Hallo, nach dem 2. Weltkrieg mussten oft DKEs wegen Röhrenmangel der VCL11 und der VY2 umgerüstet werden. Haben sich da so bis 1955 irgendwelche Typen durchgesetzt? Ich meine nicht das übliche 2 * RV12P2000 umrüsten. Ich meine speziell die VCL11 mit auch einer Doppelröhre.
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12.11.06 13:27
JHG
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12.11.06 13:27
JHG
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Re: VCL11-Ersatz
Guten Tag Dampfradio, Es gibt da eine antiquarische Proschüre mit dem Titel: Austausch Röhren Lexikon von 1947 , Allgemeine Rundfunktechnik GmbH. Bielefeld . Zitat d. Einleitung: Das vorl. Tabellenwerk ermöglicht erstmalig eine Vergleichsübersicht über etwa 2500 deutsche, englische u. amerikanische Rundfunkröhren zum Zwecke des Austausches verbrauchter Röhren durch neue Ersatzröhren. Zitatende. Um ehrlich zu sein, ich habe das Werk nie verstanden, es erscheint ist äusserst kompliziert. aber, wenn es hilft, bin ich gerne bereit es auszuleihen. Gruss Jürgen
Hallo, nach dem 2. Weltkrieg mussten oft DKEs wegen Röhrenmangel der VCL11 und der VY2 umgerüstet werden. Haben sich da so bis 1955 irgendwelche Typen durchgesetzt? Ich meine nicht das übliche 2 * RV12P2000 umrüsten. Ich meine speziell die VCL11 mit auch einer Doppelröhre.
Dampfradio
Hallo Dampfradio, es gab verschiedene Lösungsversuche. Das eigentliche Problem war die Reihenheizung für die VY2 und VCL11. Sollte die VCL11 ersetzt werden, musste der Heizkreis vollkommen umgebaut werden. Sicher konnte man Doppelröhren wie ECL11 oder ECL113 in den von Dir genannten Jahren einbauen. Der Aufwand war recht gross, wegen der Heizspannungs- und Heizstrom-Unterschiede. Ich habe ein Gerät mit ECL113 gesehen, dabei wurde diese Röhre mit einem extra Heiztrafo versorgt und ein Extra- Vorwiderstand für die VY2 verwendet. Gefummel.
Hallo Dampfradio, Hallo Rainer, könnte das nicht mit einer VEL11 machbar sein ? Die Heizdaten sind identisch . Vielleicht liess sich eins der beiden 4pol Systeme als Triode betreiben. Wenn ich eine VEL11 hätte, würde ich ich es mal probieren. Gruss Jürgen
Hallo Dampfradio, Hallo Rainer, könnte das nicht mit einer VEL11 machbar sein ? Die Heizdaten sind identisch . Vielleicht liess sich eins der beiden 4pol Systeme als Triode betreiben. Wenn ich eine VEL11 hätte, würde ich ich es mal probieren. Gruss Jürgen
Hallo ja ist sogar auch gemacht worden. Nur war damals die VEL11 auch recht stark gesucht.
wumpus: ... es gab verschiedene Lösungsversuche. Das eigentliche Problem war die Reihenheizung für die VY2 und VCL11. Sollte die VCL11 ersetzt werden, musste der Heizkreis vollkommen umgebaut werden... ... Der Aufwand war recht gross, wegen der Heizspannungs- und Heizstrom-Unterschiede. ... Gefummel.
Hallo Rainer, hallo zusammen,
ich habe mir das Gefummel als Abschluss meiner RV12P2000 Basteleien angetan. Nach der Beobachtung eines entsprechenden Adapters (zunächst ohne Kaufabsicht) bekam ich aber ein sehr günstiges Angebot. Die Konstruktion ist keine Bastelarbeit und macht wegen der Blecharbeit und Vernietung der Röhrenfassungen einen semi- professionellen Eindruck. Die Verdrahtung schwächelte aber und musste geändert und ergänzt werden.
Zuerst testete ich den Adapter in einem DKE-Nachbau für eine VCL11, wobei die Spannung für die Heizung und Anode auf 25 Volt reduziert wurde. Dabei kamen schon erstaunlich gute Empfangseigenschaften auf Langwelle heraus.
In einem weiteren Schritt erfolgte der Einbau eines 1500 Ohm 10W Serienwiderstands in die Heizung, sodass das Audion bei 165 Volt mit VCL11 und 135 Volt mit den beiden RV12P2000 betrieben werden konnte. Bis auf den unterschiedlichen Rückkopplungs- einsatz hielten sich die Empfangsunterschiede in Grenzen.
