Ich habe in unserem Museum einen SW Fernseher in Arbeit. Er ist in einem Schrank mit Radio und Plattenspieler eingebaut.
Momentan komme ich mit der Reparatur nicht wirklich weiter. Vielleicht kann mir jemand vom Forum einen Tipp zur weiteren Fehlersuche geben.
Fehler Vertikal: Nur halbes Bild. Siehe (Fehlerbild 1 im Anhang.) Diesen Fehler konnte ich beheben durch Austausch sämtlicher Kondensatoren im Vertikal Teil.
Die Elko im Netzteil habe ich ebenfalls getauscht. Nach Austausch der Elkos sin die Spannungen ungefähr dort, wie sie im Plan stehen.
Fehler Horizontal: Die Graustufen in der rechten Bildhälfte sind schwarz.(Fehlerbild 2 im Anhang.) Bei diesem Fehler komme ich einfach nicht weiter.
Kontrast, Helligkeit ist voll aufgedreht. Regler für Bildstand, Bildfang, am Rechtsanschlag
Bei Einspeisung von einem Videosignals über einen HF Modulator ist das Bild Überscharf und Verzerrt.
An der Katode der Bildröhre sollte ich laut Plan 90 bis 150 Volt haben. je nach Einstellung von Kontrastregler. Messen tu ich 130 bis 160 Volt.
Kann mir bitte jemand einen Tipp geben wie ich hier weiterkomme. Bin einmal in der Woche im Museum um eventuelle Anregungen auszuprobieren.
!!!
Fotos, Grafiken nur über die
Upload-Option des Forums, KEINE FREMD-LINKS auf externe Fotos.
!!! Keine
Komplett-Schaltbilder, keine Fotos, keine Grafiken, auf denen
Urheberrechte Anderer (auch WEB-Seiten oder Foren) liegen! Solche Uploads werden wegen der Rechtslage kommentarlos gelöscht!
Keine Fotos, auf denen Personen erkennbar sind, ohne deren schriftliche Zustimmung.
Den Beitrag-Betreff bei Antworten auf Threads nicht verändern!
es sieht so aus, als wenn einfach nur zu wenig Grundhelligkeit eingestellt...einstellbar ist. Gibt es einen Grobsteller ? Den so einstellen, daß man mit dem Steller HELLIGKEIT den schwärzesten Balken noch auf "grau" (zu viel Grundhelligkeit) einstellen kann.
Normalerweise stellt man mit der HELLIGKEIT den schwärzeszen Balken auf "gerade eben schwarz" ein (je nach Umgebungshelligkeit) und mit KONTRAST den weiß(est)en Balken auf so hell, daß das Bild "gut durchgezeichnet" (nicht zu flau) aussieht.
Wenn, wie in dem Schirmbild, die dunkelgrauen Balken schon schwarz erscheinen, ist entweder zu viel Kontrast eingestellt oder zu wenig Grundhelligkeit. Je nach Gerätekonzept verschiebt sich der Schwarzwert in Abhängigkeit vom KONTRAST-Steller, bei guten Röhrengeräten bzw. allen Geräten mit mittelgroer Bildröhre (ab 47cm) wird eigentlich auf den Schwarzwert geachtet (entweder Gleichstromkopplung ab Anode Video-Endstufe oder Wiederherstellung des Schwarzwertes bis hin zu Klemmung (letzteres eher bei Farbgeräten, es gibt aber auch s/w-TVs mit Klemmung).
Ein "schlechtes" Videosignal würde ich nicht vermuten, da die Synchronisation stabil ist, der Sy-Impuls wird also gut übertragen. Es scheint wirklich am Arbeitspunkt der Bildröhre zu liegen, die wahrscheinlich noch ganz gut ist. Man muß mit dem Steller HELLIGKEIT stets ein etwas "zu helles" Bild einstellen können, d.h. auch das tiefschwarz muß auf dunkel-"grau" einstellbar sein. Bei sehr großem Kontrast gibt es bei einigen Geräten da Einschränkungen, z.B. wenn der Schwarzwert nicht mit übertragen wird oder bei zu viel Kontrast dieser sich vom Optimum (schwarz erscheint gerade so schwarz) wegbewegt.
bei diesen alten Geräten kann auch der Arbeitspunkt der Videoendstufe etwas weggelaufen sein und die Schwarzwerthaltung am Rande stehen oder sogar auch etwas die getastete Regelung nicht mehr stimmen oder Kombination mit der Helligkeitseinstellung durch Widerstandsveränderung weggelaufen sein.
