Hallo zusammen, da ich hier in Aachen noch keinen Fernsehtechniker der „alten Schule“ gefunden habe, der sich mit historischen Röhrenfernsehern auskennt, werde ich nun selber mal anfangen, einige Kondensatoren auszutauschen. Ein Multimeter und eine ausführliche Anleitung mit vielen Schaltplänen und Angaben, wo welche Spannungen sein müssen, habe ich. Trotzdem habe ich ein paar kleine Fragen: Sollten Kondensatoren, die derart viele Risse wie auf dem Bild haben, ausgetauscht werden, oder sind sie erfahrungsmäßig noch in Ordnung?
Weiterhin ist mir aufgefallen, dass ein Zeilentrafo die äußere Kunststoffummantelung verliert. (Siehe Bild) Vielleicht ist das auch der Defekt, der vor ca. 10 Jahren plötzlich direkt nach dem Einschalten den Ton sehr laut und im Bild nur Streifen entstehen ließ?
Ich habe den Fernseher heute noch mal für eine knappe Minute eingeschaltet um anschließend zu prüfen, ob einige Elkos oder Widerstände sehr heiß werden. Der Ton war klar und deutlich. Das Bild konnte sich in der Zeit jedoch nicht aufbauen. Nach einer Minute habe ich das Gerät dann ausgeschaltet, den Netzstecker gezogen und jeden Elko vor dem Anfassen mit einem geerdeten Draht berührt, um eventuell vorhandene Ladungen abzuleiten. Beim Überprüfen der Wärme ist mir aufgefallen, dass die beiden oberen Heißleiter nach einer Minute schon extrem heiß waren (man hätte sich die Finger verbrennen können) der untere Heißleiter dagegen war nur lauwarm. Ist das normal, dass sie sich in so kurzer Zeit derart erhitzen können?
Bei einem 2 Minuten Test kam sogar das Bild, das vor 10 Jahren nur Streifen zeigte. Wegen der sehr langen Stillstandszeit und des schnellen wieder ausschaltens, konnten sich die Farben noch nicht richtig aufbauen..
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Hallo,Magisches Auge.Schön mal wieder Bilder aus einem K8 zu sehen.Habe früher viele von diesen Geräten repariert.Leider vergisst man im laufe der Jahre vieles,aber manche Erfahrung bleibt doch auf der Festplatte gespeichert.K8 Chassis hatten sehr viele Röhren und einen hohen Stromverbrauch,deshalb wurden um den Einschaltstrom zu begrenzen NTC Widerstände verwendet.Diese Widerstände wurden sehr heiss und waren Verschleisteile.Die Anschlüsse verbrannten.Machte man etwas Spucke mit dem Finger auf die Teile verdampfte sie sofort. zu dem anderen genannten Bauteil fällt mir gerade nichts ein.Die Risse im Gehäuse der Kondensatoren haben keine funktionelle Bedeutung,die waren früher auch schon da.Es dauert schon eine gewisse Zeit bis das Bild kommt,mit dem berühmten Relaisklick von Philips.Ablenktrafo,und Hochspannungstrafo gingen oft kapput.Ich würde wegen dem Alter des Gerätes am Anfang nur kurz einschalten.um irgendwelche Restfeuchtigkeit langsam zu beseitigen.Vorsicht im Hochspannungsteil vom K8 ist es besonders gefährlich,es können bei falschem Umgang Funkenstrecken von 7-8 cm entstehen.Im Farb teil gab es immer Probleme.Da die Farbendstufenröhren dicht beieinander liegen gab es grosse Hitze,und an der Printplatte kokelte es.Als Folge gab es Wackelkontakte,unterbrochene Leiterbahnen,Printplattenabrand uInd Aussetzer.Auch die Endstufenröhren waren öfter defekt.Vieleich kannst du mit diesen Grundsätzlichen Informationen etwas anfangen,Habe Auch noch ein paar Ersatzteile,soweit Ich mich erinnern kann. mfg.j.Werner
Hallo Werner, besten Dank für die Infos! Schön, dass dir die Fotos gefallen. Einige Fotos der Röhren und Platinen habe ich vor einiger Zeit in dem Thread „Seit wann gibt es Farbfernseher...“ damals eingestellt.
Die Platinen rund um die Röhren habe ich mir genau angeschaut. Sie sehen noch erstaunlich gut aus und sind nicht verkokelt. Ich habe den K8D gestern immer nur kurz (bis gerade das Bild kam) eingeschaltet, weil ich nicht wusste, ob die Elkos nach den vielen Jahren deformiert sind und somit heiß werden. Daß ich die gerissenen Kondensatoren drin lassen kann ist schon mal ein guter Hinweis, so spare ich mir den Aufwand des Auswechselns. Die Tatsache, dass der Fernseher plötzlich wieder ein Bild hat, bedeutet doch, dass es sich vor ca. 10 Jahren um einen Wackelkontakt oder eine kalte Lötstelle handeln musste, als plötzlich direkt nach dem Einschalten der Ton sehr viel lauter und das Bild nur noch Streifen hatte. Obwohl mich eins wundert: Der Ton ist immer noch sehr viel lauter, als ursprünglich. Der Lautstärkeregler stand sonst immer in der Mitte für Zimmerlautstärke. Jetzt steht er bei gleicher Lautstärke fast ganz auf Minimum, also fast links am Anschlag. Vielleicht bekommt der Tonteil zu viel Spannung? Vielleicht ist aber auch nur eine Röhre defekt. Sie glühen zwar fast alle (bis auf die GY501), aber ob sie trotzdem in Ordnung sind, weiß ich natürlich nicht. Die GY 501 beispielsweise glüht nicht, aber sie steckt ja auch in einem Gehäuse und vielleicht sieht man das Glühen deshalb nicht. Einen Reserveröhrensatz sollte ich mir vielleicht zulegen, obwohl ich den Fernseher (wenn er überholt ist) nur noch selten für besondere Anlässe und dann auch nur für maximal eine halbe Stunde einschalten werde, aber je länger man wartet, desto seltener und teurer werden die Ersatzröhren.