Dann wurde der Adapter in einen DKE eingesetzt. Hierzu muss parallel zur Heizung der VY2 ein 1200 Ohm Widerstand (2W) zur Aufnahme der zusätzlichen 25mA Heizungsstrom eingelötet werden. Es ist zu beachten, dass am serienmässigen Vorwiderstand des DKE nun 13,5 Watt Wärme umgesetzt werden, für die er nicht ausgelegt ist. Für einen Dauerbetrieb empfahl Gerhard B. Salzmann in seinem Buch "Zur Geschichte der RV12P2000" die Parallelschaltung zweier Widerstände vom Abgriff des Originalvorwiderstandes von 2800 und 1200 Ohm. Die Folge ist aber dann ein weiterer Serienwiderstand von 864 Ohm, 5 Watt im Heizkreis.
Obwohl die nötigen 12 mA zum Betrieb des Originallautsprechers nicht erreicht werden, klingt der DKE noch einigermassen unverzerrt. Nötig ist das natürlich alles nicht, denn es gibt durchaus wieder VCL11 aus Sammlungsauflösungen. Letzte Woche habe ich 48 Angebote gezählt.
Empfohlene Literatur (obwohl vergriffen):
Gerhard B. Salzmann DL2IE Zur Geschichte der RV12P2000. Ein nostalgischer Rückblick auf eine legendäre Röhre GFGF e.V., Hg. Schriftenreihe zur Funkgeschichte Band 4. (Buch); Dr. Rüdiger Walz, Kelkheim. 1994.; 9783980257626 (früher: 3980257622)
es ist gut möglich, dass mein Adapter eine UCH11 ersetzen sollte, der Ursprungsverdrahtung zufolge sogar wahrscheinlich. Allerdings fehlten auch Leitungen. So war das Steuergitter der oberen RV12P2000 überhaupt nicht angeschlossen. Der fehlende Heizungsserienwiderstand ist allerdings kein Indiz, denn der wurde hier oft weggelassen und in den DKE integriert.
Zitieren:Hallo, nach dem 2. Weltkrieg mussten oft DKEs wegen Röhrenmangel der VCL11 und der VY2 umgerüstet werden. Haben sich da so bis 1955 irgendwelche Typen durchgesetzt? Ich meine nicht das übliche 2 * RV12P2000 umrüsten. Ich meine speziell die VCL11 mit auch einer Doppelröhre. Dampfradio
In 2008 habe ich mir in Jogis Röhrenbude mal was einfallen lassen, könnte auch noch heute aktuell sein:
Wichtig ist zunächst, es muss eine einfach zu beschaffene Röhre sein, die auch noch in etwa die gleichen Eigenschaften wie die VCL11 hat. Ich meine damit den Anodenstrom der Endröhre, welcher für die optimale Lage der Zunge des Freischwingers verantwortlich ist. Meine Wahl war die ECL80 !
Die hat aber eine Heizspannung von nur 6,3V, höre ich rufen. Stimmt, daher ist ein ganz kleiner Heiztrafo (3,5 VA) erforderlich. Kann man im DKE noch leicht unterbringen. Vorteil: kein Heizvorwiderstand, der die Kiste unnötig aufwärmt! Einen Nachteil will ich nicht verschweigen, er ist jetzt nur für Wechselstrombetrieb geeignet.
Dann muss die Novalröhre auf die Stahlröhrenfassung passen. Damals habe ich vorsichtig gelötet (kann jedoch rückgängig gemacht werden), wie hier zu sehen:
Die bessere Lösung ist die Anfertigung eines Adapters von Novalfassung auf Stahlröhrensockel. Weiterhin wird die VY2 durch eine Si-Diode ersetzt, einfach unterhalb parallel gelötet. Wenn eine VY2 (auch defekt) noch vorhanden sein sollte, kann die stecken bleiben, sieht gut aus....
Klar, das Ganze wurde ausführlich in der Praxis getestet und steht noch immer bei mir spielbereit im Regal.
EDIT Ich kann mir vorstellen, dass einige Leser sich stören an der optisch unpassenden Novalröhre in einem Vorkriegsempfänger.
Da die ECL80 viel kleiner als die Originalröhre ist, besteht die Möglichkeit, diese in eine defekte VCL11 einzubauen. Wenn's perfekt gemacht ist, sieht man kaum einen Unterschied! Das ist leicht gesagt, aber das gelingt nur wenigen.....
Ich habe in der Vergangenheit sowas mal probiert, jedesmal riss der dünne Kolben, verdammt nochmal! Den kleinen Trafo könnte man in einer braunen Papphülle verbergen.
der Vorschlag mit ECL80 aus dem RM (oder tatsächlich Röhrenbude?) ist mir bei den Recherchen nicht entgangen! 15 Jahre nach der Eingangsfrage habe ich diese bewusst ignoriert, um dem Forum ein "neues" Thema zu ersparen.
Klar ist diese Lösung besser als die aus der Nachkriegszeit. Aber selbst die liesse sich mit einem 27V-Printtrafo und einer 1N4007 elegant lösen.
Gruss Walter
@Jens: "Wir sind arm geworden..." Wir werden es wieder werden. Mein Energieversorger für Gas und Strom nimmt mir seit Oktober 140€ mehr ab als vorher.