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Wumpus-Gollum-Forum von "Welt der Radios".
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Brandgefahr durch den Betrieb von Fernsehgeräten.
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05.01.10 20:39
Wolle 

WGF-Premiumnutzer

05.01.10 20:39
Wolle 

WGF-Premiumnutzer

Re: Brandgefahr durch den Betrieb von Fernsehgeräten.

Hallo liebe Forumsnutzer.

Den Hauptanteil bei Brandereignissen in Fernsehgeräten machen das Schaltnetzteil und die Zeilenablenkung aus. In erster Linie sind hier gerissene Lötstellen an hoch belasteten Kondensatoren zu sehen. Hier kommt es zur Bildung eines Lichtbogens, der zu Brandstellen auf der Leiterplatte führt. Auch hoch belastete Kondensatoren selbst können an ihren Kontaktierungen Übergangswiderstände ausbilden und das Gehäuse des Kondensators regelrecht zusammenschmelzen.
Wenn der Rückschlagkondensator zeitweise unterbrochen ist, steigen die Hochspannung und alle aus dem Zeilentrafo abgeleiteten Sekundärspannungen an. Meist beendet der Ausfall der Horizontalendstufe diesen Vorgang, so daß weitere Folgen nicht oder in geringem Maß auftreten.
Ein weiteres Problen sind mechanische Schwingungen an Zeilentrafos, Korrekturdrosseln und auch an Kondensatoren, die zum Reißen der Lötstellen führen. Einige Hersteller haben solche Bauelemente in Hohlnieten auf der Leiterplatte eingelötet. Damit konnte der Anteil schlechter Lötstellen als Alterungsprozéß gesenkt werden.
Es empfielt sich auf jeden Fall, bei älteren Geräten die Qualität der Lötstellen im Netzteil und in der Zeilenablenkung zu kontrollieren und gegebenenfalls nachzulöten. Das gilt auch für Steckverbinder, über welche Netzspannung oder Leistung übertragen wird. Hier sind besonders die Steckverbinder zur Ablenkeinheit zu untersuchen.

Mit vielen Grüßen.
Wolle

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07.01.10 16:53
Fernseheumel 

WGF-Nutzer Stufe 2

07.01.10 16:53
Fernseheumel 

WGF-Nutzer Stufe 2

Re: Brandgefahr durch den Betrieb von Fernsehgeräten.

Hallo,
Neben brennenden Kaskaden/Diodensplit - Konstruktionen sind in erster Linie die gelben ITT Y-Netzkondensatoren zu nennen.
Eingesetzt wurden sie in den frühen 70ern bei Graetz/ITT, Körting, Loewe Opta und Grundig.
Hierzu habe ich noch eine Pressepublikation, ich glaub aus dem "Spiegel".
Der Effekt war gewaltig, solche Geräte warfen die Besitzer dann "freiwillig" auf die Straße.
Von dort sammelte ich sie wieder ein und noch schneller waren sie dann wieder repariert.
Der graue ITT-Kondensator brannte nicht mehr.
Auch habe ich schon mangelhafte Reparaturen gesehen, welche Brände auslösen konnten, zumindest aber das Gerät kräftig qualmen ließen!
Diese "Reparaturen" waren teilweise durch richtige Fachgeschäfte ausgeführt worden.
Bei einem Telefunken Farbfernseher wollte ich nach Inspektion am Sperrmüllhaufen eigentlich den Vorbesitzer mit dem Gerät zur Innung schicken.
Dann zog ich es aber vor das Gerät selbst mitzunehmen, die Reparatur und der anschließende Verkauf war schnell verdientes Geld!
Der Erstbesitzer hatte mir zuvor beim Raustellen von weiterem Sperrmüll den Leidensweg des Fernsehers geschildert
und auch erzählt welche Firma das Gerät zuletzt repariert hatte.



Spieglein, Spieglein an der Wand,
wer ist der größte Cleopatra, Tessa & Brona Fan im ganzen Land?
Du Fernseheumel aus Westdeutschland!

Zuletzt bearbeitet am 07.01.10 16:57

07.01.10 17:39
Pluspol 

WGF-Premiumnutzer

07.01.10 17:39
Pluspol 

WGF-Premiumnutzer

Re: Brandgefahr durch den Betrieb von Fernsehgeräten.

Hallo an alle

Neben den hier erwähnten Gründen und Ursachen für Brände durch Fernseher, gab es einen weitere Falle für Röhrenfernseher. war
Diese ließen oder lassen sich nur auf Dauer gefahrlos betreiben, wenn um das Gerät herum eine ausreichende Luftzirkulation vorhanden ist.
So gab es früher, Wohnzimmermöbel bzw. Schrankwände, die eine Öffnung besaßen, in die der TV gerade so reinpasste.
Das sah ganz prima aus, führte aber öfters zu Ausfällen und Bränden, da durch die Enge des Gerätes im Schank ein Wärmestau war, somit die Warmluft nicht mehr ausreichend abgeführt werden konnte.

