ich habe vor einigen Jahren einen Schwarzweiß-Fernseher "Nordmende Favorit Nr. U 31, Chassis St 10, Typ 860.710.00" (so steht es auf der Rückwand und dahinter) gekauft. Der Fernseher war damals schon defekt, sieht aber super aus und so habe ich das Gerät ein paar Jahre stehen lassen (es macht sich prima neben meiner Musiktruhe Nordmende Caruso).
Jetzt hat mich aber wieder der Ehrgeiz gepackt, nachdem ich dieses Forum entdeckt habe und mir vielleicht jemand weiterhelfen kann. Der Fernseher hat folgendes Problem: Nach dem Einschalten wird das Bild erst einmal nahezu vollständig angezeigt (siehe Foto 1, hier ist kein Sender eingestellt). Dann wird das Bild immer schmaler (siehe Foto 2, hier ist nun ein Sender eingestellt) bis das Bild so schmal ist, dass es kaum mehr zu sehen ist (siehe Foto 3).
Wie man auf dem Foto 1 sehen kann, ist in der Mitte ein heller horizontaler weißer Streifen. Ich habe gelesen, dass mit einer kalten Lötstelle zu tun haben kann aber da der Fehler erst stärker wird, wenn das Gerät "warm" wird, habe ich nun eher eine Röhre in Verdacht. Ich habe ein einfaches Röhrenprüfgerät mit dem ich einige Röhren durchgemessen habe. Demnach sind die Röhren, die damit prüfen konnte, in Ordnung (eine DY86 gehört z. B. nicht dazu, die sieht allerdings so jungfräulich aus, wie ich selten eine Röhre gesehen habe - vielleicht wurde sie noch vor dem Defekt getauscht).
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Eine kalte Lötstelle wäre klopfempfindlich, d.h. es müßte sich etwas verändern, wenn Du das Chassis vorsichtig abklopfst (z.b. mit isoliertem Schraubenziehergriff). In diesem Fall tippe ich aber eher auf einen Kondensator in der Ablenkung, da der Fehler ja bei Erwärmung zunimmt. Hier würde ich also mit Kältespray die betreffenden Bauteile absprühen, um den Fehler zu lokalisieren.
Hallo Kai, ich konnte in meinen Unterlagen nicht fesstellen, welche Röhren in Deinem Modell verbaut wurden, aber da der Fehler in der Vertikal-Ablenkstufe liegt, könnte z.B. die Röhre PCL82 (die wurde in diesen Jahren dafür oft verwendet) einen Fehler hat. Oder aber einer der vielen Kondenstoren in der Stufe Gleichspannung durchlässt oder aber einer der Netz-Elkos, der u.a. die Vertikal-Bildkippstufe versorgt oder aber ein Siebwiderstand hochohmig (bei Erwärnung) wird. Als erstes käme aber eben die PCL82 in Frage. Auch Kombinationen aus verschiedenen soeben geschilderten Fehlern sind möglich. Auch das erste Photo zeigt schon ein Fehlerbild: Vertikal-Lineralität. Oft sind Koppelkondenstoren mit Feinschluß in der Bildkippstufe Ursache für diese Linearitätsfehler.
Hinweis: In dem Gerät könnten mehrere PCL82 verbaut worden sein.
Hast Du ein Schaltbild des Geräts? Die Sicherheitshinweise des Forums sind Dir bekannt?
Wie Rainer bereits geschrieben hat, ist eine PCL82 für dle Vertikalablenkung eingebaut. Ich empfehle Dir, sämtliche Kondensatoren in dieser Stufe zu ersetzen. Schlechte Isolationswiderstände führen zu diesem Fehler.
ein kleiner Zwischenbericht: Ich habe einen großen Teil der Kondensatoren ausgetauscht und nun kann man ein Fernsehbild sehen, das stabil bleibt (siehe anbei). Auch die erwähnten Röhren (PCL82) habe ich ausgetauscht. Der Tipp mit dem Kältespray war wirklich gut, den größten Übeltäter (0,022 uF/1000V) habe ich damit schnell gefunden.
Allerdings habe ich einige Kondensatoren schlichtweg bei meinem Lieferanten nicht bekommen und ich vermute, das wird die Ursache sein, warum mein Bild immer noch stark gestaucht ist. Ich werde noch etwas weiter nach einem Lieferanten suchen, bei dem ich die fehlenden Bauteile bekommen kann.
nachdem ich alle Kondensatoren in der von Wolle empfohlenen Stufe ausgetauscht hatte, war ich so stolz. Denn ich hatte tatsächlich für eine Stunde lang ein stabiles Fernsehbild. Danke an Euch alle, die mir dabei geholfen haben.
Nach einer Stunde Betrieb bekomme ich jetzt ein Bild, das man vielleicht am ehesten als Zickzack-Bild beschreiben kann (siehe Anlage) es wird begleitet von einem sehr hohen Pfeiffen (das allerdings nicht aus dem Lautsprecher kommt). Wenn sich der Fernseher so verhält, steigt in mir der starke Wunsch auf, das Gerät sofort auszuschalten. Wartet man einige Zeit und schaltet es dann wieder ein, ist scheinbar alles wieder in Ordnung - für eine Stunde und dann tritt der Fehler wieder auf.
Ich habe es nochmal mit dem Kältespray bei den verbleibenden WIMAs versucht (das hatte beim letzten Mal ziemlich gut funktioniert). Diesmal hat es aber scheinbar keinen Effekt. Es befinden sich insbesondere in der Nähe des Netzteils noch einige richtig große WIMAs.
Kann mir jemand einen Tipp geben, was nun zu tun ist?
Hier liegt ein Fehler im Zeilengenerator vor. Ist die Röhre ECH81 in Ordnung? Wie reagiert der Regler "Zeilenfrequenz" nach dem Einschalten und im Fehlerfall? In dieser Stufe sind einige hochwertige Kondensatoren eingebaut, die kaum ausfallen. Schwarze Bonbons aber ersetzen.