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FE852 "D" (Rembrandt) Zeilenablenkung - Schaltungsvariante?
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23.01.20 21:16
Apfelmus 

WGF-Nutzer Stufe 2

23.01.20 21:16
Apfelmus 

WGF-Nutzer Stufe 2

FE852 "D" (Rembrandt) Zeilenablenkung - Schaltungsvariante?

Guten Abend,

ich besitze seit einigen Jahren diesen schönen alten Fernseher. Er wurde mir als Dachbodenfund angeboten. Nachdem er bei mir gründlich weiter Staub angesammelt hat möchte ich ihn nun gangbar machen.

Es handelt sicht um das "D"-Modell. Nach dem Öffnen und grobem Entstauben sah die ganze Elektronik unverbastelt aus, auf den ersten Blick zumindest. Es ist noch der originale Tuner und eine 1Z1 als Hochspanungsdiode. Alle Zettel und Aufkleber sind unbeschädigt und recht gut lesbar.

Im Bereich der Zeilenablenkung, beim Hochspannungstrafo, stimmt jedoch etwas nicht. Der Rückleiter von der Drossel 5 ist nahe des Stifts "1" am Zeilentrafo abgebrochen, am Stift 1 erkennt man den Drahtstummel. Den könnte ich nun wieder anlöten, bin mir aber nicht sicher ob nicht doch etwas verbastelt oder gar entfernt wurde, denn:

1. der abgebrochene Draht wurde offenbar von jemand angefasst und zurückgebogen - warum?
2. der Kondensator C88 führt vom Stift 1 zu den Anoden der Röhre 19, und nicht nach Masse wie auf dem Schaltplan.
3. das RC-Glied C89/W111 in der Hochspannungsleitung an der 1Z1 fehlt

Der mir vorliegende Schaltplan ist vom E-Modell. Einen Schaltplan der ausdrücklich zum "D"-Modell gehört konnte ich nicht finden. Auf allen Bildern eines FE852, die ich im Internet fand, entsprach die Verschaltung auf der Geräteunterseite dem Schaltplan.

Vielleicht gibts hier im Forum jemand der das beurteilen kann? Insbesondere der anders verschaltete C88 wundert mich doch. Abgesehen vom zurückgebogenen Draht scheinen alle anderen Schaltungsteile original und unverbastelt (siehe Bilder). Daher frage ich mich ob hier etwas entfernt wurde, oder ob es sich um eine Schaltungvariante "ab Werk" handelt.







Gruss
Martin

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P1280101 mini.jpg P1280101 mini.jpg (401x)

Mime-Type: image/jpeg, 792 kB

P1280105 mini.jpg P1280105 mini.jpg (368x)

Mime-Type: image/jpeg, 777 kB

P1280099 mini.jpg P1280099 mini.jpg (406x)

Mime-Type: image/jpeg, 742 kB

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23.01.20 21:54
puntomane 

WGF-Premiumnutzer

23.01.20 21:54
puntomane 

WGF-Premiumnutzer

Re: FE852 "D" (Rembrandt) Zeilenablenkung - Schaltungsvariante?

Moin moin Martin,
zur momentanen Frage kann ich momentan nichts einbringen, frage mich aber, ob es dir bewusst ist, das bevor du das Gerät wieder bestromst, unbedingt alle Papier wickel Kondensatoren und die Klein Elkos gewechselt und die Becher Elkos formiert werden müssen.

M.f.G.
harry

24.01.20 06:21
Apfelmus 

WGF-Nutzer Stufe 2

24.01.20 06:21
Apfelmus 

WGF-Nutzer Stufe 2

Re: FE852 "D" (Rembrandt) Zeilenablenkung - Schaltungsvariante?

Moin Harry,

die Becherelkos scheinen OK, bis auf einen. Der hat sich bei vorsichtiger Inbetriebnahme schon bei 100V Netzspannung etwas erwärmt (ich verwende dafür eine IR-Kamera, ein sagenhaft praktisches Tool). Ich konnte ihn formieren, bei 400V zieht er inzwischen nur noch 0,5mA... Um die übrigen Kondensatoren kümmere ich mich sobald ich weiss wie die Schaltung im Zeilenbereich aussehen soll.

So, jetzt aber bitte keine Diskussionen mehr wegen Kondensatorentausch! Hier gehts um die Schaltung!! Zum besseren Veständnis habe ich einen Auszug der Zeilenablenkung angehängt.

Gruss
Martin

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Schaltplan Auszug Zeilenablenkung.jpg Schaltplan Auszug Zeilenablenkung.jpg (429x)

Mime-Type: image/jpeg, 80 kB

24.01.20 08:12
HB9 

WGF-Premiumnutzer

24.01.20 08:12
HB9 

WGF-Premiumnutzer

Re: FE852 "D" (Rembrandt) Zeilenablenkung - Schaltungsvariante?

