SABA Schauinsland T604 |
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29.03.21 10:56
HB9 WGF-Premiumnutzer
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29.03.21 10:56
HB9 WGF-Premiumnutzer
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Re: SABA Schauinsland T604
Hallo Florian,
das sieht nach einer Resonanz im Zeilentrafo oder der Horizontalablenkung aus. Wenn der Rücklaufimpuls vom Zeilentrafo für die Dunkelsteuerung für den Rücklauf benutzt wird (ist der Normalfall), dann kann bei knappem Pegel diese Resonanz zu einer Helligkeitsmodulation führen, welche als vertikale Linien sichtbar wird. Das müsste man eigentlich sehen, wenn man an einer geeigneten Stelle mit dem Oszilloskop misst. Häufig wird die Austastung über Gitter 2 der Bildröhre gemacht, dort sind die Spannungen noch einigermassen erträglich (<1000V, aber nicht jeder Tastkopf verträgt das). Alternativ kann man eine Windung Draht um den Zeilentrafo legen (gut isoliert!) und einseitig mit Masse verbinden, damit im Fall eines Überschlags keine gefährlichen Spannungen auftreten können. An dieser Schleife kann dann die Spannung gefahrlos gemessen werden. Der kurze Impuls mit hoher Amplitude ist der Rücklauf, der lange mit kleiner Amplitude und idealerweise konstanter Spannung ist der Hinlauf, hier sieht man dann 7 oder 8 "Wellen", wenn meine Theorie stimmt.
Falls es das ist, sollte man die Bauteile der Austastung prüfen, ob da noch ein fauler Kondensator oder hochohmig gewordener Widerstand vorhanden ist. Resonanzen im Zeilentrafo sind bis zu einem gewissen Grad normal und mehr oder weniger unvermeidbar. Eventuell war das aber immer so, denn die damaligen Fernseher waren schweineteuer und man wollte daher nicht mehr Aufwand treiben als notwendig, und die Sendetechnik war auch noch nicht auf einem so hohen Stand, so dass kleine Bildfehler nicht aufgefallen sind.
Gruss HB9
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29.03.21 12:08
freitz85 WGF-Einsteiger
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29.03.21 12:08
freitz85 WGF-Einsteiger
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Re: SABA Schauinsland T604
Hallo HB9, der Tip mit der Dunkelsteuerung war gut! Die Lösung ist hier allerdings deutlich einfacher und "dämlicher": die Abdeckung des Zeilenkäfigs hat nicht nur den Sinn des Berührungsschutzes sondern schirmt auch die Umgebung ab! Der untere Trace zeigt deutliche Welligkeit am G2 der Bildröhre wenn die Abdeckung fehlt. Der Obere dann mit Abdeckung und einem einwandfreien Bild.
Alles frei nach dem alten Leitsatz "Wer viel misst misst Mist!"
Ich bin nach wie vor von der Bildqualität absolut begeistert! Bei einer DVD-Quelle per VHF-Modulator ist quasi keine Veränderung zu sehen.
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29.03.21 13:03
HB9 WGF-Premiumnutzer
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29.03.21 13:03
HB9 WGF-Premiumnutzer
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Re: SABA Schauinsland T604
Hallo Florian,
das ist natürlich auch eine Erklärung
Die Bildqualität eines guten Röhren-Fernsehers kann sich auch heute zeigen, ich benutze für DVDs meinen Körting Transmare mit Jahrgang 1970 (farbig, Ablenkstufen sind noch röhrenbestückt). Allerdings habe ich ihm einen Videoeingang spendiert. Nicht ganz original-konform, aber das war in den späten 80er-Jahren, da war so ein Eingriff noch erlaubt zudem ist das Gerät immer noch Gebrauchsgegenstand und nicht dazu da, untätig zu verstauben. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil der Bildröhre für die Bildqualität ist die Tatsache, dass es keine fix platzierte Pixel gibt (stimmt bei Farbbildröhren nicht ganz, aber da der Strahl ja mehrere Farb-Pixel anstrahlt, doch noch näherungsweise). Dadurch wird das Bild nicht 'verpixelt' und bekommt auch weniger Moiré-Störungen und unnatürliche Kanten. Bei den heutigen, sehr hochauflösenden Bildschirmen ist das zwar nicht mehr so kritisch wie früher, allerdings nur dann, wenn das Bild auch korrekt auf die hohe Auflösung umgerechnet wird (analog dem Oversampling bei der CD-Wiedergabe). Da dies aber sehr rechenintensiv ist, wird es nur ungenau gemacht, so dass man die Störungen und Pixel halt wieder hat...
Also dann viel Spass mit deinem neuen Pracktstück!
Gruss HB9
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