Das ist nicht ganz einfach hinzubekommen, weil ja eigentlich nur die Toleranzen verrutscht sein können. Aber klar, auch die Helligkeitssteuerung ist zu prüfen auf Widerstandswerte.
Grüße von Haus zu Haus Rainer, DC7BJ (Forumbetreiber)
hier empfehle ich systematisches Durchmessen mit dem Oszilloskop (Trenntrafo obligatorisch, sonst knallt es!):
- Spannung an g1, Kathode und g2 der Bildröhre - Wenn Spannung an g1 und g2 gut: Signal an der Kathode 'rückwärts' verfolgen, bis es stimmt, dann hat man die fehlerhafte Stelle - Wnn Spannung an g1 oder g2 falsch (zu tief), dann den Fehler dort suchen
Je nach Fabrikat sind hochohmig gewordene Widerstände übrigens keine Seltenheit, daher Werte nachmessen.
Weiter Bedienungsfehler ausschliessen: wie schon von Ingo erwähnt, darf der Kontrastregler je nach Schaltung nicht zu weit aufgedreht werden, da sonst die dunklen Stellen so schwarz werden, dass man sie nicht mehr sieht.
Wenn das Bild ab Antenne überscharfe vertikale Ränder hat, dann ist man entweder neben dem Kanal und muss genauer darauf abstimmen oder der Bild-ZF-Verstärker muss neu abgeglichen werden.
Habe diese Woche ein paar Messungen laut Schaltplan vorgenommen.
Das einzige was gravierend aufgefallen ist, dass die Spannung an der Röhre PCF80 2 Triode an Pin 8 Katode NICHT wie im Plan einstellbar ist. ( Plan 95 - 150V ) Das ist auch das Signal für die Katode der Bildröhre. Messung: Kontrast min: 168 V Kontrast max: 133 V
Hier noch die restlichen Messwerte:
PCF80 2 Gitter Triode Pin 9 Laut Plan 140 V Kontrast min: 170 V Kontrast max: 133 V
PCF80 2 Gitter 2 Pentode Pin 3 Laut Plan 50 - 145 V Kontrast min: 35 V Kontrast max: 147 V
PCF80 2 Katode Pentode Pin 7 Laut Plan 1,4 - 5,5 V Kontrast min: 1,1 V Kontrast max: 3,6 V
Schleifer Helligkeitsregler Laut Plan 10 - 75 V Pot min: 28 V Pot max: 92 V
Regelspannung Tuner Kontrast min: 370 mV Kontrast max: 485 mV ohne Signal 830 mV
Regelspannung ZF Stufe Kontrast min: -4,44 V Kontrast max: -3,99 V
PCF80 3 Anode Pentode Pin 6 Kontrast min: -40,5 V Kontrast max: -36,8 V
Wenn ich den Kontrast in Mittelstellung stelle habe ich fast kein Bild mehr.
Wie soll ich hier am Besten weiter machen. Bei mir ist es der erste Röhrenfernseher den ich nach 35 Jahren Pause versuche zu reparieren.
ich hab schon viele TV-Pläne gesehen, aber so eine abgefahrene Schaltung für eine Video-Endstufe noch nicht !
Die liebevoll aufgearbeiten Gleichspannungsmessungen helfen beim Grübeln.. Bedenke aber, daß KONTRAST hauptsächlich die BAS-Amplitude beinhaltet, parallel zu Gleichspannungsmessungen sollte man also mit Trenntrafo auch mal die Signalhöhen oszillografisch an den Meßpunkten ermitteln.
Im Ausgangs-Post sprachst Du von Kondensatortausch, das hatte mich etwas abgelenkt... Hatte jetzt nochmal gelesen, vor weiterer Fehlersuche müssen zunächst ALLE Problemkondensatoren im Bereich 1...1000nF getauscht werden ! Ich sehe im Bereich der Videoendstufe mit den beiden PCF so einige im Bereich 2nF ...20nF....150nF, die müssen alle getauscht werden, wenn es sich um Papierkondensatoren handelt ! Dem Chassis-Foto nach müssen alle rötlichen und gelblichbraunen Kondensatoren getauscht werden !
Die hochohmigen Widerstände ab 1M ... 10MOhm sind auch Kandidaten für Defekte, je nach Widerstandstype auch andere Werte. Vor Allem neigen die, die keine ausgeprägten Kappen an den Enden haben, erfahrungsgemäß zum hochohmig-werden (Faktor 1,6...3 oder mehr) Das muß durch Stichprobenmessungen ermittelt werden, es ist nicht immer der Fall aber wenn, dann zieht sich das meist durch das ganze Gerät.
