wenn das von Interesse ist, gerne. So ganz systematisch ist meine Vorgehensweise jedoch nicht, ich probiere einiges aus, das hängt auch davon ab was mein Messgerätepark ermöglicht. Muss mir ein paar Gedanken machen wie ich das am besten darstelle.
Zu den Knöppen des Kanalwählers:
Insgesamt habe ich messtechnisch folgene Frequenzen ermittelt (jeweils Bildträger, die Zahlen in Klammern enstprechen der Stellung des Kanalwählers nach meiner Zählung):
41(6) - 59(5) - 91(8) - 104(4) - 143(3) - 175(2) - 178(1) - 183(12) - 195(11) - 205(10) - 215(9) Stellung (7) hat kein Signal, Stellung (8) tanzt aus der Reihe. Möglicherweise habe ich alles im Gegenuhrzeigersinn gezählt, werde ich mir nochmal anschauen.
In der Bedienungsanleitung steht als tiefste Frequenz "Berlin" mit 42,75MHz, mit einer Nummer "1" versehen. Passen könnte vielleicht: 6->1 (Berlin) 41,25 5->2 (Leipzig) 59,25 4->3 (Berlin) 99 3->4 (Dresden) 145,25 Laut Reparatur-Anleitung sind 5-10 Reserve und dann gibts noch 3 UKW Kanäle. Das macht aber im ganzen 13, kann eigentlich nicht sein. Nach dieser Zählung wäre Kanal 10 derjenige bei 215 MHz. Den soll man bei den Abgleicharbeiten immer anwählen - scheint mir aber nicht sinnvoll. Vielleicht ist mit Kanal 10 der Plattenspieler gemeint. Der hat aber, laut Anleitung, eine Stellung "Ta"... gibts bei mir aber nicht.
Bin langsam froh wenn der Kanalwähler mal auf einer Frequenz richtig arbeitet. Die anderen Kanäle sind zum Teil ziemlich daneben, und mir ist nicht klar wie und wo das richtigerweise eingestellt wird. Da gibts 4 Trimmer von unten, seitlich. Die sitzen in einer recht bröseligen braunen Pappe und erlauben es die Frequenz nachzustellen. Aber jeder der 4 Trimmer beeinflusst die Oszillatorfrequenz in irgendeiner Weise, und wenn ich die Dinger zu oft hin- und herbewege geht die Pappe kaputt, dann ist Feierabend...
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ja ich würde das dann mit dem Kanal 10 optimiert belassen. Damals war es so, 1953 startete Fernsehen des NWDR mit der Übertragung der Krönung von Queen Elizabeth II. Richtfunkstrecke Hamburg Frankfurt/Main. In Berlin im Juni 1954 vom SFB. Also Regelfernsehen mit täglichem Programm. Versuchssendungen gab es schon früher. In Süddeutschland mit Stuttgart, München etc. die konnten das noch nicht sehen. Da startete Fernsehen erst 1956 glaub. Ich weiss jetzt nicht seit wann es diese Kanalbelegung gibt. So ist das beim Rembrandt eben noch anders.
Was spricht dafür es bei Kanal 10 und 215MHz zu belassen? Zum Vorführen brauchst eh einen Umsetzer den du aus deinem Kabeltuner fütterst oder dem Sat-Receiver. Fertig aus! Das reicht doch. Meine Meinung
mein letzter Abgleich war bei 59,25MHz, weil ich irgenwo gelesen habe dass der Tuner des Rembrandt bei hohen Frequenzen (noch) weniger empfindlich ist. Mein kleiner Modulator (nicht der TV-Generator für Messzwecke, sondern ein Billigteil) liefert leider nur 80dBu, im Gegensatz zu den 100dBu des Generators.
Mein letzter Abgleich lieferte ein recht ordentliches Bild, im Nachgang musste ich aber etwas Bild-im-Ton feststellen, trotz abgeglichener Ton-ZF und Diskriminator. Die kommt mit der ZF rein, über den Tuner, selbst wenn alle anderen ZF-Röhren sowie Zeilen und Bildoszillator stillgelegt sind. Wenn ich Bandfilter II verstimme wird es weniger. Daher schraube ich gerade wieder an den Kernen herum.
