für den DE 6 der Fernseh AG wurde eine Bildröhre verwendet mit 40 cm. Schirmdurchmesser. Diese Bildröhre hat zwei Stutzen am Konus, die sich gegenüber liegen. Ein Stutzen hat eine Messingkappe, ich vermute das ist der Anodenanschluss. Der andere Stutzen hat eine Schraubenmutter. Der Heizfaden der Bildröhre ist in Ordnung. Ein Getter oder ein Alkalispiegel im Hals oder in der Nähe des Systems ist nicht zu finden.
Nun vermute ich, dass der zweite Stutzen für die Evakuierung gedacht ist. Bei Göbel habe ich gelesen, dass bei solch großen Röhren immer wieder nachevakuiert wurde, da man, so vermute ich, damals die Röhren solcher Größe wohl nicht sauber verschmelzen konnte unter Vakuum.
Gibt es eine Möglichkeit, festzustellen, ob die Röhre noch unter Vakuum ist bzw. gibt es eine Firma oder ein Labor, das die Röhre evakuieren kann? Ich möchte ja nicht einfach aufs Geratewohl die Röhre unter Spannung stellen.
Beste Grüße Eckhard - Richtige Fernseher haben Röhren!
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05.05.09 22:19
roehrenfreak
nicht registriert
05.05.09 22:19
roehrenfreak
nicht registriert
Re: Evakuieren einer Bildröhre mit Absaugstutzen
Hallo Eckhard,
wäre es Dir möglich, ein Bild mit den Details der Röhre hier einzustellen und hat diese noch irgendwo eine Typenbezeichnung? Das mit dem Nachevakuieren ist mir gänzlich neu, so daß ich die Vermutung hege es handelt sich um einen elektrischen Anschluss wie z.B. Aquadag-Belag (Masse). Die grosse Poblematik sehe ich auch in der Dichtheit eines solchen "Pumpanschlusses" und das kann ich mir noch nicht so recht vorstellen wie denn das damals schon zufriedenstellend hätte gelöst werden können. Die Glasschmelztechnik hingegen war schon weit entwickelt. Schwierig war noch bei grossen Glasgefässen die mechanische Stabilität zu gewährleisten. Schliesslich war die Glasvorspanntechnik während der Herstellung noch nicht sicher im Griff. Deshalb auch kam es immer wieder mal im Werk zur Implosion einer Bildröhre. Hier ist auch der Grund für die anfangs nur recht kleinen Schirmdurchmesser und die weitgehend runde Konstruktion zu finden.
danke für das Bild. Noch bin ich in der Suche unterwegs. Aber die Vakuum-Prüfung könnte man doch nach Art des Funke W19 probieren. Wenn das Vakuum gut ist darf zwischen Kathode und Wehneltzylinder bei angelegter Vorspannung kein (Ionen-)Strom fliessen und sich somit der "Anodenstrom" nicht ändern. Dazu müssen die angelegte Anoden-Prüfspannung noch nicht einmal besonders hoch sein. Als "Anode" würde ich die dem Wehneltzylinder nächst gelegene Elektrode wählen. Noch eins: Wenn bei korrekt angelegter Heizspannung der Heizfaden nicht glüht sondern das sockelseitige Ende vom Röhrenhals nach kurzer Zeit sehr warm werden sollte ist die Röhre mit Sicherheit gasig und eh unbrauchbar. Ob ein nachträgliches Evakuieren da überhaupt noch etwas bewirkt ist m.E. ungewiss. In der Hoffnung, schon etwas weiter geholfen zu haben...
Freundliche Grüsse, Jürgen rf
Nachtrag: Schau doch bitte einmal, falls nicht schon geschehen, bei http://www.cdvandt.org/Band1Heft5Aug39.pdf. Interessante Abbildung von Projektionsröhren, ebenfalls mit zwei seitlichen Anschlüssen. Beide sind offensichtlich zum Anschluss der g2 (Vorbeschleunigung) und g3 (Hochspannung, Nachbeschleunigung) vorgesehen, siehe auch dort die elektrische Skizze über Braunsche Röhren.
mittlerweile bin ich mir ziemlich sicher, daß der Schraubanschluß zur Vorbeschleunigungselektrode (g2) und der Steckanschluß zur Nachbeschleunigungselektrode (g3) und zum inneren Aquadag-Belag führt. Über die Hochspannung an letzterem Anschluß gibt es Angaben zwischen 10 und 12kV für ähnlich konstruierte Röhren aus 1938. Über die Höhe der U g2 kann ich nur spekulieren; sie dürfte um 400 bis 600Volt betragen? Liege ich mit der Vermutung richtig, daß die Röhre magnetisch fokussiert wird?
diese Informationen helfen mir schon sehr viel weiter. Mal sehen, was die Vakuumprüfung ergibt.
Der Strahlstrom wird in der Tat magnetisch fokussiert. Die anderen Anschlüsse der Bildröhre sind mir im Unklaren, weil ich keinen Schaltplan bisher fuer den Apparat (DE6 von der Fernseh AG) gefunden habe. Aus einem Schaltplan könnte ich die korrekte Beschaltung sicher ableiten.
Viele Grüße Eckhard - Richtige Fernseher haben Röhren!
es freut mich, daß nun ein wenig Licht ins Dunkel gekommen ist. So wie ich zwischendurch Zeit habe werde ich in der Richtung weiter "forschen". Ein Schaltplan wäre in der Tat hilfreich. Hoffentlich klappt´s mit der Vakuumprüfung. Vor ein paar Monaten begann ich mit der Restaurierung eines Philips-"Osterei´s". Erster Schritt: Röhren prüfen. Äusserlich sahen sie gut aus aber dann die Ernüchterung. Eine RENS1264 hatte Luft. Das machte sich dadurch bemerkbar, daß zwar die Heizfadenprüfung ok war, aber es stellte sich absolut keinerlei Emission ein. Nach wenigen Minuten auf dem "W19" war die Röhre oben sehr warm, unten quasi kalt. Das ist die Folge der "Thermik" in der belüfteten Röhre. Das Glühen der Kathode ist wegen der Schirmlackierung dieser Röhre übrigens nicht sichtbar. Und unter Luft glüht bei normaler Heizspannung da eh´ nichts. Zu schnell wir die Heizenergie abgeführt als daß da noch irgend etwas auf die erforderlichen rund 850°C kommen könnte.
bei meiner Suche nach weiteren Informationen bin ich auf http://fernsehen.bplaced.net/Fernseh%20AG%20DE%206.html gestossen. Viele interessante, detailreiche Bilder vom DE6R-Innenleben sind dort zu sehen. Viel Freude beim Anschauen!