Aber erst die "Kondensatorkur", vorher braucht man garnicht messen... Ich habe schon viele alte Geräte instand setzen müssen und hab noch NICHT EINEN EINZIGEN -->Problemkondensator gefunden, der noch halbwegs vernünftige Werte hatte (selbst unbenutzte NOS-Bauelemente sind in dem Sinn fehlerhaft! Deshalb ist das auch kein Verschleiß, die sind schlichtweg "verdorben" durch die Neigung, den Wasserdampf aus der Luft anzuziehen, selbst durch Kunstharzgehäuse geschieht dies, lediglich die SIKATROP im verlöteten rechteckigen Metallgehäuse machen das nicht).
Deshalb handhabe ich es seit vielen Jahren so, daß ich versuche, mit möglichst wenig Aufwand zunächst die Grundfunktion (bei TV BiRö und Zeilentrafo) nachzuweisen (bei Radios kann man rein nach Optik gehen und Funktion von Netztrafo/Übertrager/Netzdrossel/Feldspule...Lautsprecher statisch bzw. teils losgelöst von der Gerätefunktion nachweisen), DANN kommt die ENtscheidung, ob sich der grundlegende C-Tausch lohnt.
Dein Chassis...Gerät sieht so gut aus (Verdrahtung ist Augenweide! BiRö/Zeili gehen...), daß ich eine grundsätzliche Kondensator"kur" wärmstens empfehlen würde !
Die magelhaften Eigenschaften kann man mit den kleinen China-Bauteil-Testern sehr gut nachweisen, oft ist die Kapazität stark erhöht (ein Vielfaches des Nennwertes ! ) und noch wichtiger: Der Verlustwert ist stark angestiegen ("Vloss" im Chinatester). Der dadurch parallel wirksame Widerstand (und teilw. auch eine Quellenspannung durch die "Elementbildung") verursachen in hochohmigen Gitterkreisen von Röhren und nat. auch im Bereich einer Bildröhre empfindliche Arbeitspunktverschiebungen und Fehlfunktionen !
Ich habe mich entschlossen, die restlichen Papier Kondensatoren auch noch zu tauschen. Widerstände habe ich zum Teil schon überprüft. R277 10 MOhm schon getauscht. ( Hatte Unterbruch ) Die Signalhöhen habe ich mit dem Oszilloskop ebenfalls schon geprüft. Sind an der Videoendstufe eher zu hoch. Aber nicht so dass ich sagen könnte, hier liegt eindeutig ein Fehler vor.
Die Kondensatorkur ist soweit abgeschlossen. Der Fernsehschrank mit Radio und Plattenspieler habe ich soweit in Stand gesetzt, dass ich ihn im Museum ausstellen kann.
Einziges Manko ist noch beim Fernseher der Bildstand. Der Bildstandregler an der Vorderseite muss ich auf kompletten rechten Anschlag stellen damit das Bild nicht nach unten Läuft. Damit das Bild nach oben Läuft kann ich gar nicht einstellen.
Nach längeren Messungen bin ich darauf gekommen, wenn ich die Kondensatoren C288 und C290 beide 230pf von der Masse abklemme, kann ich den BS Regler in die Mitte stellen und das Bild nach oben und unten durchlaufen lassen. C289 ist neu. Nur das einfangen für ein Stehendes Bild ist schwierig. Rastet nicht stabil ein. Widerstände in dieser Umgebung habe ich alle Überprüft. Sind soweit ok. Kondensatoren sind auch alle getauscht.
Wenn beide Kondensatoren an Masse angeschlossen sind habe ich am Poti BS bei rechtem Anschlag am Schleifer 51V und das Bild läuft gerade nicht nach unten. Bei 50V läuft es nach unten durch.
Wenn ich die Masse vom C288 abklemme, kann ich den BS Regler bis 47 V zurückdrehen und dann läuft das Bild nach unten durch.
Wenn ich die Masse vom C290 zusätzlich abklemme, kann ich den BS Regler in die Mitte stellen und das Bild nach oben und unten laufen lassen. Aber es rastet für mein Empfinden nicht stabil genug ein.
Hier bin ich mit meinem Latein am Ende.
Wenn jemand eine Idee oder Tipps hat bitte ich um Info
das sind doch schonmal gute Nachrichten ! Bildsignal/Kontrast/Helligkeit also soweit o.k. incl Einstell-Bereichen ?
