Hallo, zuerst rundum die besten Wünsche für das neue Jahr!
Ich möchte hier mein Restaurationsobjekt vorstellen, ein VE301w von TeKaDe. Leider habe ich vergessen, Fotos im "Urzustand" zu machen.
Es haben einige Schrauben und U-Scheiben gefehlt, deshalb musste ich auf modernen Ersatz ausweichen. Auch war die Dreckschickt recht respektabel ...
In Bezug auf die Elektronik habe ich alle Bauteile getauscht, die deutlich von ihrem Nennwert abgewichen sind. Leider habe ich keine optisch passenden Bauteile (Widerstände, Kondensatoren) gefunden, deshalb die modernen Varianten. Die alten Bauteile habe ich natürlich aufgehoben und Suche noch nicht aufgegeben. Es wäre natürlich am Besten, wenn ich z.B. neue Kondensatoren in die Hülle der originalen Kondensatoren einbauen könnte. Den Blockkondensator habe ich auch komplett ersetzt (Wima Folienkondensatoren), was optisch natürlich nicht zu sehen ist. So sollte es eigentlich sein. Die REN904 war leider auch defekt und ich habe zuerst eine russische PC900 verwendet. Dank einem sehr netten Forumsmitglied (Nochmals vielen Dank Debo!) konnte ich das Gerät aber wieder mit einer originalen REN904 bestücken Damit sind alle Röhren wieder original und der Empfänger funktioniert tadellos.
Eine offene Baustelle gibt es noch, die Drehknöpfe. Da hat leider auch einer gefehlt und Andreas aus dem Forum (Ebenfalls nochmal herzlichen Dank!) hat mir angeboten, einen passenden Nachguss anzufertigen. Damit wäre das Gerät dann wieder komplett.
Für das Umsockeln von PC900 auf REN904 habe ich mir einen Adapter aus zwei Holzteilen angefertigt. Oben ist eine Fassung passend für die PC900 eingelassen, die Verdrahtung erfolgt im Inneren des ursprünglichen Röhrensockels. Dummerweise ist mir der Glaskolbe kaputt gegangen, da ich Anfangs nur von der Variante wusste, einen spiritusgetränkten Faden herumzuwickeln und dann anzuzünden. Das Glas ist zwar gebrochen, aber leider nicht nur dort, wo der Faden war Die Variante mit der Trennscheibe habe ich da noch nicht gewusst, damit wäre es sicher besser gegangen.
Bezüglich den Kondensatoren bin ich mir noch etwas unsicher, welche Spannungsfestigkeit die haben sollen. Ich habe 1000 V (DC) und 2000 V (DC) Folien- und Keramik-Kondensatoren verwendet. Spricht prinzipiell etwas gegen die Verwendung von Keramikkondensatoren (X7R) und welche Spannungsfestigkeit sollten die Kondensatoren mindestens haben? Sind 630 V auch ausreichend?
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zu den Kondensatoren: Frage drei Leute und wirst vielleicht drei Meinungen hören. Ich bevorzuge (bei VE301W) als Ersatz (wenn nötig) Folienkondensatoren mit den von Dir nachgefragten 1000/2000 Volt.
An den Stellen, wo ein solcher Kondensator gegebenenfalls nach Masse geht, würde ich darauf achten, dass die Aussenseite (wird meistens durch einen Strich angegeben) nach Masse kommt.
So, die Diskussion, ob das eine gute Empfehlung ist oder nicht, ist eröffnet.
Grüße von Haus zu Haus Rainer, DC7BJ (Forumbetreiber)
Kondensatoren ist doch ok. Mir tut bloß die Klemme im LS-Kabel im Auge weh und natürlich die neuen Bauteile. Widerstände würde ich die alten wieder nehmen und die Kondensatoren neu befüllen - sollte beides kein Problem sein! Wenn die Widerstände auch 20% vom Nennwert abweichen sollten, spielt mMn keine große Rolle und war damals durchaus in der Toleranz. Bei 50% Abweichung würd ich anfangen, mir Gedanken zu machen. Ansonsten sehr schön! Rückwand original und top erhalten, da würd ich doch mal schauen, ob ich irgendwo originalen LS Stoff finde. Eventuell sogar in den sauren Apfel beißen und nachgefertigten bestellen GUCKST DU HIER!
Die Wago-Klemmen sind wirklich nicht schön. Leider hat der Vorbesitzer aber die LS-Kabel einfach durchgeschnitten und dann mit Lüsterklemmen verbunden. Es ist wahrscheinlich schöner, die Kabel zusammenzulöten und Schrumpfschlauch drüber.
