Auf deiner schönen Volksempfängerseite finde ich nichts zum Empfänger Stuttgart. Ich frage weil ein Onkel von mir 1936 nach Argentinien ausgewandert ist. Der erzählte mir 1960 bei einem Besuch in Deutschland von diesem Gerät. Das wurde ihm 1938 aus Deutschland geschickt und er war sehr zufrieden damit. Leider ist es bei seinem Ableben verloren gegangen. Man findet wenig Informationen darüber.
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Hallo Dampfradio, das ist so eine Sache mit dem Stuttgart-Übersee-Emfänger. Er taucht kaum auf, scheint selten zu sein. In den deutschen Katalogen wird er nicht geführt.
Bisher habe ich nur herausbekommen: Baujahr ca. 1937 (Weil die Funkschau 1937, Seite 281 darüber berichtet hat) Schaut man sich den Grosshandelskatalog 1937/38 an, findet man ein technisch und optisch sehr ähnliches Gerät von Blaupunkt: 5W77 oder 5GW77 (andere Röhren).
Blaupunkt scheint das als Gemeinschaftsempfänger angeboten zu haben. Technisch aufwendig durch abgestimmte HF-Vorstufe. Als Blaupunktmodell kostete er 330 RM. Ein Siebenkreiser mit AF3, ACH1, AF3, ABC1, AL4, AZ1. 2 * KW, 1 * MW. Feldstärke-Anzeiger als Schattenzeiger-Instrument.
Ich werde aber Deine Anregung aufnehmen und den Stuttgart in meine Volksempfänger-Seite (Gemeinschaftsempfänger) aufnehmen. MFG Rainer
Hallo lieber Rainer,, für die schnelle Antwort. Dankeschön. Ich habe gestern mit meinem älteren Bruder gesprocher. Er meinte sich zu erinnern dass unser Onkel davon sprach das Radio in Buenos Aires gekauft zu haben. Schon alles zu lange her. Der Onkel sprach immer vom Übersee-Volksempfänger. Er konnte in Argentinien das deutschsprachige Programm und auch die BBC gut hören.
Im Internet gibt es wenig. Es wäre schön, wenn du auf deiner Seite noch was schreiben könntest.
Guten Morgen allerseits, kleine Ergänzung.. derGemeinschaftsempfänger wurde speziell für die sog. "Auslands- oder Überseedeutschen" aufgelegt. Sie sollten damit in die Lage versetzt werden, Kontakt zur Heimat durch Hören deutscher Sender zu halten. Deshalb auch die 2 Kurzwellen- anstelle des bei ähnlichen oder fast baugleichen Geräten üblichen Langwellenbereiches. Nach der sog. Gleichschaltung aller deutschen Rundfunkstationen und vor allem ab 1939 war grosse Empfangsleistung für das "Normalgerät" eher nicht erwünscht. Dieses u. ähnliche Geräte wurden dann für den zivielen Gebrauch nicht mehr gefertigt. Gruss Jürgen ( Rödermark )
nachzutragen bliebe noch, dass die Namenswahl für das Modell insofern sinnig ist, als Stuttgart im Dritten Reich die "Stadt der Auslandsdeutschen" war.
Hallo Fritz, ich hatte den Hinweis auf "Stuttgart - Stadt der Auslandsdeutschen" in dem Funkschauartikel von 1937 auch gelesen. Da ich aber bei einer Kurz-Suche über Google auf den ersten 30 Seiten immer nur die reine Nennung des Begriffes, aber keine Begründung aus Sicht der damals Verantwortlichen gefunden habe, habe ich den Begriff nicht kommentarlos verwenden wollen.
MFG Rainer
Möge die Welle mit uns sein.
Nachtrag: Genauere Suche ergab zumindest den Hinweis auf das damalige "Deutsches Auslandsinstitut, DAI" in Stuttgart. Der damalige Bürgermeister Strölin der Stadt war wohl auch Vorsitzender dieses Instituts. Er konnte so erreichen, dass Stuttgart diesen Namenszusatz "Stadt der Auslandsdeutschen" bekam. Das wiederum passte dann für den Namen "Stuttgart" für einen Gemeinschaftsempfänger, der ja gerade an solche Auslandsdeutsche verkauft werden sollte.
Auch andere Städte bekamen solche Namenszusätze oder gaben sich selber solche. Beispiele: Goslar, Reichsbauernstadt. Bremen, Stadt der Kolonien. Usw.
Hallo Rainer, hallo Fritz, ich habe ein wenig recherchiert und folg. gefunden. Der stuttgarter OB in der Zeit v. 1933 bis 45 war Karl Strölin. Er war überzeugter NS und bemühte sich vor allem in den Anfängen um engen Kontakt zu Adolf Hitler. Zu seinen anfänglichen Massnahmen gehörten umfangreiche Eingemeindungen der umliegenden Ortschaften. In dem so gewonnenen Territorium wurden hauptsächlich bewährte Parteigenossen angesiedelt. Ihm ist es zu verdanken, dass Stuttgart von A.H. den Titel "Stadt der Auslandsdeutschen" verliehen bekam. Strölin versuchte erfolglos diesen Titel zu Förderung seiner Bau-Pläne für Grossprojekte zu verwenden. Warum gerade dieser Titel gefunden werden musste , ist unklar. Vielleicht fiel den Herren nichts besseres ein; es jedenfalls ein Titel ohne Mittel. Als zeitweiliger Wahl Stuttgarter ( 1954-63 )hatte mich das Thema auch interessiert. Von dem Strölin gibt es keine öffentliche Erinnerung, von seinem Vorgänger Lautenschlager ( den er aus dem Amt gekegelt hat ) sehr wohl in Form einer Strasse. Gruss Jürgen ( Rödermark )
de facto gab es schon vorher die Affinität Stuttgarts zum Auslandsdeutschtum, das natürlich keine Erfindung der Nazis war. Das schon erwähnte DAI in Stuttgart gibt es schon seit 1917. Die Verleihung des "Titels" an Stuttgart ist aber erst zur NS-Zeit erfolgt, analog zu anderen Städtebeinamen, die schon erwähnt wurden, und weiteren. Nachfolger des DAI ist heute das Institut für Auslandsbeziehungen in Stuttgart, nach wie vor am Charlottenplatz, das als e. V. im Wesentlichen vom Auswärtigen Amt, dem Land Baden-Württemberg und der Stadt Stuttgart getragen wird. Das Institut kümmert sich heute aber eher ganz allgemein um Kulturaustausch als um die Auslandsdeutschen, die es in den Konstellationen von vor dem Zweiten Weltkrieg ja auch kaum noch gibt.
Der Zusammenhang mit dem Namen des Radioempfängers ist jedenfalls eindeutig.