Hallo Martin,

ich kenne dieses Gerät nicht, habe aber mit anderen Fernsehern schon Erfahrung gesammelt.
Zu C88: Von der Funktion her spielt es keine Rolle, ob er nach Masse oder zu den Anoden der 5Z4 führt (diese sind direkt mit der Anodenspannung verbunden, welche über den Glättungs-Elko (und eventuell weitere Kondensatoren) signalmässig ebenfalls auf Masse liegt. Ich vermute, dass diese Beschaltung original ist, denn sie hat den Vorteil, dass an C88 weniger Spannung anliegt und dieser somit weniger belastet wird. Bei diesem Kondensator (es wird häufig "Booster-Kondensator" genannt) ist es wichtig, dass er neben der nötigen hohen Spannungsfestigkeit (1000V oder mehr, je nach Schaltung) auch "impulsfest" ist, denn hier fliessen Pulsströme im Ampère-Bereich. Geeignet sind z.B. die "FKS"-Kondensatoren von Wima. "Normale" Folienkondensatoren gehen schon nach relativ kurzer Betriebszeit kaputt und können im schlimmsten Fall in Flammen aufgehen.

Ansonsten viel Spass bei der Restauration.

Gruss HB9

24.01.20 12:17
Reflex-Kalle 

WGF-Nutzer Stufe 3

24.01.20 12:17
Reflex-Kalle 

WGF-Nutzer Stufe 3

Re: FE852 "D" (Rembrandt) Zeilenablenkung - Schaltungsvariante?

Guten Tag Martin und willkommen im Forum.

So wie es aussieht, ist das nicht original, auch wenn ich auch keinen originalen Schaltplan vom „D“ habe.

Es sieht eher danach aus, dass jemand versucht hat, mit einer praktisch toten P50 (ist oder sollte die spezielle Ausführung der P50 für Zeilenendstufen sein) irgendwie noch ausreichende Zeilenablenkung realisieren zu können. Wo endet eigentlich das andere Ende der Drossel? Sollte doch am Horizontalablenk-Wickel enden! Die Drossel dient letztlich der Bildbreiteneinstellung.

Die Rembrands mit toten P50 aber sonst noch intakt (insbesondere noch brauchbare Bildröhre) hatten wir damals auf EL81 als Ersatz der speziellen P50, die so nicht mehr beschaffner war, umgebaut. Teilweise auch die 5Z4 durch EY81 mit anderem Heiztrafo (oder auch ganz ohne und direkt mit den im Gerät vorhandenen 6,3V geheizt) ersetzt. Auch die 1Z1 wurde durch DY86 ersetzt, erfordert aber sorgfältigen Umbau, wegen der Hochspannung auch an der Röhrenfassung.

Gruß

(Reflex-)Kalle

24.01.20 13:08
Apfelmus 

WGF-Nutzer Stufe 2

24.01.20 13:08
Apfelmus 

WGF-Nutzer Stufe 2

Re: FE852 "D" (Rembrandt) Zeilenablenkung - Schaltungsvariante?

Reflex-Kalle:
Guten Tag Martin und willkommen im Forum.
Danke!

Danke auch an HB9 für die Erklärung mit dem Booster-Kondensator. Sowas ähnliches hatte ich mir schon gedacht, aber fand es dennoch merkwürdig da ich es nirgendwo anders finden oder sehen konnte.

Ich habe einen zweiten 852D, den habe ich noch länger, und bekam ihn als restauriert. Funzte aber nicht, daher landete er erstmal im Keller. Letztlich war nur ein Widerstand im Zeilenoszillator defekt (W102 oder W103, weiss nicht mehr genau). Bei dem Gerät geht der Booster-C nach Masse, und die 1Z1 ist bereits gegen eine PY86 o.Ä. ausgetauscht worden. Funzt jetzt recht gut, daher bekam ich Lust den "originaleren" auch zum Laufen zu bekommen.

Reflex-Kalle:
...Wo endet eigentlich das andere Ende der Drossel? Sollte doch am Horizontalablenk-Wickel enden! Die Drossel dient letztlich der Bildbreiteneinstellung.

Das andere Ende endet am Zeilentrafo Anschluss 6. (auf den Bildern ganz unten). Das ist auch ein Ding das ich nicht verstehe - der Anschluss 1, an dem der "Anfang" der Drossel angeschlossen ist, taucht auf dem Schaltplan gar nicht auf. Es gibt dort keinen Anschluss 1. Der ist aber offenbar galvanisch mit den übrigen Anschlüssen verbunden, ich konnte 3,4 Ohm zum Anschluss 2 messen.

