Hallo zusammen, mein fast 20 Jahre alter Tevion hat hin und wieder einen Bilddefekt.
Sollte 16:9 darstellen
Ein Klaps auf die Oberseite ist im Moment eine schnelle Reparaturlösung. Ich kann mir aber denken, dass das so nicht bleiben wird.
Da ich vor Fernseher und deren Spannungen großen Respekt habe, möchte ich vorerst nur eine Sichtprüfung machen. An welchen Bauteilen könnte denn so ein Wackelkontakt auftreten. Gibt es dafür typische Anschlüsse, etwa im Bereich der Bildröhren-Fassung.
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Der Fehler liegt im Bereich der Horizontalablenkung, die Ost - West - Korrekturschaltung hat irgendwo eine kalte Lötstelle. Hier kannst Du gefahrlos im ausgeschalteten Zustand hantieren. Mit gefährlichen Ladungen von Kondensatoren hast Du nicht zu rechnen. Ich empfehle Dir, mit der Fehlerbeseitigung nicht allzu lange zu warten. Ein Totalausfall der Horizontalablenkung ist sonst möglich. Die Horizontalablenkung enthält einen Leistungstransistor, der auf einem Kühlblech montiert ist. in diesem Bereich findest Du auch die Ost - West - Korrektur. Vielleicht kannst Du mir den Mädchennamen von dem Tevion nennen? Du kannst auch im Betriebszustand versuchen, den Fehler zu provozieren. Ein Werkzeug aus Kunststoff leistet dabei gute Dienste.
Mit vielen Grüßen. Wolle.
Wissen ist der einzige Rohstoff, der sich durch Gebrauch vermehrt.
möchte noch ergämzen, eine weitere Möglichkeit wären auch die Schneidklemmverbindungen der Flachbandleitung zum Chassisstecker (wenn der Tevion so gebaut ist). Bei Telefunkenchassis der End 80er/90er Jahre war das mal früher. Wir haben die nachgelötet und gut war es für die restliche Lebenszeit der Kisten
Ich würde annehmen, dass es sich hier um eine Dönerkiste handelt, Schüttgutfamilie Tevion TV---. beziehungsweise Medion MD---. Mal sehen, was es im Endeffekt sein wird. Herstellungszeitraum Mitte bis Ende der neunziger Jahre.
Mit vielen Grüßen. Wolle.
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Der CTV7110a Tevion alias SEG CTV7110a ist ein Chassis 11AK53 von Vestel, einem türkischen Hersteller. Es handelt sich um ein Gerät in 100 Hz - Technik. Im Wesentlichen gilt zur Reparatur das von mir bereits gesagte. Kalte Lötstellen sind die Ursache. Diese bitte kontrollieren.
Mit vielen Grüßen. Wolfgang.
Wissen ist der einzige Rohstoff, der sich durch Gebrauch vermehrt.
Mist, mein ganzer Text grad weg.... immer nochmal kopieren...
Kurzfassung: ich schließ mich unbedingt Wolle an ! Kalte Lötstellen auf der Chassisplatte im Bereich Horizontalablenkung suchen ist die erste Amtshandlung, dann schließt sich die Suche nach möglichen "inneren Unterbrechungen" an Bauteilen an (hochbelastete Kondensatoren größerer Bauform..) aber am ehesten kommen Lötstellen an Induktivitäten in Frage, die sich mit der Zeilenfrequenz mechanisch im sub-1/10-mm-Bereich "bewegen" und sich über die Jahre aus den Lötstellen wackeln. Im Wikipedia gibts unter Löten - kalte Lötstelle schöne Bilder von solchen mechanisch überlasteten, eigtl. einwandfreien Lötstellen. Das war ein Designfehler bei vielen, auch guten, Herstellern: zu schwere, mechanisch schwingende oder Temp-Spannungen ausgesetzte Bauteile wurden oft einfach wie ein Widerstand eingelötet, das führte in Zusammenhang mit zu sparsamen Lötzinneinsatz dann zu den Problemen, aber auch gut reproduzierbaren Standardfehlern, wenn man diese Macken kannte... Es gab auch Chassis-Lpl mit SMD-Bauteilen, deren Unterbrechung an Lötstellen oder im Bauteil selbst zu lustigen und nicht so lustigen Fehlern führten, letztere im Schaltnetzteil führen dann zum "Abräumen" von vielen Bauteilen, wenn man den Kandidaten doch noch nicht gefunden hatte und den Trick mit dem Schutzwiderstand nicht kannte oder nicht anwenden konnte.
Gerät bitte nicht mehr weiterbetreiben, neben Folgefehlern besteht ein gewisses Brandrisiko (Suchbegriff "Loewe Rückrufaktion" in den frühen 2000-ern), obwohl ich den ominösen Rücklauf-C hier nicht so Verdacht hab.
Gruß IngoZ
edit1) Achso, es gibt eine bestimmte Drossel in der HK-Endstufe, die bei diesem Fehlerbild ins Blickfeld rückt: die O/W-Sperrdrossel, das ist eine rel. unscheinbare Drossel, die die hohe Impulsspannung der Zeilenendstufe (>1kV) vom O/W-Ansteuer-Schaltung (20...30V) fernhält und nur die "Gleichspannung" der OW-Modulationsspannung durchläßt. Die geht bei vielen Geräten rel. oft an Windungsschluß kaputt, dann stirbt aber meist die Zeilenendstufe an Überlastung. Wenn die Drossel einen Wackler hat (Lötstellen!), liegt das Fehlerbild "zu geringe Bildbreite und Ost-West-Kissenverzerrung (Bild links und rechts eingebeult)" nahe.
Hallo IngoZ, danke für die ausführliche Fehlerbeschreibung.
Und Wolfgang, mal kein Chinesen Produkt, sondern aus dem Morgenland. Jetzt verstehe ich auch die "Dönerkiste" Der arme Grundig hat es dann ausbaden müssen.
Der "arme" Grundig aus Dönerland wäre ein Beko. Wer die Geräte mal reparieren durfte, weiß, wovon ich mich dankend abwende. Wenn nur noch der Vertrieb von Grundig in Deutschland stattfindet, muss man sich nicht wundern. Dafür ist die neue Zahnbürste von Grundig aus China einfach easy. (Ironie aus). Bei den Röhrenfernsehgeräten von Grundig (Beko) waren die Kabel zum Chassis so kurz, das man dieses kaum zum Service bewegen konnte. Nun gut, das ist alles vorbei. Mit vielen Grüßen. Wolfgang.
Wissen ist der einzige Rohstoff, der sich durch Gebrauch vermehrt.