Hallo, vor kurzem habe ich einen Saba Fernseher vor dem Schrott retten können. Ich möchte mich jetzt schon für die langen Text entschuldigen.
Es handelt sich um ein Standgerät mit 90° Bildröhre (A67-100/120x) Chassis color F. Vor einigen Jahren hatte ich schon mal für ein Tischgerät, das ich an einen anderen Sammler weitergegeben habe, eine Anfrage hier im Forum gestartet. Leider hat der Vertikal-Ausgangstrafo einen Windungsschluss und einen Schluss gegen Gehäuse/Masse.
Zuerst lief das Gerät noch. (Boosterkondensator vor dem ersten Test (FKP-1) getauscht.) Die Durolit Kondensatoren und einige Elkos gewechselt. Um keinen Schiffbruch zu erleiden habe ich auf exakte Werte geachtet.
Die Netzsiebelkos sind noch original.
Bei nächsten Einschalten hat der ZTR „gekreischt“ -> sofort abgeschaltet und sicherheitshalber die PCF802 getauscht. Jetzt ging er ohne Nebengeräusche, nur das Bild war kleiner (vertikal und horizontal). Sonst keine Auffälligkeiten, wie zuviel Strom, Geruch, etc. ... Nach wenigen Minuten hat sich der Widerstand R673 für die Vertikalendstufe aufgelötet.
Den Ausgangstrafo ausgebaut und gemessen ca. 27,3Ohm gegen Gehäuse. Den Trafo isoliert wieder eingebaut und eingeschaltet. Bildhöhe sehr klein, aber die Endstufe wird nicht mehr heiß.
Allerdings wird jetzt die PL509/519 sehr heiß. Egal ob mit Vertikal-Trafo oder ohne! Nach ca. 3 Minuten ca. 350°C. Die PY500A kommt auf ca. 113°C. Der ZTR bleibt allerdings kalt. Die Hochspannung kommt nicht mehr über 21,5kV.
Da ich mal einen Ersatztrafo durch den Kauf eines Konvoluts ergattern konnte, habe ich diesen mit gleichem Ergebnis getestet. Die Kaskade habe ich auch gewechselt. Selbst ohne Kaskade wird die PL zu heiß. Keine defekten Widerstände. Andere PY500A, PL509/519, PCF802 Weitere Kondensatoren habe ich dann auch nach und nach gemessen und ggf. getauscht. Die Spannungen habe ich auch ohne große Auffälligkeiten gemessen.
Sonst habe ich noch keine Tests/Messungen gemacht.
Nun meine Fragen: - Kann die zu heiß werdende PL509/519 mit dem Ausfall der Vertikal-Endstufe zusammenhängen? - Hat noch jemand Teile für dieses Chassis (speziell den Vertikaltrafo)? - Und/Oder wer kann den Trafo reparieren?
Ich möchte die Teile und/oder Reparatur nicht umsonst haben!
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zuerst die Frage: was verstehst du unter 'heiss' bei der PL519? Glüht die Anode oder das Schirmgitter? Das wäre ein klarer Fall von Überlast. Es ist aber normal, dass die PL519 heiss wird, die verheizt ja immerhin etwa 40W. Glühen darf aber nur die Kathode.
Die Horizontal- und Vertikalstufe haben zwar im Prinzip nichts miteinander zu tun, aber durch die Konvergenzschaltung (die bei den 90°-Fernsehern rein passiv ist) und die Rasterkorrektur sind die beiden Ablenkungen miteinander verheiratet. Falls z.B. in der Konvergenzschaltung etwas faul ist (defekte Diode), kann hier durchaus zu viel Strom von der Horizontalablenkung abfliessen, was sich durch zu wenig Hochspannung bemerkbar macht.
Eine weitere Feherquelle kann eine falsche Horizontalfrequenz sein, falls das Gerät nicht auf ein Fernsehsignal synchronisiert ist. Die Horizontalfrequenz sollte im nichtsynchronisierten Fall auf 15675Hz eingestellt sein (normalerweise eine Spule nahe an der PCF802).
Ebenfalls möglich ist auch ein Defekt des Zeilentrafos (Windungsschluss). Das kann man mit einem Oszilloskop nachprüfen, indem die Kurvenform der Spannung einer Wicklung vom Zeilentrafo mit möglichst wenig Spannung (z.B. für die Konvergenzschaltung) gemessen wird. Hier ist aber Vorsicht geboten, da einige Wicklungen Spannungen im kV-Bereich führen, was bei 'normalen' Sonden zur sofortigen Zerstörung inklusive Oszilloskop führt. Weiter ist die Speisung über einen Trenntrafo zwingend. Es soll auf keinen Fall irgendwo im geöffneten Zeilenkäfig gemessen werden, geeignete Anschlusspunkte gibt es auch ausserhalb.
Noch was anderes: Hat dieser Fernseher eine Ballasttriode (PD500 oder PD10) ? Im Fall Ballasttriode kann diese fehlerhaft sein und zuviel Strom ziehen (dann glüht die Anode vermutlich recht stark), was dann die PL519 zusätzlich belastet und die Hochspannung absinken lässt. Dieser Strom kann normalerweise eingesteellt werden und zur Messung hat es einen Widerstand in der Kathodenleitung der PD500.