Gruss
Martin

Zuletzt bearbeitet am 24.01.20 14:00

24.01.20 13:40
Kaiser-Spezial 

Einsteiger

24.01.20 13:40
Kaiser-Spezial 

Einsteiger

Re: FE852 "D" (Rembrandt) Zeilenablenkung - Schaltungsvariante?

Hier mal Unterlagen.

Rembrandt_FE852D

Gruß Mario

24.01.20 17:37
Reflex-Kalle 

WGF-Nutzer Stufe 3

24.01.20 17:37
Reflex-Kalle 

WGF-Nutzer Stufe 3

Re: FE852 "D" (Rembrandt) Zeilenablenkung - Schaltungsvariante?

Hi Martin,

halte dich an die Origina-Unterlagen, die Mario freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat. Da ist dann die korrekte Verschaltung von Dr5 richtig dargestellt. Die Drossel ist einer Teilwicklung am unteren Ende des Zeilentrafos parallel geschaltet. Wie schon geschrieben hat da jemand etwas hilflos versucht, mehr Zeilenablenkung zu erhalten. Auch C88 sollte wieder mit dem einen Anschluss mit Maase verbunden sein, obwohl es „statisch“ gesehen auch anders sein könnte, wie HB9 beschrieben hat. Aber C88 wird eben auch von Impulsströmen durchflossen und es muss keine gute Idee sein, diese auch über die Betriebsspannungskondensatoren nach Masse leiten zu wollen. Dies ist insbesondere durch die damaligen Kondensatorqualitäten nicht unbedingt angebracht gewesen. Die Kapazität von C88 bestimmt u.a. auch wesentlich die horizontale Bildlinearität. Sollte also nach heutigem Normwert ein impulsfester 47nF Kondensator mit wenigstens 630V Spannungsfestigkeit sein. Die fehlenden 3nF zum Original-Wert von 50nf liegen innerhalb der angegebenen Kapazitätstoleranz von +/-20% für diesen Kondensator in den Original-Unterlagen und ist unkritisch.

Gruß

(Reflex-)Kalle

24.01.20 17:56
Apfelmus 

WGF-Nutzer Stufe 2

24.01.20 17:56
Apfelmus 

WGF-Nutzer Stufe 2

Re: FE852 "D" (Rembrandt) Zeilenablenkung - Schaltungsvariante?

Hi Kalle,

die Unterlagen von Mario hatte ich bereits, habe aber nicht bemerkt dass in dem Schaltungsausschnitt der Zeilentrafo vollständig abgebildet ist. Auch gut. Hab' ich mir gleich mal ausgedruckt.

Ich schaue mir heute Abend die Verschaltung nochmal genau an. Machte auf den ersten und zweiten Blick einen sauberen und gar nicht verzweifelten Eindruck, scheint mir daher Original zu sein - aber vielleicht relativiert sich das bei noch genauerem hinsehen.

Was haltet ihr eigentlich von dem fehlenden RC-Glied in der Hochspannungsleitung?

A propos Hochspannung: die äusserer Graphitschicht der Bildröhre dient ja als Kondensator für diese. Bei meinem Gerät ist die Beschichtung im unteren Bereich bröselig, zum Teil auch schon allein durch die Schwerkraft abgängig. Nach der Reinigung würde ich sagen es fehlt mindestens ein Drittel der Gesamtfläche. Kennt das jemand, ist das ein Problem?

Gruss
Martin

24.01.20 18:30
Apfelmus 

WGF-Nutzer Stufe 2

24.01.20 18:30
Apfelmus 

WGF-Nutzer Stufe 2

Re: FE852 "D" (Rembrandt) Zeilenablenkung - Schaltungsvariante?

Hi nochmal,

hier was für die Forensiker unter euch: Detailbilder von
- der Lötstelle von C88 an der Boosterdiode,
- dem normalen Lötpunkt für den C88 (da war wohl mal was dran)
- dem Anschluss des Hochspannungskabels an die 1Z1 mitohne dem fehlenden RC-Glied (unter dem Kabel liegt der Lötpunkt dafür, da war auch mal was dran)

Wenn das mal geändert wurde dann aber vor sehr sehr langer Zeit.

Was passiert eigentlich wenn man die Dr5 wie auf den anderen Bildern sichtbar einfach abhängt? Geht dann das Bild auf maximale Breite? Um sich den Austausch der P50 oder sonstwas zu sparen? Hmmm.

Gruss
Martin





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P1280146 mini.jpg P1280146 mini.jpg (343x)

Mime-Type: image/jpeg, 655 kB

P1280151 mini.jpg P1280151 mini.jpg (377x)

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P1280148 mini.jpg P1280148 mini.jpg (373x)

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