Ich habe noch eine Frage zum Betrieb: Beim Einschalten gibt es ja immer den Entmagnetisierungsstromstoß. Allerdings lässt dieser Stromstoß auch die Heizfäden der Bildröhre für ein paar Sekunden hell aufglühen. Außerdem wurde die Spannung ja auf 230 V angehoben.
Nun wollte ich mir einen Regeltrafo oder Trenntrafo besorgen um den Fernseher damit langsam (in ca. fünf Sekunden) hochzufahren und ihn dann auch mit leichter Unterspannung zu betreiben (ca. 200 bis 210 V). Nun hat jedoch jemand aus einem anderen Forum geschrieben, dass auch die alten Röhrenfernseher mit bis zu 240 V betrieben werden können. Schon früher durfte die Netzspannung angeblich zwischen etwa 200 und 240 Volt schwanken. Das sollte der Fernseher ausregeln können. Der Betrieb mit leichter Unterspannung soll sogar die Lebenszeit der Röhren vermindern, weil die Röhren weniger Heizspannung bekommen
Hallo,das sind ja viele Fragen auf einmal.Spass beiseite,aber leider fehlen mir Schaltunterlagen.Der Fehler mit der Lautstärke könnte eine fehlende Masse oder defekt am Regler sein.Kann aber auch was ganz anderes sein.Horizontale Streifen könnte vom Vertikalteil oder Hochspannungssprühen gewesen sein.Soweit Ich mich erinnern kann war imTonteil eine Endröhre,also dürfte sofort nach dem Einschalten noch gar kein Ton zu hören sein. Trotzdem Überprüfe mal Lötstellen und Leitungen imTonteil.Zum Aufleuchten der Heizfäden nach dem Einschalten ist meine Meinung das kein Regeltrafo gebraucht wird.Da es sich um serienheizkreise handelt,liegen die robustesten Röhren am Anfang der Schaltung.Es dürfte sich um PL 519,PY500,PD510,usw. handeln.Heizfadenbrüche waren eher selten.Die GY 501 liegt nicht im Heizkreis,sie bekommt ihre Heizspannung durch 2 Wicklungen am Hochspannugstrafo.Der Grund ist die hohe Spannungsbelastung von ca.25 KV zwischen Heizfaden und Katode,da die Röhre in einem Kunstoffgehäuse steckt kann man nichts sehen.Aber ohne käme kein Bild.Weiterhin viel Spass beim restaurieren,und wie geschrieben das ist eine gefährliche Kiste.Sicherheitsregeln beachten.
Hallo, ich habe heute Vormittag mal den Tonteil kritisch angeschaut, konnte aber nichts feststellen. Es war für mich schon schwer genug, den Tonteil oder nur Teile davon, überhaupt zu finden. Aber es stimmt, der Tonteil muß eine Endröhre besitzen, denn der Ton kommt erst ca. 15 bis 20 sec nach dem Einschalten. Ehrlich gesagt stört der Fehler im Tonteil überhaupt nicht. Man kann ihn ja noch leise regeln und der Ton ist sehr gut. Kein Rauschen oder Brummen. Außerdem muß nun zum Ausgleich der Helligkeitsregler fast auf Maximum geschoben werden, was früher auch nicht der Fall war, weil das Bild sonst zu dunkel ist. Das ist jedoch kein Problem.
Worauf ich aber schon ein wenig stolz bin ist, dass ich es überhaupt geschafft habe, die Bildwiedergabe dieses komplexen Fernsehers zu reparieren. Es war nicht einmal besonders schwierig und ich musste kein Teil auswechseln. Das Einzige was ich gemacht habe ist, hier und da etwas gerüttelt und an einige Bauteile mit einem Schraubenziehergriff gegengeklopft. Die restlichen Bauteile habe ich einfach nur durch scharfes Hinsehen überprüft und das Bild wurde immer besser. Ich bin nämlich kein Fernsehtechniker und habe auch von der Materie überhaupt keine Ahnung. Es ist mir noch völlig schleierhaft, was genau im Inneren des K8D passiert. Aber ich hatte Erfolg mit meiner Taktik.
Das Bild ist nun nahezu perfekt. Gut – Experten könnten anhand der Serviceanleitung mit einem Oszillographen an den zig Reglern die Farben und Bildschärfe optimieren, aber das traue ich mir nicht zu. Die Gefahr, dass nach der Aktion alles verstellt ist, ist zu groß. Vielleicht finde ich ja hier in Aachen mal jemanden, der die Feinjustierung mal macht, aber es eilt nicht.
Den Hochspannungskäfig habe ich wieder verriegelt und die Rückwand angebracht. Nun werde ich spätestens alle zwei Monate den Goya Royal für 10 min einschalten, damit die Elkos am Leben bleiben. Vielen Dank an alle (auch aus dem anderen Thread) für die Hilfe, ohne die ich es wohl nicht geschafft hätte.