Das Vertikalproblem sollte sich auch noch lösen lassen, leider blick ich auch hier die Schaltung noch nicht ganz ^^ Das scheint eine Multivibratorschaltung zu sein, ich nehme an, R302 1M mit der Bezeichnung "BS" ist für die Bild-Synchronisation ? Bei Sperrschwinger-Geräten gab es oft einen Grob- und Feinregler mit ausreichend Reserve in beide Richtungen, hier scheint es nur das eine Poti zu geben (?). Der R303 2,2 MOhm-Widerstand wäre also der Kandidat für Änderungen, hast Du den gemessen und hat der auch seine 2,2 MOhm ?
(Ergänzung: Ich würde nichts unkontrolliert an der Schaltung ändern um die Funktion zu verbessern, das geht schief. C288 und C290 sind wohl die wichtigen Kondensatoren der Integrations-Kette für den Vertikal-Synchronimpuls und die Triode der PCF ist wahrsch. ein Synchron-Impuls-Verstärker. Wenn man die Kondensatoren hochlötet, kann es uU sein, daß der Sy-Impuls größer wird und es deshalb erstmal besser fängt, dann stimmt trotzdem die Synchronistation nicht der normgerechten Auslegung und es gibt zB. Probleme mit dem exakten Zeilensprung..) --> Zulässig wäre aus meiner Sicht aber zB ein Kurzschluß über dem C290, um die Synchronistation vorübergehend außer Betrieb zu nehmen, das Bild muß dann etwas "flackern" (v unten nach oben) aber darf nicht nahezu stehen oder gar von oben nach unten laufen ! (am oberen Punkt des C290 sind nur hochohmige Widerstände in der Umgebung, deshalb Kurzschluß unkritisch! die Wid. auch mal ausmessen!! werden gern hochohmig.. wenn Wert vergrößert, könnte das die Synchronistation instabil machen !)
Wenn der Einstellbereich unsymmetrisch ist, also der Generator mit seiner Mittenfrequenz gedriftet ist, kann das allgemein sehr viele Ursachen haben, mehr als bei der Sperrschwingerschaltung mit Übertrager (vgl. Standardschaltungen damit, dort ist nur ein RC-Glied frequenzbestimmend und der Bildhöhen-Steller). Auch die Betriebsspannung kann da reinspielen (beim Sperrschwinger ist das über die Bildhöhen-Einstellung charakteristisch)
Aus meiner Sicht darf man an der Stelle stets die Widerstände im Bereich des Stellers so verändern, daß die Mittelstellung in etwa die Sollfrequenz ist und bei Links- und Rechts-Anschlag dann die Abweichung erzeugt werden kann, die für die Synchronistation erf. ist, bei Vertikalschaltungen immer etwas Unterfrequenz, damit der Sy-Impuls vorzeitig das Kippen bewirkt, beim Sperrschwinger ist das zB essentiell, beim Multivibrator auch. Bauteil-Veränderungen waren zB. in einigen Serviceanleitungen für Stassfurter Geräte zugelassen (Bildfrequenz und Bildhöhe). ich seh an der Stelle nicht das geringste Problem.
Allerdings sollte man auch noch nach anderen Ursachen für die Frequenzabweichung suchen, die Prüfung der Widerstände war da genau richtig. Ich seh noch ein paar alte Elkos im Foto, aber die haben hier wohl nicht so Bedeutung, ein tauber 200µF-Kathodenelko der Endstufenröhre könnte aber dazu führen, daß eine Verfälschung oder Erhöhung der auf den Generator rückwirkenden Spannung entsteht (Oszillogramm unten Mitte, 0,6Vss). ich weiß aber nicht, ob das die Frequenz verändern kann, das ist wohl eher der Linearitätskorrektur dienlich.
Wenn die Bildsynchronisation instabil ist, kann die Amplitude des Synchronimpulses zu klein sein, dann muß man in Richtung Amplitudensieb weiterschauen. Vorher ist es aber wichtig, daß der Generator auf die richtige Leerlauffrequenz eingestellt werden kann, liegt die mit dem Synchronistations-Steller einstellbare niedrigste Frequenz doch noch zu hoch, steht das Bild zwar halbwegs, gerät aber durch das zeitweilige selbstständige Kippen des Multivibrators ohne Synchronistationszugriff trotzdem außer Tritt und es läuft zeitweilig durch. - durchlaufendes Bild von oben nach unten: Vertikalfrequenz zu hoch - flackerndes Bild (unten nach oben, aber "flackert" nicht so eindeutig mit Richtung): Frequenz zu niedrig, aber ohne Synchronimpuls muß die Frequenz ja etwas niedriger als der Sollwert sein!
Könntest Du den Plan-Ausschnitt um den Vertikalgenerator in Richtung Amplitudensieb noch etwas erweitern ?