Beste Grüße von Dietmar

07.01.10 18:18
Klaus 

WGF-Premiumnutzer

07.01.10 18:18
Klaus 

WGF-Premiumnutzer

Re: Brandgefahr durch den Betrieb von Fernsehgeräten.

Hallo Dietmar,

um die von dir aufgezeigten Gefahren zu vermeiden, gab es in den meisten Bedienungsanleitungen bzw. Aufstellanweisungen der Geräte Hinweise über die Mindestabstände in den Schrankwänden. Leider blieben diese Hinweise gelegentlich unberücksichtigt, s.d. in der Folge eben Brände auftraten.

Viele Grüße
Klaus

07.01.10 20:06
Pluspol 

WGF-Premiumnutzer

07.01.10 20:06
Pluspol 

WGF-Premiumnutzer

Re: Brandgefahr durch den Betrieb von Fernsehgeräten.

Hallo Klaus

Oft werden auch noch heute die Anleitungen nur überflogen und Hinweise bzw. Warnungen zur sicheren Betriebsweise gar nicht ernst genommen.
Wohnräume sind öfter mit zu wenigen Steckdosen ausgestattet. Man will an einer bestimmten Stelle viele elektrische Verbraucher anschließen. Dafür gibt es Steckerleisten, teilweise mit Schalter. Oft wissen die Nutzer der Vielfachleisten gar nicht, daß es da klare Belastungsgrenzen gibt. Manche schalten dann noch gleich zwei Steckerleisten in Reihe und überlasten somit in Unkenntnis oder leichtsinnigerweise "gutem Glauben" ihre Steckdosen, sodaß diese dann heiß werden und zusammenschmelzen, bis zur Entflammbarkeit. In der EX-DDR hat es durch russische Farbfernseher mit Röhren zahlreiche Brände gegeben, weil der Aufstellungsort räumlich zu begrenzt war.
Mit der heutigen Volltransistorierung werden die Geräte zwar nicht mehr so heiß, aber trotzdem lauern da noch die vordem schon erwähnten Gefahren durch Bauteil- oder Materialfehler. Wo noch die klassischen Bildröhren mit Hochspannungen sind, da ist nach wie vor weiter Vorsicht geboten. Also Geräte nicht unbeaufsichtigt laufen lassen, wie im Sicherheitsteil des Forums erwähnt.

Freundliche Grüße von Dietmar

07.01.10 20:33
Wolle 

WGF-Premiumnutzer

07.01.10 20:33
Wolle 

WGF-Premiumnutzer

Re: Brandgefahr durch den Betrieb von Fernsehgeräten.

Hallo Dietmar.

Die meisten Gerätebrände bei den Geräten Raduga und Rubin waren durch gerätetechnische Ursachen begründet. Die Abmessungen und das Gewicht der Geräte (65kg) ließen die Nutzung des Fernsehteils der Schrankwände nicht zu. Zu den möglichen Ursachen eines Brandes bei diesen Geräten habe ich schon einiges geschrieben.
Eine technische Lösung bei diesen Geräten ist übrigens interessant. Auf allen Rückwänden findet man den Hinweis:
Vor dem Entfernen der Rückwand Netzstecker ziehen. Das ergab sich bei diesen Geräten zwangsläufig, weil der Netzanschluß über einen Steckverbinder in die Rückwand eingearbeitet war.
Die Qualität der eingesetzten Hochspannungskondensatoren war sehr gut. Auch in meinem Grundig tun sie seit Jahren unverdrossen ihren Dienst, nachden die original eingesetzten Kondensatoren ihre Kapazität verloren hatten.

Mit vielen Grüßen.
Wolle

08.01.10 07:59
Pluspol 

WGF-Premiumnutzer

08.01.10 07:59
Pluspol 

WGF-Premiumnutzer

Re: Brandgefahr durch den Betrieb von Fernsehgeräten.

Hallo Wolle

Da hast Du schon recht, daß die russischen Farbfernseher nicht in die Schrankwandöffnung passten und das schon vom Gewicht her nicht machbar war.
Hier war die relativ hohe thermische Beanspruchung der Bauteile und des Umfeldes, durch die erforderliche große Leistungsaufnahme der Grund für die häufigen Ausfälle und evtl Brände.
Ich will diese Geräte hier auch nicht nur schlecht machen, sondern den kritischen Umgang mit ihnen erwähnen. Die Verarbeitung war ordentlich und robust, wie das bei den technischen Artikeln unserer "Freunde" allgemein üblich war.
Ich hatte schon mal erwähnt, daß ich mehrere Fälle kenne, die solche russischen Farb-TV`s hatten.
Wie man hier liest, waren einige Color- TV`s bundesdeutscher Herkunft in Sachen Gefahren auch nicht ganz ohne.
Als Sammlerstücke sind sie schon empfehlenswert.