Dann messe ich die alten Bauteile nochmal aus und probiere, ob vielleicht noch das ein oder andere brauchbar ist.
Folienkondensatoren sind als Ersatz immer gut, wenn das Original kein Keramikkondensator war. Keramikkondensatoren sind normalerweise auch gut, wenn man sogenannte "Klasse 1"-Kondensatoren verwendet, das ist heutzutage meistens "NP0" oder "C0G", also solche mit einen Temperaturkoeffizienten von etwa Null. "X7R", "X5R" oder ähnliche Dielektrika (die kleinen Dinger mit grosser Kapazität) sind absolut ungeeignet, da sie viel Verluste haben und die Kapazität sehr stark von der Spannung abhängt (bei Nennspannung sinkt die Kapazität auf 10..30% des Normalwerts ab!). Gewisse (grosse) Keramikkondensatoren zeigen im NF-Pfad Mikrofonie.
Bei der Spannungsfestigkeit reichen normalerweise 400V, höhere Spannungen gibt es nur in Fernsehern oder sehr kräftigen Gegentakt-Endstufen. Eine höhere Spannungsfestigkeit schadet aber nicht, sofern der Kondensator nicht so gross wird, dass man ihn nicht mehr vernünftig einbauen kann. Im NF-Pfad "sammeln" grössere Kondensatoren unter Umständen mehr Brumm ein.
mir gefällt deine Arbeit sehr gut! Ich nehme mir auch oft vor, ersetzte Bauteile in das Originalgehäuse zu setzen und lasse es dann sein, wenn sie auf der Unterseite des Chassis liegen. Wenn möglich, dann bevorzuge ich allerdings Kondensatoren mit axialen Anschlüssen. Es ist wahr, diese moderne LS-Klemmen müssen weg. Eine schwarze doppelte Lüsterklemme würde meine Augen aber nicht stören. So sieht das jeder halt anders.
Danke Uli für den Link der Handweberin aus Holland. So eine Arbeit hat natürlich ihren Preis und eine Neuanfertigung dauert bis zu einem Jahr, wie man lesen kann.
Aber es müsste eigentlich auch möglich sein, einen optisch akzeptablen Chenille-Polsterstoff zu finden. Und sooo schlecht ist der jetzige Stoff auch nicht.
Ich würde die Lautsprecherkabel auch zusammenlöten (nur ca. 2 mm abisolieren), die Lötstellen gegeneinander isolieren und über die Lötstelle eine von diesen kurzen Isolierrohrhülsen positionieren, die weiter unten noch auf dem Kabel vorhanden sind. Vielleicht auch bissel ankleben, damit sie nicht verrutschen kann. Somit wäre die originale Optik 100%ig wiederhergestellt.
Bei älteren oder seltenen Geräten fülle ich auch immer neue Kondensatoren in die alten Hüllen. Wenn das nicht möglich ist, baue ich die Hüllen selbst und versuche sie dem Original so gut wie möglich nachzuempfinden. Bei Radios ab den 60ern verbaue ich aber auch offen moderne Kondensatoren, allerdings ausschließlich axiale Bauformen. Aber auch da baue ich mitunter Kondensatorhüllen selbst, wenn moderne Bauteile optisch irgendwie nicht passen wollen.
So wie z.B. hier beim Motorkondensator eines Saba-Meersburg Automatic 125-Stereo:
Original und Nachbau "in trauter Einigkeit":
Ist aber auch nur mein Spleen, muss man nicht so machen...
Viele Grüße,
Axel ......................................................................................................................... . Da will man endlich mal in Ruhe die Werkstatt aufräumen und was passiert? ...Man hat keine Lust.
Leberkas:Die Wago-Klemmen sind wirklich nicht schön. Leider hat der Vorbesitzer aber die LS-Kabel einfach durchgeschnitten und dann mit Lüsterklemmen verbunden. Es ist wahrscheinlich schöner, die Kabel zusammenzulöten und Schrumpfschlauch drüber.
Dann messe ich die alten Bauteile nochmal aus und probiere, ob vielleicht noch das ein oder andere brauchbar ist.
