht dazu neigt, an der Tonwelle hoch- oder runterzulaufen.
Bei Einmotorenlaufwerken nehme ich die Aufwickelspule kurz vom Teller, lasse das Band in Stellung Wiedergabe laufen, höre den Ton und halte den Aufwickeldorn fest und lasse ihn los. Dabei soll im Idealfall die Geschwindigkeit konstant bleiben. Sonst ist der Motor oder die Kraftübertragung vom Motor zur Tonwelle zu schwach oder die Aufwickelkraft zu stark eingestellt.

Viele Grüße

Ingo.

_____________
Analog bleiben!

19.12.21 13:06
MB-RADIO 

WGF-Premiumnutzer

19.12.21 13:06
MB-RADIO 

WGF-Premiumnutzer

Re: Jupiter 202 Stereo

Hallo Ingo,

danke schon Mal.

Ich habe mich erstmal dem zweiten Gerät gewidmet, welches original bleiben soll. Das ist das , was am wenigsten rauscht. Auch Dieses ist auf einen Kanal etwas dumpfer.
Wenn ich die Mechanik in Schuß habe, werde ich das so einstellen.

Was bewirkt die 3...10%ige Erhöhung ?

Ein Referenzband habe ich leider nicht, deshalb auch oben schon die Anfrage , ob Jemand für mich sowas aufnehmen könnte.

Viele Grüße
Bernd

Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. (Albert Einstein)

19.12.21 18:22
ingodergute 

Moderator

19.12.21 18:22
ingodergute 

Moderator

Re: Jupiter 202 Stereo

Hallo Bernd,

ich verleihe meine Meßbänder leider nicht. Momentan habe ich auch kein eingemessenes Gerät nutzbar aufgebaut (Revox A77 und A700 warten auf Aufarbeitung ebenso wie einige Geräte aus dem DDR-Handel). Es sollte im besten Fall auch ein super eingemessenes, stabiles Gerät mit Vollspurköpfen sein.

Im Netz (u.a. in der Bucht) findet man ab etwa 50 Euro z.T. nachgefertigte Bänder. Im Magnetbandforum kann es sich auch lohnen, zu fragen.

Viele Grüße

Ingo.

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Analog bleiben!

19.12.21 18:32
ingodergute 

Moderator

19.12.21 18:32
ingodergute 

Moderator

Re: Jupiter 202 Stereo

Zur Vormagnetisierung gibt es hier ein paar Infos: https://genesis-audioline.de/vormagnetisierung-bias/

Die geringe Erhöhung der Vormagnetisierung über den Punkt höchster Empfindlichkeit resultiert aus der Tatsache, daß der Punkt niedrigsten Klirrfaktors bei höherer Vormagnetisierung liegt.

Hier ist eine schöne Kurve für 9,5 cm/s : https://postimg.cc/JtsS5Jx6
Vergleiche mal das Maximum bei 315 Hz mit dem Minimum des THD 250 (Hz).

Ich habe die Hinweise zu Vormagnetisierung und Entzerrung als Jugendlicher von einem Toningenieur bei der DEFA (dem Betrieb, in dem mein Vater arbeitete) bekommen.

Viele Grüße

Ingo.
_____________
Analog bleiben!

Zuletzt bearbeitet am 19.12.21 18:32

20.12.21 09:16
MB-RADIO 

WGF-Premiumnutzer

20.12.21 09:16
MB-RADIO 

WGF-Premiumnutzer

Re: Jupiter 202 Stereo

Hallo Ingo,

also Meßbänder würde ich auch niemals verleihen.

Nun ich will ja keine Studiomaschine daraus machen - davon sind die Geräte meilenweit entfernt. Aber die beiden Kanäle sollten schon einigermaßen gleich sein.

Leider sind Tonbandgeräte auch ausgestorben und ich kenne Keinen mehr, der Eines hat. Mir reicht ja schon ein selbst aufgenommenes Band eines ordentlich eingestellten Gerätes. 50 Euro für ein Meßband werde ich nicht ausgeben um nur zwei Geräte einzustellen, das wäre weit übers Ziel hinausgeschossen.

Trotzdem danke. So wie Du das beschrieben hast, habe ich das nirgends gefunden - Fachmann bleibt eben Fachmann.

Viele Grüße
Bernd

Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. (Albert Einstein)

28.12.21 10:38
MB-RADIO 

WGF-Premiumnutzer

28.12.21 10:38
MB-RADIO 

WGF-Premiumnutzer

Re: Jupiter 202 Stereo

Hallo,

ich bekomme demnächst ein ordentliches Band um erstmal den Kopfspalt senkrecht einstellen zu können.

Nach dem totalausfall einer Entzerrerplatine fan ich einen zerbrochenen Widerstand, dem man es nicht angesehen hatte. Erst beim Auslöten zerfiel er. Die von ihm zuvor augehenden Aussetzer schob ich auf Kontaktprobleme der Schiebeschaltereinstellung, denn außerhalb des Gerätes funktionierte sie - böser Fehler.

Nun habe ich mir erstmal die Entzerrer des zweiten Gerätes, welches original bleiben soll vorgenommen.
Die beiden Entzerrer hatten schon unterschiedliche Verstärkung bei tiefen und mittleren Frequenzen. Ursache war als erstes ein Gegenkopplungswiderstand 1-R9 mit Kappenfehler. In der Platine gemessen 160 Ohm und ausgelötet dann wieder 150 Ohm. Nun ist aber immer noch ein kleiner Unterschied in der Verstärkung. Ich muß eben weiter suchen. Leider geht das Ausmessen im eingelöteten Zustand besonders bei Ge-Transistoren schlecht, abert zum Glück sind die Entzerrer bis auf wenige Abgleichwiderstände gleich.


Komisch, etwas unscharf. Wenn ich auf das + im Bild klicke, wird es scharf.



Viele Grüße
Bernd

Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. (Albert Einstein)

Zuletzt bearbeitet am 28.12.21 11:07

Datei-Anhänge
Jupiter - Entzerrer.jpg Jupiter - Entzerrer.jpg (168x)

Mime-Type: image/jpeg, 125 kB

Entzerrerplatine.jpg Entzerrerplatine.jpg (161x)

Mime-Type: image/jpeg, 192 kB

04.02.22 23:59
MB-RADIO 

WGF-Premiumnutzer

04.02.22 23:59
MB-RADIO 

WGF-Premiumnutzer

Re: Jupiter 202 Stereo

Hallo,

kurzer Zwischenbericht.
Bei mir geht es halt nicht immer schnell, es gibt auch andere wichtigere Arbeiten.

Ich will ja zwei Geräte aufbauen , eines möglichst original und das Andere auf maximale Funktion.

Das Originale ist leider nicht möglich, da fast alle Elkos im Bereich bis 50µF ausgetrocknet und alle Papier-Cs reststrombehaftet sind. Ohne Diese zu wechseln wird man nicht glücklich.

Weiteres später .

Viele Grüße
Bernd

Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. (Albert Einstein)

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