[ Gelöst ] Aus der beliebten Reihe "Wo ist der Fehler..." (22)
... im Schaltplanauszug dieses Farbfernsehgerätes?
Es handelt sich um das (legendäre) Philips FFS-Chassis K8D. Zur Erinnerung: Dieses Farbfernsehgerät gehörte zu den ersten 110°- Geräten und war in allen Leistungsstufen noch röhrenbestückt. Allein die Horizontalablenkung/Hochspannungserzeugung bestand aus dem Röhrensatz 2 x PL509 (-519), 2 x PY500A, GY501, PD510. Kein anderes vergleichbares Gerät konnte mit der Leistungsaufnahme des K8 von 400 Watt auch nur annähernd mithalten!
Die Service-Dokumentation von Philips galt bei uns Radio/Fernsehtechnikern als vorbildlich, logisch und übersichtlich aufgebaut. Aber gerade in diesem Schaltbild gab es einen kleinen, aber gravierenden Fehler. Wer erkennt ihn?
Zugegeben - das ist schon Hardcore. Während meiner Lehre sollte er zum Auslöser einer leider etwas peinlichen Situation für einen unserer Gesellen werden. Davon aber erst nach Auflösung des Rätsels mehr.
!!!
Fotos, Grafiken nur über die
Upload-Option des Forums, KEINE FREMD-LINKS auf externe Fotos.
!!! Keine
Komplett-Schaltbilder, keine Fotos, keine Grafiken, auf denen
Urheberrechte Anderer (auch WEB-Seiten oder Foren) liegen! Solche Uploads werden wegen der Rechtslage kommentarlos gelöscht!
Keine Fotos, auf denen Personen erkennbar sind, ohne deren schriftliche Zustimmung.
Re: Aus der beliebten Reihe "Wo ist der Fehler..." (22)
Ich meine mich an einen bestimmten Widerstand zu erinnern der im Schaltplan um den Faktor 1000 daneben lag, oder? Leider kann ich den obigen Schaltplan nicht wirklich gut lesen. Hast Du den vielleicht eine Nummer größer?
Re: Aus der beliebten Reihe "Wo ist der Fehler..." (22)
Hallo Jürgen,
erster Versuch - beides im Netzteil:
Wenn an der Basis von T330 25,6V sind, denn dann wäre am Kollektor von T419 ca. 25,38V. Die Emitter-Kollektorspannung von T420 wäre dann nur 0,38V also recht nahe an der Sättigung. Das könnte für eine stabile regelung zu wenig sein. Auch wäre die Regelreserve eingangsseitig gering, denn die Spannung am Ladeelko wäre nur etwa 26V.
Zweite Merkwürdigkeit ist der mit 2,2k sehr große R427 bei nur einem Volt Differenz dürften nur 455µA fließen. Wobei noch eine 86 über R427 steht, also sind es nun 86 Ohm oder 2,2k?
Re: Aus der beliebten Reihe "Wo ist der Fehler..." (22)
ingodergute:.über R427 steht, also sind es nun 86 Ohm oder 2,2k?
Gruß Ingo
Gut Ingo, ich hätte das als B6 gedeutet. Meine Augen sind wohl für heute nicht mehr zu gebruachn. Muss wohl ins Bett, ist schon zu spät. Aber 2,2k ? Och ich gebs für heute auf!
Re: Aus der beliebten Reihe "Wo ist der Fehler..." (22)
Hallo
Mir stört besonders Verbindung zwischen beide basis von T383 und T384, trotzdem geht es damit.
Ingo hat auch richtige Punkt: R427 455µA für 3x konvergenz-Verstärker ist schlicht zu wenig, dazu noch unverhältnissmäßig viel Ripple-Spannung. Ich denke eher an 2,2 Ohm, da RGB Konvergenz-Verstärker nicht sparsam ist. (BD137/138 als Endstüfchen)
Beste Grüss Matt
Edit: B6 ist richtig, Postition von Bauteile auf Platine (Philips-typisch)
Re: Aus der beliebten Reihe "Wo ist der Fehler..." (22)
Hallo Matt,
die Verbindung der Basen von T383/384 ist ok, wenn der Verstärker keine lineare Charakteristik um den Nullpunkt braucht, wovon ich mal ausgehen würde. Also ist auch kein Ruhestrom nötig.
Re: Aus der beliebten Reihe "Wo ist der Fehler..." (22)
Hallo Jürgen und alle zusammen, ...es fällt im Netzteil auf, dass die angegebenen Spannungen an der Basis T330 (pnp) und am T418 (npn) nicht stimmen können. Dieser würde sperren, der T330 voll durchsteuern. Ist da vielleicht was vertauscht worden? Schöne Grüße, Jan
Re: (Gelöst) Aus der beliebten Reihe "Wo ist der Fehler..." (22)
WOW - ihr lieben Leute...
das hätte ich jetzt nicht gedacht, dass ihr trotz der etwas schlecht lesbaren Schaltungsauszüge (mea culpa) sooo schnell auf die richtige Lösung kommt. Der (Sicherheits-)Widerstand R427 ist in der Tat mit 2,2k falsch angegeben. Richtig wären 2,2 gewesen. Eure (überschlägigen) Strombedarfsrechnungen sind völlig korrekt und der Schlüssel zur Lösung.
Als ich dies während meiner Lehre unserem Werkstattgesellen genau so versuchte zu verdeutlichen, kam es zu einer für ihn etwas peinlichen Situation. Unser Chef bekam unsere Diskussion nämlich mit, gesellte sich unauffällig dazu und meinte schliesslich: "[Name], mach da mal einen zwei-komma-zwei-ohm rein, wie der Stift das gerade gesagt hat, der hat recht." Ohuufphhh - dann wurd's - sagen wir mal - erregt vom Tonfall her, zwischen unserem Chef und dem Gesellen. "Aber nur auf eure Verantwortung!! Wenn die Kiste abraucht zahl' ich keinen Pfennig!! - ..." Ging dann noch ein bisschen zwischen den beiden hin- und her. Aber schliesslich hatte der Geselle keine andere Wahl. Gesagt - getan. Widerstand rein, Kiste eingeschaltet und Konvergenz.... fast perfekt!
Fortan war das Verhältnis zwischen dem Gesellen und mir leider etwas weniger entspannt...