Gruß Matthias
Hallo,
der Uli schreibt dir wo es Stoffe gibt, ich schreibe dir hier wo es Stoffleitungen gibt (farbige Einzellitzen und anderes):
https://www.kabel-schmidt.de/KFZ-Elektri...mm-schwarz.html Da könntest es wiederherstellen wie im originalen Zustand fast. Ich sehe gerade, da gibt es auch rote textile Einzelader, aber die ist schon noch grell rot . Die müsstet dann erst mal durch schwarzen Tee ziehen um sie nachzudunkeln
Aber gut, es ist dein Erstlingswerk? Da kann man mal ein Auge zudrücken
Hallo, vielen Dank für die zahlreichen Kommentare und Anmerkungen. Ja, es ist mein Erstlingwerk, aber das darf keine Ausrede sein
Die neuen Bauteile sind wahrlich keine Augenweide. Deshalb habe ich mich gerade nochmal hingesetzt und die Widerstandswerte bzw. Kapazitäten bestimmt. Abgesehen von zwei Ausreißern (+50% bzw. -50%) waren alle in einem +/-25% Toleranzfenster. Also ein Bauteil nach dem anderen wieder zurückgetauscht und nach jedem Tausch den Empfang getestet. Und was soll ich sagen, kein Unterschied festzustellen. Damit sind jetzt alle sichtbaren Bauteile wieder original
Wenn ich wieder alles zusammenbaue, kommen die Wago-Klemmen auch wieder raus. Die Idee, die Lötstelle mit der vorhandenen Isolierhülse zu kaschieren ist natürlich genial!
Damit bleiben nur noch zwei Baustellen, damit das Gerät praktisch in optischem Originalzustand ist.
1. Lautsprecherstoff In das Gerät war der alte Lautsprecherstoff reingestopft. Er sieht noch ganz gut aus, aber ich habe mich gescheut, den Neuen rauszureissen. Ich habe da Bedenken, daß ich den Originalen sauber ausgerichtet einkleben kann, ohne ihn zu versauen. Wenn jemand einen Tip hat, wie man den sauber ausgerichtet und gespannt reinkleben kann, würde ich das auch noch in Angriff nehmen. Ich könnte mir vorstellen, daß es hilfreich wäre, den Stoff auf einen Pappring aufzuspannen/-kleben. Dann könnte man ohne viel gefummel alles sauber ausrichten und müsste dann nur noch den Ring mit ein paar Klebepunkten im Gehäuse fixieren.
2. Schrauben Teilweise haben Schrauben gefehlt, der Rest war mehr oder weniger unterschiedlich. Die neuen verzinkten Schrauben springen einem natürlich unschön ins Auge. Da ich keine Alten habe, wie wäre es mit Messingschrauben? War das damals üblich? Messing kann man auch schnell und problemlos altern lassen (in eine Dose mit einem zerkleinerten, frisch hart gekochtem Ei, oxidiert schön).
Sehr schön, Dein Erstlingswerk! Ich glaub nicht, daß ich besser gemachte besitze. - Bzgl der alten Bauteile: Bei den Kondensatoren wäre ich sehr vorsichtig! Auch wenn die Werte halbwegs passen hat das nicht unbedingt etwas zu sagen, die kann man nicht einfach mit einem Multimeter messen! Da brauchts einen Isolationstester, der die bei Nennspannung unter die Lupe nimmt. Die alten Hüllen neu befüllen ist da denke ich der beste Weg. Alternativ hat Volker schwarze axiale im Programm, die sich in den alten Geräten mMn ziemlich gut machen, hier der LINK ZUM SHOP - Der Stoff sieht auf dem Foto noch phantastisch aus, Glückwunsch! Pappring ist eine gute Idee, warte mal ab, was noch an Tips kommt. Du solltest dringend vermeiden, daß Kleber in den Stoff zieht, also z.B. Pattex nutzen, das Du vorher anziehen lässt. - Die Schrauben: Da würd ICH mir jetzt am wenigsten Kopfzerbrechen machen, finde die Du drin hast auch überhaupt nicht schlecht! Schlimmstenfalls ein bisschen mit schwarzem Edding drüber gehen, fertig. Afair hat der VE 3,5mm Schrauben - wo hast die bekommen? Oder hatte den schonmal jmd auf 4mm aufgebohrt?
Gruß, Uli
PS: Ein BISSCHEN Aussagekraft hat der Multimeter-Test für Kondensatoren schon: Wenn die Werte noch halbwegs passen, dann hast Du entweder einen "Wunder-VE" oder ein Vorbesitzer hatte die schonmal neu befüllt. Richtig "tote" weichen bzgl. Kapazität idR um 200-1000% (nach oben) ab.