Heute mal zur Abwechslung ein Beitrag zum Thema Spassradio. Mitte der neunziger Jahre wurde eine im Stil einer Musikbox gestaltete "Kompaktanlage" mit einer Höhe von circa 1,2 Meter in den Handel gebracht. Der Aufbau dieser Anlage ist recht primitiv. Sie enthält einen AM/ FM- Rundfunkempfänger, einen CD- Spieler und einen Kassettenteil für Wiedergabe, der seitlich angebracht ist. Dieser Kassettenbaustein stammt aus einem Autoradio und ist deshalb nur zur Wiedergabe geeignet. Auf einer in das Gehäuse eingeschraubten Leiterplatte sind der UKW- Tuner, der AM/ FM- ZF- Verstärker mit dem Stereodecoder und die NF- Endstufe untergebracht. Bei dieser Anlage war der Schaltkreis des Stereoverstärkers, ein TDA2005, defekt. Als Ersatz arbeitet jetzt ein A2005 aus DDR- Fertigung in der Endstufe und liefert unverdrossen den "Sound" an die beiden extern angeschlossenen Lautsprecher. Der damalige Preis für dieses Radio soll bei 900 DM gelegen haben, erstaunlich, wie wenig man für sein Geld haben konnte.
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04.02.08 20:09
lasse.ljungadal
nicht registriert
04.02.08 20:09
lasse.ljungadal
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Re: Spassradio oder "Gauner im Frack".
Hallo Wolle,
soll ein solches Gerät wirklich einmal um die 900 Mark (DDR) gekostet haben ?
Wenn ja, ist das ja völlig unglaublich !!!!
Das Gerät ähnelt sehr stark den im Westen produzierten seinerzeitigen "Jukeboxen" (Technik, Aussehen usw.), die für einen Bruchteil des Geldes in DM zu haben waren.
Hier hat wohl der ehemalige DDR-Staat erheblich mit daran verdient, um seinen Bürgern technisches Know-How aus dem Westen vorzugaukeln und sicherlich die Jugend "anzustacheln", solche Radios zu kaufen.
Die DDR ist am Preis dieses Radios unschuldig,denn sie existierte da nicht mehr. Diese Musikbox mit einer Höhe von etwa 1,2 m ist, wie mir der Eigentümer sagte, Mitte der neunziger Jahre verkauft worden. Von ihm habe ich auch die Preisangabe und ich habe keinen Grund, diese Aussage in Zweifel zu ziehen. Mein ironischer Hinweis "DDR" bezog sich auf den Schaltkreis A2005, den ich als Ersatz für den defekten TDA2005 eingebaut habe.
Du hast ja völlig recht. Ich habe den Hinweis "Mitte der neunziger Jahre" überlesen und bin auch von einem normalen "Tischgerät" wie die "Jukeboxen" ausgegangen.
Ich danke Dir für Deinen Hinweis auf wesentlich kleiner gehaltene Musikboxen. Ich habe deshalb in dem Beitrag noch eine Angabe zur Bauhöhe und zur Anordnung des Kassettenteils an der Seite hinzugefügt. Die Größe dieser Box ist im Foto ja nicht unbedingt zu erkennen. Mir selbst ist dieses "Untier" aber noch in Erinnerung.
zum Stichwort "Gauner im Frack" fallen mir schlagartig die No-Name-Blender-Transistor-Radios früher fernöstlicher Herkunft (ca. Mitte der 70er Jahre) ein, deren Plastik-Front dem Besitzer mit chromblitzenden Lettern "10 Transistors Solid State" etwas besonders wertvolles, ja schon fast extravagantes verkündeten. Der Augenschein wollte die zehn Transistoren nach Abnehmen des rückwärtigen Deckels sogar glauben, waren doch tatsächlich zehn "Dreibeiner" auszumachen. Die Begeisterung schlug jedoch in Ernüchterung um nachdem die Platine - manchmal mühselig - ausgebaut und von der Leiterseite betrachtet wurde. Von den zehn "Dreibeinern" waren mitunter nur fünf am aktiven Geschehen beteiligt, die anderen waren "Dummies", die nur eingelötet jedoch nirgends mit der Schaltung in Verbindung standen weil keine einzige Leiterbahn zu ihnen führte! Die nähere Untersuchung dieser "Transistoren" förderte zu Tage, daß in ihren Hüllen noch nicht einmal ein Halbleiter-Kristall wohnte - sie waren völlig leer! Gauner im Frack...
MfG Jürgen rf
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An diese "Gauner" kann ich mich auch noch erinnern. Los ging das Ganze ja wohl mit Reflexempfängern, die mit zwei Transistoren eine doch erstaunliche Empfangsleistung brachten. Dann machte man die Qualität des Radios an der Anzahl der verbauten Transistoren fest und zählte auch als Diode geschaltete Transistoren mit. Völlig hohle "Transistoren" waren mir bisher nicht bekannt. Immerhin, der Normalverbraucher war begeistert und der Glaube versetzt ja Berge. Mit heißgelaufenen Recherchekristallen viele Grüße
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