Vielleicht ist eines der Bandfilter nicht ganz in Ordnung. Weiss Du wie man diese Bandfilter einzeln testen kann ohne sie abzulöten oder auszubauen?
ich habe ein Problem... irgendwas stimmt mit der Regelspannung nicht (mehr). Das Problem hat sich zunächst dadurch geäussert dass das Bild viel zu viel Kontrast hat. Bei der Fehlersuche stellte sich heraus dass die 5Z4 des Tonteils sich verabschiedet hat - nur noch 30% Emission. Dabei habe ich sie auf dem Röhrenmessgerät zuletzt noch bei nahezu 100% gemessen. Zum Glück hatte ich Ersatz. Aber danach war das Problem des Kontrasts immer noch da
Was passiert? Wenn ich die Netzspannung auf 220V hochfahre geht die Regelspannung langsam aber sicher (in ein oder zwei Minuten) von ca. 3 Volt auf fast 0 Volt zurück. Gemessen am Glättungskondensator C3. Dabei fällt die Anodenspannung der ZF-Röhren von 160 auf 130 Volt, die Anodenspannung des Videoverstärkers von 230 auf 200. Gleichzeitig wird die Videoröhre sehr sehr heiss (Schirmgitter konstant bei 150V). Wenn die Regelspannung nach Null driftet erhöht sich der Pegel des Videosignals an M2 und an M3 wird das Signal stark nichtlinear. Gut zu sehen mit der Grautreppe.
Die Spannung am Kontrastpoti ist in Ordnung. Spannungen und Oszillogramme um die Röhre 6 sind unauffällig. Röhre 6 habe ich getauscht, ohne Änderung. Auch die ZF-Röhren habe ich probehalber gewechselt, ohne Resultat. Es sieht nach einem thermischen Problem aus, aber die einzigen Bauteile die deutlich wärmer werden sind die Videoröhre und deren Anodenwiderstand W34. Das kann aber nur ein Symptom sein, nicht die Ursache, denn der Regelkreis endet vor dem Videoverstärker.
falls die Video-Endröhre nach einer gewisssen Zeit zu viel Strom zieht (und so zu viel Verlustleistung generiert), kann sie Gitteremission haben, was bei Endröhren im Verlauf der Zeit nicht unüblich ist. Das passiert, weil ein Teil der Kathodenbeschichtung verdampft und sich auf dem Steuergitter niederlässt. Ist das Gitter gleichspannungsmässig hochohmig angeschlossen, wird es durch den wegen der Gitteremission fliessenden Stroms positiver und damit steigt auch der Anodenstrom. Auf Grund der thermischen Trägheit des Gitters kann das durchaus ein paar Minuten dauern, bis der Zustand stabil ist. Durch eine hochohmige Gleichspannungsmessung am Gitter kann man das sehen: Bei normal arbeitender Röhre bleibt die Gitterspannung konstant oder wird beim Aufheizen leicht negativ (Gitteranlaufstrom), während bei Gitteremission die Spannung innerhalb von ein paar Minuten positiv wird. Das hat aber keinen Einfluss auf die Regelspannung.
Wenn die Regelspannung trotz kräftigem Videosignal verschwindet, hat normalerweise der Glättungskondensator der Regelspannung Leckstrom oder ein Widerstand im Pfad der Regelspannung ist hochohmig geworden. Solche defekten Bauteile können ihr Verhalten im Betrieb durchaus ändern. Hast du allenfalls hier einen Papierkondensator übersehen?
diesen Papierkondensator habe ich probehalber gewechselt, das hat nichts geändert. Wäre auch untypisch, der Einbauort ist relativ kühl und es gibt weder warme Bauteile in der Nähe noch gibt es hohe Spannungen und Ströme durch die sich der Kondensator erwärmen könnte. Diese relativ niedrigen Kapazitäten die nur mit ein paar Volt betrieben werden waren bisher alle OK.
Interessant ist dass das Problem auch ohne die Regelröhre auftritt, mit gezogener 6H6. Beim hochfahren der Netzspannung auf 220V habe ich in dieser Konfiguration (also ohne Gleichrichterröhre) zunächst gute -3V am Kondensator, die sich dann abbaut und sogar leicht positiv wird. Damit die Regelspannung wieder normale Werte annimmt muss die Netzspannung auf ca. 180V zurückgestellt werden. Der ZF-Kreis wird dabei über die ECC81 von 18 bis 28MHz gewobbelt. Das Wobbelsignal ist unmoduliert, d.h. selbst wenn die Gleichrichterröhre eingesetzt ist entsteht dort kein Signal.
Das mit der Gitteremission werde ich mir genauer anschauen. Es hängen 2 Stück 6AC7 an der Regelspannung (die ersten beiden ZF-Stufen) und dann noch die ECC81 und EF80 im Tuner...
so, nachdem ich eine Röhre nach der anderen gezogen habe war es die zweite ZF-Röhre die das Problem verursacht hat. Interessantrweise war diese Röhre ursprunglich im ZF-Teil eingesetzt, ich habe sie dann versehentlich mit einer anderen vertauscht. Zunächst änderte das auch nichts.