Mit freundlichen Grüßen von Dietmar

09.01.10 09:54
Wolle 

WGF-Premiumnutzer

09.01.10 09:54
Wolle 

WGF-Premiumnutzer

Re: Brandgefahr durch den Betrieb von Fernsehgeräten.

Oder aber, da kommt Freude auf. Ein kurzer Ausflug in die "Neuzeit".

Hallo liebe Leser.
Auch bei Geräten der neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts kommt es zu Brandereignissen. Vielfach kündigen sich diese durch kurze Aussetzer oder Bildstörungen an. Da in jedem Haushalt mindestens eine Faust vorhanden ist, wird das Gerät durch einen gezielten Schlag auf das Gehäuse zur Ordnung gerufen. Das geht solange, bis es nicht mehr geht. Dann landet das Gerät beim Service mit der Bemerkung: "Viel kann nicht sein, gestern ging er noch".
Ein erster scheuer Blick auf das Chassis offenbart verbrannte Leiterzüge um den Rückschlagkondensator und eine defekte Endstufe. Nach dem Ersatz der defekten Teile baut sich wieder Hochspannung auf, Hurra, aber es erscheint nur eine wagerechte Linie. Der Schaltkreis für die Vertikalablenkung ist also auch gegrillt und hat die Bauelemente zu seiner Stromversorgung mitgenommen.
Nach dem Ersatz ist die Vertikalamplitude zu klein, das Bild rollt durch und ist horizontal verzerrt. Auch der Signalprozessor ist bei dieser Gelegenheit ausgefallen.
Natürlich hätte ein Fachmann auf dem ersten Blick erkannt, was alles defekt ist---.
Viel kann nicht sein, gestern war die Welt ja noch in Ordnung.

Mit vielen Grüßen.
Wolle

Datei-Anhänge
tv8_brand.png tv8_brand.png (777x)

Mime-Type: image/x-png, 170 kB

09.01.10 10:37
DL7RR 

WGF-Premiumnutzer

09.01.10 10:37
DL7RR 

WGF-Premiumnutzer

Re: Brandgefahr durch den Betrieb von Fernsehgeräten.

Das ist doch klar lieber Wolfgang,

Du weißt doch "Die Glühbirne kann nicht kaputt sein,die hatn doch gestern noch gebrannt"!!!





Liebe Grüße Bernhard



Die Antenne ist der beste HF-Verstärker!!!

Zuletzt bearbeitet am 09.01.10 10:38

09.01.10 13:03
Pluspol 

WGF-Premiumnutzer

09.01.10 13:03
Pluspol 

WGF-Premiumnutzer

Re: Brandgefahr durch den Betrieb von Fernsehgeräten.

Hallo Wolle

Das kann ich mir gut vorstellen. daß der Kunde des "zerhämmerten" TV`s glaubte, die Reparatur seines Gerätes sei nicht so teuer, denn gestern lief er ja noch.
Da war es wohl fast unmöglich, ihm die detaillierten Fehlerzusammenhänge nahe zu bringen, um den Reparaturpreis bzw -aufwand zu begründen.
Ich hatte mal einen russischen Taschenempfänger von einem Firmenkollegen zur Reparatur erhalten.
Nach einigen Kontrollen und Messungen stellte ich bei zwei Bandfiltern Unterbrechungen zwischen den Spulenanschlüssen fest.
Nun sah ich, daß da jemand an den Abgleichkernen gedreht hatte.
So lötete ich die Filter mit der üblichen Mühe aus und reparierte diese mit Fummelarbeit.
Beim Aushändigen des Radios an den Besitzer und der Fehlermitteilung, erfuhr ich, daß da sein Sohn "herumgespielt" hätte.
Nach ca. zwei Wochen brachte er das Radio erneut zur Reparatur und wieder waren meiner Vorahnung entsprechend, bei einem Filter, die Drähtchen abgerissen.
Als ich das Radio zurückgab, meinte er es wäre eine "Reklamation" gewesen. Mir platzte fast der Kragen und ich sagte ihm deutlich, daß da wieder jemand herumgedreht hatte. So reichte es mir und ich gab ihm auf den Weg mit, daß er zu mir nicht mehr kommen brauchte. So erlebt man auch heute noch, bei Kundenkontakten die merkwürdigsten Sachen und Menschentypen.

Freundliche Grüße von Dietmar

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