Auf dem Röhrenmessgerät ist die Röhre unauffällig. Gute 5mA Anodenstrom bei -2V Gitterspannung, 150V Schirmgitter und 250V Anode, laut Tabelle des Messgeräts ist die Sollemission 8mA. Was müsste ich tun um diese Gitteremission festzustellen? Den Gitterstrom habe ich noch nicht gemessen, das Röhrenmessgerät hat hierfür keinen Zeiger. Könnte ich aber machen...
du kannst in die Gitter-Zuleitung einen Widerstand schalten, Wert idealerweise entsprechend dem höchstzulässigen Gittervorwiderstand gemäss Datenblatt, falls vorhanden. Ansonsten passt bei Kleinsignalröhren 1M. Ist die Röhre in Ordnung, stellt sich derselbe oder allenfalls ein etwas geringerer Anodenstrom ein wie ohne den Widerstand. Hat die Röhre Gitteremission, steigt der Anodenstrom an, allenfalls erst nach mehreren Minuten.
HB9:du kannst in die Gitter-Zuleitung einen Widerstand schalten....
In der Tat... ich habe die verdächtige 6AC7 mit 470kOhm in der Gitterleitung getestet. Der Anodenstrom gieng nach ca. einer Minute richtig ab und stieg ungefähr auf das vierfache an. In diesem Zustand musste ich die Gitterspannung von -2 auf -10V erniedrigen um den Anodenstrom wieder auf normale Werte zu bringen. Daraus errechne ich einen Gitterstrom von ungefähr 20uA. Hört sich nicht nach viel an, aber für eine Röhre wohl schon.
es besteht ja Interesse an Erfahrungen mit dem Abgleich des Rembrandt. Hier meine eigenen Erfahrungen, vielleicht hilft das jemand.
Die Anleitung sieht vor dass für den ZF-Abgleich am Gitter der Mischröhre ein mit 1000Hz und 50% moduliertes ZF-Signal eingespeist wird, und das demodulierte Signal am Ausgang des Videoverstärkers gemessen wird (bei Drossel Dr3/Dr6). Theoretisch kann man das mit einem Multimeter ermitteln, wenn man die Frequenzen einstellt und protokolliert. Einfacher gehts mit einem Wobbler und einem Oszilloskop.
Nun habe ich in meiner Bastelstube alle möglichen Geräte, aber keinen Wobbler den ich mit einem Oszillographen synchronisieren kann. Dafür habe ich einen Spektrumanalyser mit Tracking Generator, ein "scalar network analyzer" (SNA). Damit habe ich die Mischröhre beaufschlagt - aber wo soll ich das Signal messen? Der SNA gibt kein moduliertes Signal aus, daher muss die Messung vor dem Demodulator erfolgen (Ausgang Bandfilter IV). Das funktioniert, man kann damit eine einigermassen konforme Kurve erzeugen. Allerdings ist der Eingang zum Demodulator derart empfindlich dass es mir nicht gelungen ist, dieses Signal rückwirkungsfrei aufzunehmen. Was sich vermutlich auch auf die Kurvenform auswirkt, insbesondere die von Bandfilter IV.
Ich bin daher dazu übergegangen den ZF-Frequenzgang unter Einbeziehung des Kanalwählers zu messen. Dazu habe ich den SNA zwischen 0 und 6MHz auf den Videoeingang des TV-Messsenders geschalten und das Signal hinter dem Videoverstärker abgenommen. Ich bekam dadurch die komplette Übertrangungskurve unter Einbeziehung aller HF und ZF Komponenten sowie des Videoverstärkers.
Nachem ich diese Kurve recht ordentlich einstellen konnte war ich von dem Ergebnis auf der Mattscheibe jedoch enttäuscht. Insbesondere hatte ich deutliche Schlieren bei den abrupten Übergängen. Daher musste ich nun nachregeln, damit das Bild auch subjektiv gut aussieht. Ich mache das mit Unterstützung durch ein Oszilloskop das mir die Kurvenform des Videosignals anzeigt. Siehe die beiden ersten Bilder und die dazugehörigen Screenshots.
Nachdem ich mit dem Bild einigermassen zufrieden war habe ich mir nochmal angeschaut was der SNA dazu sagt (siehe letztes Bild). Die Kurve zeigte eine Überhöhung bei tiefen Video-Frequenzen, eine kontinuierliche Abnahme hin zu hohen Frequenzen und eine Bandbreite von über 5MHz (normalerweise sollten es 4,5MHz sein). Die Einkerbung durch die Tonfalle bei 6,5MHz ist ebenfalls gut zu sehen. Der Strich an der Stelle des Tonträger ist möglicherweise ein Übersprechen aus dem Tonzweig.
In Anbetracht des Alters eigentlich ein ganz gutes Ergebnis. Was die Bildröhre anbetrifft: auf meiner steht die Typenbezeichnung "RFT 604" und "2963". Also eine HF2963, keine B30M1. Ist das die Vorgängerröhre, die aber scheints nur im "B" verbaut wurde? Laut Plakette ist meiner ein 852D, die Seriennummer ist ca. 6000.